• Part-time traveller
  • Nofretete007
jul. – sept. 2025

Singapur. Borneo. Kuala Lumpur

Vom Großstadtdschungel zu den Orang Utans und wieder zurück Leer más
  • Inicio del viaje
    30 de julio de 2025

    Frankfurt - Singapur

    30 de julio, Singapur ⋅ ☁️ 32 °C

    Es geht wieder los. Das letzte Mal lagen zwischen den Reisen 5 lange Monate und jetzt sind seit unserer Türkeireise gerade mal 5 Wochen vergangen. Was die eine Reisepause zu lang war, ist die Jetzige vielleicht zu kurz. Aber so ist es. Wir freuen uns und sind gespannt, was wir die nächsten Wochen erleben dürfen.
    Die SGAC - Singapur Arrival Card - habe ich bereits vor drei Tagen online ausgefüllt. Man benötigt sie zur Einreise und kann sie frühestens drei Tage vor Ankunft ausfüllen. Später ausfüllen ist besser, sonst wird man täglich gefragt, ob sich der Gesundheitszustand verändert hat. Online eingecheckt ist natürlich auch. Alle Vorbereitungen sind also getroffen.
    Bevor es jedoch erlebnisreich wird, steht erst einmal das allflugliche Prozedere an. Die Fahrt nach Frankfurt staut sich ab und an ein wenig, dafür wird das Auto nochmals gründlich von einer durchziehenden Regenfront gewaschen. Wir werden angerufen, ob wir das Auto früher abgeben können. Können wir. Kein Problem. Zehn Minuten später erreichen wir bereits den Flughafen. Vier Stunden zu früh sind wir nun hier. Mein Gott. Und dann geht alles auch noch ultraschnell. Auto abgeben, Gepäck aufgeben, Sicherheitskontrolle, Passkontrolle - nach gerade Mal 20 Minuten sind wir mit allem durch. Jetzt erwartet uns wirklich nur noch endlos erscheinendes Warten. Wenn man diesen Teil der Reise doch nur überspringen könnte. Jammern auf hohem Niveau.
    Ein Flug in der Holzklasse bringt neben besonders herausragendem Essen auch noch den Vorteil, das mein anatomisches Wissen wieder etwas aufgefrischt wird, ich weiß jetzt genau, wo die Muskelstränge in meinem Rücken verlaufen. Entspannter Erholungsschlaf geht anders. Ansonsten ist es ein absolut ruhiger Flug. Der Wein will nicht aus dem Glas hüpfen und auch der Schleudergang der Waschmaschine bleibt uns erspart.
    Die Einreise im Changi Airport erfolgt absolut kontaktfrei, obwohl wir keine elektronische Einreisekarte beantragt haben. es dauert keine 5 Minuten und wir starten unsere Erkundungstour durch den schönsten Flughafen der Welt.
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  • Changi Airport Singapur

    31 de julio, Singapur ⋅ ☁️ 29 °C

    Eigentlich verbringt man an Flughäfen nur Zeit, um schnell von A nach B zu kommen. Doch manche Flughäfen, gerade im Nahen Osten oder in Asien, wurden durch ihre grandiose Architektur selbst zu einer Sehenswürdigkeit. So auch der Changi Airport in Singapur. Er zählt zu den größten Flughäfen der Welt mit einer Fläche von 1300 Hektar. Dementsprechend weit sind die Wege zwischen den einzelnen Terminals und sind mit Shuttlebussen oder dem Skytrain leicht zurückzulegen. In jedem Terminal gibt es andere Highlights, die angesehen und erlebt werden wollen. Da wir nochmals von Terminal 2 abfliegen, werden wir dieses jetzt weglassen und beim Abflug unter die Lupe nehmen. Man kann viele Stunden, sogar Tage hier verbringen und hat noch nicht alles gesehen. Wir haben leider nicht die Zeit dazu. Manchmal muss man an langweiligen Flughäfen stundenlang warten und weiß nicht, wie man die Zeit herumbekommen soll. Hier wüssten wir es und haben leider keine Aufenthaltsdauer.
    Wir haben uns für den Bereich Jewel Changi Airport entschieden. Der Jewel Changi Airport ist kein Terminal, sondern ein Einkaufskomplex zw. den Terminals 1, 2 und 3. Wir müssen erst durch die Immigration, um dorthin zu gelangen. Der Rain Vortex befindet sich in diesem Teil des Flughafengebäudes und ist der größte Indoor-Wasserfall der Welt. Den wollen wir sehen und haben uns dafür Tickets für den Canopy Park und die Canopy Bridge besorgt. Für die vielen Labyrinthe reicht die Zeit leider nicht. Ganz klar: Irgendwann muss nochmals ein Transit in Singapur erfolgen. Und zwar einer mit Z E I T. Der Wasserfall und der umliegende Dschungel sind genial. Aus 5 verschiedenen Etagen kann man den Blick auf ihn genießen. Man vergisst völlig, dass man sich in einem Flughafengebäude befindet. Besonders schön ist der riesige Wasserfall, als es dunkel wird und er in verschiedenen Farben leuchtet. Man findet aber auch herrlich, asiatischen Kitsch und fantasievolle Gestaltung von Tieren aus Pflanzenmaterial. Der Kreativität und dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt. Die Flaniermeilen, die eher einem Freizeit- und Unterhaltungspark gleichen, bieten von Fast Food über edle Restaurants, vom Ramschladen über Breitling oder Louis Vuitton alles, was das Herz begehrt und der Geldbeutel gewillt ist auszugeben. Alles ist blitzblank sauber und die Toilette verströmt einen angenehm frischen Zitronenduft, während es gestern in Frankfurt nach verpisster Bahnhofstoilette gestunken hat. Auch die Umgebung des Flughafens besticht mit interessanten Gebäuden und Straßenzügen. In meiner Begeisterung über die Architektur und dem gleichzeitigen Schock über die Lufttemperatur und Feuchtigkeit, die mich fast erschlägt, flitze ich nach gewohnter Manier über die Straße, um ein Foto zu machen.
    Punkt 1: Das geht hier nicht, weil die Kamera beschlagen ist, wenn sie vom klimatisierten Innenraum nach Außen kommt. Das dauert eine gewisse Zeit, bis sie klar sieht. Punkt 2: Man schaut mich sehr irritiert an, da einfaches Kreuzen an nicht gekennzeichneten Übergängen verboten ist. Das Vergehen wird ziemlich teuer. Ich habe Glück - keine Strafe. Ab Morgen denke ich daran. Ich wusste es ja schließlich.
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  • Singapur

    1 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 28 °C

    Der Name „Singapur“ entstammt dem Sanskrit und setzt sich zusammen aus Singha (Löwe) und Pura (Stadt), bedeutet also Löwenstadt. Das Wahrzeichen Singapurs ist daher seit dem Jahr 1964 der Merlion, ein Fabelwesen mit einem Löwenkopf und einem Fischkörper. Der Name für den Schutzpatron der Stadt ist ein zusammengesetztes Kunstwort aus den englischen Worten mermaid (Meerjungfrau) und lion (Löwe). Er symbolisiert Stärke und Furchtlosigkeit. Der Fischkörper steht für den Ursprung und die Verbundenheit mit dem Meer. Er ist fast 9m hoch und wiegt über 70 Tonnen.
    Singapur ist übrigens das zweitniedrigste Land der Welt. Es liegt nur 15m über dem Meeresspiegel und ist dem Meer nur wenig entstiegen.
    Genau hier beginnen wir unsere Stadterkundung. Die letzte Nacht war kurz, denn ich konnte lange wegen der Zeitverschiebung nicht einschlafen. Als ich endlich eingenickt bin, wurde es mir zu warm und dann zu kalt. Ich hasse Klimaanlagen. Es wurde eine sehr unruhige Nacht und ich war fast schon froh, als sie um 6:30 Uhr zu Ende war. Wir starten in einen bereits warmen, feuchten Morgen, den man aber definitiv noch als angenehm kühl bezeichnen muss. Unser Ziel: Merlion und somit der erste Blick auf das Marina Sands Bay (MSB). Noch sind nicht allzu viele Touristen unterwegs. Aber das Land feiert sein 60 jähriges Bestehen und so sind viele Straßenzüge gesperrt und werden für die Feierlichkeiten vorbereitet. Wir blicken von Merlion aus über die gesamte Bucht und können uns an den drei riesigen Türmen des Marina Bay Sands nicht sattsehen. Direkt daneben liegt das Kunstmuseum in Form einer riesigen Lotusblüte, auf der anderen Reihe die Konzerthalle, die einer Durian Frucht, der Stinkfrucht, nachempfunden ist. Gegenüber erhebt sich eine grandiose Skyline mit dem Applestore, der uns absolut begeistert. Er ist als riesige Glaskugel, oder eben ein Apfel, ins Wasser gebaut und von der Promenade über einen Laufsteg oder über die Marina Mall über einen Tunnel mit Rolltreppe zu erreichen. Der Blick auf die Skyline ist umwerfend. Die Angebote im Apple Store natürlich auch. Obwohl die Marina eigentlich gar nicht so groß ist, läuft man endlos. Im Zickzack schlängelt man sich um die Bucht und zwischendurch auch durch Hotels. Was mich sehr überrascht, ist der viele Müll, der auf der Straße liegt. Singapur, die sauberste Stadt der Welt, in der kein Müll auf der Straße liegen darf. Hier liegen Flaschen, Chipstüten, Zigarettenkippen. Offenbar wird nicht so heiß gegessen wie gekocht. trotz sehr hoher Strafen. Die Menschen sind die gleichen Sch..... wie in Deutschland. Das werde ich nie begreifen. Heute sammeln wir viele Kilometer. Am Abend spüren wir nach über 15 Stunden Fußmarsch durch die Stadt jeden einzelnen Muskel in den Beinen und Füßen. In Singapur sind die Tage sehr lang und die Nächte kurz. In jede Richtung der Bucht bieten sich spektakuläre Ausblicke auf die Skyline. Wir sind begeistert.

    Wir umrunden die gesamte Bucht und erreichen schließlich die Helix Brücke. Sie ist eine Fußgängerbrücke, die das Marina Centre mit Marina South verbindet. Aus Fritte-Glas und Lochblech gefertigte Überdachungen entlang der inneren Spirale bieten während der heißen Sommertage Schatten für die Fußgänger. Die Brücke hat an vier strategischen Stellen Aussichtsplattformen, die einen beeindruckenden Blick auf die Stadtsilhouette von Singapur und Marina Bay bieten. In der Nacht wird die Brücke durch eine Reihe von Lichtern beleuchtet, die die Struktur der Doppelhelix hervorheben.

