• Walter Moser
May 2022 – Aug 2025

Mit dem Rad zum Nordkap

Es ist soweit. Am Sonntag starte ich mein Abenteuer "Mit dem Rad von Wals zum Nordkap". Ich möchte in diesem Blog meine Eindrücke, Erlebnisse, Begegnungen, manchmal auch meine Gedanken und Stimmungen festhalten. Für mich, für euch. Read more
  • Trip start
    May 13, 2022

    Noch 2 Tage - alles ist bereit

    May 13, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    Die letzten Vorbereitungen sind erledigt, die Reiseroute fertig geplant, die Satteltaschen gepackt und der Reifendruck ist gecheckt. Es kann also losgehen.

    Das Kribbeln im Bauch verstärkt sich, habe ich nichts vergessen, die Dimension des Vorhabens wird mir immer bewusster. Ob ich es wirklich schaffe - natürlich schaffe ich es. Ich hoffe es zumindest.

    Noch zwei Tage und dann geht es los. Die ersten 2 Tage werde ich von 3 meiner bewährten Radfreunde begleitet, danach noch von meinem Bruder bis Göttingen. Und dann beginnt der Sololauf. Bin schon sehr gespannt wie das wird. Aber ihr werdet es ja lesen.

    Ich freue mich über jeden Kommentar, über alle Anfeuerungsrufe und über jegliche seelische Unterstützung, wenn ich am Zweifeln bin. Ich bin mir sicher, mit eurer Unterstützung schaffe ich es.
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  • Alles gepackt

    May 14, 2022 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Alles noch einmal gecheckt, alles gepackt und am Rad verstaut.

  • 5000 Prolog und Abreise

    May 15, 2022 in Austria ⋅ ☀️ 16 °C

    Es könnte nicht schöner sein. Bei bestem Radlwetter, blauem Himmel und Sonnenstein starte ich inklusive bewährter Eskorte in mein Abenteuer.

  • 4911 - Käferheim nach Ampfing

    May 15, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Bei schönstem Wetter bin ich in Begleitung von Dirk, Harald K., Harald M. und Robert S. in mein Abenteuer gestartet. Der erste Fotohalt war bereits bei der Hammerauerbrücke, denn damit habe ich die erste Grenze überschritten. Vorbei am Abtsdorfer See führt uns Route direkt nach Laufen – Oberndorf. In Laufen haben mich Harald K. und Robert S. verlassen und sind nach Salzburg zurückgekehrt. Vorher hat Harald aber noch für alle ein Eis spendiert und der Schmäh ist gelaufen.

    Mit reduzierter Begleitmannschaft geht es weiter bis nach Tittmoning. Hier wartet bereits Robert Nr. 2 auf uns. Dirk und Robert werden mich noch bis Landshut begleiten und dann umkehren, mein Bruder Harald wird mich noch bis Göttingen begleiten.

    In Ampfing haben wir bei einem Italiener, besser gesagt, bei einer Italienerin, Abend gegessen und den Tourauftakt gefeiert. Irgendwann nach Mitternacht sind wir in unsere Betten gefallen.
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  • 4826 Ampfing - Neufahrn in Niederbayern

    May 16, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Abfahrt musste leider wegen der Nachwehen des gestrigen Premierenabend 1 Stunde nach hinten verschoben werden. Aber um 10:00 Uhr waren wir reisefertig und auch entsprechend fit 💪.
    Es liegen rund 80 km und 700 Höhenmeter vor uns. Das Wetter ist perfekt fürs Radeln, am Nachmittag soll Regen kommen.
    Wir radeln durch bis Landshut. Hier gibt es nichts außer Felder, Felder, Felder und manchmal Wiesen und Wälder. Immer ein bisschen hinauf und dann wieder hinunter, hinauf, hinunter. Irgendwie müssen ja die 700 Höhenmeter zusammenkommen.
    Landshut ist eine schmucke Stadt mit historischem Stadtkern, gepflegten Bürgerhäusern und großen Plätzen. Nach einer kurzen Besichtigungstour gibt es Mittagessen.
    Nach dem Essen verlassen uns Dirk und Robert. Sie fahren mit dem Zug zurück nach Salzburg.
    Harald und ich fahren noch die 30 km weiter bis zu unserem heutigen Etappenziel Neufahrn in Niederbayern.

    Tour in Komoot: https://www.komoot.de/tour/771775307?ref=wtd
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  • 4740 Neufahrn/NB nach Dietfurt/Altmühl

    May 17, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Bestens ausgeruht starten wir heute in den 3. Tag. Das Wetter ist bewölkt, aber es ist kein Regen in Sicht. Bis Saal an der Donau fahren wir wieder bergauf und bergab durch riesige Felder, welche in allen Varianten von Grün und Gelb unser Auge erfreuen. Die Landschaft ist beeindruckend und menschenleer. Auf der gesamten Strecke treffen wir kaum Leute, vereinzelt überholen uns Autos. Fast gespenstisch. In den kleinen Ortschaften, welche wir durchfahren, gibt es nichts – keine Wirtshäuser, und wenn, dann geschlossen, keine Läden, aber natürlich Gewerbebetriebe.
    Aber dann kommen wir an die Donau und an die Altmühl und hier beginnt wieder der Tourismus. Wir kehren in einem Wirtshaus in Kehlheim direkt an der Altmühl zum Mittagessen ein. Über uns die Befreiungshalle auf dem Michelsberg oberhalb von Kehlheim (https://de.wikipedia.org/wiki/Befreiungshalle), mächtig und imposant.
    Der Radweg ist gut befahren, aber nicht überlaufen. Man merkt doch die Vorsaison. Wir radeln weiter die Altmühl oder deren Seitenarme entlang nach Riedenburg (https://de.wikipedia.org/wiki/Riedenburg). Dort und immer wieder auf dem Weg dorthin thronen mächtige Burgen über dem Tal. Nochmals eine kurze Pause und dann die letzten Kilometer zu unserem heutigen Ziel – Dietfurt an der Altmühl (https://de.wikipedia.org/wiki/Dietfurt_an_der_A…).

    Tour in Komoot: https://www.komoot.de/tour/772690817?ref=wta
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  • 4642 Dietfurt nach Nürnberg

    May 18, 2022 in Germany ⋅ 🌙 18 °C

    Der Altmühltal-Radweg sollte eigentlich in Deix-Karikaturen-Radweg umbenannt werden. Ich weiß, man soll nicht gemein sein, aber a Freud hätte er schon gehabt, der Deix hier.
    Der Homus bisicletus ist hier überall anzutreffen. Meist gehört er der Gruppe der Super-Ager an und rottet sich im Allgemeinen zu Gruppen von 4 Individuen zusammen. Manchmal bilden sie auch richtige Großfamilien von bis zu 40 Individuen. Wenn sie erhobenen Hauptes, gestrecktem Hals, konzentriertem Blick und geschwellter Brust einem hocherhoben auf ihren motorisierten Stahleseln entgegenkommen, ist der beste Weg der Verteidigung die Flucht. Irgendwie erinnern Sie mich immer an Don Quichotte.

    Aber jetzt genug des Lästerns. Was haben wir heute erlebt.
    Nach Dietfurt weitet sich das Altmühltal immer mehr und der Radweg führt wieder durch Wiesen und Felder, kaum mehr an der Altmühl entlang und führt uns über Kinding (https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenburg_Kinding), Greding (https://de.wikipedia.org/wiki/Greding), Thalmässing bis nach Hilpoltstein (https://de.wikipedia.org/wiki/Hilpoltstein). All diese Orte sind immer sehr herausgeputzt und laden zum Verweilen ein.

