• Wieso? Weshalb? Warum?

    24 октября 2024 г., Австрия ⋅ ☀️ 17 °C

    Eigentlich war das überhaupt nicht geplant, erneut zu berichten von der Olivenernte. Wurde ja alles im letzten Jahr abgedeckt. Jeder einzelne von euch wurde so umfassend informiert, dass ihr jederzeit zum Olivennbauer werden könntet. Ein Grundstück mit Olivenbäumen vorausgesetzt natürlich.

    Wie so oft, wenn ich nicht vorhabe etwas zu schreiben tue ich es dann doch. Meist schuld daran ist eine einfordernde Mutter und oder eine Badewanne. Bevorzugt dort zuckt mein literarischer Finger, er hat schon fast spastische Anfälle und weil das irgendwann weh tut schreibe ich lieber.

    Lothar gab mir zu verstehen, dass es dieses Jahr weniger Mitarbeiteröl pro Kopf geben würde, weil die Bäume wenig Oliven tragen dieses Jahr. Acht statt der üblichen zehn Liter werden ausgeschüttet und ich müsse meine Rückreise nach Österreich selber organisieren, dafür stünden mir 80 Euro zur Verfügung.

    Zur Erinnerung, Lothar zahlt in der Regel An- und Abreise bis zu einem gewissen Grad, im Gegenzug wird unentgeltlich gearbeitet. Ansonsten ist hier alles „all inclusive“, weshalb er auch nicht müde wird zu versuchen beim Essen einzusparen.

    Ich mache mich an das Werk. Ab November fliegt Ryanair nicht mehr nach Deutschland, traditionell stellen sie die Flüge dorthin Ende Oktober ein. Alle anderen Optionen sind horrend teuer.

    Mein Rückflug geht am 4.November und ich sehe nur zwei realistische Optionen welche mir zur Verfügung stehen. Entweder lande ich in Mailand oder in Bologna von wo aus ich vorhatte mit dem Zug die restliche Strecke zurückzulegen.

    Die Ankunft in Mailand wäre so spät gewesen, dass ich mir die Nacht am Bahnhof hätte um die Ohren schlagen müssen, aus dem Alter bin ich raus.

    Die Zugoptionen sind zum einen recht teuer und zum anderen sind weder Trenitalia noch die ÖBB in der Lage mir ein Ticket online zu verkaufen, welches die gesamte Strecke abdeckt. Eher zufällig sehe ich eine Nachtbusoption für 34 Euro. Mein Interesse ist geweckt und schon kurz darauf habe ich gebucht.

    Der Flug kostet 21,33 Euro und der Flixbus 34 Euro. Ich frohlocke, weil ich deutlich unter dem vorgegebenen Budget geblieben bin und in einem Anflug von Euphorie gepaart mit einer Portion Leichtsinn habe ich mir gegen 6 Euro Aufpreis einen Panoramasitz ganz vorne im Obergeschoss gegönnt. Der wird spitze bei einer Nachtfahrt, auf welcher ich den besten Blick haben werde auf die hübschesten Rücklichter.

    Erst kürzlich meldete sich meine Mutter, Lothar sei zum Essen da gewesen und hätte 1,33 Euro bei ihr eingezogen, weil ich das Spesenbudget überschritten hätte. Ja wie jetzt? Ich bin mir sicher es waren 80 Euro. Ich werde Verhandlungen starten, denn für die Anreise sollten auch zumindest 60 Euro zur Verfügung gestanden haben, wovon sicher nicht mehr als 30 Euro in den Flug geflossen sein dürften.

    Laut meiner Rechnung müsste ich also 30 Euro Guthaben besitzen zum verprassen. Das meiste davon würde ich entweder in dem Pasta Fresca Laden versenken oder beim Milese in Focacce verwandeln.

    Nur für den Fall das ich in den Streik treten muss, um meinen Interessen Nachdruck zu verleihen habe ich eine Badehose dabei und mein kleines Thermometer für den Wassertemperaturcheck, denn ohne nähere ich mich keinen Gewässern mehr in welchen ich vorhabe zu baden.
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