    Von dort bummeln wir entlang der Promenade bis zu Konzerthalle.
    Die Esplanade (Esplanade – Theatres on the Bay) ist ein Kulturzentrum in Singapur, bestehend aus einem Konzertsaal mit etwa 1600 Plätzen und einem Theater für etwa 2000 Zuschauer. Sie liegt an der Mündung des Singapore River und ist aufgrund ihrer Form, die einer Durian ähnelt, eine touristische Attraktion. Die Außenhülle der beiden Hauptgebäude besteht aus Glas, das mit über 7000 Aluminiumplatten überzogen ist, die als Sonnenschutz dienen. Dadurch fällt reichlich Tageslicht in die Gebäude und zugleich wird direkte Sonneneinstrahlung und somit Wärmeentwicklung vermieden. Die Aluminiumplatten verleihen der Esplanade ihre besondere Form, die wiederum zu ihrem Spitznamen „Durian“ geführt hat – die im südostasiatischen Raum beliebte Stinkfrucht, dort auch bekannt als „King of Fruits“. Wir sitzen lange vor der Konzerthalle, weil ein Soundcheck für die Jubiläumsfeierlichkeiten stattfindet. Das Orchester spielt sehr gut. Ich bin hin und weg. Es ist ein Blasorchester, in dem sehr junge Menschen (Schüler) spielen. Blasorchester klingen meist schlimm, weil nicht sauber gespielt wird. Hier stimmt jeder Ton. Das wird ein toller Auftritt werden. Schade, dass wir diesen nicht komplett anhören können. Es wird moderne Musik im Stil der Bigband gespielt. Unsere Füße konnten sich während dieser Pause etwas erholen, bevor wir die Marina nochmals umrunden und uns im herrlichen Abendlicht ansehen.
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  • Gardens by the Bay

    1 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 31 °C

    Die Gardens by the Bay sind ein absolutes Highlight von Singapur. Unser Weg führt uns als erstes zu den Supertrees. Die Stahlskelettbäume sind zum Großteil schon ziemlich mit Pflanzen zugewachsen und werden dies in Zukunft noch weiter tun. Sowohl von oben als auch von unten bieten die Bäume grandiose Ansichten. Der OCBC Skyway ist das absolute Highlight der Gardens by the Bay. Man spaziert über die erhöhte Brücke durch die Baumwipfel der beeindruckenden Supertrees. Im Blick hat man dabei immer die riesigen Türme des Marina Sands Bay. In der anderen Richtung überblick man die muschelförmigen Glaskuppeln des Cloud Forest und des Flower Dome bis hin zum Skyflyer. Den Blick zum Meer gewandt, sieht man die Skyline Indonesiens in der Straße von Malaka mit ihren riesigen Containerschiffen. Einen noch besseren Blick hat man vom Supertree Observatory. Nach der Fahrt mit dem Aufzug geht es noch eine Treppe nach oben bis auf das Dach. Von dort bieten sich überwältigende Panoramen auf die Skyline und die Supertrees. Nach diesen Ausblicken zieht es uns in den Cloud Forest. Ich erwarte noch mehr Hitze und Schwüle. Doch es ist ein kalter Cloudforest. Da wird einem wirklich frisch. Betritt man die Kuppel, stürzt einem ein riesiger Wasserfall entgegen und man wird von der Gischt komplett eingenebelt. Man ist angekommen im Cloud Forest. Die riesige Kuppel ist komplett bewachsen. Ein gigantischer Dschungel inmitten der Großstadt. Mit dem Aufzug geht es hinauf in die Spitze der Kuppel. Es reihen sich Skywalks und Plattformen aneinander, die grandiose Ausblicke in die Pflanzenwelt, auf die Skyline Singapurs und die Architektur der Glaskuppel ermöglichen. Ein Meisterwerk. Im Moment gibt es noch die Sonderausstellung Jurassic World. Die lebensgroßen Dinosaurier passen wunderbar in diese Dschungelwelt. Eigentlich bin ich kein Dino Fan, aber hier gefallen sie mir sehr gut. Der Flower Dome ist ebenfalls schön - eine große Ausstellung der Pflanzenwelt aller Kontinente. Ich komme mir ein wenig vor wie in einem Pflanzenmuseum. Die Gestaltung ist auch hier sehr schön und wir freuen uns an bekannten Gewächsen. Für Orchideenliebhaber geht ein Traum in Erfüllung. Hier scheinen alle Arten und Farbvarianten auf engstem Raum vereint zu sein.
    Am Abend kehren wir noch einmal zu den Supertrees zurück, um die musikalische Lichtshow anzusehen. Die Bäume erstrahlen in den unterschiedlichsten Farben. Eine schöne Attraktion, die man nicht verpassen sollte. Zusätzlich wurden heute noch hundertausende Seifenblasen, die ebenfalls angeleuchtet wurden, in den Himmel geblasen. Es sah ein wenig aus, als ob Millionen Glühwürmchen die Supertrees umfliegen würden. Das war ein schöner Abschluss eines langen Tages.
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  • Marina Bay Sands - Mall

    1 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 29 °C

    Nachdem wir die Marina mehrfach umrundet und dieses architektonische Meisterwerk von allen Seiten bestaunt haben, müssen wir natürlich auch noch alles von Innen erkunden. Das dreitürmige Hotel verfügt im Erdgeschoss über eine schöne Mall mit einigen edlen Geschäften und sehr schönen Restaurants. Die Einrichtung, verschiedene Kunstgegenstände, aber vor allen Dingen der Lichteinfall machen einen Spaziergang zu einem einzigen Hingucker. Natürlich benötigt man hier den großen Geldbeutel. Verlässt man Marina Sands Bay und begibt sich in die Marina Sands Mall, bummelt man zuerst durch eine Passage, in der sich die teuersten Luxusmarken versammelt haben und man sich die Türklinke von Hermes, Breitling, Bally, Versace, Vuitton... und wie sie alle heißen, in die Hand geben kann. Dann betritt man den Bereich, in dem auch normal Betuchte fündig werden können. Die Passagen mit Brunnen, Wasserläufen und Brücken begeistern. Auf drei Etagen und entlang toller Kuppeln überblickt man dieses Einkaufsparadies. Im Foodcourt werden wir fündig und nehmen ein spätes Mittagessen zu uns. Lecker. Das erinnert an Thailand. Eine tolle Mall. Aber an das ICONSIAM in Bangkok kommt auch sie nicht ran. Auch den Rain Oculus lassen wir uns nicht entgehen und haben ein tolles akustisches Erlebnis. Am Abend ist die Skyline der Marina herrlich angeleuchtet. Das rot angestrahlte Marina Sands Bay überstrahlt natürlich alles.Leer más

  • Dschungel versus Großstadtdschungel

    2 de agosto, Singapur ⋅ 🌧 28 °C

    Wir sind überrascht, als der Himmel am nächsten Morgen komplett grau ist. Wir starten zeitig in den botanischen Garten und benützen zum ersten Mal die MRT. Sehr angenehm ist, dass wir für den Ticketkauf nur die KK an den Scanner halten müssen. Es geht aber pro Person nur eine KK. Zum Glück hatte ich vorhin noch den Geistesblitz, die Zweite mitzunehmen. Sonst wären wir jetzt ganz schön blöd dagestanden - einer vor und der andere hinter dem Drehkreuz. Als wir den botanischen Garten kurz nach 7 Uhr erreichen, ist er bereits ziemlich voll, da die Singapurer hier ihren Morgensport betreiben oder Gassi gehen.
    Der Botanische Garten, gegründet 1859, ist ein Zeugnis für Singapurs Ruf als ‚Stadt im Garten‘ und die erste UNESCO-Welterbestätte des Landes. Damit wurde Singapur in die Riege berühmter Sehenswürdigkeiten wie Angkor Wat in Kambodscha und der Chinesischen Mauer aufgenommen. Es gibt naturbelassene Teile und angelegte Themengärten. Am besten gefällt uns der Teil, der einfach als Regenwald belassen wurde. Wir entdecken einige Vögel und Squirrel. Während ich jedoch völlig vertieft mit der Kamera meinen Vögeln hinterherjage, bemerke ich überhaupt nicht, dass ich bereits selbst gejagt werde. Kleine, beißende oder stechende Tiere haben es auf meine Beine abgesehen. Oje, ich bin offenbar ein sehr gutes Frühstück. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen.
    Wir sehen einige Tiere, aber vor allen Dingen hören wir die Vögel und Grillen. Ihr Gesang gleicht eher dem einer schrillen Sirene und ist extrem durchdringend und laut. Mit dem Gesang unserer heimischen Grillen, hat das überhaupt nichts zu tun. Wir sind zufrieden mit unserem Morgenspaziergang und wechseln vom Dschungel in den Großstadtdschungel.
    Mit der MRT geht es zur Orchard Road. Für Shopping-Fans ist das die perfekte Adresse. Auf etwa 2,2km Länge kann man sich in vielen Malls und Geschäften austoben und die KK zum Glühen bringen. Es finden sich alle Preiskategorien, so dass die Straße für jeden ein tolles Shoppingerlebnis bietet.
    Wir beginnen unsere Tour im ION. Wir sind früh dran und noch haben die Geschäfte geschlossen. Ich will aber auch nicht shoppen, sondern von Mall zu Mall hoppen. Uns zieht es in den 55. Stock, von dem man einen tollen Blick über fast ganz Singapur genießen kann. Tolle Panoramen und Gebäude können wir entdecken. Ich erwarte eine Straße ähnlich der Shoppingmeile (Sukhumvitroad) in Bangkok. Doch nein, die Orchard Road ist relativ klein, es gibt keine Überführungen und Laufbrücken für Fußgänger, sondern viel Grün. Wir bummeln entlang und durch die Malls. Keine kommt auch nur annähernd an das ICONSIAM in Bangkok heran. Sie sind schön, aber keine architektonischen Highlights.
    Schließlich kreuzen wir den Emerald Hill. Wer heute in diesem Stadtviertel unterwegs ist, dem fällt es schwer sich vorzustellen, dass hier einmal eine Muskatnuss-Plantage war. Die Geschichte des Emerald Hills geht bis in die 1840er Jahre zurück. Als die Muskatnuss Fabrik bankrott ging, wurde das circa 13 Hektar große Land aufgeteilt. Wohlhabende Perankanfamilien ließen sich hier nieder und begannen im Stil des chinesischen Barocks Terrassenhäuser zu bauen. Als Peranakan werden die chinesischen Einwanderer bezeichnet, die mit einer malaiischen Frau verheiratet sind.
    Heute besticht die Gegend durch ihre Ursprünglichkeit. Die teilweise aufwendig restaurierten Häuser wurden mit architektonischen Auszeichnungen überhäuft und stehen seit 1981 unter Denkmalschutz. Für uns bedeutet dies: Einmal links abgebogen und wir sind in einer anderen Welt. Koloniale, zweistöckige Häuschen in bunten Farben und grünen Vorgärten ziehen sich den kleinen Hang hinauf. Blickt man rückwärts, sieht man gläserne Hochhausriesen in den blauen Himmel ragen. Ein krasser Kontrast.
    Irgendwann landen wir im Café „Walking on Sunshine“, das sowohl Café, Frisör, als auch Töpferwerkstatt ist. Die meisten Besucher bemalen Keramik. Wir jedoch haben Hunger. Ich bestelle einen Käsekuchen und Moritz Burger. Als der Käsekuchen gebracht wird, traue ich meinen Augen nicht. Er ist maximal 7cm lang und 4 cm hoch. Das war’s. Auch Moritz Burger haben die Größe XXS. Der Preis ist bei diesen Portionen eher XXL. Wie ich an den Nachbartischen sehe, bleibt nicht nur Moritz Teller gefüllt, als er zurückgeht. Schade. Die Gestaltung des Cafés ist unglaublich schön. Ein absoluter Hingucker. Solch einen Platz habe ich noch nicht gesehen. Liebevoll und sehr kreativ ist alles eingerichtet. Entlang von Seilen, sind getrocknete Pflanzen aufgehängt und alte Dekorationsstücke runden das Bild, neben selbst hergestellter Keramik, ab. Aber kulinarisch war das leider überhaupt nichts. Ein wenig gestärkt bummeln wir weiter. Da das Wetter herrlich ist, beschließen wir zum Singapur Flyer, dem Riesenrad, zu fahren.
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  • Singapur Flyer und Formel 1

