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- Dag 28
- tisdag 26 augusti 2025 14:19
- ☁️ 28 °C
- Höjd över havet: 13 m
MalaysiaSandakan District6°10’28” N 118°3’37” E
Scholdkrötentraum - Selingan Island

Wenn die Flughäfen zu klein werden - und das sind sie hier definitiv - hat man Zeit zu suchen und zu finden. Es gibt ein winziges Gepäckband und beim Check-in wird der Koffer direkt nach hinten durchgereicht und ins Flugzeug gelegt. Zuvor wird aber genau hingesehen, was so alles im Koffer drin ist. Da befinden sich seit neuestem 2 Flaschen und ja, es ist tatsächlich Alkohol drin. Der wird nun in Augenschein genommen und fliegt dann mit uns weiter. Dennoch sind die Koffer zu schwer. 3 Kilo müssen tatsächlich raus und fliegen jetzt dafür im Handgepäck mit. Was ist in der Summe der Unterschied? Nunja. So sind die Regeln. Ich habe 3kg Wasser ins Handgepäck umgeräumt, Dort dürfen sie mitfliegen. Ansonsten hätten wir sie ausgeschüttet und die Flaschen am Gate einfach wieder aufgefüllt.
Es geht noch weiter. Denn auch unser Handgepäck gefällt nicht. Es liegt jedoch nicht am Wasser. Laptop und Tablett sind wohl eines zu viel. Aber bei zwei Personen werden die dann auch noch durchgewunken. Wahrscheinlich muss das hier so, denn es gibt sonst so absolut nichts zu tun für die Mitarbeiter. Ich vermute, es gibt täglich je zwei Starts und Landungen. Aber eine moderne Flughafenfeuerwehr ist vorhanden und die Durchsagen kommen wir bei den ganz großen Airports aus dem Lautsprecher. Die Check-in Liste hingegen wird von Hand abgehakt. Das Rollfeld verläuft zwischen Hütten, Palmen und Wiesen. Und der Landeplatz hat wieder einmal die Größe eines Supermarktparkplatzes.
Nach gerade Mal einer halben Stunde Flug landen wir in Sandakan. Es tröpfelt mal wieder. Aber dabei bleibt es. Heute steht unser dritter Krankenhausbesuch an. Dieses Mal in Sandakan. Somit haben wir alle Städte in Sabah, was Krankenhäuser angeht, durchgetestet. Allerdings ist der Patient heute die Fotokamera. Sie macht keine scharfen Bilder mehr. Zum Glück konnten wir hier ein sehr gutes Krankenhaus für die Kamera finden. Wer Probleme hat, kann sich mit seiner Canon vertrauensvoll an Vun Fotos in Sandakan wenden. Die Kamera hat sich einen Pilz eingefangen. Er bedeckt die Linse. Jetzt macht sich die hohe Luftfeuchtigkeit wirklich negativ bemerkbar. Aber nach eingehender Untersuchung und Pflege ist sie wieder fit und der Fungus Vergangenheit. Die Reise kann weitergehen. Nebenbei wurde auch noch eine neue Version der Firmware aufgespielt. Jetzt ist sie wieder auf neuestem Stand. Kostenpunkt für die Versorgung: knappe 5€.