    Nach rund 2/3 der geplanten Strecke halten wir in Hilpoltstein unsere wohlverdiente Mittagspause. Hilpoltstein liegt nahe am Main-Donau-Kanal (https://de.wikipedia.org/wiki/Main-Donau-Kanal). Dieser führt direkt und schnurrgerade nach Nürnberg und wir beschließen, diesem anstelle der geplanten Route nach Nürnberg zu folgen. Wir radeln am geschotterten Treppelweg direkt neben dem Main-Donau-Kanal. Es ist nicht gerade sehr aufregend, aber wir machen Meter. Um 17:00 Uhr erreichen wir nach fast 100 km unser Quartier in Nürnberg.

    Ja, die ersten 4 Radltage liegen hinter uns, morgen ist ein Ruhetag in Nürnberg geplant. Wir werden es gemütlich angehen und unseren Wadeln ein bisschen Ruhe und Entspannung gönnen.

    @Radwege: Die Radwege sind alle großartig gekennzeichnet und man käme fast ohne Navi ans Ziel. Wenn asphaltiert, dann gleitet man fast über den Asphalt, so fein ist dieser. Man hat fast keinen Rollwiderstand. Auch die geschotterten Radwege sind einwandfrei, nur wenige Schlaglöcher und ebenfalls sehr rollfreudig.

    @Wissbegierige: ich werde ab jetzt auch bei einigen Highlights Verlinkungen zu den entsprechenden Wikipediaeinträgen hinzufügen.

    Tour in Komoot: https://www.komoot.de/tour/773855208?ref=wtd

    animierte Tour: https://www.relive.cc/view/v1vj7m3JzJO
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  • Kaiser KArl IV, wird jeweils zu Mittag von den 7 Kurfürsten umrundet
    Nürnberger Bratwürstl, 3 im WegglaHeilig-Geist-SpitalHeilig-Geist-SpitalHeilig-Geist-SpitalHeilig-Geist-SpitalFleischbrücke, 1. Steinbrücke Europas, welche ohne Mittelsteher eine Fluss überspannte (1487 erbaut)unser genialer Fremdenführerder Sohn der Stadt: "Albrecht Dürer"eine der Lebzeltereien, Familie DürrAm Tiergartentoram TiergartentorDürerhausein original alter Sandstein, erkennbar am Loch für die Tragezangewer diesen Ring dreimal dreht, darf sich etwas wünschen und es geht in Erfüllungwas sich Harald wohl wünscht

    4642 Ruhetag in Nürnberg

    May 19, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich bin mir ziemlich sicher, ihr seid schon gespannt, wie wir unseren heutigen Ruhetag in Nürnberg verbracht haben. Eins vorweg: wir haben nicht die Beine hochgelagert und uns dem freudigen Müßiggang überlassen.

    Am Vormittag haben wir die Route bis nach Göttingen überarbeitet und uns neue Tagesziele gesteckt. Wir haben die Etappe 6 und 7 jeweils um ca. 15 – 20 km verlängert, am 8. Tag nur mehr maximal 40 – 50 km fahren zu müssen, damit Harald seinen Zug noch erreicht. Das ist manchmal einfacher gedacht als umgesetzt, aber wir haben es geschafft.

    Am Nachmittag haben wir uns einer öffentlichen Stadtführung angeschlossen, um auch unser Wissen zu erweitern. Das war wahrscheinlich eine der informativsten, beeindruckendsten und kurzweiligsten Führung, der ich jemals beigewohnt habe.

    Sie lief unter dem Motto „Cui bono – wem nützt es“ und sollte uns die letzten 1200 Jahre Stadtgeschichte unter diesem Aspekt näher bringen. Statt geplanter eineinhalb Stunden wurden zweieinhalb und es hätte noch weitergehen können.

    Wir haben zwar kaum Jahresdaten zu hören bekommen, aber manch wichtige Information, warum Nürnberg sich zu einer der mächtigsten und vermögendsten Städte Deutschlands entwickeln konnte. Wir haben nicht das Dürer-Haus besichtigt und all die anderen Weltwunder, welche in Nürnberg ausgestellt sind, aber wir haben ein bisschen hinter die Vorhänge lugen dürfen.

    Hier die wichtigsten Lehren in Kurzfassung:

    @wie wird man die reichste und wichtigste Stadt Deutschlands
    1. Eine Hand wäscht immer die andere
    2. Nichts ohne schriftliche Beurkundung
    3. Man darf nicht zimperlich sein
    4. Man muss immer darauf achtgeben, dass die richtig Mächtigen Schuldner sind.

    @Torschlusspanik:
    Im Mittelalter war das Bier vor den Stadtmauern billiger als innerhalb der Stadt. Bei einem angeblichen Konsum von 12 Litern am Tag hat das schon im Säckl zu Buche geschlagen. Die Stadttore wurden aber zu einer bestimmten Zeit geschlossen und danach nicht mehr geöffnet. Wer also zu spät kam, musste vor den Toren übernachten. Ja, und hier gab es die Räuber. Daher sollte man rechtzeitig wieder innerhalb der Stadtmauern sein.

    @Lebkuchen:
    Esst keinen Industrielebkuchen. Esst nur Elisen-Lebkuchen von den Lebzeltern der Stadt. Diese unterscheiden sich nicht nur durch die Zutaten, sondern vor Allem auch durch die Dicke der Schokoladeglasur. Mindestes 2,5 mm anstelle von Schockglasur im Zehntelmillimeterdicke. Und sie werden auch ohne Mehl und sonstigen Zusatzstoffen hergestellt. Aber wie isst man diese:
    Original-Elisenlebkuchen sind Kalorienbomben. Daher sollte man einen Lebkuchen immer in mundgerechte Teile schneiden und mit guten Freunden teilen. Dann nimmt jeder eines dieser mundgerechten Happen in den Mund und lässt als erstes langsam die Schokolade, ohne zu kauen, im Mund schmelzen. Erst wenn dieser Schmelzvorgang abgeschlossen ist, beginnt man zu kauen und vermischt den Geschmack der Schokolade mit dem Kräutergeschmack des Lebkuchens. Halt – noch nicht schlucken. Jetzt kommt der Höhepunkt – wenn alle Geschmäcker im Mund Purzelbaum schlagen, nimmt man einen Schluck, nicht Café oder Kaffee, wie unsere deutschen Brüder sagen, nicht Tee, nein, man nimmt einen Schluck besten Bieres und dann, die reinste Geschmacksexplosion.

    Wir haben es nicht probiert, 5000 Kalorien pro Person waren uns dann doch zu viel, aber vielleicht begleitet uns jemand zum Christkindlmarkt und wir machen die Probe aufs Exempel.

    @Christkindlmarkt
    Viel älter ist der Ostermarkt. Den Grund für den Ostermarkt habe ich vergessen, aber ihr könnt ja alles in Wikipedia nachlesen.