    2 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 32 °C

    Der Singapur Flyer ist eines der größten Aussichtsräder der Welt. Die Kapseln sind klimatisiert, worüber wir heute sehr froh sind. Sehr langsam setzen wir uns in Bewegung. Es bieten sich grandiose Ausblicke über die gesamte Marina. von oben wirken Teile der Stadt winzig klein und andere eben nicht, weil sie so gigantisch groß sind, dass selbst der Ausblick von weit oben sie nicht schrumpfen kann. So sehen wir die GbtB mit den Supertrees und den beiden Muschelhallen von oben. Weiter wandert der Blick übers Wasser, die Containerschiffe nach Indonesien. Heute ist die Sicht klarer als gestern. Unter uns liegt die Formel 1 Strecke von Singapur und natürlich genießen wir den umwerfenden Blick über die gesamte Marina. Bei diesem herrlichen Wetter erleben wir eine traumhaft schöne Fahrt mit spektakulären Ausblicken. Die kühle halbe Stunde in der Gondel geht viel zu schnell vorüber. Nun geht es auf die Formel 1 Strecke. Sie liegt in der prallen Sonne und der schwarze Teer ist aufgeheizt und strahlt die Hitze ab. Die Füße werden von unten und oben gekocht, als ob man auf einer heißen Herdplatte unterwegs ist. Wir laufen in der prallen Sonne und ich werde immer langsamer und trotte mal wieder vor mich hin. Heute sind es keine Tempel, die ich bei größter Hitze durchquere, sondern die knapp 5km lange Formel 1 Strecke. Sie nimmt kein Ende. Die letzte Kurve, die Startaufstellung, Garagen, Boxengasse, Links und Rechtskurven, die Zuschauertribünen und natürlich das Podium für die Siegerehrung. Ist das lang bei dieser Hitze. Irgendwann geht es nicht mehr und ich hole den Regenschirm heraus. Er tut nun gute Dienste gegen die Sonne. Ich bin froh, als die 5km hinter mir liegen. Nächstes Ziel ist die kühle MSB Mall auf der anderen Seite der Bucht. Ein leckeres kühles Mangogetränk erweckt wieder meine Lebensgeister. Wir kommen mit anderen Reisenden ins Gespräch und erfahren, dass heute Abend ein Feuerwerk wegen des 60 jährigen Singapur Jubiläums stattfindet. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
    Als wir uns nochmals auf den Weg in die GbtB machen, merken wir schon, dass viele Wege gesperrt sind und wir unser Ziel nur auf vielen Umwegen erreichen können. Was uns später erwartet, ahnen ich zum Glück noch nicht.
    Aber mal grundsätzlich: Es nervt mich in dieser Stadt, dass die Wege so unendlich weit sind. Sie werden weit, weil man auch an normalen Tagen nicht einfach von A nach B gehen kann. Ständig steht man vor der Rolltreppe, die leider in die falsche Richtung fährt. Straßen lassen sich nicht einfach überqueren. Man muss zu bestimmten Ampeln und wenn es keine gibt, durch Malls, Unterführungen oder über Brücken. Die liegen aber meist nicht dort, wo man sie braucht. Dadurch entstehen viele Meter Umweg, die sich am Tag summieren. Und auch die Zeit summiert sich, die dadurch verloren geht. So oft haben wir das Gefühl dreimal im Kreis zu laufen, um das Ziel zu erreichen, obwohl wir uns nicht verlaufen haben. Oder haben wir das System in Singapur schlicht noch nicht durchschaut?
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  • Little India

    3 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute lässt uns das Wetter wirklich im Stich. Es ist grau verhangen und beginnt zu regnen. Wir fahren mit der MRT nach Little India. Es ist unglaublich, aber kaum haben wir die Metrostation verlassen, sind wir in einem anderen Land - in Indien. Es riecht ganz anders. Ein bunter Markt mit Gemüse und vor allen Dingen Blumen zieht sich entlang der Straße. Es duftet nach Gewürzen und Jasmin. Viele Menschen sind unterwegs. Es ist qurilig, bunt und laut. Little India ist eines der lebhaftesten Stadtviertel in Singapur. Es ist nicht so sauber wie das restliche Singapur, aber natürlich auch lange nicht so chaotisch wie das echte Indien. Umso besser gefällt es mir hier. Es erinnert auch ein wenig an Nepal. Die Schneider sitzen an ihren Nähmaschinen, es reihen sich Geschäfte mit allem möglichen aneinander, was bestimmt kein Tourist kauft. Dennoch werden wir ausgerechnet hier noch einkaufen. Die Klänge indischer Musik ertönen aus den Tempeln. Unser Marktbesuch ist leider nur von kurzer Dauer. Wir fliehen vor dem Regen in den Sri Veeramakaliamman Tempel. Der Hindu-Tempel ist einer der ältesten der Stadt und mit detailreichen kleinen Figuren auf dem Dach besonders eindrucksvoll. Wir haben das große Glück, dass gerade eine der typischen Zeremonien abgehalten wird. Ich bekomme einen bunten Umhang wegen der kurzen Hosen und schon sind wir mittendrin. Räucherstäbchen werden entzündet, der rote und der weiße Punkt auf die Stirn gemalt, Opfergaben dargebracht. Leider verstehen wir nicht, was da alles passiert. Aber es ist spannend. Danach bummeln wir die umliegenden Straßen entlang bis wir das Mustafa Center erreichen. Das ist ein riesiger Einkaufskomplex, in dem man wirklich alles bekommt. Abgesehen von der Dubai Schokolade zum wirklich kleinen Preis. Auch hier ist es laut und voll. Es macht Spaß den Menschen zuzusehen und das Treiben zu beobachten. Als wir wieder auf die Straße treten, beginnt es kräftig zu regnen. Da Moritz schon wieder Hunger hat, gehen wir in ein indisches Restaurant und überbrücken den Regen mit einer kleinen Stärkung. Danach sind wir selbst noch erfolgreich, was das Einkaufen angeht. Wir erstehen ein Päckchen Batterien, da unser Bite away den Geist aufgegeben hat und neue Ladung benötigt und eine Computermaus. Ich reise zum ersten Mal mit kleinem Laptop und bis eben ohne Maus. Da ich sie aber die letzten Tage so oft vermisst habe, bin ich froh, nun eine Reisemaus zu haben. Jetzt sollte die Auswahl der Fotos für den Pinguin leichter möglich sein. Dennoch komme ich gerade überhaupt nicht hinterher. Der Tag ist zu kurz. Ich schaffe keine Footprints. Sorry.
    In den vielen kleinen Straßen reihen sich wunderschöne, koloniale Häuser aneinander. Viele sind schon oder werden gerade renoviert. Teilweise sind sie mit Stuckarbeiten verziert. Andere haben schöne, alte Holzläden. Einige Häuser fallen wegen ihrer besonderen Holzschnitzereien auf. Wir müssen eilen. Der Himmel wird immer dunkler und das Donnergrollen immer lauter. Es regnet schon kräftig. Was uns wahrscheinlich ohne Regen überhaupt nicht aufgefallen wäre: Alle Häuser haben einen Arkadengang und somit ist es möglich, fast das gesamte Viertel im Trockenen zu durchqueren. Das freut uns unglaublich, weil wir unseren Bummel nicht abbrechen müssen. Irgendwann haben wir alle Straßen angesehen und es geht zurück ins Hotel. Es macht keinen Sinn bei diesem Gewitter unterwegs zu sein. Wie zur Bestätigung, dass unsere Hotelentscheidung die Richtige ist, knallt uns ein besonders lauter Donner um die Ohren, als wir gerade die MRT Station betreten. Der hatte es in sich. Ob in der Nähe der Blitz eingeschlagen hat? Als wir unsere Zielstation erreichen, schüttet es noch immer. Wir müssen den Schirm nicht einmal öffnen, weil auch hier alle Häuser einen überdachten Bereich haben, der uns bis vor das Hotel begleitet. Nur einmal müssen wir die Straße überqueren und bekommen eine kurze Dusche ab. Das war`s. Das ist sehr angenehm. Wenn wir geahnt hätten, dass Chinatown ebenfalls über Dächer und überdachte Bereiche verfügt, wären wir nicht ins Hotel gefahren, sondern sofort dorthin. Hinterher weiß man mehr.
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  • Arab Street

    3 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 28 °C

    Völlig anders als die modernen Hochhausviertel präsentiert sich Little Arab. Das malaiisch-muslimische Viertel Kampong Gelam erinnert an Istanbul. Man isst Kebap oder Pide und Lokum wird an fast jeder Straßenecke verkauft. Es ist genauso aufgeräumt wie in der Türkei und wir entdecken sogar Fotos von Kappadokien und der Hagia Sophia. Die Haji Lane ist eine besonders schöne, kleine Gasse mit vielen bunten Shophouses, die zum Bummeln einladen. Die Architektur ist wunderschön. Die Häuser haben maximal 2 Stockwerke. Bunte Segel schützen vor der Sonne. An vielen Häusern entdecken wir tolle Graffitis, die das Leben zu früheren Zeiten zeigen. Immer wieder spickeln die goldenen Kuppeln der zauberhaften Masjid Malabar Sultan Moschee zwischen den Häusern hervor. Das Viertel ist nicht groß, hat aber besonders viele schöne, fotogene Ecken, besonders wenn die Moschee ins Blickfeld rückt. Sie ist der absolute Eyecacher. Wie alle anderen alten Stradtviertel auch scheint Little Arab in einem Tal zu liegen, umgeben von Hochhäusern. So wechseln sich in dieser modernen Hochhauswelt ursprünglich, fast ländlich anmutende Stadtteile mit modernster, urbaner Architektur ab. Ein toller Mix, vor allen Dingen an den Grenzen von einem Viertel zum anderen, wenn alt auf modern trifft.Leer más

  • Downtown

    3 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 28 °C

    Die blauen Löcher im Himmel werden immer größer, bis er schließlich komplett aufreißt. Wir marschieren wir Richtung Downtown, um uns die Hochhausriesen anzusehen. Teilweise entdecken wir grandiose Bauwerke. Spiegelungen im Glas, Reflektionen des Sonnenlichts. Viele Gebäude sind von Pflanzen bewachsen und halbe Stockwerke wurden nur aus einem Grund gebaut - um sie zu bepflanzen. Singapur will die grünste Stadt der Welt sein. Das viele Grün fällt kaum auf, weil es wirklich überall ist. Man gewöhnt sich schnell an diese Besonderheit. Wenn man aber wie jetzt genau darauf achtet, entdeckt man so viel mehr Grün, als nur die normal gepflanzten Bäume und Beete. Es begeistert uns immer wieder, wenn wir neue Ideen der Architekten zur Begrünung entdecken. Morgen will ich weitersuchen. Downtown ist der beeindruckendste Stadtteil, was die Hochhäuser angeht.Leer más

