A 18-day adventure by Christiane Frank Read more
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  • Day 7

    Einmal Schnorcheln um die Insel

    February 10, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 28 °C

    Um 10h holt uns ein klassisches thailändisches Longtail-Boot zur Schnorcheltour ab. Da wir nicht wirklich massen-kompatibel sind, haben wir eine Individualtour gebucht - ein Boot für uns allein. Der Ablauf folgt aber gewissen Standards, die dann abgewandelt werden können. Bei der Buchung haben wir schon darum gebeten, dass zuerst noch die Shark-Bay zu unserer Rechten angefahren wird. Das ist eigentlich ein Umweg, aber wird umgesetzt.
    Der Bootsführer scheint so gut wie kein Englisch zu sprechen, im Wesentlichen stellt er irgendwann den Motor ab, verankert das Boot an bereits vorhandenen Bojen, hängt eine kurze Leiter ins Wasser, damit wir zum Schnorcheln klettern können und weist in eine Richtung. Manchmal sagt er auch "Baby Shark". Er wartet, bis wir genug haben und freiwillig wieder ins Boot klettern.
    Das Riff an der Shark-Bay ist ebenso tot wie in unserer Hausbucht. Aber auch hier gibt es Fische zur Genüge. Und dann kommt der Hai! Beim ersten Mal ist er gleich wieder weg, und Christiane sieht ihn gar nicht erst, aber dann kommt er ( oder ein Kollege?) noch einmal und lässt sich sogar ablichten. Von wegen Baby-Shark - Ganz schön groß, der Kerl. Wir schätzen ihn beide auf mindestens 2m - damit wäre er dann schon ein ausgewachsener Riffhai. Auch wenn die ja angeblich Menschen gegenüber friedlich sind, wird einem doch etwas mulmig. Normalerweise ist da sonst eine Glasscheibe dazwischen. Zum Glück hält er Abstand, schlecht für die Bildqualität, aber gut für den Blutdruck.

    Nach erfüllter Mission geht es weiter an der Ostseite der Insel entlang, wo sich die meisten Schnorchelbuchten befinden. Allerdings fährt unser Fahrer unbeirrt weiter und weiter, bis wir ziemlich unruhig werden. Erst dann biegt er in die nächste Bucht ab. Auf Nachfrage erklärt er: Hin Wong Bay - das ist schon ziemlich weit im Norden.
    Hier sind die Korallen intakt, es gibt eine Fülle verschiedener Formen und Farben zu bestaunen, umspielt von mindestens genauso vielfältigen Fischen. Was wir immer wieder sehen, sind Steine, auf denen grellbunte Gebilde wachsen, die wie winzige Tannenbäume aussehen. Bei Annäherung ziehen sie sich schlagartig zurück und wachsen bald wieder. Es Würmer, die in Röhren leben.

    Die versprochenen Babyhaie sehen wir leider nicht. Plötzlich ruft eine Gruppe Franzosen ganz aufgeregt und zeigt ins Wasser - schnell hinschwimmen. Und was wir dort sehen, ist in der Tat außergewöhnlich: ein schier endloser, riesiger Schwarm mittelgroßer gelber Fische, der majestätisch durchs ganz flache Wasser zieht und sich um die Schnorchler gar nicht kümmert. Man baded quasi in Fisch, der Schwarm teilt sich, wenn man reinschwimmt und schließt sich dahinter wieder - eine unglaubliche Erfahrung, die sich mit Fotos nicht wiedergeben lässt.

    Außerdem gibt es sehr zutrauliche "Zebra"-Fische (Riffbarsche) die einem direkt vor die Nase schwimmen und sich nur knapp nicht streicheln lassen. Später lesen wir auf einer Werbetafel für Touren: great place to feed fish. Daher also. Wir haben die kleinen Kerle leider enttäuscht.
    Weiter geht es zur Mango-Bay, alles in allem ähnlich.

    Dann folgt als Highlight der Tour der Besuch von Koh Nang Yuan. Diese Gruppe von 3 Inselchen muss man offenbar besucht haben, und hier liegen schon Mengen von Booten aller Größen. Auf der Hauptinsel könnte man essen, oder sich zu den gefühlt Tausenden am Strand gesellen. Alternativ ein Aufstieg zum Viewpoint, zu dem man erst über Stege halb um ein Inselchen läuft, und dann über zum Glück meist schattige, steile Treppen bis fast ganz oben kommt. Dort ist eher wenig Platz, der von einer Gruppe Osteuropäer für intensives Fotoshooting beansprucht wird. Dass die aufstrebende Schlange Menschen anwächst, scheint sie nicht zu stören. Schließlich geben sie den Platz doch noch frei, und wir haben einen kurzen, aber traumhaften Blick über die drei mit strahlend weißen Sandbänken verbundenen grün bewachsenen Inseln in unverschämt türkisem Wasser.