    @Geheimtipp
    Wenn ihr einmal nach Nürnberg kommt und dem Trubel der Stadt entfliehen wollt, besucht das Heilig-Geist-Spital (https://www.heilig-geist-spital.de/). Dies ist ein Ort der Ruhe inmitten der Stadt und geht zurück auf eine Stiftung von Konrad Groß, einem der reichsten Bürger der Stadt im 14. Jhdt. Es war die größte städtische Einrichtung zur Versorgung von Kranken und (vor allem) Alten in der Reichsstadt und ist bekannt als Aufbewahrungsstätte der Reichskleinodien, die von 1424 bis 1796 in Nürnberg verwahrt wurden.

    @Zerstörung Nürnbergs am Ende des 2. Weltkrieges (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Nürnberg)
    Jetzt noch etwas zum Nachdenken, auch in Hinblick auf derzeitigen Gräueltaten in der Ukraine.
    Vom Jänner bis April 1945 wurde Nürnberg immer wieder von englischen und amerikanischen Bombern bombardiert. Der schwerste Luftangriff auf Nürnberg fand am 2. Januar 1945 von 19:20 Uhr bis 20:06 Uhr statt, der Luftangriff am 11. April 1945 war der letzte Luftangriff auf Nürnberg. Damit war Nürnberg sturmreif bombardiert worden. In der Altstadt waren etwa 90 Prozent aller Gebäude vollständig zerstört oder unbewohnbar.

    Das heißt, alles was man heute wieder sieht, wurde nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut. Wenn ihr mit offenen Augen durch die Stadt wandert und an manchen Häusern Steine mit Löchern seht, dann sind das Originalsteine aus der Vergangenheit. Alle anderen Steine sind neu.

    Ja, das war unser heutiger Tag. Natürlich haben wir auch „3 im Weggla“ bzw. „6 am Zinnherz“ mit dem dazugehörigen Bier genossen.

    Postscript:
    Ich möchte mich bei allen Mitreisenden für ihre aufmunternden und anerkennenden Postings bedanken und freue mich auch auf zukünftige Kommentare. Seid mir nicht bös, wenn ich nicht jedem zurückschreibe, aber sonst komm ich erst im Winter ans Nordkap.

    Danke und liebe Grüße an Alle
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  • 4558 Nürnberg nach Kemmern

    May 20, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Die für heute prognostizierten Unwetter sind Gott sei Dank bereits in der Nacht über Nürnberg und Umgebung weggezogen. Damit konnten wir heute bei herrlichem Radwetter, etwas kühler als in den letzten Tagen, unseren 5. Radtag starten.
    Der Radweg führt zuerst entlang der Pegnitz bis zur Mündung in die Rednitz bei Fürth. Kurz vor Erlangen treffen wir wieder auf den Main-Donau-Kanal, dem wir auch bis Bamberg folgen. An diesen Wasserwegen fädeln sich die bayrischen Großstädte Fürth, Erlangen, Forchheim und Bamberg wie Perlen an einer Halskette.

    @Fürth: (https://de.wikipedia.org/wiki/Fürth) Die Jahrhunderte alte Rivalität zwischen Nürnberg und Fürth beruht auf der Tatsache, dass Fürth ein paar Jahre vor Nürnberg urkundlich erwähnt wurde. Und das bohrt auch heute noch in den Herzen der Nürnberger. Man munkelt daher, dass die rege Bautätigkeit und die tiefen Bohrungen in Nürnberg einzig und allein dem Zwecke dienen, doch noch ein paar Scherben zu finden, die sich auf ein Datum vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Fürth datieren lassen. Ja, cui bono.

    @Erlangen: (https://de.wikipedia.org/wiki/Erlangen) hier bogen wir von unserer Direktroute ab und mitten in Zentrum von Erlangen. Frühstück war angesagt. Erlagen ist ein der großen Universitätsstädte Deutschlands, derzeit studieren hier fast 40.000 Studenten.

    @Bamberg: (https://de.wikipedia.org/wiki/Bamberg) Bamberg ist ebenfalls wie Salzburg eine Weltkulturerbestadt und bekannt für die vielfältige Biertradition. Nach dem Mittagessen flanierten wie durch die engen Gassen und genossen im „Schlenkerla“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlenkerla) das berühmte Rauchbier. Es erhält die dunkle Farbe und den Geschmack durch die Verwendung von speziell zubereitetem Malz. Dabei wird das Grünmalz in einem engmaschigen Drahtgeflecht aufgeschüttet und durch die von der darunter liegenden Feuerung kommenden Hitze getrocknet. Der bei der Verbrennung entstehende Rauch zieht durch das Drahtgeflecht (Darre) und gibt dem Malz seinen charakteristischen, rauchigen Geschmack. An den Geschmack muss man sicher etwas gewöhnen. Es schmeckt, wie wenn Speck durchs Bier gezogen wurde.

    Unsere Bleibe ist heute etwas einfacher und ein echter kulinarischer Hotspot.

    Die Tour auf Kommot: https://www.komoot.de/tour/775971215?ref=wta

    animierte Tour: https://www.relive.cc/view/vYvrL9DroL6
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  • Ebern500 km erreicht

    4460 Kemmern nach Meiningen

    May 21, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Für alle, die sich Sorgen um uns machen: es geht es bestens. Wir haben von den Unwettern in Deutschland nichts außer dunkler Wolken am Himmel mitbekommen. Wir sind ohne Regen, begleitet von ein wenig Sonnenschein und doch immer wieder heftigem Gegenwind in Meiningen gut angekommen.

    Wir haben heute die touristischen Hochburgen der beiden letzten Tage hinter uns gelassen und sind wieder durchs Land gefahren. Auf der gesamten Strecke ist uns nur eine Gruppe von Radlern entgegengekommen. Das war alles.

    Wir haben heute nicht nur das bayrische Königreich verlassen und sind in Thüringen angekommen, wir haben auch die ersten 500 km geschafft. Also 10% meiner Reise liegen bereits hinter mir.

    Die Landschaft ist beeindruckend. Die riesigen Felder, die vielen kleinen historischen Städte. Hier in dieser Region haben Goethe und Schiller gelebt. Ich werde wiederkommen und mehr mehr Zeit für die Geschichte nehmen.

    Die Tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/777026585?ref=wtd

    animierte Tour: https://www.relive.cc/view/vPOpZnrp1Eq
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  • 4340 Meiningen nach Ahrenberg

    May 22, 2022 in Germany ⋅ 🌙 13 °C

    Bevor wir Meiningen verlassen, drehen wir noch eine kleine Erkundigungstour durch die Stadt. Es ist noch sehr früh und die Straßen sind fast menschenleer. Ja, so ein Sonntag morgen hat auch was für sich. Beim Verlassen der Stadt passieren wir noch das Staatstheater, von wo aus Elina Garanca ihre Weltkarriere gestartet hat, wie uns gestern noch von HelgaS erfahren haben. Danke für deinen Input.

    Danach ging es wie gestern durch kleine Wälder, Wiesen und Felder unserem Ziel entgegen, das wir heute erst nach 120 km erreichten. Der Radweg folgte oft der sich im weiten Tal mäandernden Werra, manchmal schlängelte er sich am Fuße des einen oder anderen Hügels durch kleine Mischwälder, manchmal verlief er parallel zu den Hauptverkehrsrouten oder einfach nur auf Nebenstraßen.