  • Marina Bay Sands Skypark

    4 de agosto, Singapur ⋅ ☀️ 29 °C

    Als ich aufwache, höre ich es schon: es schüttet. Es besteht also kein Grund zur Eile. Bei diesem Regen macht es keinen Sinn durch Singapur zu patschen. Zweimal versuchen wir loszugehen und jedes Mal kehren wir wieder um. Somit starten wir letztendlich erst nach 10Uhr. Das Wetter scheint sich zu stabilisieren. Das muss es auch dringend. Denn ausgerechnet heute haben wir die Tickets für das Observation Desk auf dem MBS. Ist das Wetter zu schlecht, kann man nicht hinauf. In der Mall angekommen, gehen wir als erstes in den Hotel und Restaurantbereich mit den drei Türmen. Hier waren wir zwar schon mehrfach, haben aber nie geschaut, wo sich der Eingang zum Observation Desk befindet. Er liegt ganz am Ende des dritten Turmes. Wunderbar. Wir haben Zeit und das Wetter hat Erbarmen. Die Sonne drückt und wir sehen zum ersten Mal heute blau.
    Marina Bay Sands ist ein Resort an der Marina Bay in Singapur, das von Las Vegas Sands erbaut und 2010 eröffnet wurde. Das 20 Hektar umfassende Resort wurde von Moshe Safdie Architects entworfen. Die Anlage besteht aus einem Casino, einem Hotel, einem Konferenz- und Ausstellungszentrum, einem Einkaufszentrum, einem Kunst- und Wissenschaftsmuseum, zwei Theatersälen, diversen Verpflegungsmöglichkeiten, Bars und Nachtclubs sowie zwei schwimmenden Pavillons (der Apple Store und Louis Vuitton) Die drei 55-stöckigen Hoteltürme tragen auf 191 Meter Höhe einen 340 Meter langen Dachgarten. Teil der größten öffentlichen Auslegerplattform ist ein 146 Meter langer Infinity Pool.
    Während wir nochmals die Mall durchstreifen, entdecken wir, dass der Rain Oculus endlich Wasser führt. Bisher haben wir ihn immer nur trocken gesehen. Wir sind schon ein bisschen spät, aber noch führt er eine ordentliche Menge Wasser. Dieses kreist in schwingenden und strudelnden Bewegungen. durch den Oculus wie in einer riesigen Schüssel und stürzt durch das Loch in der Mitte als Wasserfall einen Stock tiefer in eine Restaurant. Das strudelnde Wasser sieht toll aus, Den Wasserfall erleben wir leider nur noch als Rinnsal. Vielleicht klappt es ein anderes Mal.
    Für uns geht es jetzt in den 55. Stock der MBS Towers. Der Himmel ist fast blau und die Sonne strahlt. Ist das schön. Das haben wir nach diesem Tagesbeginn überhaupt nicht zu hoffen gewagt. Die Ausblicke auf die Skyline Singapurs sind spektakulär. Der erste Blick fällt auf Downtown mit grandiosen Hochhauslandschaft und das Hafenbecken mit der Durian Fruit Konzerthalle. Wir erreichen die Spitze der Plattform. Ich fühle mich wie im Bug der Titanic mit dem Unterschied, dass unter uns nichts ist. Frei schwebend in knapp 200m Höhe. Das merkt man zwar nicht, wenn man hier oben steht, aber man sollte es sich Bewusst machen. Das verändert das Gefühl, mit dem man hier oben steht, ziemlich. Unter uns, so klein, obwohl es doch so groß ist, sehen wir den Singapur Flyer. Wie ein Modellriesenrad wirkt es von hier oben. Drum herum schlängelt sich die Formel 1 Strecke. Der Blick wandert weiter: in der Ferne Indonesien und überall Kontainerschiffe, die auf die Einfahrt in den Hafen zur Löschung der Fracht warten. Die Flowerdomes der Graden by the Bays. Die riesigen muschelförmigen Kuppeln leuchten weiß in der Sonne und heben sich vom Blau des Wassers und dem tiefen Grün der Pflanzen ab. Aus diesem Grün ragen die Skytrees heraus. Sie wirken wie winzige Stecknadeln von hier oben. Wir umkreisen die Plattform mehrmals und dann - verschwindet die Sonne. Wir hatten das große Glück, den einzigen sonnigen Moment des Tages hier oben erleben zu dürfen. Der Himmel wird bedrohlich grau. Es sieht spannend aus. Weiter geht es. Wir entdecken Straßen, Hochhäuser und Stadtviertel, in denen wir überall schon waren. Sogesehen bin ich jetzt richtig froh, dass wir nicht am ersten oder zweiten Tag hier oben waren. Wir haben den kompletten Überblick über die Stadt und können alles einsortieren. Sie ist nicht groß, alles kann erlaufen werden. Ich bin fasziniert, wie die Puzzleteile ein Bild ergeben, die wir die letzten Tage alle einzeln angesehen haben. Während unserer Downtownspaziergänge haben sich die Teile schon zu einem Ganzen gefügt. Jetzt können wir sie von oben sehen. Außer Sentosa Island waren wir überall. Es wird dunkel und die Häuser beginnen zu leuchten. In den Wohnungen brennt Licht. Das funkelnde Lichtermeer Singapurs zieht uns in seinen Bann. Wir können uns kaum sattsehen und umrunden immer wieder die gesamte Plattform. Die Skytrees sind ebenfalls beleuchtet und die weiß leuchtenden Muscheln sehen in der Nacht wunderschön aus. Und das Wetter? Der Himmel ist pechschwarz. Wir warten auf die Licht- und Wassershow. Wie sie wohl von oben aussieht? Die Lichtshow beginnt heute jedoch schon viel früher als 20 Uhr und ist spektakulär. Zuerst Wetterleuchten über der Skyline und dann ein Schauspiel der Extraklasse: Blitze über der Skyline Downtowns. In wildem Durcheinander zucken sie über den dunklen Himmel. Die Donner grollen bedrohlich. Das Gewitter kommt jedoch nicht auf uns zu, sondern zieht Richtung Malaysia. Ich merke kaum, dass 200m weiter unten wirklich die Lichtshow beginnt. Mein Blick hängt am Himmel und schaut sich das Blitz Spektakel an. Wir erwischen sogar einen auf dem Foto. Die Lichtshow war von unten gesehen sehr schön, von hier oben weniger. Jetzt wissen wir das auch. Aber wir hatten ja eine tolle Alternative, die wir beobachten konnten. Mehr als zufrieden fahren wir nach unten. Das war ein toller Tagesabschluss. Wir werfen noch einen Blick in das TWG Teegeschäft und in Hochstimmung der eben erlebten Aussichten samt Blitz Lichtshow bringen wir hier noch die KK zum Glühen. Was soll’s. Jeder Tee, der künftig zu Hause getrunken wird, erinnert uns an diesen tollen Abend. Hoffentlich hält er lange.
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  • Sentosa Island

    5 de agosto, Singapur ⋅ ☀️ 27 °C

    Es hat die ganze Nacht geschüttet, aber jetzt drückt sich blauer Himmel durch die Wolken. Das sieht gut aus. Wir starten für unsere Verhältnisse spät und fahren zur Insel Sentosa. Hier gibt es Strände, Action, Fun und Fort Siloso. Zunächst schlendern wir den Strand entlang. Eigentlich ist er schön. Doch wenn man aufs Meer blickt, gibt es keinen Weitblick, sondern viele Containerschiffe und deren Schiffstankstellen. Schön ist anders. Die Sonne drückt, der Sand ist noch nass vom vielen Regen und jetzt explodiert die Luftfeuchtigkeit. Es ist unendlich schwül und auch heiß. Nach unserer Strandrunde erreichen wir die Skybridge zum Fort Siloso. Die alte Festung aus dem 2. Weltkrieg ist sehr gut erhalten. Wir laufen durch Tunnelsysteme, entlang von Kanonen, Bunkern bis ans Ende der Insel. Ein interessanter Ort, der für uns einen traurigen Kreis schließt. An Weihnachten in Thailand, haben wir am River Kwai und dem Hellfire Pass viel über diese dunkle Zeit gehört. Hier in Singapur nimmt sie ihren Anfang. Der Sieg der Japaner im 2. Wetlkrieg über die Briten. Die POWs wurden getötet, verfolgt, gefoltert. Da die Japaner den Thailand Burma Express bauen wollten, wurden viele der POWs nach Thailand und Burma gebracht und in Lager gesperrt. Sie mussten die Railway unter unmenschlichsten Bedingungen durch den Dschungel bauen. Als diese POWs waren es, die gegen die Japaner in Singapur bis zur Kapitulation gekämpft haben.
    Heute machen wir tatsächlich etwas, über das wir sonst furchtbar lästern. Wir fahren mit einem Beach Shuttle über die Insel. Ein kleiner elektrischer Pendelbus. Es ist so heiß und die Wege noch weit. Warum also nicht auch einmal faul sein? Während unserer Fahrt merken wir uns die interessanten Haltestellen und steigen auf dem Rückweg aus. So gelangen wir sehr bequem an den südlichsten Punkt des asiatischen Festlandes. Es war schon immer ein besonderer Moment an südlichsten, westlichsten oder nördlichsten Punkten zu stehen. Jetzt ist ein weiterer hinzugekommen. Er befindet sich in wunderschöner Umgebung. Sind wir auf den Seychellen oder in der Karibik? Nein, es ist immer noch Singapur. Aber ehrlich: so schön sieht es in Wirklichkeit leider nicht aus. Containerschiffe, Wasserhüpfburgen, Industrie- und Tankanlagen habe ich wegfotografiert. Ich hatte wirklich schöne Natur erwartet und bin ziemlich enttäuscht. Der ganze Trubel, Fun und Action Parks sind nicht unseres. Wir beschließen, dass wir ausreichend Zeit an diesem Ort verbracht haben.
    Da gefällt mir die Dachterrrasse des Vivo Centers doch schon gleich viel besser. Die großen Wasserbecken auf dem Dach sind toll. Ansonsten eine schöne Mall für Shoppingbegeisterte.
    Uns zieht es zur Keppel Bay. Eine tolle Hochhausfront. Doch der Weg ist weit und als wir endlich den Hafenbereich erreichen, ist er abgesperrt. Das hätten wir uns sparen können. Während des Skywalks zum Fort Siloso hat man ebenfalls einen tollen Blick auf Keppel Bay. Im Moment den besten.
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  • Level 33- höchstgelegene Mikrobrauerei

    5 de agosto, Singapur ⋅ ☀️ 31 °C

    Am Abend wollen wir es nochmals wissen. Es muss eine andere Perspektive auf das MBS her. In der 33. Etage befindet sich das Level 33. Das ist die höchstgelegene Mikrobrauerei in einem Gebäude auf der Welt. Vor hier haben wir einen seitlichen Blick auf die Marina und der ist absolut grandios. Man sollte auf jeden Fall reservieren, wenn man im freien, also mit Aussicht, Abendessen möchte. Es besteht keine Chance auf einen Tisch ohne Reservierung. Also nehmen wir den Stehtisch für einen Drink und sehr leckere Snacks. Drinks - in diesem Fall natürlich Bier. Mein Bier-Rum-Cocktail ist eine Geschmacksexplosion. So etwas habe ich noch nie getrunken. Ein Mischung aus süßlich und doch herb. Dazu noch der atemberaubende Ausblick auf die Skyline und MBS. Ein grandioser Ort. Wir genießen unseren letzten Abend in hoher Höhe mit Blick auf die Skyline. Ein paar Wolken verdecken die Sonne, so dass es keinen Sonnenuntergang gibt. Aber es grollen auch keine Donner wie gestern Abend. Es ist einfach wunderschön. Am Ende sehen wir uns sogar nochmals die Licht und Wasserspiele an, um wieder festzustellen, dass sie von unten am schönsten sind.
    Morgen ist unser letzter Tag in Singapur. Für die Einreise nach Malaysia sind bereits alle Formalitäten erledigt. Wir sind angemeldet.
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  • Chinatown

    6 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 32 °C

    Wir wohnen ganz in der Nähe von Chinatown. Normalerweise wären wir gelaufen. Wegen des Wetters nehmen wir die Metro. Das war eine gute Entscheidung, weil es nochmals richtig anfängt zu schütten. Doch als wir in die Gassen eintauchen, sind viele überdacht. Wenn kein Glasdach vorhanden ist, gibt es wieder Arkadengänge. Wir werden fast nicht nass. Chinatown ist sehr touristisch, was Little India überhaupt nicht war. Dennoch gefällt es mir sehr gut. Die gesamte „Stadt“ besteht aus zweistöckigen, bunten, kolonialen Häusern. Diese sind wunderschön anzusehen und begeistern mich, wir sehen viele Speisen und natürlich auch Andenken, die wir noch nie gesehen haben. Es macht Spaß durch die labyrinthartigen Gassen zu bummeln. Es ist ein sehr sauberes, geordnetes China. In Little India war alles natürlicher, unordentlicher und auch nicht so sauber, Beide Viertel könnten unterschiedlicher nicht sein und gefallen mir beide unheimlich gut. Die alten Häuser sind herrlich bunt bis auf eines. Es sticht heraus: schwarz - weiß. Es ist das 2D Monochrome Café. Ein richtig cooler Ort. Es gibt nur schwarz und weiß. Die Wände weiß gestrichen und mit schwarzen Symbolen und Bildern bemalt. Tische, Stühle, der Fußboden, sämtliche Dekorationen, die Kleidung der Bedienung - schwarz - weiß. Durch die Farbe entsteht eine spezielle und sehr kühle Atmosphäre. Als wir dann jedoch eine Macha Latte trinken, ist diese bunt. Die Mango Latte gelb und die Strawberry logischerweise rot, im durchsichtigen Becher und schwarzer Musterbemalung passend zum Café. Was für ein Farbklecks in der schwarz-weißen Welt. Auch die Pasta kommt auf weißem Teller mit schwarzem Besteck. Nudeln und Salat haben jedoch ihre natürliche Farbe behalten.
    Natürlich darf auch ein Besuch im Buddha Tooth Relict Temple nicht fehlen. Als wir ihn betreten, erhalte ich ein Tuch als Rock und ein weiteres als Umhang. Beide sind frisch gewaschen und gebügelt und werden es auch wieder, nachdem ich sie zurück gegeben habe. Das habe ich noch nie erlebt. Aber ein Wahnsinn, was da Wäsche gerichtet werden muss. Ein toller Service für vergessliche Touristen, die das eigene Tuch im Koffer liegen haben anstatt im Rucksack. Der Tempel ist sehr schlicht und überhaupt nicht kitschig oder gar hässlich. Das überrascht uns. Alle Figuren sind sehr geschmackvoll. Wir durchlaufen viele Räume und erreichen schließlich das Dach, auf dem neben einem Außentempel ein schöner Orchideengarten angelegt worden ist. Weiter unten dürfen wir den Zahn Buddhas betrachten. Obwohl wir alle drei durch ein Fernglas schauen - wir können ihn beim besten Willen nicht entdecken. Nunja. Dann glauben wir eben, ihn gesehen zu haben. Die Stimmung im Tempel ist sehr ruhig und meditativ. Kein Vergleich zum Hindutempel heute Morgen. Und es stimmt natürlich - wir sehen uns schon wieder Tempel an. Als ich im letzten Urlaub so sicher war, dieses Mal keine anzusehen, hatte ich nur die antiken Tempel im Kopf. Denkfehler. Aber jetzt sind sie völlig anders und voller Leben. Es werden auch nicht viele. Der Hindutempel Sri Mariamman Temple liegt ebenfalls in Chinatown und lohnt einen kurzen Besuch. Es klart auf und die blauen Löcher im Grau werden immer größer. Das freut uns. Was Chinatown in Singapur besonders macht, ist der Mix aus modernen Gebäuden und traditionellen Elementen. Der Thian Hock Leng ist ein besonders schöner alter Tempel. Er wirkt so klein, und wie aus dem Bild gefallen, weil direkt hinter ihm die Hochhäuser in den Himmel ragen. Früher lag dieser Tempel am Meer und somit am Ende der Landfläche, am Stadtrand Singapurs. Doch Singapur musste wachsen. Das Meer wurde zurückgedrängt und künstliche Landmasse geschaffen, auf der heute Downtown und die gesamte Marina erbaut sind. Auch jetzt sehen wir Baustellen, auf denen zuerst Landmasse geschaffen und das Meer verdrängt werden muss. Wir waren später nochmals bei herrlichem Sonnenschein in Chinatown, weil es mir dort so gut gefallen hat.
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  • Boat Quay und Clark Quay