Weiter geht es zum Bootsanleger und zur Turtle Island Selingan. Hier gibt es eine eigene Stadt innerhalb der Stadt Sandakan, die komplett im Meer und auf Stelzen gebaut ist. Diese würde ich mir sehr gerne ansehen, aber das Boot wartet natürlich nicht. Wir fahren etwa eine Stunde aufs Meer hinaus. Bevor wir Pulau Selingan erreichen, fahren wir an anderen Inseln vorbei und ich habe das Gefühl, mich in der Welt Robinson Crusoes zu befinden. Die Insel ist klein - 200m lang, von herrlich weißem Sand umgeben und mit Mangroven und Palmen bewachsen. Zwei Häuser stehen auf ihr, in denen die Ranger wohnen, die nach den Schildkröten sehen. Mehr ist da nicht. Nur traumhafte Natur. Wenige Minuten später erreichen wir unsere Insel. Weißer Sandstrand, Mangroven und Palmen. Ein Inselparadies. In einer knappen halben Stunde können wir die Insel umrunden. Wir laufen durch weichen, weißen Korallensand. Die Mangroven und Palmen wachsen bis direkt ans Wasser. Im Moment ist Flut. Das Wasser leuchtet uns türkis entgegen. Mit solch einer Traumlandschaft habe ich nicht gerechnet. Wenn ich hier einfach bleiben könnte. In den Mangroven kriechen Warane und natürlich leben hier unendlich viele, herrlich bunte Vögel. Wir umrunden die Insel und gehen danach an den Bilderbuchstrand. Das Wasser ist warm und so stehe ich hüfttief im Meer und blicke auf die philippinischen Inseln. Nach einiger Zeit stelle ich jedoch fest, dass es in der Gegenrichtung viel mehr zu beobachten gibt. Und während Moritz im Meer nach Muscheln, Korallen und Fischen schnorchelt, geht mein Blick in die Mangroven, in denen ich viele kleine, bunte Vögel entdecke. Leider macht das Wetter nicht mehr mit und so werde ich vom Meer gekühlt und von oben mit Süßwasser leicht abgeduscht. Wunderschön. Der Himmel ist tiefgrau und geht kontrastlos ins grau wirkende Meer über. Schade. Die wunderschöne Landschaft ist kaum zu sehen. Als wir am späten Nachmittag nochmals über die Insel laufen, erwischt uns ein kurzer heftiger Regenschauer und zum Sonnenuntergang, den es nicht gibt, peitscht heftiger Wind entlang des Strandes und wir werden sandgestrahlt. Wie da morgen die Rückfahrt wird?
Doch all dies ist nicht Ziel unseres Tages. Der Abend kommt und wir warten auf die Schildkröten. Leider kommen gerade alle ungünstigen Faktoren zusammen: Ebbe, Regen, nasser Sand, fehlender Mond. Jeder hat vermutlich so eine kleine Liste im Kopf (hoffentlich ist sie nicht allzu lang), auf der die Dinge stehen, die leider auf einer Reise nicht haben klappen wollen. Wir versuchen mehrfach seit Jahren die Schildkröten zu sehen. Ob es heute klappt? Da Ebbe ist und die Schildkröten auf dem Land sehr langsam und ungeschickt sind, werden sie wohl sehr spät kommen. Aber wir werden sehen. Es musste wohl schon bis 2 Uhr in der Nacht gewartet werden. Doch plötzlich geht alles ganz schnell. Kurz nach halb 10 Uhr erreicht die erste Green Turtle den Strand und gräbt ihr Loch. Völlig fasziniert stehen wir da und sehen zu, wie sich ihr Loch mit insgesamt 104 Eiern füllt. Die Eier werden ihr sofort weggenommen und später in einem gesicherten Loch vergraben. So können sie nicht von Fressfeinden oder nachkommenden Schildkröten zerstört werden. Auch wir Menschen können den Strand ungehindert nützen. Die Schildkröte wird vermessen und kontrolliert. Sie ist gesund und nicht zum ersten Mal hier. Nachdem sie fertig ist und ihre nicht mehr vorhandenen Eier eingräbt, verlassen wir den Strand und vergraben ihre Eier wirklich im Sand. Ist es warm, werden in 45-60 Tagen Weibchen schlüpfen, ist es kühl, werden es Männchen. Die Eier werden mit losem Sand bedeckt und markiert.
Natürlich gab es vor 45-60 Tagen andere Schildkröten, die Eier abgelegt haben und deren Kinder heute schlüpfen. Wir entlassen einige von ihnen ins Meer und hoffen, dass sie überleben werden. Es schaffen gerade mal 3 Prozent der Kleinen zu überleben. Es ist ein unglaublicher Moment, die kleinen, etwas tollpatschig wirkenden Schildkröten auf ihrem Weg über den Sand ins Meer zu beobachten. Mit ihren Flossen bewegen sie sich ungelenk über den Sand. Dennoch sind sie schnell. Sie erreichen die Welle, werden für einen Moment hin- und hergespült und schwimmen ins Wasser. Sofort wirken sie sicher und sind in ihrem Element. Sie paddeln in eine riesige unbekannte Welt voller Gefahren, denn auch die Raubfische wissen, was da kommt. Gute Reise kleine Schildkröten, wir hoffen, ihr schafft es und kommt in 20 Jahren wieder, um selbst Eier abzulegen.