    Unten am Strand tobt das, was man wohl Massentourismus nennt. Dicht belagert mit Liegen, und asiatische Reisegruppen wagen sich mit Schwimmwesten und ständigem Gebrüll ins Wasser - ein unglaublicher Trubel, der die eigentlich magische Szenerie leider sehr entzaubert.

    Nach einer Stunde sind wir wie versprochen zurück am Boot, das wir zwischen den anderen erstmal finden müssen und dann auch nur über ein anderes Boot besteigen können. Zum Glück fragt Frank, ob wir nochmal Schnorcheln werden - der Fahrer wollte uns eigentlich direkt zum Pier bringen. Statt dessen fährt er quasi um die Ecke und entlässt uns nochmal ins Wasser. Nochmal ganz neue Eindrücke. Der kleine Frank will ausdrücklich NICHT aus dem Anemonen-Paradies abgeholt werden. Davon gibt es hier wirklich viele, manche mit so grell-lila Fuß, dass es aussieht, als hätte jemand einen Faschings-Strumpf darum gebunden. Anemonenfische gibt es auch, allerdings sind die hier eher unauffällig rosa gefärbt.
    Irgendwann haben wir dann doch noch genug und fahren mit dem Boot zurück zum Pier.
    Der eigentliche Plan war, in der Stadt zu bleiben und zu essen, aber es ist noch vor 15 Uhr, so dass wir doch via luftiger Fahrt auf dem Pickup in unsere Unterkunft zurückkehren.

    Zum Abendessen probieren wir das Terrassenlokal des Nachbar-Resorts aus. Etwas teurer als die anderen, aber gut, und ein wirklich schöner Platz am Strand. Besonders nett finden wir, dass sie uns einen Ventilator aufstellen, um die aggressiven Mücken wegzublasen. So können wir den Abend ungestört ausklingen lassen.
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  • Day 8

    Einfach nur da sein

    February 11, 2019 in Thailand ⋅ 🌙 28 °C

    Heute gibt es kein Programm. Die Sonne weckt uns - zuerst scheint sie noch durch die Kokospalme ins Zimmer, und dann steht sie drüber. Zeit fürs Frühstück in dem hoch über dem Wasser gelegenen Frühstücksraum mit wunderbarer Sicht über die Bucht. Eine gewisse Routine hat sich eingestellt: Frank probiert abwechselnd Fried Rice und Fried Noodles, Christiane bleibt bei Toast und Rührei. Früchte und Saft gibt es natürlich sowieso. Anschließend rüsten wir uns zum Schnorcheln. Den einen oder anderen kleinen Sonnenbrand gibt es inzwischen zu beklagen: die Sonne findet jeden Fehler in der Abwehr sofort. Christiane geht daher heute mit den kurzen Jeans ins Wasser.
    Über Nacht ist Wind aufgekommen und hat nicht nur das Wasser aufgerauht, sondern es in Strandnähe auch in eine relativ trübe Brühe verwandelt. Wir wenden uns erstmal in Richtung auf die Nachbarbucht zur Rechten, die Shark's Bay, wo wir gestern schon mit dem Boot waren. Angeblich gibt es dort Schildkröten. Immerhin wird das Wasser dort klarer, und Frank sieht noch einmal einen großen Riffhai kreuzen. Ansonsten wieder viele bunte Fische und Korallen. Nach einer Rast auf den Schattenliegen an unserem Strand versuchen wir es nochmal auf der anderen Seite der Bucht. Auch hier ist das Wasser klarer, und wir sehen große Fischschwärme. Die Wellen machen eine Umrundung der Spitze zur Nachbarbucht jedoch schwierig, so dass wir wieder umdrehen. Immerhin sieht Frank noch einen kleinen Riffhai - Tag gerettet.

    Ausdrücklich erwähnen möchten wir, dass hier kaum Müll rumliegt, weder am Strand noch im Meer. Im Ort weisen Schilder an, Plastiktüten zu vermeiden und Müll wird getrennt. Wohltuend gegenüber den Müllfluten im Wasser vor Sulawesi.