    Besonders ist mir heute, vor allem beim Durchfahren der Wälder und Wiesenraine das Zwitschern und Gezirpe unzähliger Vogelarten aufgefallen. Entweder wurde ich auf der bisherigen Fahrt schon mehr für die Natur sensibilisiert, aber ein solches melodienreiches und farbenfrohes Gezwitscher habe ich zu Hause, so meine ich jedenfalls, nie oder kaum gehört.

    Manchmal schrecken wir auch Greifvögel neben der Route auf, die sich dann majestätisch im Wind in die Lüfte schrauben und uns sicherlich aus ihrer Vogelperspektive genau beäugen.

    Das Hotel mussten wir uns heute wahrlich schwer erradeln. Komoot führte uns, wie es sich für Gravelbiker gehört, nicht über die normale Straße zum Hotel, sondern über einen ziemlich steilen Stich durch den Wald. Die letzten 250 m musste ich sogar schieben, es ging nicht mehr.

    Aber die Aussicht beim Abendessen über das Tal der Werra nach Bad Sooden hat das alles wieder vergessen lassen.

    Tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/778968301?ref=wtd

    animierte Tour: https://www.relive.cc/view/vevYoKW1XJ6
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  • an der Weeraan der Weeraauf dem Weg zum höchsten Punktauf dem Weg zum höchsten PunktGrenzstelle zur ehemaligen DDRGrenzstelle zur ehemaligen DDRGrenzstelle zur ehemaligen DDRAnkunft in GöttingenGöttingenGrenzstelle zur ehemaligen DDRGöttingen, Gänseliesl

    4295 Ahrenberg nach Göttingen

    May 23, 2022 in Germany ⋅ 🌧 19 °C

    Gestern gab es noch Sekt zum Ausklang. Harald fährt heute heim. Da wir die Touren etwas umgeplant hatten, haben wir heute nur rund 45 km vor uns. Daher kein Stress bei der Abfahrt, die 45 km haben wir bis Mittag abgespult. Ja, und so war es auch.

    Die ersten Kilometer verliefen wieder entlang der Werra, dann ging es über einen Bergrücken mit dem höchsten Punkt des heutigen Tages (290 m) in die Zielgerade. Um 11:00 Uhr erreichten wir den Landkreis Göttingen.

    Der Landkreis Göttingen liegt in Niedersachsen und im Dreiländereck Niedersachsen, Hessen und Thüringen. Er grenzte daher in den Jahren 1945 – 1989 auch an die DDR. Auf unsere Reise trafen wir immer wieder auf Mahnmale, welche an die Teilung Deutschlands erinnerten. Es ist heute kaum vorstellbar, dass diese Reiseroute vor 33 Jahren in dieser Form nicht durchführbar gewesen wäre. Es stimmt einen immer wieder traurig und nachdenklich, wenn selbst aus dieser jüngsten Vergangenheit keine Lehren gezogen werden.

    Eine Stunde später waren wir am Ziel in Göttingen, der Stadt der Naturwissenschaften und Mathematik.

    Wir aßen am Marktplatz noch zu Mittag, danach verabschiedete sich Harald und fuhr zum Bahnhof. Da die Zugbuchung mit Mitnahme eines Rades schier unmöglich war, hofften wir beide, das alles funktionieren würde.

    Harald sitzt derzeit im Zug nach München und es hat alles perfekt funktioniert. Mann und Rad wurden anstandslos mitgenommen.

    Es war eine sehr schöne Zeit mit Harald, ich habe sie sehr genossen.

    Morgen ist wieder Ruhetag beim Radeln und dann gibt es mehr Infos zu Göttingen und seinem wissenschaftlichen Ruf.

    Tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/779670334?ref=wtd

    animierte Tour: https://www.relive.cc/view/v1vj7Bnj7YO
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  • Gauß Sternwarte
    Gauß SternwarteGauß Weber DenkmalSt. Michael KircheRäder, Räder, Räder, ...Gänseliesl, das meistgeküßte Mädchen der WeltSie JunkernschänkeAkademie der WissenschaftenAkademie der WissenschaftenAuditorium Maximum, Kunstsammlungim alten botanischen Garten

    4295 Ruhetag in Göttingen

    May 24, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Göttingen ist keine große Stadt, man durchmisst sie in weniger als 15 Minuten. Innerhalb des Stadtwalls spielt sich das meiste städtische Leben ab, hier pulsiert die Stadt, hier liegt eine Kneipe nach der anderen. Wie es sich für eine Weltstadt der Wissenschaft und Lehre geziemt. 30.000 Studenten bevölkern die Stadt und tragen zum bunten und pulsierenden Leben der Stadt bei.

    Göttingen brachte es nie zu großem Reichtum, einzig die Tuchwarenherstellung im 15. Jhdt., aber auch die Lage an einer der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen, brachte einigen Wohlstand.

    Die Gründung der Georg-August-Universität im Jahre 1734 gab jedoch der Entwicklung Göttingens einen neuen Anstoß. Göttingen entwickelte sich zu einem Zentrum der Naturwissenschaften, Philosophie, Mathematik und Medizin.

    Einer der bekanntesten Göttinger Gelehrten ist wohl der Astronom und Mathematiker Carl Friedrich Gauß.

    Seit Beginn der Universität geben sich hier die größten Gelehrten und Nobelpreisträger ihrer Zeit die Türklinke in die Hand. Mehr als 40 haben in den letzten hundert Jahren hier gelebt und geforscht bzw. haben hier studiert. Vieles wurde hier erfunden und hat von Göttingen den Siegeszug in die Welt genommen. Aber auch totbringende Technologien habe hier ihren wissenschaftlichen Ausgangspunkt genommen.

    Eine Aufzählung all dieser wissenschaftlichen Leistungen ist hier nicht möglich, aber ein paar der bekannten Namen möchte ich doch erwähnen:
    • Friedrich Wöhler, Pionier der organischen Chemie
    • Wilhelm und Jacob Grimm, Sprachwissenschaftler
    • Bernhard Riemann, Mathematiker, Riemannsche Geometrie
    • David Hilbert, Mathematiker, Hilberts Liste von 23 mathematischen Problemen
    • Ludwig Prandtl, begründet die Strömungsmechanik
    • Max Born, Friedrich Hund, Werner Heisenberg, Quantenmechanik
    • Robert Oppenheimer (Vater der Atombombe), James Franck, Edward Teller (Vater der Wasserstoffbombe)
    • …

    Viele dieser Wissenschaftlerinnen verließen oder mussten während der Nazi-Herrschaft Göttingen und Deutschland verlassen. Es war einer der größten Aderlässe für die deutsche Wissenschaft.

    Heute sind es Forscher wie die Nobelpreisträger Manfred Eigen, Erwin Neher und Stefan Heil, die die Grenzen unseres Wissens weiter hinausschieben.

    Ja, das war der kleine Ausflug in die Geschichte der Universität. Wer mehr wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg-August-Univ…

    Morgen geht es wieder los, der erste Tag als Solist. Entlang der Leine nach Norden, die Höhenmeter halten sich jetzt einmal bis Dänemark in Grenzen, also wird es keine Schwierigkeiten geben.

    Ein Nachtrag zum Schluß:
    Warum ist die Gänseliesl das meistgeküsste Mädchen der Welt? Weil nach altem Brauch jeder frischgebackene Doktor nach der letzten bestandenen Prüfung ihr einen Kuss auf die Wange drückt.
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  • 4203 Göttingen nach Elze

    May 25, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Am Morgen begrüßte mich die Sonne durchs Fenster, einem schönen Radtag steht nichts mehr im Wege.

