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  • 1671 MS Nordkapp: Brønnøysund-Kristiansu

    August 4, 2022 in Norway ⋅ 🌧 12 °C

    Obwohl ich gehört habe, es gäbe auf den Hurtigruten-Schiffen kein Captain‘s Dinner, gab es gestern doch um 20:00 Uhr das Captain‘s Dinner. Dabei wurden sowohl die Mitglieder der unterschiedlichen Bereiche wie Küche, Service, Technik, Backoffice, Expedition Team, etc. als auch die Führungscrew vorgestellt. In einer kurzen Ansprache wurde besonders die Freude aller darüber, wieder den normalen Betrieb aufgenommen zu haben, hervorgehoben. In den letzten beiden Jahren war teilweise nur ein Notbetrieb auf Teilen der Strecke aufrechterhalten worden. Ganze Streckenteile wurden stillgelegt und natürlich blieb auch ein Großteil der Flotte in den Häfen.

    Die Crew der MS Nordkapp besteht aus ca. 50 Männern und Frauen. Diese bleiben für 2 Touren, also für 22 Tage an Bord und haben danach 22 Tage frei.

    Hurtigruten ist eigentlich die Bezeichnung für die traditionelle Postschifflinie, welche seit 1893 die Orte an der über 2700 Kilometer langen Westküste zwischen Bergen und Kirkenes verbindet. Sie wurde ursprünglich von mehreren Reedereien betrieben, welche aber im Laufe der Zeit aus wirtschaftlichen Gründen zur Hurtigruten AS fusionierten. Der Postverkehr wurde 1984 eingestellt. Heute sind die Schiffe der Hurtigrute kombinierte Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe.
    Seit 2020 gibt es einen Mitbewerber auf der Hurtigrute, die Reederei Havila Kystruten. Sie sollte mit 4 Schiffen auf der Route unterwegs sein, kann aber derzeit nur mit 2 Schiffen die Route bedienen. Bis Ende des Jahres sollten die restlichen Schiffe geliefert sein.
    Besonders auffällig ist, dass eigentlich nur norwegisches Personal auf der MS Nordkapp beschäftigt ist, egal in welchem Bereich. Ich nehme aber an, dass das auf allen Schiffen gleich ist. Ich habe gehört, dass das auch eine der Bedingungen für die finanzielle Unterstützung durch den Staat sei.

    Heute früh wurde ich durch die Sonnenstrahlen, welche durch mein Fenster fielen, geweckt. Wir lagen in Trondheim im Hafen und ich wollte mir am Oberdeck ein wenig die Füße vertreten. Kaum war ich, hat zu regnen begonnen. Also doch gleich zum Frühstück. Am späten Vormittag gab es dann vom Chefkoch eine Demonstration, wie man einen ganzen Lachs fachgerecht zerlegt und portioniert. Ich hätte es auch so gemacht.

    Von Trondheim ging es ohne Halt weiter bis nach Kristiansund, wo wir um halb fünf ankamen. Hier ist auch der Ausgangspunkt für die Ausflugsfahrt mit dem Bus zur Atlantikstraße. Ich bin an Bord geblieben, denn die Atlantikstraße habe ich bei der Hinfahrt schon mit dem Rad bezwungen. Um halb sechs geht es weiter nach Molde, wo wir die Ausflügler wieder an Bord nehmen. Das ist meine letzte Nacht an Bord. Morgen werden wir um kurz vor 15:00 Uhr Bergen erreichen und auschecken. Die Tage an Bord sind schnell vergangen, obwohl ich mehr geschlafen als sonst etwas getan habe. Oder vielleicht gerade deswegen.

    Dann noch eine Nacht in Bergen. Am Samstag geht es mit dem Zug nach Oslo und weiter mit dem Bus nach Göteborg. Darauf freue ich mich schon sehr, denn dort treffe ich nach fast 3 Monaten Barbara mit meinen Kindern und Enkelkindern.
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