    6 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 32 °C

    Der Clark Quay ist eine hübsche „Fressgasse“ entlang des Singapur Rivers, in der sich Restaurants, Cafés und Pubs aneinander reihen. Sie erinnert mich an eine englische Pubstreet. Die Häuser sind klein und ursprünglich, ihre heutige Funktion jedoch komplett touristisch. Ebenso verhält es sich mit dem Boat Quay. Früher standen dort, aus Ziegeln errichtet, die Fabriken Singapurs. Die restaurierten Hallen stehen auch heute noch dort. Jedoch hat sich das gesamte Areal ebenfalls in eine Fressmeile verwandelt. Die alten Häuser werden renoviert und in herrlichen bunten Farben gestrichen. Ein buntes, schönes Viertel. Damit das Geschäft auf jeden Fall brummt, sind alle Gassen von riesigen Glasregenschirmen überspannt. Es bleibt immer trocken. Die Schirme fungieren gleichzeitig als Ventilatoren und kühlen die Gassen. Eine sehr gute Lösung, sonst würde sich unter den Glasflächen eine unglaubliche Hitze aufstauen. Die modernen Aluschirme bilden einen schönen Kontrast zu den alten bunten Häusern und den ehemaligen Fabrikgebäuden. Ein Ort, an den wir am Abend unbedingt noch einmal zurück kommen müssen.
    Regen in Singapur: ich kann verstehen, dass so viele Asiaten mit Crocs rumrennen. Wenn es hier regnet….. Fallen in Deutschland die ersten Tropfen, heißt es Gas geben und schauen, dass man ins Trockene kommt. Hier läuft man erst einmal weiter. So lange es so wenig Wasser ist, dass vom Himmel fällt, ist alles gut. Auch ein Schirm ist noch nicht nötig. Sonst müssten man diesen innerhalb eines Tages so oft auf und zumachen, dass er dies vermutlich gar nicht überleben würde. Wenn es dann aber richtig losgeht, hilft auch fast der Schirm nicht mehr. Das Wasser bildet sehr schnell kleine Seen. Jetzt leisten die Crocks gute Dienste. Es ist egal wie nass sie werden. Wenn der Regen vorbei ist, kommen die Leute mit riesigen „Wasserabziehern“ (wir kennen das kleine Modell zum Abziehen des Wassers in der Dusche) und machen Gehwege und Tempel sofort wieder trocken. Keine Gefahr auszurutschen und keine Chance für Moskitos, die Eier abzulegen. Die Stadt ist geputzt.
    Wir haben heute noch so einiges entdeckt, das uns um Schmunzeln gebracht und begeistert hat. Vielleicht ist es für andere aber so selbstverständlich, das man unsere Begeisterung nicht verstehen kann. Vieles ist hier automatisiert. So kann man sich am Snackautomaten frisch gepressten Orangensaft holen, der sauber verpackt im geschlossenen Becher ausgegeben wird mit der Aufforderung, sich noch einen Strohhalm zu nehmen. Man kann übrigens zusehen, wie der Saft gepresst wird. Ein weiterer Snackautomat sticht uns ins Auge. An diesem kauft man kleine Goldbarren und Münzen. Das ist doch schon mal sehr interessant. Leider kann man hier keine Herstellung beobachten.
    Mein absolutes Highlight war aber ein vollautomatisches Waschbecken. Hände drunter und ein Gemisch aus Wasser und Seife kommt aus dem Spender. Genau in der benötigten Menge. Nach entsprechend langer und hygienischer Waschzeit kommt klares Wasser aus dem Hahn und zwar so lange, wie ich es benötige. Nehme ich die Hände zur Seite, stoppt das Wasser und ein Papiertuch fährt aus dem Handtuchspender, damit ich komplett kontaktfrei meine frisch gewaschenen Hände trocknen kann. Cool!
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  • Mount Faber

    7 de agosto, Singapur ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute steht die Besteigung des höchsten Berges Singapurs an. Mount Faber ist 107m hoch. Wir laufen den Trail zu Hendersons Waves und erleben einige tolle Panoramaausblicke über die Stadt, Sentosa Island und Keppel Bay. Die einen schweben mit der Gondel von Sentosa Island über Wasser und Hafen auf den höchsten Berg Singapurs und wir erlaufen ihn und stehen am Ende ebenfalls am Ausstieg der Gondeln. Es ist heute extrem schweißtreibend und nicht wirklich ein Vergnügen. Als ich den höchsten Punkt erreiche, fühle ich mich, als ob ich frisch aus der Dusche steige. Leider fehlen der frische Duft des Duschgels und das Handtuch. Aber die Aussichten entschädigen für die Anstrengung. Besonders schön ist der Blick auf Keppel Land. Eines der bedeutendsten Immobilenunternehmen Asiens hat zusammen mit dem Stararchitekten, Daniel Libeskind, diese Luxusresidenz an der Keppel Bay entworfen. Eine Kombination aus sechs Türmen und elf Wohnblöcken mit villagleichen Apartments. Die Reflections @ Keppel Bay wurden im Dezember 2011 fertiggestellt. Ein grandioses Ensemble. Auch von Sentosa Island war es gut zu sehen. Der Blick direkt vom Hafen wurde wegen einer Baustelle leider verwehrt.

    Ich finde es herrlich, dass es hier so viel Kitsch gibt. Alle Gondeln sind mit Hello Kitty Figuren verziert. Das erinnert an meine Grundschulzeit und den Inhalt meiner Schultüte. So muss Japan sein.
    Einen großen Fehler habe ich heute gemacht: ich habe die kleine Kamera dabei, damit ich nicht so viele Kilos schleppen muss. Als wir Mount Fabers Peak erreichen, höre ich durchdringende Vogelrufe. Wo sitzt er? Wir scannen den Dschungel und da ist er. Der Hornbill mitten in Singapur. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Wie viele Stunden haben wir ihn in Thailand vergeblich gesucht und am Ende mehr schlecht als recht gesehen? Und jetzt sitzt er hier einfach und singt. Er ist ein großer Vogel, der recht nahe auf dem Baum sitzt. Aber Urwaldbäume sind hoch und die kleine Kamera…. Ich komme nicht an ihn heran. Er ist zu weit weg. So ein Ärgernis. Ich versuche mich an vielen Fotos. Das Ergebnis…… Aber dieses Mal haben ich ihn wirklich gesehen und lange beobachtet, Sogesehen ist das schon ein großer Fortschritt zu Thailand.
    Nach einem weiteren kurzen Stück durch die herrliche Natur erreichen wir die Henderson Bridge. Mit ihrer geschwungenen Linie sieht sie grazil und elegant aus. Sie ist 274 Meter lang und mit 36 Meter Höhe (und an einer der höchsten Stellen ca.80 Meter über NN) ist es die höchste Fußgängerbrücke in Singapore. Hier trifft der Mount Faber Park auf den Telok Blangah Hill Park. Auch diesen wollen wir durchqueren, um Alexandra Arch zu erreichen. Sie ist ebenfalls eine interessante Brücke. Doch die Trails sind leider beide gesperrt. Schade. Wir brechen also ab, verlassen die herrliche Natur und steigen in den nächsten Bus, der uns nach Chinatown bringt. Das Schöne am Busfahren ist, dass man die Stadt sieht. Die Fahrer sind im Gegensatz zu Deutschland extrem freundlich und geben gerne Auskunft bezüglich der Fahrtrichtung. Auch hier hält man die KK bei Ein- und Ausstieg an den Scanner. Jeder Fahrgast benötigt seine eigene KK.