    Für den späten Nachmittag haben wir uns ein Taxi in den Hauptort bestellt, wir wollen uns dort ein bisschen umsehen, und dann auch in einem gut bewerteten Restaurant essen. Eine Weile laufen wir durch den Ort - eine stete Abfolge von Tauchshops, Tattoostudios, Reiseagenturen und Lokalen. Die Mini-Märkte mit all den Kräutern und anderen Zutaten, die die Thai-Küche so unverwechselbar machen, beeindrucken Frank. Vielleicht müssen wir in Koh Samui noch einen Kochkurs einschieben.

    Auch dem Tempel statten wir einen Besuch ab. Die prächtigen Tempel in Thailand sind immer wieder beeindruckend.

    Leider müssen wir dann feststellen, dass unser favorisiertes Lokal außerplanmäßig zu hat. Wir trösten uns mit Spießen von den nächsten Straßenständen. Besonders originell waren die Spieße mit Hühnerbürzeln. Dann suchen wir ein richtiges Restaurant am Pier. Auch gut und deutlich preiswerter als gestern! Ein Taxi bringt uns zurück - diesmal dürfen wir sogar mal innen im dicken Pickup sitzen. Nachts über die steilen Straßen, aber der Fahrer hat es gemeistert.
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  • Day 9

    Wichtige Dinge

    February 12, 2019 in Thailand ⋅ 🌧 31 °C

    Urlaub, d. h. wichtige Dinge zu tun wie ausschlafen, frühstücken, eine Schnorchelrunde, auf der wir feststellen, dass der auffrischende Wind das Meer in Strandnähe ziemlich trüb gemacht hat. Weiter draußen ist es ok, schaukelt nur etwas in den Wellen.

    Etwas zu sehen gibt es immer. Z. B. einen riesigen Titan-Drückerfisch, der im relativ flachen Wasser intensiv arbeitet, um einen Stein zu untergraben. Spannend zu sehen, wie er fast senkrecht auf dem Kopf stehend große Korallenstücke im Maul wegtransportiert. Der Riese war mindestens 60 cm lang und ließ sich aus nächster Nähe knipsen.

    Außerdem müssen wir Sendkers China-Trilogie weiterlesen. Wirklich gute Bücher, sehr gut und einfühlsam geschrieben und gegen Ende immer spannender. Ideale Lektüre für einen Hongkong-Urlaub.

    Am Abend klettern wir wieder aufs Adlernest und zelebrieren unser Abschiedsessen. Die Mädels kochen wieder göttlich! Auf der Karte finden wir "No Name Vegetables". Müssen wir natürlich ausprobieren. Dazu den neuen Favoriten scharfer Glasnudelsalat, Kokossuppe Tom Ka Gai und grünes Thai-Curry. Die No Names sind leckere, knusprig ausgebackene Gemüsebällchen, zu denen ein süß-sauer-scharfer Dip serviert wird. Schmeckt etwa wie eine Frühlingsrolle ohne den Teigmantel außen herum. Die Bezeichnung "No Name" scheint der gängige Name für das Gericht zu sein.

    Als wir fast fertig sind, fällt der Strom aus, aber ruck-zuck stehen elektrische Kerzen auf dem Tisch. Scheint öfter zu passieren, und bleibt auch so. Bei schummrigen Schein zahlen wir unser Festmahl und die Handy-Taschenlampe leitet uns durch die dunkle Ruine sicher nach Hause, wo uns tropische Frösche mit einem lautstarken Konzert begrüßen.

    Wir bezahlen schnell noch die Hotelrechnung, denn morgen früh geht es zurück nach Koh Samui.
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  • Day 10

    Auf nach Koh Samui

    February 13, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute mal wieder mit Wecker, denn bereits 8:30 geht der Pickup zum Pier. Packen, frühstücken und dann geht es ein letztes Mal im Pickup festgekrallt die Monstersteigung hoch und wieder runter. Am Pier das übliche Gewimmel und Frank stellt sich an einer langen Schlange zum Checkin an. Vorne angekommen, heißt es: ätsch, falsche Schlange. Ein Schild hätte geholfen. Irgendwann ist es geschafft und wir sitzen wieder auf dem Schattendeck. Viele Gesichter kennt man von der Hinfahrt. Heute ist die See wesentlich rauher und bald werden die ersten Spucktüten verteilt. Uns erwischt es zum Glück nicht.

