• Ernte & Bier SOS

    28 Oktober 2024, Itali ⋅ ⛅ 24 °C

    Der erste Erntetag stand an, die Ausbeute ist wirklich mager zudem ist es schon absehbar, dass wir morgen fertig sein werden, zugleich wird das kaum mehr als einen halben Tag in Anspruch nehmen.

    Auf einem der Olivennetze entdeckte ich eine Gottesanbeterin, welche keinerlei Anstalten machte sich ein anderes Plätzchen zu suchen. Bereitwillig erklomm sie eine ausgestreckte Hand um auf einem Olivenbaum abgesetzt zu werden, von wo aus sie nun wieder ungestört den Himmel anstarren konnte.

    Am Nachmittag hatten wir in etwa nur zehn Kisten zusammen, also etwas über 200kg Oliven, aber so ist es nunmal die Bäumchen tragen prinzipiell nur jedes zweite Jahr wirklich gut.

    Durch das ganze Grün auf dem Acker ist jetzt gut erkennbar, wie gewaltig die Ausgrabungsstätten der Wildschweine tatsächlich sind, davon gibt es gleich mehrere.

    Soeben habe ich nach dem passenden Foto gesucht um es in den dazugehörigen Ordner zu verschieben, aufgespürt in dem, welcher den Bericht von gestern mit Bildern versorgt hat und umgehend den Fehler korrigiert.

    So eine Blogseite ist echt praktisch, ich Fuchs habe es in dem Beitrag vom Vortag grade gelöscht und an seinen richtigen Platz befördert. Ha!

    Um kurz nach 15 Uhr brausen Lothar und Elisabeth mit unserer Olivenbeute in Richtung Ölpresse, währenddessen schnappe ich mir das Rad meines Onkels für einen kurzen Stadtausflug um einen schnellen Blick auf das Meer zu erhaschen.

    Es erreicht mich ein Notruf, das Bier würde schon wieder knapp werden und ob ich nicht kurz an einem Supermarkt stoppen könne um die klaffende Lücke im Kühlschrank zu schließen.

    Kein Problem, ein kleiner Coop liegt auf dem Weg, ich kürze ab um Zeit zu sparen, denn es wird in absehbarer Zeit dunkel sein. Zu meiner linken Seite sehe ich eine Straße, welche bergab führt und ich denke ich habe sogar Meer entdeckt, war aber zu sehr in Eile um es mit Sicherheit sagen zu können.

    Zurückfahren um es zu überprüfen wollte ich nicht, war nämlich unheimlich genervt das ich - da war ich mir bereits absolut sicher - völlig woanders unterwegs bin als gedacht, denn Meer dürfte ich gar keines mehr sehen und zu meiner linken schon garnicht.

    Es ist amtlich, habe mich mal wieder verfahren und der Supermarkt den ich glaubte anzusteuern wird hier sicher nicht mehr auftauchen.

    Das Tageslicht schwindet und mein mobiles Internet sagt „No!“ nicht einmal eine kurze Überprüfung ist möglich in welchem Teil Algheros ich grade eigentlich unterwegs bin, um meine orientierungslosen Antennen neu auszurichten.

    Eher zufällig taucht ein Conad auf den ich noch niemals zuvor betreten habe. An der Kasse wird getrödelt, meine Versuche den immerhin vorhandenen Dynamo dieses Rosthobels an das Vorderrad zu pressen scheitern kläglich. Scheinbar nur eine Atrappe.

    Es hilft nichts, ich muss nun wirklich wie ein wild gewordenes Wildschwein in die Pedale treten wenn ich nicht aus Sicherheitsgründen das Rad bis zum Haus schieben möchte.

    Ziemlich außer Puste öffne ich den Kühlschrank und finde keinen Platz mehr, weil Lothar auf dem Rückweg von der Olivenpresse ebenfalls Bier gekauft hatte.
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