    Gut ausgeruht starte ich um 09:15 in Göttingen. Bis Hamburg werde ich dem Leine-Heide-Radweg folgen. Dieser Radweg verbindet die Mittelgebirgslandschaft des Leineberglandes mit der Lüneburger Heide und Hamburg.

    Zwischen Northeim und Salzderhelden entstand seit 1995 eines der größten Feuchtwiesen- und Feuchtgebietskomplexe Niedersachsens und wurde als EU-Vogelschutzgebiet in das europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ aufgenommen. 300 verschiedene Vogelarten wurden bisher gesichtet, viele davon auf der Roten List für gefährdete Tierarten.
    Ich fahre durch viel kleine Dörfer und nur durch Zufall finde ich auch ein Gasthaus fürs Mittagessen. Das heutige Etappenziel Elze kommt rasch näher und so erreiche ich ohne besonders große Anstrengung um 16:00 Uhr mein Ziel.

    Die tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/781797913?ref=wtd
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  • 4099 Elze nach Schwarmstedt

    May 26, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Der Blick aus dem Zimmer zeigt wolkenverhangenen Himmel. Wird es heute das erste Mal regnen? Aber an einigen Stellen blitzt auch der blaue Himmel zwischen den Wolken hervor. Vielleicht meint es der Wettergott doch wieder gut mit mir und verbläst die Wolken.

    Ja, und er hat es gut gemeint.

    Die Wolkendecke hat sich geöffnet und immer wieder den blauen Himmel und die Sonne durchscheinen lassen. Heute habe ich auch den ersten Vorgeschmack auf Wind bekommen. Dieser war heute recht heftig, sehr oft kam er von vorne, meistens von der Seite und manchmal auch von hinten. Wenn er von vorne kommt, bin ich schon sehr froh auf die Unterstützung meines 250 Watt Antriebmotors.

    Im Gegensatz zu gestern war die heutige Etappe sehr abwechslungsreich. Sie war vor allem fahrtechnisch weitaus anspruchsvoller als die gestrige Etappe. Besonders der Teilbereich in Hannover war sehr abwechslungsreich.

    Hier wurde heute Vatertag gefeiert. Dabei ziehen Väter, werdende Väter oder Väter in Spe (im Prinzip also alle Männer über 15) mit einem Bollerwagen, beladen voller Bier und sonstiger Alkoholiker, mit lauter Musik durch die Gegend. Ich möchte niemanden nahetreten, aber ich glaube, das ist einer der größten Besäufnisse hier in der Gegend.

    Die heutige 100 km-Etappe musste ich eigentlich ohne Pause durchradeln, da ich auf der ganzen Strecke kein Wirtshaus, nicht einmal ein geschlossenes, gefunden habe. Ich hoffe morgen wird es besser und ich kann meine übliche Mittagspause wieder genießen.

    Hier im Hotel gibt es einen Italiener und ich genieße jetzt deutsch-italienisches Spaghetti con pesto mit einem Glas, oder zwei, Pinot Grigio.

    Tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/783357738?ref=wtd
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  • 4016 Schwarmstedt nach Schneverdingen

    May 27, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Zuerst herzlichsten Dank an alle Lions Freunde und Damen für dieses ganz besondere und vor allem völlig überraschende Geburtstagsständchen. Es hat mich sehr, sehr gefreut und es wird mich natürlich motivieren, die Reise bis ans Ende durchzuhalten. Ihr wart großartig und die Disziplin beachtenswert. Super, super, super. Nochmals danke.

    Auch bei allen anderen Gratulanten möchte ich mich für die vielen persönlichen Glückwünsche bedanken und alle bitten, mir nachzusehen, dass ich nicht allen antworten konnte. Danke.

    Die heutige Tour führte mich von Schwarmstedt durch die Lüneburger Heide nach Schneverdingen und damit stehe ich jetzt eine Tagesreise vor den Toren Hamburgs.

    Heute haben mich besonders die riesigen Landgüter und die vielen äußerst gepflegten Häuser und Gärten in den kleinen Dörfern fasziniert. Die Rhododendronblüte ist derzeit in vollem Gange und von überall leuchten die tiefroten, violetten und rosa Blüten aus den Gärten.
    Auch hat mich überrascht, dass man in der Ebene auch 350 Höhenmeter zusammenbringt.

    Die eigentliche Herausforderung war aber heute der Wind. Der kam mit großer Wucht aus Nordwest. Wenn er mich direkt von vorne traf, waren trotz abschüssiger Straße, halber Motorunterstützung und heftigen Pedalierens keine 15 km/h machbar.

    Wenn der Wind an der Nordseeküste noch stärker wird und aus der falschen Richtung kommt, dann wird es wirklich zäh. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    Ich bin heute wieder ohne Regen durchgekommen, aber 2 Minuten nach dem Einchecken im Hotel ist ein heftiger Guss vom Himmel gefallen.

    Das Bier habe ich mir heute wirklich verdient und den ersten Matjes habe ich sehr genossen - Hamburg kommt wirklich näher.

    die Tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/784831761?share_toke…
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  • in der Lüneburger Heidein der Lüneburger Heidein der Lüneburger HeideFreilichtmuseum BuchholzFreilichtmuseum BuchholzFreilichtmuseum BuchholzDas KerbholzFreilichtmuseum BuchholzFreilichtmuseum BuchholzStadtgrenze Hamburg erreichtan der Binnenalstermeine Unterkunft

    3922 Schneverdingen nach Hamburg,

    May 28, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Die ersten 1.000 km geradelt. Hamburg, mein erstes großes Etappenziel erreicht. Noch immer frisch und munter, also alles bestens.

    Ja, ich glaub es fast selbst nicht. Vor 2 Wochen bin ich aufgebrochen und heute schon in Hamburg. Alles läuft nach Plan und ich freue mich auf das nächste große Etappenziel in Hirtshals, Dänemark.

    Der heutige Tag hat alles beinhaltet: Regen, Wind, Sonnenschein, anspruchsvolle Wege und Trails durch traumhafte Natur und zum Schluss noch quer durch Hamburg.

    Das war der größte Schock, vom ruhigen Land in die hektische, verkehrsreiche Stadt. Aber die Radwege sind perfekt gekennzeichnet und es wird auf die Radfahrer sehr Rücksicht genommen.

    In Buchholz in der Nordheide blieb ich bei einem kleinen Freilichtmuseum stehen und kam mit einem der Vereinsmitglieder ins Plaudern. Obwohl erst morgen das Museum offiziell wieder geöffnet wird, bekam ich dann eine Privatführung. Das war sehr interessant und ich erfuhr einiges über die Lüneburger Heide (https://de.wikipedia.org/wiki/Lüneburger_Heide).

    Der Heideboden ist der schlechteste Boden, den man sich vorstellen kann. Nur Sand, keine Nährstoffe und es wachsen daher auch nur Birken und eben Erika, also sehr genügsame Pflanzen. Erst mit den modernen Möglichkeiten der Düngung gedeihen hier auch einige Arten von Getreide.

    Nur durch die Beweidung mit den Heidschnucken (https://de.wikipedia.org/wiki/Heidschnucke), einer höchst genügsamen Schafrasse, kann die Kulturlandschaft erhalten bleiben. Diese Schafe werden in großen Herden von Schäfern durch die Heidelandschaft getrieben und werden dafür auch finanziell unterstützt. Würden die Schafe nicht sein, würde bald der Wald die Heidelandschaft verschwinden lassen. Eigentlich, wie bei uns die Almen.