    Wegen der rauhen See legen wir an einem anderen Pier an. Das Chaos an Land ist unvollstellbar, aber es gibt eine geheime Ordnung. Mindestens 20 Busse warten darauf, die Fluten der Ankommenden auf die Hotels zu verteilen. Hilfreiche Geister fragen: "what's your name?" Mit Zimmermann können Sie nichts anfangen. Sie meinen den Namen des Hotels, den wir zuerst falsch aussprechen. Dann klärt sich, dass wir nach Bus Nr. 2 suchen müssen und den irgendwann auch finden. Am Ende löst sich der Knoten und wir rollen nach Lamai im Südosten der Insel. Rummana Boutique Resort, sehr edel! Wir werden feierlich im Sessel mit einem leckeren Drink begrüßt. Anschließend eine Führung durch die Anlage. Ein scheinbar endloser Weg windet sich durch tropische Vegetation und Wasserbecken von Villa zu Villa bis zum Meer, Pool und Restaurant. Wir sind auf der Windseite und das Meer tost mit hohen Wellen - eher kein Badewetter. Unsere Begleiterin warnt uns vor Felsen im Wasser, kann aber nicht sagen, ab wo es besser wird - sie badet nicht im Meer.
    Wir beziehen unsere Villa, geräumig und chic. Das Bett begrüßt uns.

    Einen Badeversuch wollen wir doch starten. Sich auf der Treppe von anrollenden tosenden Wellen umspülen zu lassen, ist Abenteuer genug. Im Wasser ist wirklich niemand. Am Ende sind wir einbalsamiert mit Sand und eine Weile mit Reinigung beschäftigt. Der Pool hilft, der Rest findet sich später überall im Bungalow.

    Am Abend essen wir luftig direkt am Meer. Kochen können sie auch hier und das rote Curry war definitiv nicht verwestlicht, sondern gut und feurig scharf - auch wenn das Hotel fest in deutscher Hand ist.
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  • Day 11

    Red Dragon

    February 14, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach einem wirklich schönen Frühstück fast direkt am Meer werden wir zu unserer Bootstour abgeholt, natürlich auf die Minute pünktlich. Zunächst kurven wir in der Gegend herum, um noch weitere Teilnehmer einzusammeln, und dann geht es quer über die Insel zu einem Anleger in einer Flußmündung. Die anderen Boote hier sind alles Fischerboote.
    Unseres ist ein größeres Holzboot mit 2 Decks, unten gibt es eher Sitzplätze, auch zum Essen, und oben eine Menge Liegematten, Sitzkissen etc. unter einem großen, roten Sonnensegel, daher der Name Red Dragon. So kann man es sich für einen Tag an Bord gemütlich machen. Wir gehören zu den früheren Ankömmlingen, so dass wir noch die freie Auswahl haben.

    Gleich zu Beginn werden wir gefragt, ob wir Medikamente gegen Seekrankheit benötigen - das Meer ist nach wie vor ziemlich unruhig. Wollen wir aber nicht. Die Guides erzählen später, dass vor allem Asiaten gefährdet sind, die Europäer kommen wohl besser zurecht.
    Irgendwann sind alle da, und das Boot setzt sich in Bewegung, in Richtung auf den Ang Thong Marine Park. Dieser Nationalpark besteht aus 42 unbewohnten Inseln, die aber z.B. bei Google Maps weitgehend auf der Landkarte fehlen. Im richtigen Leben kann man sie aber durchaus sehen und zumindest einige sind auch größer. Ein Rätsel, warum sie Google sogar in der Satellitensicht nicht zeigt. Wahrscheinlich sind dort geheime Basen des CIA 😊.

    Es handelt sich durchweg um zerklüftete Kalkfelsen, die aber grün bewaldet sind. Uns drängt sich ein Vergleich mit der "James Bond"-Insel Koh Phi Phi auf, die wir aber seinerzeit nur von oben aus dem Flugzeug gesehen haben.
    Die über 2stündige Fahrt wird uns mit einem Snack an Bord verkürzt. Das Schiff fährt weitgehend mit den Wellen, so dass sich Balanceakte noch in Grenzen halten.

    Dann steuern wir die windabgewandte Seite einer der Geheiminseln an, und starten zum Schnorcheln, direkt vom Boot aus. Das Wasser ist ruhig, die Sicht unter Wasser aber eher bescheiden. Milchbrühe! Außerdem werden wir genötigt, jeder eine Schwimmweste anzuziehen - das ist angeblich gesetzlich vorgeschrieben. Ziemlich hinderlich, die Dinger. Zum Glück mussten wir das in Koh Tao neulich nicht.... Im flacheren Wasser sieht man dann doch etwas mehr. Hier gibt es Unmengen sehr stacheliger Seeigel mit blauen Augen. Und einen riesigen Fischschwarm sehen wir auch wieder.

