Hvala und auf Wiedersehen.
29. huhtikuuta 2019, Bosnia ja Hertsegovina ⋅ 🌧 10 °C
Mein letzter Tag in Bosnien begann mit einem gemütlichen Frühstuck mit den anderen. Es regnete und hörte tatsächlich nicht mehr auf. Ein guter Tag also um den ganzen Tag im Bus zurück nach Banja Luka zu sitzen. Die Fahrt machte mir ein bisschen Angst: Berge, Regen, Kurven – Leben am Limit. Ich verabschiedete mich von den anderen und wurde zum Glück vom Hostel zur Busstation gefahren. Trotz meines sehr waise gepackten Rucksacks habe ich die Möglichkeit, dass es regnen könnte gänzlich ausgeschlossen. Kein Regencape, kein Schirm. Und so stand ich quasi im Regen, wurde aber gerettet. Tatsächlich bin ich sehr froh darüber, dass ich weder das eine noch das andere mithatte, sonst wäre ich im Regen zum Busbahnhof gelaufen und nasse Füße hätten meiner Erkältung mit Sicherheit nicht gut getan. An der Busstation kaufte ich mein Ticket nach Banja Luka. Es war sehr amüsant, denn es passierte das Gleiche, das auch schon in Asien passierte: Es werden mehr Tickets verkauft, als es Sitzplätze gibt. Meinem Vordrängel-Gen habe ich es aber zu verdanken, dass ich im Reisebus nicht stehen musste sondern sitzen konnte. Puh! Die Fahrt dauerte 5,5 Stunden und war wirklich aufgrund der Kurven nicht angenehm. Vor allem machte der Busfahrer nur eine Pause à 10 Minuten. Das System von Lenkzeiten ist ihr noch nicht etabliert. Der Arme! In Banja Luka regnete es zum Glück nicht. Ich lief zum Hostel, checkte ein und stellte fest, dass das Hostel wirklich schrecklich war. Gioseppe war mein einziger Zimmergenosse und flog zum Glück auch mit mir ganz früh am nächsten Morgen nach Memmingen, sodass wir beide früh aufstehen mussten. Ich nahm meine letzten Mark und lief zum Einkaufszentrum und haute alles auf dem Kopf. Alles. Meine letzten 15 Mark. Burek, Wasser, Süßes, Obst – wie im Rausch! Zurück im Hostel angekommen philosophierte ich schließlich über meine Erfahrungen und Eindrücke von Bosnien.
Ich bin angereist ohne Erwartungen, ausschließlich mit der Lust Neues kennenzulernen. Es war definitiv ein Abenteuer. Ich habe mich definitiv außerhalb meine Komfortzone bewegt. Ich habe definitiv ein weiteres europäisches Land kennengelernt, welches eine unglaublich schreckliche Geschichte aber gleichzeitig eine sehr interessante Kultur und wunderschöne Natur hat. Ja, und ich bin begeistert. Begeistert von dem Land, welches trotz der dunklen Vergangenheit nach vorn schaut, in dem es verdammt viele Probleme gibt, wo die Narben des Krieges noch sehr deutlich erkennbar und spürbar sind, in dem die Menschen zufrieden scheinen, glücklich darüber, dass es keinen Krieg mehr gibt, in dem das Essen äußerst schmackhaft ist, auch wenn sehr fleischlastig, in dem sich Kinder noch stundenlang mit einem Stück Holz beschäftigen können, weil sie kein Handy besitzen – ein Land, in dem die Zeit stehengeblieben scheint.
So fliege ich zurück mit meinen 5kg Handgepäck, mit 495€ weniger auf dem Konto, aber mit tollen Erfahrungen, schönen Begegnungen, einer unvergesslichen Zeit und dem Drang danach noch mehr über Bosniens Geschichte zu erfahren, weitere Balkanstaaten zu bereisen, vor allem ehemalige Staaten Jugoslawiens. Wie wird dort die Geschichte kommuniziert? Was ist deren Wahrheit? Antworten, die ich hoffentlich auf weitere Reisen finden werde.
Mein Fazit: Bosnien und Herzegowina ist sicherlich nicht nur eine Reise wert!Lue lisää
Matkaaja Sehr interessant und ausführlich beschrieben, danke