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  • Kleines Fazit

    7 de agosto, Singapur ⋅ ☁️ 31 °C

    Singapur ist eine tolle Stadt, die einen durch ihre Architektur in ihren Bann zieht. Es gibt so viele Wow Momente, in denen man staunend, mit offenem Mund vor einem Gebäude steht. Egal, wie oft man davorsteht. Jedes Mal ist es Wow. Die Ausblicke von den Skybars auf die Marina oder die Skyline sind einfach umwerfend.
    Aber die Stadt ist eben nicht nur Stadt, sondern auch Land. Die vielen Hotels sind nur mit Touristen gefüllt, da Einheimische wohl kaum im Hotel übernachten, wenn das eigene zu Hause nur wenige Minuten entfernt liegt. Auch Mietwagenfirmen haben es hier schwer. Wer braucht ein Auto, wenn man hier wohnt und als Tourist natürlich die öffentlichen Verkehrsmittel benützt. Um größere Ausflüge zu unternehmen, muss man schlicht das Land verlassen. Obwohl die Stadt voller Touristen ist, verteilt es sich extrem gut. Wir begegnen selten Touristenansammlungen, überall ist viel Platz. Und selbst an Orten mit Ticketkauf, werden nur so viele Tickets verkauft, dass der Aufenthalt für alle Besucher angenehm ist und es nirgends Gedränge gibt.
    Singapur - ein Land, in dem Regeln großgeschrieben werden und hohe Strafen winken.
    1500 Dollar Trinken in MRT
    300 Dollar Geschirr nicht weggeräumt
    3000 Dollar Durian in MRT/Hotel mitgenommen
    5000 Dollar Affen füttern
    Moritz hatte die Idee, dass wir einen Affen mit einer Durian in der MRT füttern. Damit hätten wir fast alle Straftaten in einer Handlung vereint.
    Singapur ist absolut sauber. Es liegt in der Regel kein Müll auf den Straßen. Eine Stadt ohne Aufkleber, ohne Kaugummis, ohne besprühte Metros und Brücken und ohne Graffitis. Es gibt Graffitis. Diese sind wohlplatzierte Auftragsarbeiten. Schön gemacht. Aber das zeigt nicht die Gedanken/Gefühle der Menschen. Die Stadt ist perfekt organisiert, eine Vorzeigestadt, die keine Mängel aufweisen darf. Es ist faszinierend zu sehen, wie perfekt alles organisiert ist. Perfekt und clean. Dies hat man bei der Jubiläumsfeier der Stadt deutlich gesehen. Hier gibt es kein Chaos. Das ist bewundernswert und Deutschland könnte sich hier viele Scheiben abschneiden. Ebenso, was die Sauberkeit angeht. Wenn es aber zu sauber und perfekt ist, entsteht eine spezielle Atmosphäre. Oder anders: es fehlt etwas. Alles erscheint mir inszeniert. Jedes Genäude gezielt gebaut, um ein Highlight zu kreieren. Es gibt nur größer, höher, besser, schöner. Das ist einerseits toll und begeistert. Aber mir fehlt das Ursprüngliche. Nur in Little India war authentisches Leben zu finden. Hier gab es auch einen Markt. Es war ein bisschen schmutzig. Es wirkte sofort alles viel lebendiger und natürlicher. Da spürte man die Seele.
    Was mich in Singapur nervt, ist, dass man ständig von Musik beschallt wird. Ich weiß nicht, ob dies immer so ist, oder nur wegen des 60 jährigen Jubiläums. Natürlich merkt man überall, dass sich die Stadt im Ausnahmezustand befindet. Den ganzen Tag umkreisen Kampfjets das Land, überall wird geprobt, an der MRT Station, muss der Rucksack/Kamera seit gestern durch den Sicherheitsscanner, Großbildschirme sind aufgebaut und ganze Straßenzüge abgesperrt.
    Die Wege in Singapur sind unendlich weit. Zum einen, weil die Stadt groß ist, zum anderen, weil der Weg oft nicht da ist, wo man ihn benötigt. Einfach über die Straße gehen, funktioniert hier nicht. Die Wege sind vorgegeben. Wenn es keine Ampel gibt, muss man quer durch eine Mall, über Brücken, durch Unterführungen kreuz und quer und das macht die Wege sehr lang und weit. Das nervt. Die Füße sind müde, das Ziel liegt direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite und ist dennoch auf direktem Weg unerreichbar. In anderen großen Städten ist mir das nie so extrem aufgefallen.
    Und das Klima? Insgesamt hatten wir wirklich Glück. Von unseren 6 Tagen waren 4 wunderschön. Teilweise heiß und sehr schwül. Ein Tag war recht angenehm trocken, was die Luftfeuchtigkeit angeht. Gestern war es dafür unendlich schweißtreibend. Wir hatten heftige Gewitter und Regengüsse, die aber meist zu richtigen Zeit vorbei waren. Einmal konnte ich morgens meine Pinguine schreiben, weil es keinen Sinn gemacht hätte, zu starten. Langweilig war uns nie. Das Klima ist anstrengend, aber es geht definitiv noch schlimmer. Ich habe es insgesamt als erträglich mit kleinen Ausnahmen empfunden. Vielleicht habe ich mich aber auch schnell daran gewöhnt.
    Wir hatten 6 Tage Zeit in Singapur. Dadurch konnten wir die Schlechtwettertage gut ausgleichen. Ich bin ein Sonne-blauer-Himmel-Mensch und war froh, dass wir den Zeitpuffer hatten. Wir gehen auch sehr gerne mehrfach an besonders schöne Orte. Dafür hatten wir ebenfalls Zeit. Singapur besteht nicht nur aus der Marina, sondern hat viele andere kleine Stadtviertel, die das Land ebenfalls ausmachen. Wir haben die Stadt wirklich zu Fuß erobert und erlaufen. Nur so, finde ich, kann man eine Stadt wirklich kennenlernen. Für die meisten anderen würden wahrscheinlich 3-4 Tage in Singapur ausreichen. Wer sich auf die Marina beschränkt, kann Singapur auch an einem Tag besichtigen.
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  • Borneo - Kuching

    8 de agosto, Malasia ⋅ ☁️ 31 °C

    Ein letztes Mal geht es mit der MRT quer durch die Stadt zum Flughafen. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir dort. Es klappt hier einfach alles wunderbar und entspannt. Da wir online eingeschenkt sind, müssen wir nur den Pass auf den Scanner legen und schon haben wir die Bordkarten. Nach krasser finde ich unsere Ausreise. Ich bemerke sie beinahe gar nicht. Wir laufen durch ein Drehkreuz und mein Gesicht wird gescannt. Das war alles. Nicht einmal meinen Pass will irgend jemand sehen. Ich war ja von der unkomplizierten Einreise schon begeistert. Aber die Ausreise. Bei solch einem Tempo muss man künftig wirklich keine 3 Stunden früher am Flughafen rumsitzen. Unser sehr kurzer Flug nach Kuala Lumpur startet etwas verspätet. Wir sind noch nicht einmal gelandet, als Boarding schon beginnt. Als wir dann besonders schnell durch die Immigration wollen, will uns der Computer nicht. Warum? Das werden wir wohl nie erfahren. Auch das Personal konnte uns nicht helfen. Wir haben die elektronische Anmeldung ausgefüllt und konnten auch den Code vorzeigen. Aber es hilft alles nichts. Letzten Endes reisen wir ganz herkömmlich manuell ein. Die Grenzbeamten tippen alles in den Computer, Gesichtserkennung, Fingerabdrücke, Stempel und hopp in den Flieger. Auch dieser vergeht wie im Flug. So soll es ja schließlich auch sein und nach einem zweiten Stempel sind wir endgültig eingereist. Es wäre alles noch viel schneller gegangen, wenn Moritz nicht unsere Koffer auf dem Gepäckband hätte Karussell fahren lassen. Naja, hatten die beiden auch mal ihren Spaß. Als sie das nächste Mal bei uns vorbeifahren sind, schnappe ich sie mir aber. Als wir vor das Flughafengebäude treten und auf unser Grab warten, erschlagen uns Hitze und Luftfeuchtigkeit. Da war das Klima in Singapur fast semiarid. Wir werden uns daran gewöhnen.
    Später bummeln wir durch Kuching auf der Suche nach den dschungeltauglichen Adidas Kampung und werden tatsächlich fündig. Bequem ist etwas anderes, über das Aussehen darf man gar nicht reden. Hoffentlich erfüllen sie ihren Zweck. Ein relaxter, kleiner, bunter Ort, so völlig anders als Singapur. Ich genieße es, einfach über die Straße zu gehen, egal wo. Wir gehen bei rot über die Ampel und alles ist so schnell erreichbar. Wunderschön. Ja, es ist ein bisschen dreckig und nicht alles perfekt. Es gefällt uns sehr gut. Die vielen Graffities haben eine unheimliche Ausstrahlungskraft. Sie sind toll. Was nicht gefällt: Wir sind völlig überrumpelt, als um 17 Uhr alles schließt. Geschäfte, Restaurants.... da wird buchstäblich der Gehweg hochgeklappt. Mitten am Tag. In unserer bunten Straße reihen sich die Restaurants aneinander. Doch was nützt uns das, wenn sie vor der Abendessenszeit bereits geschlossen sind? Wir finden noch einen Chinesen und essen wirklich lecker. Wenn unsere Abende ab jetzt so früh enden, habe ich künftig Zeit, meine Pinguine zu schreiben.
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  • Bako Nationalpark - das Paradies

    9 de agosto, Malasia ⋅ ☁️ 26 °C

    Wir starten heute zeitig in den Bako NP. Er liegt etwa 35 Autominuten außerhalb von Kuching. Vom kleinen Hafen fährt man noch eine weitere halbe Stunde mit dem Boot. Der Park ist nur über das Wasser erreichbar. Die Übernachtungsmöglichkeiten im Park sind wirklich einfach. Handtücher, Duschgel, Toilettenpapier, Schlafsack, Trinkwasser…. müssen mitgebracht werden, heißt es. Kaltes Wasser und Strom sind vorhanden. Allerdings bekommen wir Handtücher und Klopapier ist ebenfalls vorhanden. Ich freue mich am Abend über eine warme Dusche. Das Wasser ist von den Farbstoffen der Urwaldblätter und der Erde braun verfärbt. Der Vorbewohner hat nicht vergessen, die Toilette zu spülen. Es gibt keine Klimaanlage, sondern nur Ventilatoren. Ich weiß nicht, ob alle Zimmer so ausgestattet sind. Die Unterkunft ist über die Webseite des Nationalparks buchbar. Bei Ankunft bucht man den Night Walk und bezahlt alles bar. Soweit die Fakten.