    Nachdem alle wieder an Bord sind, gibt es Mittagessen, während das Boot sich zum nächsten Punkt der Reise bewegt. Dabei geht es jetzt aber gegen die Wellen, und das Boot tanzt zum Essen ziemlich. Das Personal nimmt uns die gefüllten Teller lieber ab und bringt sie an den Tisch, der wiederum eine erhöhte Kante hat, damit nicht gleich alles abstürzt. Erhöhter Spaßfaktor. Das Essen ist gut und reichlich, wir sind ja eigentlich gar nicht gewöhnt, über Tag dauernd etwas zu uns zu nehmen.

    Irgendwann ankert das Boot dann wieder zwischen anderen Inseln, und es werden ca. 10 Kajaks klargemacht. Natürlich gibt es auch wieder Schwimmwesten für jeden. Gar nicht so einfach, da vom Boot aus einzusteigen, aber unsere Guides haben es gut im Griff, uns alle draufzulotsen. Dann paddeln wir einem der Führer hinterher, unter die ausgewaschenen Felsen bis zu einer Vogelhöhle, und später auch zwischen den Felsen hindurch. Akute Kopfanstoßgefahr unter den überhängenden Felsen. Vor den Schikanen gibt es immer Stau, und eigentlich ist es ein Wunder, dass sich bei all den ungeübten Paddlern weder Boote ineinander verhaken, noch umkippen. In eine der Inseln könnte man normalerweise hineinfahren, aber das geht heute wegen der Wellen nicht. Dann gehen nacheinander alle wieder an Bord, die Kajaks werden wieder verstaut, und wir fahren weiter. Ziemlich viel Aufwand, der da betrieben wird, um uns Touristen bei Laune zu halten.

    Nächster und letzter Punkt der Tour ist eine Insel mit einer inneren Meerwasser-Lagune. Wir werden mit dem Beiboot zum Steg ausgeschifft und folgen dann sehr (!) steilen Treppen nach oben auf einen Aussichtspunkt ca. 140m über dem Meer. Von dort hat man sowohl den Überblick über etliche Inseln, als auch in die Lagune, die sich unten in die Insel schmiegt. Die Farben sind grandios. Man kann dann bis ganz ans Wasser hinunter klettern, uns reicht aber ein Teilabstieg. Hier wächst ein endemischer, weißer Ang Thong Frauenschuh, der sich aber leider nicht zeigen möchte. Aber Vandeen ranken an vielen Stellen.

    Nach dem Wiedereinschiffen nimmt das Boot den Rückweg auf. Inzwischen sind wir ziemlich weit hinter dem Zeitplan, und das Boot kämpft weiter gegen die Wellen. Wir sehen die Sonne gleich 3 Mal untergehen, erst hinter einer Wolke, unter der sie doch noch wieder auftaucht, und dann hinter erst einem, und dann noch einem Felsen in der Ferne. Das geht nur, wenn man sich selbst auch bewegt. Den Pier erreichen wir erst gegen 19:30h, in völliger Dunkelheit. Die Fahrer vom Morgen warten aber schon, um uns wieder ins Hotel zu bringen. Dank der guten Verpflegung beschließen nur Bier und Chips den Tag.
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  • Day 12

    Badeurlaub

    February 15, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute kein Programm. Ausschlafen, wobei wir meist gegen 7:30h schon von allein wachwerden. Das kennen wir von zu Hause anders. Wieder gutes Frühstück im Hotel-Restaurant am Meer. Dann bloggen wir eine Weile in unserem Bungalow. Wir wollen zum Aussichtspunkt gleich nebenan, vorher ist aber Spießrutenlauf durch eine Touristen-Allee angesagt. Der Großvater-Felsen ist einer der Haupt-Sehenswürdigkeiten auf Koh Samui.Tour Busse rollen an uns vorbei. Den Aussichtspunkt können wir aber nicht erklimmen, weil wir kein Geld mitgenommen haben. Statt dessen machen wir noch ein paar Fotos vom Großvaterfelsen, und beschließen dann, uns Richtung Wasser zu bewegen. Es ist immer noch ziemlich wellig, die rote Fahne ist immer noch da, aber es sind Leute im Wasser. Da gibt es natürlich kein Halten mehr, wir baden auch.
    Reinkommen ist relativ leicht, und wenn man aus der unmittelbaren Brandungszone heraus ist, kann man einfach schwimmen, im heftigen Auf und Ab. Das macht richtig Spaß. Irgendwann wollen wir doch wieder raus, das ist nicht ganz so einfach. Am Ende erwischt einen eine Welle, und schon ist die Badehose mit Sand geflutet und auf Halbmast. Hilft nur unter Wasser bleiben und sich notdürftig restaurieren. Den Sand müssen wir später entsorgen.
    Wir bleiben eine Weile auf den Liegen direkt oberhalb des Wassers, befüllen unseren Blog mit den gestrigen Unternehmungen, statten der Bar einen Besuch ab.
    Christiane muss dann noch ein letztes Mal ins Wasser - es fällt schwer, Abschied zu nehmen.
    Für den Abend haben wir uns ein ganz kleines Lokal in der Nachbarschaft gesucht, mit sehr guten Bewertungen bei TripAdvisor. Es lohnt sich, wir bekommen ein weiteres Mal gute Thai-Küche und stoßen wie versprochen mit Chang-Bier auf Birgers Geburtstag an.
    Mit buchstäblich unserem letzten Bargeld bezahlen wir unsere Hotelrechnung- es ist perfekt aufgegangen.
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  • Day 13

