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  • Day 8

    Schiefe Türme und 'ne IBU aus Florenz

    January 5 in Italy ⋅ ☁️ 11 °C

    Rom haben wir erobert. Zeit nach Norden zu reisen und die Dresdner Partnerstadt Florenz in Augenschein zu nehmen. Ein Blick auf das Wetter verrät: Regen, morgen, ganztägig und übermorgen, Regen. Von der Niceigkeit gar nicht mal so toll, also Pläne anpassen und den Besuch in Pisa auf heute verlegen und dann Florenz!

    Ab ins Auto, die Autobahn und Reisegeschwindigkeit erreichen. Einer schreibt Blog. Fussball ist das Thema und aus den angekündigten "30 Minuten" werden 2 Stunden. Die anderen quatschen und alle finden immer wieder Zeit die Landschaft zu genießen. Kleine und große Städte, Felder, Hügel mit Natur, Hügel mit stadtähnlichen Burgen (oder burgähnlichen Städten). Die Zeit vergeht schnell und das Hotel am Flughafen Florenz erscheint vor uns. Tesla anschließen, einchecken, auf nach Pisa.

    Eine Stunde später rollen wir in in die Stadt am Meer ein. Gut der schiefe Turm steht etwas im Inland, aber den Hafen in Pisa sollen wir heute auch noch zu Gesicht bekommen. Aber erstmal zum schiefen Turm. Der ist gleich um die Ecke des Parkplatz und nachdem wir die behütteten SelfeStick-Verkäufer umkurvt haben sind Dom und Turm zu sehen. Großartig und nicht ganz voll mit Touris. Eintritt wird nicht verlangt, jedenfalls nicht auf das Gelände. Dom und Turm gibt es von innen nur für Kohle zu sehen und für Zeit, Warteschlangenzeit. Wir kümmern uns lieber um Fotos und darum, die Geschichte zum Turm zu lesen. Nach ein bisschen Wetter und Turm genießen zieht es uns in eines der Ristorante. Überraschend günstig, also Pizza, Kaffee und Menschen kucken.
    Auf dem Rückweg wird noch ein Souvenir eingesackt und der Hafen geortet. Meer und Strand kucken war das Ziel für den Abend. Es wird so langsam dunkel, aber wir schaffen es noch rechtzeitig, um die Gicht aufspritzen zu sehen, die der Wind gegen die Wellenbrecher drückt. Toll! Wir schauen uns das Spektakel an, gehen so nahe ran, wie es die kurzen Hosen bei windigen 8 Grad zulassen und genießen den Geruch von Meer. Ohne nass geworden zu sein spazieren wir über den Hafen zurück zum Auto und sind eine Stunde später in der Hotelbar. Der Fernseher zeigt Fussball, Coppa Italia. Juventus Turin gewinnt 6:1 und könnte uns im Halbfinale erwarten, nachdem wir am kommenden Wochenende Lazio rausschmeißen. Forza Roma!

    8 Uhr, der Wecker klingelt uns zum Frühstücksbuffet. Nix weltbewegendes, aber es schmeckt. Wir fühlen uns außerdem ausgesprochen sicher, weil der Herr, der für das Frühstück zuständig ist offensichtlich abends als Türsteher in der Disko arbeitet. Wir lassen das nachholen lieber sein, schwingen uns ins Auto und rollen Richtung Penny. Der Parkplatz hier scheint uns angemessen, um unseren Rundgang durch Firenze zu beginnen. Dem Navi gefällt das nicht und wir landen auf einem Parkplatz 1 km vor dem Penny. Das merken wir allerdings erst, als zu Fuß wir am Penny ankommen. Schade, aber dann haben wir uns das Eis heute wenigstens verdient. Mit einer vom Hotel gesponserten A3-Karte bewaffnet geht es Richtung Innenstadt. Die Sehenswürdigkeiten sind mit Kuli eingekreist und der effektivste Weg ist im Kopf. Heute sind wir Volltouristen!

    Die erste des Sehens gewürdigt werdende Keit ist der Palazzo Pitti. Etwas enttäuscht stellen wir fest, das es nicht nicht um eine Hommage an den Helden unserer Kindheit handelt. Auch Schnatterinchen und Moppi sind nicht zu sehen. Schade. Der Palast allerdings ist trotzdem sehenswert und der namensgebende Kaufmann wird sich dessen Errichtung sicher verdient haben.