Doch wir hoffen auf den nächsten Morgen, denn wirklich glücklich sind wir noch nicht mit unserem Schildkrötenerlebnis. Das Entlassen der Kleinen ins Meer ging so schnell und war nicht sehr gut zu beobachten. Manchmal kommen Mütter stark verspätet an den Strand und sind bei Sonnenaufgang noch nicht fertig mit der Eiablage. Kurz vor 6 Uhr sind wir auf den Beinen und sehen einen schönen, mit Wolken vermischten Sonnenaufgang. Der Strand wirkt herrlich im Morgenlicht - weißer Sand, Sonne, blauer Himmel. Wir umrunden die Insel und sie erscheint mir heute noch kleiner, als sie es gestern ohnehin schon war. Als wir die andere Meerseite erreichen, nimmt Moritz eine Bewegung wahr. Ich kann es kaum fassen, es ist tatsächlich eine verspätete Mutter, die eben ihr Nest zuschüttet. Wir sehen ihr zu. Nur wir und sie. Immer wieder wirft sie mit ihren Flossen Sand in die Luft und füllt das Loch. Als sie fertig ist, begibt sie sich auf den Weg ins Meer und wir begleiten sie. Schnell schaufelt sie sich mit den Flossen durch den losen Sand. Da noch ein wenig Ebbe ist, ist die Sandstrecke etwas länger. Wie wunderschön. Dann gleitet sie ins Wasser, holt nochmals kurz Luft und entschwindet unseren Blicken. Das war ein unglaublicher Moment. Kaum mit Worten zu beschreiben. Wir gehen weiter, in Gedanken versunken, als ich plötzlich eine kleine Bewegung wahrnehme. Da krabbeln tatsächlich einige frisch geschlüpfte Babyschildkröten durch den Sand. Wir finden sechs Stück. Haben sie nicht ins Meer gefunden? Sind sie zu spät? Wurden sie vergessen? Oder wurden sie womöglich vor 60 Tagen vergessen und sind direkt aus dem Sand geschlüpft? Wir werden es nie erfahren. Ungelenk hoppeln sie über die hohen Sandhügel. Sie müssen ihnen wie Dünen erscheinen. Sie purzeln um, landen mit dem Gesicht im Sand, krabbeln weiter. Der Weg aus den Mangroven zum Wasser ist weit. Wir beschützen sie. Solange wir hier sind, bleiben die Vögel weg. Dann erreichen sie das Wasser. Ein letzter Krabbler rein ins Wasser. Sofort beginnen sie zu schwimmen, tauchen unter, tauchen auf um zu atmen und schwimmen in ein hoffentlich langes Leben. Unglaublich, dass sie einfach alles können und genau wissen, wie ihr Lebensbeginn abzulaufen hat. Lebt wohl. Bitte schafft es, ihr sechs!
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SYLWIA B.Sehr schön zu lesen wie Ihr das mit den Schildkröten erlebt hast. Das ist tatsächlich ein Gänsehaut-Moment. Leider mussten wir zusehen, wie kleine Schwarzflossenhaie schon auf ihr Dinner gewartet haben …3% das ist vielleicht ein Schwund 🙈
ResenärOhhh. Ich hoffe, dass unsere sechs es schaffen.
SYLWIA B.Nach all der Freude das neue Leben begleiten zu dürfen, hat uns das so geschockt. Das werd ich bis heute nicht vergessen. Man denkt, ja es lauert Gefahr. Irgendwo. Weit im Meer. Und dann sinds nicht einmal 10 Meter. Ja das war ein Schock für uns alle. Die Ranger kennen das und empfinden es als normal. Wi
ResenärDas ist uns zum Glück erspart geblieben. Das ist schlimm. Sofort ist alles wieder vorbei. Für uns bleibt es eine wunderschöne Erinnerung. Es war ein fantastischer Moment, erst die Mutter und dann die geschlüpften Kleinen zu finden. Nur wir beide für uns am ganz frühen Morgen.
SYLWIA B.Ich bin gespannt, ob Ihr einen Besuch in einem dieser Stelzenhäuser hinbekommt. Ich drücke die Daumen. Es ist sehr augenöffnend