    Ich habe auch erfahren, was es bedeutet, etwas am Kerbholz zu haben: Früher borgte sich der Bauer im Frühjahr bei seinem Landherrn Saatgut zur Bewirtschaftung aus. Die Menge, welche er sich borgte, wurde in das Kerbholz geschnitzt. Ein „X“ für einen ganzen Sack, ein „/“ für einen halben Sack. Dann wurde das Kerbholz gespalten und jeder erhielt eine Hälfte. Im Herbst, wenn Zahltag war, wurden die beiden Hälften wieder zusammengefügt und entsprechend abgerechnet. Da immer nur 2 Hälften exakt zusammenpassten, gab es nie Diskussionen. Nachdem abgerechnet wurde, wurden die Kerben entfernt und im nächsten Jahr von vorne begonnen.

    Morgen ist wieder Ruhetag und ich werde mich in Hamburg etwas treiben lassen.
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  • 3922 Ruhetag in Hamburg

    May 29, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Alles grau in grau. Regen, Regen, eigentlich das beste Wetter zum Ausruhen.
    Ich denke, den ganzen Tag im Zimmer zu liegen, ist aber auch langweilig. Deshalb habe ich eine zweistündige Hafenrundfahrt gebucht und bin schon unterwegs zu den Landungsbrücken.

    Das Hafenrundfahrtsschiff legt pünktlich ab und wir fahren zuerst Elbe abwärts bis nach Blankenese (https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Blankenese). Hier versuche ich das Haus unseres Hosts ausfindig zu machen, bei dem wir während eines Euro 4 Meetings von Round Table untergebracht waren. Das war richtig cool.

    Kurz vor Blankenese kommt uns ein Containerschiff entgegen, 300 m lang und 49 m breit mit rund 12.000 Containern an Board. Nach Blankenese kehren wir um, passieren das riesige Airbusgelände und unser Kapitän ändert den Kurs so, dass wir das Beilegen des Hafenschleppers am Containerschiff und das an Board gehen der Hafenlotsen beobachten konnten.

    Dann geht es weiter in den gewaltigen Containerhafen (https://www.hamburg-tourism.de/sehen-erleben/ha…). Hier passieren wir ein Containerschiff mit 400 m Länge und 57 m Breite und einem Fassungsvermögen von über 20.000 Containern.

    Weiter zum Kreuzfahrtanleger und zu den Werften. Hier steht auch eine beschlagnahmte Yacht eines russischen Oligarchen, neben anderen Privatyachten im Wert zwischen 500 und 800 Millionen Dollar. Man vergönnt sich sonst ja nichts.

    Bevor wir wieder zurück zur Anlegestelle an den Landungsbrücken kommen, passieren wir die „Elphi“, die in allen Belangen einzigartige Elbphilharmonie (https://de.wikipedia.org/wiki/Elbphilharmonie), das neue Wahrzeichen von Hamburg. Hier ist alles gigantisch, besonders die Baukosten: geplant waren 77 Millionen, geworden sind es 866 Millionen.

    Danach schlendere ich über die Landungsbrücken Richtung Speicherstadt und lande im „Miniatur Wunderland“ (https://www.miniatur-wunderland.de/). Ebenfalls gigantisch. Auf ca. 1.500 m2 Modellfläche fahren in 10 Themenwelten ca. 1.100 Züge auf 16 km Gleislänge mit über 10.000 Waggons durch die Miniaturlandschaft. Hier kann man einen ganzen Tag verbringen und man sieht nichts doppelt. Ich habe nur einen Bruchteil gesehen, da leider die Zeit für einen ausführlichen Besuch zu knapp war. Aber ich komme wieder.

    Weiter zu Binnenalster und dann in meine Unterkunft zurück.

    Morgen geht es wieder los. Die Elbe flussabwärts bis Glückstadt.

    Das habe ich heute auch noch gelernt: Hamburg liegt 120 km von der Küste entfernt, zwischen Ebbe und Flut liegen 3,60 m und ist für Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 14,5 m befahrbar.

    Das heißt, ich brauch noch 1 1/2 Tage, bis ich an der Nordsee bin.
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  • Wedeler MarschWedeler MarschKlevendeicher DrehbrückeKlevendeicher Drehbrückeim Hafen in Elmsholm bei EbbeHafen in Elmsholm bei EbbeHavn GlückstadtHavn GlückstadtHavn GlückstadtGästehaus "zum kleinen Muck"

    3844 Hamburg nach Glückstadt

    May 30, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    07:30 Uhr, raus aus den Federn. Draußen nieselt es zwar noch immer, aber ich habe ja doch einiges zu tun. Nach der Fahrt durch die Lüneburger Heide war mein Gepäck außen sehr verschmutzt und alles musste gereinigt werden. Das hieß, alles raus aus den Taschen und die Taschen reinigen. Da in meinem kleinen Apartment auch eine Waschmaschine vorhanden war, nutzte ich die Gelegenheit und wusch meine komplette Schmutzwäsche. Und jetzt liegt alles im Apartment verteilt herum und muss wieder in die Taschen zurück. Um 9:00 Uhr bin ich reisefertig und starte, eingepackt in mein Regenoutfit, in die 1. Etappe des Nordseeküstenradweges.

    Zuerst geht es noch fast eine Stunde in Richtung Nordwest durch Hamburg nach Wedel. Ich fahre durch ruhige Wohnviertel mit schönen Häusern und gepflegten Gärten.

    Danach führt die Route entlang der Elbe durch das Wedeler Marsch. Ich fahre teils auf der Deichkrone, teils auf der den Damm begleitenden Straße.
    Hier treffe ich immer wieder auf große Schafherden, welche in den verschiedenen Abschnitten weiden. Sie halten nicht nur den Graswuchs auf den Deichen kurz, sie festigen durch ihre Hufe auch die durch Wühlmäuse aufgelockerte Erde. Sie dienen also praktisch der Deichsicherheit. Man kann problemlos durch die Herde fahren, man wird einfach ignoriert.

    Weiter vorbei an vielen reetgedeckten Häusern über die Klevendeicher Drehbrücke https://de.wikipedia.org/wiki/Drehbrücke_Kleven…) und Seester nach Elmshorn.

    Nach einer kurzen Mittagspause fahre ich weiter bis nach Glückstadt (https://de.wikipedia.org/wiki/Glückstadt), meinem heutigen Ziel und beziehe mein Zimmer in der schnuckeligen Pension „zum kleinen Muck“.
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  • Containerschiff in Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals in BrunsbüttelContainerschiff in Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttelmodernste Rettungskapsel, können bis aus 45 m Fallhöhe ausgelöst werdenContainerschiff verlässt Schleusekein WindBlick auf die Nordsee und BüsumBlick auf die NordseeBlick auf die Nordsee

    3761 Glückstadt nach Büsum

    May 31, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Glücklich und zufrieden an der Nordsee angekommen. So möchte ich den heutigen Tag trotz aller anfänglicher Ärgernisse zusammenfassen.

    Als ich heute in der Früh nach einem herrlichen Frühstück mein Fahrrad aus der Garage holen wollte, war das Ladekabel fein säuberlich ausgesteckt und mit dem Ladegerät verschwunden. Irgendein Idiot hat es geklaut.