    Wir starten also zeitig. Als wir am kleinen Hafen ankommen, fängt es heftig an zu regnen. Wir erledigen alle Formalitäten, man muss sich in allen NPs online registrieren, bezahlen und teilen uns dann ein Boot mit einem spanischen Pärchen. So zahlen wir nur die halbe Bootsfahrt. Während der Überfahrt schüttet es und wir werden komplett durchweicht. Das fängt ja gut an. Als wir uns unserem Ziel nähern, ist die Ebbe bereits zu weit fortgeschritten und wir können nicht mehr zum Anleger fahren. Also werden wir im Meer, es ist das chinesische Meer, in Strandnähe entlassen und laufen durchs Wasser an Land. Dort machen wir uns zunächst komplett regenfest und starten den ersten Trail. Wir steigen steile Leitern nach oben und unten und klettern über viele Wurzeln, Felsen und Steine, eine heftige Kraxelei bei dieser Luftfeuchtigkeit. Unterwegs stoppen wir an einigen schönen Aussichtspunkten. Leider sind alles keine Rundwege und so geht es am jeweiligen Ende zurück. Der Regen hat aufgehört, es klart auf und die Kleider sind schnell wieder trocken. Wir starten den zweiten Trail. Wir müssen kaum klettern und gelangen durch Mangrovenwald ans Meer. Die Aussicht ist gigantisch und da Ebbe herrscht, können wir weit ins Meer hineinlaufen. Wir entdecken tolle rote und blaue Krabben, die leider sehr schnell in ihren Löchern verschwinden. Wartet man jedoch einen Moment und bewegt sich nicht, wimmelt es um einen herum wie in einem Wimmelbild. Im Matsch treiben die Schlammspringer ihr Unwesen. Das sind urige Wesen. Können an Land und im Wasser leben und hüpfen die ganze Zeit durch die Gegend. Eine tolle Landschaft umgibt uns. Moritz versinkt im weichen, wässrigen Ebbesand und steigt deshalb auf einen flachen Felsen. Dabei rutscht er aus und stürzt. Eigentlich sind solche Aktionen immer mein Part im Urlaub. Dieses Mal übernimmt er. Leider. Er schneidet sich an den muscheligen Felsen den kompletten Arm auf, prellt sich die Schulter und das Kinn. Ist das ein Blut- und Schlammbad. Wir reinigen alles soweit möglich. Aber es ist klar, wir müssen zurück und alles desinfizieren und die Schnitte verbinden. Zum Glück hat er lange Hosen an, sonst hätte er sich auch noch das Bein aufgeschnitten. So ist er „nur“ voller Schlamm. Zunächst beobachten wir aber noch weiter die Schlammspringer und Krabben. Wo sind die großen Tiere? Krabben und Schlammspringer sind toll. Wir wollen Affen. Auf dem Weg zurück, entdecken wir ein riesiges Bartschwein. Es gleicht unseren Wildschweinen, hat aber einen riesigen Bart im Gesicht. Kurz darauf sehen wir die ersten Makaken. Ganz nah können wir sie beobachten. Makaken sind frech und eigentlich mag ich sie nicht so besonders. Sie so nah im Dschungel zu erleben, ist toll. Sie haben unheimlich schöne Gesichter. Wir reinigen und verbinden Moritz Arm. Ich habe gestern, als ob ich es geahnt hätte, noch das Verbandszeug mitgenommen, nur die Schere habe ich vergessen. Eigentlich sollte dies kein Problem sein. Doch hier suchen nun fünf Mitarbeiter nach einer Schere, um den Verband zuzuschneiden. Aber schließlich ist es geschafft. Weiter geht’s. Hoch am Stamm entdecken wir einen schlafenden fliegenden Lemur. Das ist ein Gleithund. Er kann nicht fliegen, sondern gleitet von Baum zu Baum. Ihn habe ich noch nie gesehen. Auf dem Weg zum nächsten Trail treffen wir auf Silberlemure. Sie sind wunderschön, mit ihren silbrig schwarzen Gesichtern und Bärten. Lange stochere ich zwischen den Bäumen hin und her und schließlich kommen sie weit nach unten und ich kann sie wunderbar beobachten. Die Begeisterung steigt. Was für tolle Tiere. Auf dem Weg in eine schöne Bucht, begegnen wir nochmals Makaken. Das sind üble Gesellen. Wir laufen auf einem Steg über das Meer (Ebbe), in dem Mangroven wachsen und die Makaken greifen zuerst Moritz an und klauen mir dann die Sonnenbrille, die auf einer Bank liegt. Na super. Was soll das? Die Viecher sind gefährlich. Wir nehmen Abstand, hoffen, dass sie uns nicht folgen, aber ich brauche die Brille. Ein Ranger kommt vorbei und sagt, dass wir hier weg sollen. Will ich ja, aber der Affe hat meine Brille. Er kann es kaum glauben, schlägt mit einem Stock auf das Geländer, vertreibt ihn und ich erhalte meine Brille zurück. Der nächste Trail hat es in sich. Es geht sehr steile Leitern hinauf und hinunter. Wir klettern über Wurzeln, Felsen, Abhänge und erreichen schließlich das Meer. Nein, wir sind nicht auf den Seychellen und auch nicht in der Karibik. Wir sind auf Borneo. Es ist ein Traumstrand. Umrahmt von grandioser Felskulisse und grünem Dschungel. Ich habe das Gefühl, im Paradies zu stehen. Die Flut kommt zurück und nimmt sich Stück für Stück den Strand. Krabben flitzen in ihre Löcher. Wir treten den Rückweg an. Doch der endet abrupt, weil uns wieder Makaken den Weg versperren. Wir haben Respekt und warten. Keine weiteren Begegnungen mit den Viechern bitte. Stück für Stück ziehen sie weiter und wir rücken nach, bis wir sie überholen können. Am Sonnenbrillenüberfallsort schießt die Flut in die Mangroven. Toll zu beobachten. Einige Makaken fressen noch in den Mangroven und sind vom Wasser eingeschlossen. Da heißt es jetzt rein ins warme Nass. Langsam geht es zurück am Strand entlang. Und dann sehen wir ihn endlich: den Nasenaffen. Er ist recht schlecht zu sehen und frisst in einem Baum die Blüten. Doch unsere Geduld zahlt sich aus. Er kommt näher und wir können ihn toll beobachten. Plötzlich verlässt er den Baum und sitzt auf dem Boden und ich kniee 3m von ihm entfernt ebenfalls am Boden. Es ist unbeschreiblich. Seine tolle lange Nase wackelt, wenn er kaut. Er hat sehr lange Finger und Zehen mit grauem Fell. Ein sanftmütiges Tier. Er zieht weiter zu einem tollen Geäst, setzt sich hin wie ein dicker Pascha und beobachtet die Welt um sich herum. Ich beobachte ihn und er mich. Er hat einen riesige, lange Nase, die ihm über das Gesicht hängt und ist ein Männchen. Daher ist die Nase besonders groß. Es vergeht so viel Zeit und er chillt vor sich hin und wir können uns nicht sattsehen. Ich kann mein Glück kaum fassen. Zur rechten Zeit am absolut rechten Ort. Ich denke, dass der Tag nicht mehr zu toppen ist. Doch falsch gedacht. Kurz darauf entdecken wir nochmals Silberlemure. In der Gruppe gibt es eine Mama mit ihrem Baby. Babys sind noch braun, während die Erwachsenen silbrig grau sind. Das Kleine ist noch sehr klein und schafft es nicht, seiner Mama zu folgen. Es weint und ruft. Es interessiert sie überhaupt nicht. Sie frisst einfach weiter. Doch dann schafft es das Kleine tatsächlich einen Weg zu seiner Mama zu finden. Dabei sind die Äste und Stämme viel zu dick für seine kleinen Ärmchen. Eine harte Schule. Es ist so toll sie zu beobachten. Die Frage ist nur: Wer beobachtet wen? Die Tagesgäste sind längst mit den Booten abgefahren und es ist ruhig geworden auf unserer abgelegenen Halbinsel. Die Tiere haben Hunger und plötzlich sitzt eine riesige Gruppe Silberlemure am Strand und frisst die grünen Sandpflanzen. Es klingt, als ob sie alle Salat fressen würden. Es ist unfassbar schön. Auch unsere Mama mit Baby stößt dazu. Alle schnurpsen ihr Grünzug und scheinen glücklich. Ich auch. Ich bin im absoluten Affenglück.
    Vor unserer Nachtwanderung zieht die Natur alle Register und schenkt uns einen traumhaften Sonnenuntergang. Und dann treffen wir auf Glühwürmchen, Baumschlangen, Spinnen, Kakerlaken, Skorpione, verschiedenste Insekten, einen fliegenden Lemur, der wunderschön durch die Lüfte gleitet. Die Frösche veranstalten ein Konzert, das hier wie wunderschöner Vogelgesang klingt. Die Grillen zirpen wie Sirenen durch die Nacht. Was für ein Tag. Ich kann es kaum fassen, was wir für Tierbegegnungen hatten. Das habe ich nicht zu wünschen gewagt. Jegliche Vorstellungen wurden bei Weitem übertroffen, sowohl was die Schönheit der Natur angeht, aber vor allen Dingen die Tierwelt. Bako ist definitiv der tollste NP in Asien (bis jetzt) und sollte mit einer Übernachtung auf einer Borneoreise nicht fehlen. Solch eine Tierdichte habe ich selten erlebt. Ich freue mich auf morgen!
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  • Night Walk

    9 de agosto, Malasia ⋅ ☁️ 27 °C
  • Bako Nationalpark - Lintang Trail

    10 de agosto, Malasia ⋅ ☁️ 29 °C

    Während ich einschlafe, lausche ich den Geräuschen des Dschungels. Und plötzlich pinkelt jemand direkt neben mein Fenster. Es ist das Bartschwein. So eine Unverschämtheit. Obwohl es hier nur zwei Ventilatoren gibt, ist es eine angenehme Nacht. Die Fenster weit geöffnet wird es gegen morgen sogar ein wenig kühl. Begleitet von den nächtlichen Dschungelgeräuschen, ist es die Nacht, in der ich am besten schlafe. Sie war kurz, weil wir spät ins Bett sind und zeitig aufstehen, um die Tierwelt am frühen Morgen zu beobachten. Wir wollen zu den Mangroven laufen, da dort anscheinend am Morgen viele Nasenaffen zu finden sind. Doch soweit kommen wir überhaupt nicht. Wir öffnen die Tür und werden direkt von einem Makaken angegriffen. Ach du Schreck. Diese Zähne will ich nicht in meinem Arm spüren. Neben uns wohnen Ranger. Sie haben ihre Plastikflasche außen liegen lassen und die will der Affe. Ich klopfe. Keine Reaktion. Also rufe ich laut „help“. Zack geht die Türe auf und der Ranger sieht das Problem. Er verscheucht den Affen, entfernt die Flasche - sorry. Naja. Ihr müsstet es ja eigentlich wissen.
    Los geht’s und gleich am ersten Baum am Strand entdecken wir den Nasenaffe. Wie auf einem Thron sitzt er in den Ästen und frisst Blüten. Als er nach einiger Zeit unseren Blicken entschwindet, kreuzt ein weiterer unseren Weg und setzt sich auf Augenhöhe in einen kleinen Baum, um zu fressen. Wir können ihn lange intensiv beobachten. Es ist wunderschön. Den Nächsten treffen wir direkt vor unserem Zimmer. Sie sind einfach überall. Ich verstehe nicht, weshalb wir sie gestern bei unserer Ankunft zunächst überhaupt nicht finden konnten. Nach dem Frühstück starten wir den Lintang Trail. Er ist der längste und schwierigste Trail im Park und mit 5,8km angegeben. Es sind am Ende fast 12km. Nunja, Zunächst besuchen wir nochmals Moritz Sturzbucht, um ihn mit dem wunderschönen Ort zu versöhnen. Es klappt beinahe. Nur dem Felsen kann er nicht verzeihen. Verstehe ich absolut. Es wird zwar alles heilen, aber er sieht schlimm aus. Dann beginnt der Trail. Nach 1,5h haben wir gerade mal etwas über einen Kilometer geschafft. Ach du je. Das kann ja etwas werden. Es ist kaum zu beschreiben. Wir klettern Leitern fest senkrecht hinauf, sie wackeln und sind häufig morsch. Steigen durch Schluchten und zwischen Felswänden entlang. Teilweise geht es über Wurzelwerk vorwärts, das so dicht verwachsen ist, dass es keine Erde, keinen Zwischenraum mehr dazwischen gibt. Es ist unendlich steil. Ich schwitze. Der gesamte Körper ist von einer dünnen Wasserschicht überzogen. Manchmal bilden sich Rinnsale, die dann abfließen. Hose und T-Shirt sind nass, als kämen sie frisch aus der Waschmaschine. Leider riechen sie alles andere als frisch. In der Sonnenbrille bildet sich Wasser und ich kann sie nicht einmal trocknen, da das T-Shirt zu nass ist. Selbst die Haare sind nass, als hätte ich sie eben gewaschen. Ohne Worte. Man kann es sich kaum vorstellen. Aber dann haben wir diesen schweren, steilen Einstieg geschafft. Wir wissen nur noch nicht, dass es jetzt viel besser wird und wir zügiger vorankommen werden. Zum Glück. Wir durchwandern 7 Vegetationszonen. Aus dem tiefen Dschungel gelangen wir in einen Farnwald und dann öffnet sich eine Savannenlandschaft. Über Korallenriffe laufen wir auf dem Kamm der Berge entlang. Einige Pools sind mit Wasser gefüllt. Auch die mal steinigen, mal sandigen Wege sind geflutet. Wir klettern eigentlich ununterbrochen und bahnen uns unseren Weg durch Wurzeln und Felsen. Die Landschaft ist wunderschön und erinnert an eine Welt aus einer anderen Zeit. Das Wasser in den Pools ist braun und ich erwarte jederzeit einen Dino, der aus der lichten Baumbewachsung hervortritt. Wir finden wunderschöne Schmetterlinge und Kannenpflanzen. Die Landschaft ist absolut grandios. Mit der Zeit erkennen wir jedoch, dass wir längst am Ziel sein müssten und die Kilometerangaben leider überhaupt nicht stimmen. Weiter geht’s. Es hilft ja nichts. Rote Korallenfelsen wechseln sich mit weißem Sand, Pools und Wasserfällen ab und erinnern mich an Chapada Diamantina in Brasilien. Nach etwa 4 Stunden ist es geschafft. Der letzte Teil war nochmals besonders herausfordernd und eine heftige Kletterei. Wir müssen alle Meter, die wir mühsam erstiegen haben, wieder hinunter. Sehr anstrengend. Schließlich erreichen wir die Mangroven und entdecken in den Bäumen tatsächlich zwei grüne Vipern. Damit habe ich nun wirklich nicht auch noch gerechnet. Alle Strapazen von eben sind vergessen und ich bin im Schlangenfieber. Wir sehen nochmals das Bartschwein und einige Nasenaffen. Auch mit unserem zweiten Tag hier im Bako NP sind wir hoch zufrieden. Was für eine wunderschöne Zeit. Wir warten auf unser Boot und schwelgen in Erinnerungen an diese traumhafte Tierwelt. Zügig gelangen wir zurück in die Zivilisation. Kaum sitzen wir im Grab, beginnt ein tropisches Gewitter. Es ist dunkel wie in der Nacht, Blitze zucken, der Donner donnert mächtig und die Straßen sind so überflutet, dass die Autos meterhohe Wasserfontänen hochschießen, wenn sie durchfahren. Mit solch einem Gewitter habe ich heute nicht gerechnet.
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  • Batang Ai NP - Iban Headhunter

