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  • Day 368

    Ubud

    June 14, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute wollen wir die Mitte und den Norden Balis erkunden und unser erster Stopp führt uns zum Monkey Forest bei Ubud. Wir haben zwar gestern schon einige Affen gesehen, aber in dem Wald wird es sicher noch einmal anders. Leider ist das Wetter heute nicht so auf unserer Seite und es regnet fast durchgängig. Dennoch bekommen wir sehr viele Affen zu Gesicht. Um das Essen wird hier nicht so sehr gestritten wie bei den Affen, die wir gestern gesehen haben, dafür haben wir das Gefühl, dass sie sich öfter mal zu Treffen zusammenrufen. Was die wohl besprechen? 😀 Scheu sind die Affen hier auch nicht und schlafen so schon mal auf der Schulter von Besuchern ein oder versuchen, Sonnenbrillen und Kameras zu klauen 🙊.

    Nachdem wir die Affen ausgiebig studiert haben, laufen wir durch Ubud und über den täglichen Markt. Leider ist der Markt schon sehr stark auf Touristen zugeschnitten, sodass es neben traditioneller Kleidung hauptsächlich Souvenirs gibt. Wir decken uns jeweils mit einem Sarong (Tuch welches als Wickelrock verwendet wird) ein, da wir dieses sonst an jedem Tempel und teils gegen Gebühr leihen müssen, und fahren weiter zu den berühmten Tegalalang Reisterrassen. Der Anblick der Terrassen ist beeindruckend, auch wenn hier wieder alles sehr stark auf Tourismus ausgelegt ist und wir das Gefühl haben, dass der Reisanbau zumindest bei diesen Terrassen nicht mehr an erster Stelle steht. Wir genießen den Ausblick dennoch, bevor wir zum Tirta Empul Tempel fahren.

    Da das Wetter sich noch nicht wirklich verbessert hat, lohnt es sich leider nicht, zum Lake Batur weiter zu fahren und unser Fahrer überlegt sich einen Alternativplan und zeigt uns ein traditionell balinesisches Haus und erzählt uns viel über den Glauben, die Traditionen und die Lebensweise. Das war sicherlich der spannendste Teil des ganzen Tages. Ein traditionelles balinesisches Haus besteht aus mehreren Gebäuden und jedes Gebäude besteht aus einem Raum. So gibt es ein Gebäude für die Küche, ein Gebäude als Schlafzimmer (hier mit zwei Betten für die Eltern und den Sohn), ein offenes Gebäude als Wohnzimmer und ein offenes Gebäude als Zeremoniestätte (für z.B. Geburten oder Todesfälle). Außerdem hat jedes Haus seinen eigenen Tempel an dem morgens und Abends das Offering durchgeführt wird. Die Gabe besteht an normalen Tagen hauptsächlich aus einem Schälchen mit Blumen bzw. Blüten. Die "Dusche" befindet sich draußen in Form eines Abflusses und eines Eimers mit Schwamm und die Toilette ist eine kleine Hütte mit Loch im Boden. Wird die Familie größer und hat genug Geld, so kann ein zweites Schlafzimmer/Gebäude für die Kinder gebaut werden. Ansonsten schlafen die Kinder mit den Eltern in einem Raum. Die Küche besteht aus einer Feuerstelle, Stauraum für Feuerholz, einem Vorratsschrank zum Aushängen von Fleisch oder seltener auch Fisch und einer Bank auf der gegessen wird. Auf dem Hof finden wir auch noch Hähne und Hühner, ein Kaninchen und ein Schwein, dass von überschüssigem Reis ernährt wird.

    Hätten wir diese Lebensweise nicht mit eigenen Augen gesehen, könnten wir es wahrscheinlich nicht glauben, da es quasi wie eine andere Welt ist. Hier lebt auch tatsächlich noch eine Familie und selbst wenn andere Balinesen etwas moderner wohnen - und viele leben tatsächlich unter sehr einfachen Bedingungen - ist es immer noch ein komplett anderes Leben als bei uns.

    Auf dem Rückweg fahren wir auf dem Nachtmarkt in Siangan vorbei und essen wirklich lokales Hühnchen, Reis, Gemüse und sehr leckeren Nachtisch an den Straßenständen. Es ist scharf, aber schmackhaft und authentisch, was es neben der kulturellen Einführung am Haus zu unserem Tageshighlight macht.
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