    Gott sei Dank war das Fahrrad noch hier. Meine Vermieterin vermutete zwar, es sei ein Nachbar, mit dem sie immer Zores hat, gewesen. Aber dieser hat alles abgestritten.

    Also begann jetzt das große Abtelefonieren aller Radgeschäfte in der Umgebung von Glückstadt um ein entsprechendes Ladegerät samt Ladekabel. Leider kein Erfolg.
    Letzte Rettung: Prinzbike in Bergheim. Nina und Mario haben mir sofort geholfen, alles zusammengepackt und Barbara hat das Packerl geholt und in Deutschland zur Post gebracht. Es ist bereits auf dem Weg und ich sollte es übermorgen in meinem Quartier vorfinden. Nochmals Danke an Nina und an Barbara für die große Hilfe.

    Somit startete ich etwa 2 Stunden später als geplant und ohne Strom die heutige Tour von Glückstadt nach Büsum. Jetzt macht es sich natürlich bezahlt, dass mein Rad auch ohne Strom ohne Probleme gefahren werden kann. Mit einem normalen eBike wäre das schon eine gewisse Herausforderung gewesen.

    Außerdem hat es Petrus heute gut mir gemeint und den Wind schlafen lassen. Selbst die vielen Windräder standen heute großteils still.

    In Brunsbüttel querte ich mit der Fähre den Nord-Ostsee-Kanal und beobachtete danach, wie ein großes Containerschiff in der Schleuse auf das Niveau der Elbe abgesenkt wurde und in die Elbe entlassen wurde.

    Um 16:30 habe ich das erste Mal auf dieser Reise auf die Nordsee geblickt. Die Sonne stand noch hoch am blauen Himmel, die Ebbe setzte gerade ein und gab bereits einen kleinen Teil des Wattenmeeres frei. Ich habe mir ein Matjesbrötchen und ein Bier gekauft, bin auf die Deichkrone gestiegen und habe alles in mich aufgesaugt (Nordsee, Bier und Matjesbrötchen – genau in dieser Reihenfolge).

    Jetzt wandere ich noch in die Innenstadt von Büsum und gönn mir ein gepflegtes Bier mit lokalem Fisch.
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  • Leuchtturm BüsumHafen BüsumStrandbad Büsumbeim Wattwandernnur Barfußnatürlich dürfen die Strandkörbe nicht fehlenLeuchtturm Büsumauch nicht nackt?LahnungsfelderPrieleStrand bei St. Peter-OrdingCheckpoint Charly für Strandbesuchermein treuer Reisebegleiter

    3666 Büsum nach Husum

    May 31, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Gestern Abend am Nachhauseweg stand noch ein Regenbogen über dem Leuchtturm von Büsum. Das war wirklich ein toller Anblick.

    Auch heute bin ich die ganze Strecke wieder ohne Motorunterstützung gefahren. Schön langsam gewöhne ich mich daran. Mit dem Wind war es heute durchwachsen, relativ wenig direkt von vorne, meist von der Seite und manchmal auch von hinten und Gott sei Dank nicht besonders stark, so um die 20 km/h. Wenn er von hinten anschiebt, da geht was weiter beim Radeln.

    Zum Start bin ich nochmals zum Büsumer Leuchtturm gefahren und habe mir den Strand angesehen. Hier war heute schon ein ziemlicher Betrieb, wie wird es dann in der Hochsaison aussehen. Wie in unseren beliebten Adriahotspots.

    Da es heute Vormittag Ebbe gab, waren schon viele Gruppen beim Wattwandern. Das macht man barfuß. Ob es kalt ist, weiß ich nicht. Aber interessant wäre es sicher.

    Von Büsum fuhr ich dann fast immer am Strand, manchmal auch außerhalb der Deiche bis nach St. Peter-Ording. Auch das ist ein beliebter Urlaubsort.

    Das Betreten der Strandbereiche in den touristischen Orten ist nur gegen Gebühr bzw. mit einer Gästekarte möglich. Auf der Fahrt am Strand sind mir immer wieder mit Holzzäunen abgegrenzte Abschnitte im Watt aufgefallen. Das sind sogenannte Lahnungsfelder. Diese dienen als Schutz vor der Strömung der Priele bzw. brechen bei Sturmfluten die Wellen und dienen somit der Sicherheit des Hinterlandes. Priele sind natürliche Wasserläufe im Watt, die auch noch bei Ebbe Wasser führen. Ohne diese Lahnungen würden die Deiche unterspült und mit der Zeit weggeschwemmt.

    Von St. Peter-Ording bis nach Husum fuhr ich im Hinterland der Deiche. Das liegt im Schnitt 2 bis 5 Meter unter Meeresniveau und wäre komplett überflutet ohne die Deichanlagen. Und das schon seit vielen Jahrhunderten. Einfach gewaltig.

    Jetzt fahre ich noch nach Husum, denn mein Quartier liegt bereits auf der morgigen Route zur deutsch-dänischen Grenze.
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  • HusumHusumHusumso werden Reetdächer gemachtNordstrandYachthafen am Nordstrandauf der TourEindrücke von der TourEindrücke von der TourEindrücke von der TourSelfieEindrücke von der TourEindrücke von der Tour, Warfts am Horizont

    3591 Husum nach Emmelsbüll-Horsbüll

    June 2, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Good News: das Ladegerät samt Kabel ist angekommen.

    19 Tage und 1.400 km später bin ich an der Grenze von Deutschland zu Dänemark angekommen. Noch 10 km und ich bin in Dänemark, aber erst am Samstag. Jetzt ist wieder einmal ein Rasttag fällig.

    Man glaubt gar nicht, dass man mit Fahrrad in kurzer Zeit so weit kommt. Ich finde das super.

    Für heute war Sonnenschein vorausgesagt, aber der ist leider ausgeblieben. Auch mit der Windstille war es heute vorbei und leider kam er zu 90 Prozent von vorne. Laut Windfinder blies mir der Wind mit 30 – 40 km auf die Nase. Zwei Drittel der Strecke fuhr ich wieder ohne Unterstützung, aber als ich gegen den Wind nur mehr 10 km/h schaffte, habe ich doch den Rückenwind dazugeschaltet.

    Heute ging es Großteils am Radweg entlang der Deiche des Nordfriesischen Wattenmeers. Über Nordstrand, am Deich entlang des Beltringharder Koogs, bis nach Dagebüll und weiter bis zum heutigen Ziel, dem Ferienhaus Hemenswarft in Emmelsbüll-Horsbüll.

    Die Landschaft ist faszinierend. Obwohl eigentlich immer gleich – flach, der Blick immer bis an den Horizont, links vom Radweg die Nordsee mit den Salzwiesen, rechts die Köge mit den normalen Wiesen, links Schafe, welche das Gras der Salzwiesen fressen, rechts Schafe, welche das Gras der Salzwiesen nicht mögen, Wind meistens von vorne, selten von hinten - und doch immer wieder spannend.

    Auf dem Weg sind mir immer wieder Häuser bzw. kleine Siedlungen mitten im Wattenmeer aufgefallen. Diese stehen nicht auf Inseln, sondern auf aufgeschütteten Siedlungshügeln, den sogenannten Warften und dienen Mensch und Tier als Schutz bei Sturmfluten.