    Ponte Vecchio, so heißt das nächste Ziel, ist eine der ältesten Segmentbögenbrücken der Welt. Von außen als Brücke zu erkennen, wird sie, wenn man sich darauf befindet eher zum Schmuckbasar. Das hat Geschichte, ist ungewohnt aber sehenswert. Florenz ist nicht so gewaltig wie Rom und so geht es direkt zu den nächsten Sehenswürdigkeiten. Immer wieder wird die Karte gecheckt, wir wollen ja nichts verpassen und irgendwie erinnert es an die Jugend. Familienurlaub, die Eltern haben die Karte gepimt und wir dürfen die die Familie damit durch die Welt führen. Toll.

    Hier eine Kirche, da eine Basilika oder ein Museum. Wir lassen uns treiben und kommen am Palazzio Vecchio vorbei, auf dem der Neptunbrunnen die Aufmerksamkeit auf sich zieht. An der Basilica di Santa Croce machen wir eine kurze Trinkpause, um dann wieder in die Menschenmassen zu verschwinden. Wobei "Massen" wahrscheinlich noch übertrieben ist, im Vergleich zu dem, was hier im Sommer los sein wird. Es ist gut auszuhalten und nie wirklich übervoll.

    Ein Kulikreis auf der Karte führt uns zum Piazza del Duomo, dem Dom also. Eingebaut in Wohnhäuser ist er trotzdem gewaltig, wenn mann aus den Gassen heraus auf ihn zu läuft. Wir gönnen uns in seinem Schatten einen Kaffee und eine Tiramisu und beobachten, wie die vielen Gassen Menschen auf den Piazza ausspucken. Und überhaupt, Gässchen, wir sind weiterhin verliebt. Teilweise menschenleere wechseln sich mit denen ab, die die Touristen zwischen den Sehenswürdigkeiten hin und her spülen. Wir weichen von unserer effektiven Wegeplanung ab und genießen die Ruhe, in den Seitengassen der Seitengassen.

    Die gute Tat des Tages: ein gefundenes Handy haben wir einem Carabineri in die Hand drücken wollen. Leider gab es ausgerechnet jetzt keinen zu sehen, also ab ins nächste vertrauenswürdige Geschäft, erklären, Handy da lassen und hoffen, dass der Besitzer es per Anruf ortet. Ausgang unbekannt.

    Bevor wir zu den letzten Ziele aufbrechen haben wir Hunger. Pizza oder Pasta soll es sein (Überraschung!) und dank google-Bewertung lässt sich ein 4,2-Sterne Restaurant ausfindig machen. Vier Käse, Giovanni, Calzone - hatten wir schon erwähnt, dass man in Italien gut essen kann? 50 Euro für drei Personen, das ist günstig, für so einen Touristenort. Überhaupt finden wir, dass die Souvenirs, dass Essen und die Snacks recht günstig sind. Allerdings haben wir uns auch gegen den Wein für 900€ und die Dom-Nachbauten für 400€ entschieden.

    Der Kommentar beim Eintritt in die letzte Sehenswürdigkeit: "Also Pfunds Molkerei?!". Nicht ganz, aber auch nicht ganz abwegig. Schließlich stehen wir in einer Apotheke. Es ist aber nicht irgendeine, sondern die älteste, noch betriebene der Welt. Und irgendwie ist das auch das Highlight der Tour. Wir haben nicht nach IBU600 gefragt und auch die Preise nicht gecheckt, aber wir sind staunend durch die Apo gezogen und haben uns der Liebe erfreut die hier in den Details steckt. Ankucken!

    Mit diesen Eindrücken ging es im Nieselregen von Florenz zurück zum Auto. Ein kurzer Zwischenstopp am Penny, um die Vorräte für die Heimfahrt nach Elbflorenz aufzufüllen. Im Hotel stellen wir zu spät fest, dass wir ein paar Drehorte für diverse Filme verpasst haben. Schade. Aber wir sind dennoch begeistert von Florenz und gerade die Kompaktheit ist für jeden Analogstadtkarten-DJ ein Traum.

    Ab an die Hotelbar.
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