Satelital
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  • Día 67

    Üç, üç, üç, üç, üç

    21 de septiembre de 2023, Turquía ⋅ ⛅ 26 °C

    Das ganze Stadion brüllt diese Zahl, als ein weitere Angriff von Fenerbahce Istanbul auf das Tor von Nordseeland zurollt. Unsere Ohren pfeifen nach dem Apfiff immer noch, weil die Lautsträke in diesem Stadion unfassbar hoch ist und mit keiner Atmosphäre vergleichbar. Fussball genießt in der Türkei ein hohen Stellenwert und frenetisch Fans sind im ganzen Land zu finden, egal wie klein oder groß ihr jeweilgen Verein ist. Wir sehen noch zwei weitere Spiele, eines von Galatasaray und eines von Fenerbahce in Kneipen mit hunderten Fans und auch hier ist es keinen Dezibel leiser oder weniger enthusiastischer. Wir freunden uns sogar mit Suleyman an, einem langjährigen Fan von Fenerbahce Istanbul und verbringen den Abend mit ihm zusammen.Er zeigt uns sein Stadtviertel, wo er arbeitet, wo wir essen sollen und trinken viel zu viel Bier und Raki zusammen. Am Ende kann ich mich gar nicht mehr an den gesamten Abend erinner, jedoch lügen die Fotos nicht. ;-)

    Auch in Belgrad besuchen wir ein Spiel. Bei Roter Stern Belgrad setzen wir uns lieber nicht direkt in die Kurve, weil der Ruf dieser Fangruppierungen brutal ist. Das Spiel in einer Liga, die seit Jahren von Roter Stern Belgrad beeherscht wird, ist unspannend und das Stadion auch nur zum Teil gefüllt. Die Stimmung ist grundsätzlich gut, jedoch verliert sich die Stimmung im großen und alten Stadion. Was deutlich von uns unterscheidet, ist die grenzenlose Unterstützung von Fans. Sie klettern auf das Dach des Stadions, um Banner zu präsentieren und am Einlass wird auch nur so durchgewunken. Hier lebt der Fussball noch nach dem Gesetzt der starken Fanklubs, die im Verein tief vernetzt sind und dadurch auch viele Freiheiten genießen.

    In Albanien fahren wir spontan zum Spiel von Partizan Tirana, um in eine kleinere und beschaulichere Fussballwelt einzutauchen. Am Stadiongelände, welches ganz neu gebaut worden ist und sich noch zum Teil im Bau befindet, stehen nur drei Händler mit Popcorn, Schals und einer mit Trikots. Als wir dann auf Erjon treffen, einem ehemaligen Regionalliga-Spieler aus Deutschland, der heute Jungentrainer ist, gibt er uns einen Einblick in den Fussballalltag in Albanien. Die Liga hat ein Niveau von unseren 3. Liga zum Teil und alles ist kleiner und beschaulicher. Wir verfolgen das Spiel mit 3000 anderen Fans und es ist mehr ein ruhiges Volksfest mit ab und an aufkommenden Gesang der kleinen Gruppe Partizanfans von ca. 50 Mitgliedern. Es ist gemütlich hier und Einlasskontrollen gibt es kaum, der Neubau bröckelt leider schon an den Einlasskontrollen (nicht mehr in Betrieb oder jemals...), Toiletten oder Aufgängen im Stadion, das kein Jahr alt ist.

    Am meisten begeistert hat uns die Stimmung im ausverkauften Toše-Proeski-Arena von Skopje, welches futuristisch und modern wirkte (zumindest von außen). Hier waren wir zu der Euro 2024-Qualifikation Partie gegen Italien live dabei. Schon vor dem Anpfiff war das Umfeld zum Stadion überströmt mit Rot-gelben Trikots, Fahnen und Schals. Ein ganzes Land wollte den Underdog in diesem Spiel zur Überraschung tragen und es gelang: Es ging 1:1 aus! Der bewegendes Moment war bereits vor dem Spiel, als die Nationalhyme ertönte und das ganz Stadion sich erhob und inbrünstig mitsang. Ein wunderschöner Moment und nach dem Ausgleich im Laufe der zweiten Halbzeit wurde es für alle, außer die Italiener, ein gelunger Fussballabend.
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