    Auf nach Kambodscha

    February 16, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Mal wieder ganz früh, weil der Flieger schon 9:25 geht. Wir verlassen unser schickes Ressort. Es hat uns gut gefallen, auch wenn diese Ressorts eigene Welten sind, wie abgeworfen, wo immer Touristen es schön finden. Wenn man es nicht möchte, hat man keinerlei Kontakt mit der Außenwelt. Man reist im klimatisierten Taxi an, lebt in einem klimatisierten Bungalow, isst im Ressort und verbringt den Tag auf einer schattigen Liege am Pool, umsorgt von dienstbaren Geistern, die Handtücher bringen, den Sonnenschirm optimal aufstellen, Drinks servieren und immer freundlich lächeln. Zwei Tage ganz nett, aber irgendwie aseptisch. Von Thailand merkt man hierdrin nichts, ein Mallorca für Fortgeschrittene. So haben wir nur wenig Zeit im Strandliegenmodus verbracht und es war vermutlich das letzte Mal auf Koh Samui.

    Der Flughafen ist allerdings bemerkenswert. Alles offen, aus Holz, voller Blumen. Eine angenehme Umgebung für einen aufwändigen Checkin. Die Visa für Kambodscha bitte, und dann noch die Bestätigung für den Weiterflug nach Hongkong. Zum Glück hatten wir zu Hause schon alles ausgedruckt. 15 Minuten für den Checkin ohne Warteschlange ist Rekord. Dann noch Passkontrolle mit Scan aller Finger, ohne Brille bitte. Als wir endlich am Gate ankommen, sieht man am Monitor wehende BVB-Fahnen und einen jubelnden Thomas Müller - Werbung für die Bundesliga, mitten in Thailand.

    Plötzlich fällt Christiane ein Pappschild "Frank Zimmermann" auf. Wir fragen nach - irgendein Problem mit dem Gepäck. Gemeinsam mit einem anderen Deutschen fährt Frank in einem der lustigen Wägelchen zur Gepäckabfertigung. Des Rätsels Lösung: Mückenfänger in Tennisschläger-Form sind nicht erlaubt, weder im Koffer noch Handgepäck. Dass auf dem Hinflug mit der gleichen Airline alles OK war, zählt nicht. Jetzt liegt diese tödliche Gefahr im Mülleimer - oder tut im Haus eines Angestellten nützliche Dienste. Schade, aber mit Behörden zu diskutieren, ist sinnlos.

    Heute hat der Flieger 15 Minuten Verspätung. Wenigstens werden sie rechtzeitig angezeigt und nicht weiter überzogen.

    Bangkok Airways rühmt sich damit, Jahr für Jahr als beste regionale Fluglinie Asiens ausgezeichnet zu werden. Man merkt es. Der Sitzabstand ist größer als beim Langstreckenflug mit Cathay Pacific und sie schaffen es, auf einem 45 min Flug ein komplettes Frühstück mit Brötchen, Früchten und Joghurt zu servieren incl. Getränke nachschenken. Lufthansa gibt für die 45 min nach Bremen 15g Salzbrezeln am Eingang aus, nimmt aber dafür mindestens den dreifachen Preis.

    Beim Anflug auf Bangkok fragen wir uns, warum in diesem sonnendurchglühten Land keine Solar-Dächer sichtbar sind. Im trüben Deutschland hat jede Hundehütte Solarpanels montiert.

