• Oliven Inspektion & Brett vor dem Kopf

    27 октября 2024 г., Италия ⋅ ☀️ 22 °C

    Am Vormittag inspizieren wir die Olivenbäume und stellen Markierungskisten auf damit wir morgen noch wissen welche Bäume sich lohnen beerntet zu werden.

    Heute ist es zum einen zu feucht und zum anderen gibt es ohnehin nicht wirklich viel zu ernten, ganz anders als im letzten Jahr als wir auch aufgrund von Wetterkapriolen Gas geben mussten bis zum letzten Tag.

    Erstaunlich wie grün das Grundstück ist, insbesondere zwischen den Olivenbäumen, ich kenne es nur staubtrocken, aber vor ein paar Wochen hat es mal ordentlich geregnet und in Windeseile verwandelt sich der Acker in eine flauschig-saftige Wiese.

    Was heute allerdings noch erledigt werden muss ist die restlichen Oliventriebe zu hacken. Ungefähr 60 Bäume müssen noch davon befreit werden. Ich war zu faul in das Haus zu rennen um mir Handschuhe zu holen, ich war der Meinung das ich keine bräuchte. War eine Fehleinschätzung, ruckzuck hatte ich zwei Blasen an der Hand.

    Zwischen den Oliventrieben wächst auch häufig etwas dünnes langes mit Dornen ausgestattetes Gestrüpp, wie sich rausstellte ist das wilder Spargel.

    Der sei nichts geringeres als eine Sensation sagte man mir. Herkömmlichen würde man kaum eines Blickes mehr würdigen wenn man diesem mal probiert hätte.

    Ich versuche nicht hinzuhören, die Spargelzeit ist ja schon lange vorbei und nur weil ich dafür eine Bestätigung brauchte fragte ich sicherheitshalber nach. Im November würde er reif werden sagte mir Lothar.

    Jetzt bekomme ich große Augen und hoffe, das sich ein Paar von denen doch bitte beeilen mögen, denn ich muss sie einfach probieren.

    Nachdem Lothar vollmundig behauptet hatte, dass sein Biervorrat die gesamte Olivenernte überstehen würde mussten wir feststellen, das er bereits am ersten Abend erschöpft war. Er bestand aus sagenhaften fünf Flaschen Ichnusa.

    Mein Bruder wird zum Bier-Express und ich trage mit Lothar die ersten Netze hoch und mache für dieses Jahr das erste Mal Bekanntschaft mit der Holzlatte unter der Decke, welche den vorderen Bereich des Kellers von dem hinteren trennt.

    Ich hau mir ständig - falls irgendwo möglich - den Kopf an und dieses Mal so richtig. Die Planke wackelt und die darauf liegende „geladene“ Mausefalle fällt herunter. Während ich von dem Einschlag in die Knie gehen musste, begutachtete mein Onkel voller Sorge die Falle sie könnte ja Schaden genommen haben.

    Ich schätze ich müsste schon bluten wie ein Schwein damit er mir Beachtung schenkt. Er ist erleichtert, die Falle ist noch intakt während sein Lieblings Neffe noch immer leise vor sich hinwimmert und innerlich bis zehn zählt um zu überprüfen ob seine Rübe noch funktioniert.

    Am Abend gibt es Ravioli, frisch aus dem Pasta Fresca Laden. Hier kosten 100 Gramm unschlagbare 1 Euro. Während der telefonischen Bestellung lasse ich Lothar nicht aus den Augen um gegebenenfalls einzugreifen.

    Er rechnet vor sich hin, beginnt bei 700 Gramm und steigert sich in hunderter Schritten bis auf völlig akzeptable 1,3 Kilogramm.

    Respekt! Er scheint aus den vergangenen Jahren die richtigen Schlüsse gezogen zu haben, vielleicht aber auch nur deshalb weil er wusste, dass ich ihm im Nacken sitze und nicht aus den Augen lasse.
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