    Trotz Wind, tiefhängenden Wolken und keiner Mittagspause – ein super Tag.
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  • 3591 Ruhetag in Emmelsbüll-Horsbüll

    June 3, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Ich habe beschlossen heute nichts, absolut nichts zu machen.

    Ich sitze daher jetzt hier auf einer Bank auf der Deichkrone und schaue einfach in die Gegend. Man kann sich 360 Grad um die eigene Achse drehen, immer ist der Horizont das Ende. Ich sehe die Erdkrümmung und denke dabei an die letzten 20 Tage zurück.

    Ich habe Deutschland von Süden nach Norden durchquert, war erstaunt über die riesigen Felder, diese Weiten und auch die Menschenleere in diesen Gebieten, war fasziniert von der Lüneburger Heide, dem bunten Treiben in den Städten und bin überwältigt von den Leistungen der Deichbauer hier im Norden, die schon seit Jahrhunderten der See Land abgewinnen.

    Ich sehe Deutschland jetzt auch mit anderen Augen. Deutschland wird als Reiseland komplett unterschätzt. Diese Einsicht ist sicherlich dem gemütlicheren Reisetempo mit dem Rad geschuldet, den Routen abseits der großen Straßen, den spontanen Möglichkeiten stehenzubleiben, um den Augenblick zu genießen.

    Trotzdem war es nur ein kurzes Kennenlernen der vielen Schönheiten, der Geschichte und der Kultur. Ich werde sicher mit Barbara wiederkommen und dies alles mit mehr Zeit genießen.

    Ich denke auch über meine Vorbereitungen für die Reise nach.

    Als besonders positiv hat sich die genaue Routenplanung und das Einteilen vorab in Tagesetappen herausgestellt. Somit hat jeder Tag sein Ziel, welches manchmal leichter, manchmal etwas schwieriger zu erreichen ist und damit gibt es jeden Tag ein Erfolgserlebnis. Auch die durchschnittliche Länge einer Etappe von rund 80 bis 85 km ist perfekt. Damit hat man den ganzen Tag keinen Stress und man kann sich auch einmal etwas ansehen.

    Auch die Entscheidung für ein leichtes Rad mit Motorunterstützung war goldrichtig. Das habe ich vor allem in den letzten 3 Tagen feststellen können. Mit einem schweren E-Bike hätte ich die Strecke ohne Motor nie geschafft.

    Mein Resümee für den ersten Teil der Reise: faszinierend, beeindruckend, herausfordernd.

    Morgen geht die Reise weiter. Ich verlasse Deutschland und durchquere Dänemark an der Nordseeküste vom Süden bis in den Norden nach Hirtshals.
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  • 3490 Emmelsbüll-Horsbüll nach Esbjerg

    June 4, 2022 in Denmark ⋅ ☀️ 13 °C

    Der gestrige Ruhetag hat mir sehr gutgetan und ich bin bestens ausgeruht in die heutige Etappe gestartet.

    Diese führte mich auf dem dänischen Abschnitt des Nordseeradweges von Emmelsbüll nach Esbjerg (https://de.wikipedia.org/wiki/Esbjerg) in Dänemark.

    Dieser Teil ist recht unspektakulär. Er führt entlang der Deiche auf meist sehr guten Wegen bis nach Esbjerg. Auf der ganzen Strecke (100 km) traf ich nur 2 oder 3 Pärchen, welche mit dem Rad unterwegs waren. Da der Weg kaum durch Orte führt, gab es wieder einmal keine Mittagspause.

    Leider habe ich zu spät bemerkt, dass ich an Ribe (https://de.wikipedia.org/wiki/Ribe), der ältesten Stadt Dänemarks, vorbeigeradelt bin. Die hätte ich mir gerne angesehen, aber leider zu spät bemerkt.

    Die Landschaft ist ähnlich der in Deutschland. Die Schafe sind weniger geworden, an deren Stelle sind jetzt meist Kühe getreten.

    Ich bin schon neugierig, ob die morgige Etappe wieder mehr Abwechslung bringt.

    PS:
    Die Auszeichnung des Nordseeradweges ist hier in Dänemark perfekt. An jeder Kreuzung ist das entsprechende Schild mit dem Wegweiser. Da war ich sehr überrascht, da mir in Deutschland zwar viele Radwegweiser aufgefallen sind, aber keiner, der den Nordseeradweg gekennzeichnet hätte. Hier wäre ich auch ohne Navi gut zurechtgekommen.
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  • 3405 Esbjerg nach Hvide Sande

    June 5, 2022 in Denmark ⋅ ⛅ 15 °C

    So eintönig der gestrige Tag war, so abwechslungsreich war der heutige.

    Das hat schon beim Frühstück im Sweethome Guesthouse begonnen. Hier saßen alle Gäste in der Küche beim Frühstück. Ein dänisches Pärchen, ein Australier, der nur hier war, weil er nicht gewusst hat, dass er im Zug umsteigen hätte sollen, und ich. Jeder hat dann so seine Geschichterl erzählt und schon war die Zeit wie im Flug verflogen. Das war richtig gemütlich, aber dann hieß es doch aufbrechen.

    Zuerst noch eine Besichtigungsfahrt in den Hafen und dann direkt auf den Highway 1, den Nordseeküstenradweg. Gleich am Ende von Esbjerg war es dann so weit: die ersten Dünen, Sandstrand soweit das Auge reicht, ein riesiges Monument „der Mensch am Meer“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mensch_am_Meer)und ein toller Radweg.

    Heute verlief der Radweg durch die verschiedensten Landschaften: an der Nordsee entlang, dann wieder ins Hinterland durch Wälder, an Seen vorbei, wieder zu den Dünen, wieder ins Hinterland, wieder zu den Dünen, einmal Asphalt, dann wieder Schotter, auch Sandpisten waren darunter. Einfach fantastisch. Und immer wieder die Möglichkeit stehen zu bleiben, die Dünen zu erklimmen, aufs Meer zu schauen und das perfekte Wetter zu genießen. Wirklich ein super Tag.

    Aber es gibt natürlich auch eine Kehrseite. Kein Restaurant, kein Café, keine Strandbar auf der ganzen Strecke, nicht einmal eine Fritten- oder Fish&Chip-Bude. Obwohl ich durch viele Feriensiedlungen gefahren bin, eigentlich ist die ganze Westküste von Esbjerg bis Hvide Sande (https://de.wikipedia.org/wiki/Hvide_Sande)ein riesiges Ferienlager, keine Möglichkeit an Futter zu kommen. Ich habe es schon geahnt und mich gestern mit 2 Bounty-Riegel und 2 Apferl ausgestattet – Gott sei Dank.

    Hier steht ein Ferienhaus neben dem anderen, aber keiner geht essen. Alle bleiben zu Hause und sind Selbstversorger. Es gibt auch kein Geschäft. Hier am Campingplatz gibt es nur das Notwendigste: Bier, Coke, 5 Packerl Nudeln habe ich gesehen, ein paar Eier, … (Bier war auf alle Fälle genügend da) und natürlich alle Süßigkeiten für die Kids, die hier ihr Taschengeld ausgeben. Daher, falls einmal jemand von euch hier Urlaub machen sollte, was durchaus zu empfehlen ist, alles von zu Hause mitnehmen, das ganze Futter für den gesamten Aufenthalt.

    Ja, das wars für heute. Es war ein toller Tag mit vielen neuen Eindrücken.
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