    Wir landen sanft in Bangkok und die Verspätung ist fast weg. Und dann über zwei Stunden Wartezeit, bis wir in den Eisflieger nach Siem Reap dürfen. Er ist runtergekühlt auf die Temperatur eines schwedischen Supermarkts - Kälte ist Luxus in Südostasien. Deshalb erkälten sich so viele Touristen.

    Ein kurzer Flug mit Blick auf den großen Ton Le Sap See. Schnell essen, Einreise-Formulare ausfüllen und schon sind wir im Landeanflug. Riesige Flächen ohne Häuser, nur Wälder und Reisfelder. Immer wieder spannend, völlig neue Länder anzufliegen. Der Flughafen Siem Reap ist ganz neu und alles läuft reibungslos. Keine lange Wartezeit mit dem vorab erworbenen e-Visum, nur die Grenzbeamtin denkt lange nach, bis sie schließlich den Stempel erteilt. Kein Lächeln, keine Begrüßung und kein Wort. Naja, vermutlich schlecht geschlafen. Der Beamte nebenan schäkert mit jungen Chinesinnen - geht doch!

    Die Koffer sind inzwischen schon da. Der Fahrer des Hotels empfängt uns freundlich und nach kurzer Wartezeit ist er mit dem Tuktuk zurück. Koffer aufladen und los geht es tuktuktuk gemütlich in die Stadt. Monumentale Hotels säumen die Einfallstraße. Alle heißen irgendwie Angkor.
    In der Stadt ist es typisch asiatisch wuselig, perfekt für das Tuktuk. Für uns überraschend: Hier herrscht wieder Rechtsverkehr, französisches Erbe.

    Unser Hotel Malu Khmer Villa liegt am Stadtrand und ist eine Oase mit tropischem Garten, Pool und nur vier historischen, renovierten Holzhäusern. Sehr erfreulich!

    Unser fähiger Tuktuk-Fahrer Ponleu wird uns morgen auch nach Angkor fahren.
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  • Day 13

    Siem Reap Night Market

    February 16, 2019 in Cambodia ⋅ 🌙 25 °C

    Nach einer erfrischenden Runde im Pool klopft es an die Tür: das Haus serviert einen Bananen-Drink. Den genießen wir im Garten. Dann geht es mit dem Tuktuk in das Marktviertel.

    Zuerst am ATM Geld holen. Hier bezahlt man normalerweise mit US Dollar und genau die spuckt der Automat aus. Die eigentliche Landeswährung Riel sehen wir nicht. Wir staunen nicht schlecht, als das Gerät genau einen 100 Dollar Schein rausgibt. Den nimmt keiner! Eine Wechselstube hilft - und schon ist der erste Dollar weg. Wir lassen uns von der Happy Hour mit Bier für 50 Cent verführen. Zisch, weg ist es! Hier trinkt man Angkor-Bier. Ein Satz Frühlingsrollen macht Lust auf mehr. Und weil wir so schön sitzen und Kanadier neben uns das Essen hier loben, bestellen wir den Klassiker Amok und etwas ebenfalls Curry-artiges: Kroeung - und dann warten wir. Die Kanadier haben schon aufgegessen, als wir nachfragen. Oops, das ist wohl vergessen gegangen. Irgendwann kommt es dann doch.

    Wie überall beschrieben, viel milder als in Thailand. Zu mild für unsere Thai-geschärften Gaumen. Als sich die Bedienung erkundigt, ob es schmeckt, lassen wir das Wort "Spicy" fallen. Und schwupps, steht ein Schälchen frischer Chili auf dem Tisch. Damit gewinnt das Amok deutlich, wenn man's nicht übertreibt.

    In Siem Reap geht es bunter und uriger zu als in der Edel-Destination Koh Samui. Es gibt viel zu entdecken. Wir wandern über den trubeligen Nachtmarkt, kaufen Papier-Elefanten bei einem stummen Mädchen und eine lange Hose für Frank, damit er morgen züchtig im Tempel auftauchen kann. Ein Gruppe spielt angeblich originale Khmer-Musik - die klingt für unsere Ohren gewöhnungsbedürftig. Erinnert an den Gamelan in Bali.

    Für zwei Dollar fährt uns ein Tuktuk zurück durch die warme Nacht.
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  • Day 14

    Angkor Wat

    February 17, 2019 in Cambodia ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute gibt es Frühstück auf einer schönen Terrasse mit mit Blick auf Pool und tropischen Garten. Christiane hat wie immer Toast, Ei und Früchte, Frank wählt das Khmer-Frühstück. Eine würzige Brühe, in die weiße Nudeln und geraspeltes Gemüse mit Kräutern versenkt werden. Um 10 Uhr soll uns der Tuktukfahrer von gestern abholen für die "kleine" Tempelrunde, mit Angkor Wat, Angkor Thom, und dem Ta Prohm Tempel.
    Als wir um 9:45h vom Frühstücksraum zurück ins Zimmer wollen, um uns fertig zu machen, nimmt uns schon unser Führer für den Tag in Empfang und fragt, ob wir denn auch Sonnen- und Mückenschutz aufgetragen haben. Das holen wir dann noch nach, und gehen um 10h auf Tour. Zunächst tuckern wir in dichtem Verkehr durch die halbe Stadt, um zur Verkaufsstelle für die Eintrittskarten zu kommen. Neu gebaut, sieht sie selbst schon wie ein Palast aus. Genial: eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten der Welt und keine Warteschlange. Auch früh morgens soll man maximal 10 Minuten anstehen. Die Eintrittskarten werden ganz modern mit Foto versehen, nebenbei am Schalter aufgenommen.

    Wir überlegen, uns noch Hüte zuzulegen, die angeblich ganz wichtig sind, aber verzichten schließlich, weil das Angebot zu albern und für Frank auch zu klein ist.

    Dann geht es endlich richtig los. Mit dem Tuktuk fahren wir zum größten Tempel der Welt - Angkor Wat.

    Er ist der größte von einer Vielzahl von Tempeln, die die Khmer hier zu der Zeit bauten, die wir Mittelalter nennen. In der damaligen Hauptstadt Angkor Thom lebte damals angeblich eine Million Menschen. Ausgeklügelte Wasserspeicher ermöglichten drei Ernten und ließen die Khmer reich werden. Deren Holzhäuser und Paläste sind alle verschwunden, nur die Tempel aus Stein stehen noch und lassen uns über diese versunkene Kultur staunen.

    Angkor Wat wurde vor ca 900 Jahren auf Geheiß eines Khmer- Königs erbaut. Umgeben von einem riesigen Wassergraben von 1,3 mal 1,8 km, sitzt der Tempel mit seinen 5 Haupttürmen wie ein großer Berg in der Mitte. Gegründet auf ein Sandfundament, wurde er aus Lateritsteinen errichtet, die mit Sandstein verkleidet wurden. Eigentlich waren die Khmer Holzbaumeister, und so haben sie die Steine wie Holz behandelt - bis hin zu einer Art Zapfentechnik für die Verbindungen. Auch die Sandsteine sind fast wie geschnitzt.

    Bautechnisch ist es ein Wunder, wie diese Holzbaumeister in reiner Trockenbauweise ohne Mörtel solch gigantische Gebäude errichten konnten und dass sie heute noch stehen. Mauersteine nicht im Verbund, sondern gerade gestapelt, Bögen nicht in Bogentechnik gemauert, sondern Steine überhängen lassen, bis sie sich in der Mitte treffen. Als Konsequenz muss an vielen Stellen gestützt, verstärkt und repariert werden und vieles ist schlichtweg eingestürzt. Angkor Wat ist recht gut erhalten, aber man sieht viele Reparaturen.

    Neben eindrucksvollen Götterstatuen sind es hauptsächlich endlose Reliefs, die in allen Einzelheiten die Geschichte der Khmer wiedergeben. Sie sind auch die einzigen erhaltenen Unterlagen, da die Schriftstücke seinerzeit auf Blättern verfasst wurden, die nicht mehr erhalten sind. Nur die 6 leeren Bibliotheken gibt es noch.

    Wir sind angenehm überrascht, dass es in diesem Tempel kaum Gedränge gibt - selbst nach ganz oben, wo es eine Begrenzung auf 200 Leute gibt, müssen wir uns nicht anstellen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sehr viele Besucher schon um 4:30h kommen, um den Sonnenaufgang zu sehen. Verglichen damit sind wir sehr spät - aber das ist gut so.

    Angkor ist aber auch mit Abstand der größte Tempel im archäologischen Park. Die Besucher verteilen sich. Insgesamt hat man ca. 1.000 Tempel und Heiligtümer gefunden; weltweit bekannt ist nur der größte, Angkor Wat.

    Angkor Wat ist immer noch ein wichtiges buddhistisches Heiligtum. Auf der oberen Etage sitzen Mönche vor Altären und bieten Segnungen an. Wir spenden wieder je drei Räucherstäbchen und sehen von Fotos der Mönche ab.

    Nach zwei Stunden ruhen wir uns im Schatten aus und genießen kleine Bananen und frische, ganz reife Mangos, immer wieder ein Genuss!
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