    11 de agosto, Malasia ⋅ ☁️ 26 °C

    Heute treffen wir Mas, unseren Guide, der mit uns tief in den Dschungel in den Batang Ai NP zu den Iban Headhuntern fährt. Zunächst geht es einige Stunden mit dem Auto entlang herrlicher Felder und grünem Dschungel. Dieser wird leider sehr oft von Palmölplantagen unterbrochen. Wir sehen einige Gegenden, in denen für neue Plantagen gerodet wird. Wir halten an einem kleinen Markt, auf den sich längst keine Touristen mehr verirren. An verschiedenen Ständen probieren wir typische kleine Kuchen und Gerichte. Es gibt frittierte Bananen, Kokoskuchen, Erdnusspfannkuchen und Stickyrice Kuchen. Das alles schmeckt sehr lecker. Hier könnte ich noch lange weiterprobieren. Auf dem Markt entdecken wir viele exotische Früchte. Einige wenige kennen wir, der Rest - alles unbekannt. Es werden Bambusrohre verkauft, in die man das Essen füllt und es darin kocht. Das Rohr wird außen lediglich schwarz, verbrennt also nicht bis das Essen fertig ist. Wir schauen nur und dennoch sprechen uns die Menschen einfach an und erklären, wie die Früchte heißen oder was es eben mit diesem Bambusrohr auf sich hat. Alle sind extrem freundlich. Überall werden wir in kurze Gespräche verwickelt und erfahren viel über Land und Leute. Wir sind überrascht, weil wir noch nie auf solch eine große Offenheit gestoßen sind. Nach einem leckeren Mittagessen aus gebrannten Nudeln, Hühnchen und wildem Farn, geht es zum Bootsanleger. Wilder Farn schmeckt extrem lecker und würzig. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Farn essen würde geschweigedenn, dass man diesen überhaupt isst. In einem kleinen Laden kaufen wir unsere Geschenke für die Iban. Nudeln, Chips und Snacks. Wenn man Geschenke mitbringt, bekommen alle dasselbe. Man kann für keine einzelne Person etwas mitbringen. Alles für alle. Ich bin etwas erstaunt, wie viel ich dafür bezahlen muss. In einem anderen Geschäft erstehen wir nun die richtigen Adidas Kampung Schuhe inklusive zwei Paar Socken. Die Schuhe, die wir vor einigen Tagen gekauft haben, funktionieren nicht. Die jetzigen sind super. So können wir morgen durch den Fluss wandern. Ohne diese Schuhe, braucht man gar nicht in den Batan Ai NP zu den Iban zu fahren. Es macht absolut keinen Sinn mit Trekkingschuhen zu wandern, außer sie sind für den Mülleimer bestimmt. Schließlich packen wir unser Gepäck in die schmalen, bunten Holzboote und los geht’s zu Fischverkäufern auf dem See. Auf dem Markt haben wir die Zutaten für unsere Mahlzeiten der nächsten Tage gekauft, der Fisch fehlt noch. Die Iban betreiben diese kleine Fischfarm und holen uns einige schöne Fische mit dem Netz aus dem Wasser. Wir sitzen zusammen und trinken ein Bier in dieser traumhaften Landschaft mitten auf dem Wasser. Mit dem Boot fahren wir weiter bis zu unserem abgelegenen Dorf. Zunächst sind wir noch auf dem Stausee mit tiefblauem, teilweise türkis Wasser. An den Auswaschungen der umliegenden Hügel sieht man deutlich die Pegelstände. Der Wasserstand ist tief. Obwohl es fast täglich irgendwann schüttet oder gewittert ist Trockenzeit. Die Abbruchkanten aus braunem Lehm sind ein toller Farbkontrast zum Wasser. Wir fahren aus dem Stausee hinaus auf den Fluss. Hier ist das Wasser nicht mehr herrlich blau, sondern schlammbraun. Der Fluss führt extrem wenig Wasser, etwa 20cm, und so kommt, was kommen muss. Es tut einen Schlag von unten, das Boot läuft auf Grund und nur durch unsere instinktive Bewegung in die richtige Richtung verhindern wir ein Kentern. Das war knapp. Unsere gesamte Ladung verrutscht und wir sortieren uns erst einmal. Auf dieses Bad kann ich gut verzichten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich alles Gepäck, Nudeln, Snacks und Eier aus der braunen Brühe klauben muss, kommt keine Freude auf. Die Fische hätten sich natürlich gefreut. Sie sind in ihrem großen, mit Wasser gefülltem Sack, noch sehr lebendig. Vorsichtig fahren wir weiter. Der Motor röchelt und röhrt. Er kann nicht mehr tief ins Wasser getaucht werden und zieht viel Schlamm. Herrliche Wolkengebilde türmen sich am Himmel auf. Ob es heute noch regnet? Schließlich erreichen wir unser Dorf. Selbst den zweiten, tief gelegten Steg können wir nicht nutzen. Das Wasser liegt etwa 10m unter normal. So steigen wir die schlammig, steile Uferböschung hinauf, die eigentlich unter Wasser liegen müsste. Schweißtreibend ist das, rutschig und matschig. Jedes Wildschwein hätte in dieser Suhle seine Freude, Das Langhaus liegt auf dem Berg. Das heißt: steigen und schwitzen. Wenn allerdings Wasser da wäre, wäre der Aufstieg gar nicht so hoch. Schließlich ist es geschafft. Das Langhaus besteht aus 38 Räumen. In jedem lebt eine Familie. Bad und Küche teilt man sich. Bei so vielen Zimmern ist das Langhaus sehr lang. Wer hätte es gedacht. Wir erhalten ebenfalls ein solches Zimmer. Eine Matratze überspannt mit einem Moskitonetz ist unser Schlafplatz. Etwa 180 Menschen leben hier. Wir laufen das gesamte Haus entlang, das mehrere 100m lang ist. Der breite Gang ist Lebensraum für alle. Auch die Schule befindet sich hier. Hier wird zusammen gesessen und gegessen, Fischernetze geflickt, Kunsthandwerk hergestellt, Wäsche gemacht, getanzt. Da es schon spät ist, beginnen alle zu kochen. Die Dusche dient dabei ebenfalls als Spülbecken, so wie das Spülbecken später zum Zähneputzen verwendet wird. Unser zerhacktes Huhn, wird jedenfalls in der Dusche abgespült. Es duftet herrlich und als erstes freue ich mich über die Süßkartoffeln. Sehr lecker. Man isst sie als Snack. Als jedoch die gehackten Hühnerfüße auf dem Tisch stehen, muss ich passen. Das kann ich nicht. Zum Glück sind sie auch nur ein Snack. Bereits vor dem Essen kreisen der Langdao (Schnaps) und der Reiswein. Beides schmeckt erstaunlich mild und so trinkt man rasch viel mehr, als eigentlich gut ist. Auch die leeren Bierdosen beginnen sich zu stapeln. Die Stimmung ist gut und wir sind sehr herzlich aufgenommen. Zum Essen gibt es Sticky Rice, Hühnchen, Fisch, Maissalat und wieder wilden Farn. Die Dorf ist autark. Alles wird selbst angebaut. Nur Dinge wie Nudeln und Kaffee werden gekauft. Es schmeckt richtig lecker. Später beginnt es zu schütten. Jetzt bekommt der Fluss wenigstens etwas Wasser. Die Dusche wartet auch noch auf uns. Das Wasser kommt aus dem nahegelegenen Wasserfall und ist eiskalt. Aber ohne geht es nicht. Ich bin klebriger als jeder Sticky Rice. Die Luftfeuchtigkeit ist unerträglich. T-Shirt und Hose kleben am Körper. Während in der Küche noch kräftig getrunken wird, putze ich im Küchenwaschbecken, in dem die Pfanne steht, meine Zähne und der nächste verschwindet in der Dusche. Da es regnet, hoffe ich, dass es deutlich abkühlt, denn unter meinem Moskitonetz ist es reichlich warm. Der Regen rauscht die gesamte Nacht. Manchmal denke ich, ich liege direkt neben dem Wasserfall. Aber schlafen kann doch herrlich.Leer más

  • Ein Tag bei den Iban Headhuntern

    12 de agosto, Malasia ⋅ 🌧 26 °C

    Erst gegen Morgen wird es ruhig, das heißt, es schüttet nicht mehr und ist angenehm kühl. Dafür beginnt ein Konzert der besonderen Art. Ich weiß nicht, wie viele Hähne hier leben - 20?, 30? - aber sie beginnen kurz nach 5 Uhr ihren morgendlichen Wettgesang. Wer kräht schöner, höher? Wer kräht die schönste Arie? Auf jeden Fall ist der Wettgesang der Weckgesang für uns alle hier. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Aber wenn man den Hähnen zuhört, erkennt man, dass wirklich jeder anders kräht. Tief, knarzig, röchelnd, hell, fein, stotternd, rauchig, trocken,… Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen noch zum Spezialisten für ohrenbetäubenden Krähgesang. Zwischendurch erklingt auch das kackern der Geckos. Hoffentlich sind sie fleißig und fressen die Moskitos.
    Leider beginnt es immer wieder heftig zu regnen. Über Nacht ist alles klamm und feucht geworden. Der Geruch sämtlicher Klamotten ist auch nicht zu verachten. Da hilft nur eine größere Waschaktion, wenn wir wieder in der Zivilisation sind. Schließlich beginnt unser Dschungeltreck. Ich bin gespannt, was unsere neu erstandenen Adidas Kampung leisten. Wir wollen unterwegs unser Mittagessen kochen und dafür benötigen wir abgesehen von Reis und Huhn noch alles. So sammeln wir auf dem Weg Sour Sop und Ananas, Brennholz und Bambus. Wir steigen hinauf und hinunter, es ist sehr matschig und rutschig, nachdem es die ganze Nacht geschüttet hat. Bei der feuchten Wärme sprießen die Pilze. Der fußbreite Pfad ist von dichtestem Grün umgeben. Die scharfrandigen Gräser, schneiden in die Beine. Schließlich erreichen wir den Fluss und ich kann den Gräsern entkommen. Rein ins Wasser. An den tiefsten Stellen, die wir durchqueren müssen, ist der Fluss etwas mehr als knietief. Manchmal ruhig fließend und manchmal mit starker Strömung. Das Wasser ist angenehm kühl. Die Ränder sind manchmal steinig und einfach zu erklimmen, dann aber stecken wir im tiefen Schlamm, weil die Böschung bricht und müssen schauen, dass wir mit Schuhen aus dem Schlamm herauskommen und diese nicht ausgraben müssen. Schwitzen müssen wir heute nicht. Allerdings werden wir auch von oben immer wieder kräftig geduscht. Im Fluss wird das Netz einige Male ausgeworfen. Unser Fischer versteht sein Geschäft und so haben wir nach kurzer Zeit drei schöne, große Fische für unser Mittagessen im Netz. Während ein Teil unserer Gruppe das Feuer entfacht, wandern wir noch ein Stück weiter zu einem kleinen Wasserfall. Eine angenehme Abkühlung. Doch jetzt wird gekocht. Ein Brett am Ufer dient als Arbeitsplatte. Der Reis wird sorgfältig in Palmblätter gewickelt und in ein Bambusrohr gesteckt. Auch das Fleisch verschwindet in diesen Rohren. Aufgefüllt werden sie mit Flusswasser. Die Fische landen am Spieß über dem Feuer. Auch Hühnchen und Gemüse werden teilweise gegrillt. Die Grillzange ist ebenfalls eine gefertigte Bambuszange. Der Busch-Whisky darf natürlich nicht fehlen und so entstehen aus dünnen Bambusstangen in kurzer Zeit zwei schöne Becher. Der Regen holt uns wieder an. Das stört die Kinder aber überhaupt nicht. Sie planschen und schwimmen im Fluss und haben einen Heidenspaß. Es gibt eine kleine Matschklippe, von der ins Wasser gesprungen wird. Tief genug ist es hier. Alles, was wir benötigen kommt direkt aus dem Dschungel. Es dauert, bis das Essen in den Bambusrohren gar ist. Ich bin erstaunt, wie stark es in den Rohren kocht. Wirklich wie in einem Kochtopf zu Hause. Dann kommt der große Moment: die Rohre werden geleert und alles landet auf dem Palmblatttisch. Es schmeckt klasse. Mir schmecken die Früchte besonders gut. Nachdem wir den Reis aus dem Palmblatt wickeln, behält er die schöne Rollenform. So lässt er sich perfekt essen. Wir suchen uns einen gemütlichen Stein und essen mit Blick auf Fluss und Dschungel. Als wir fertig sind, werden alle Küchenutensilien schlicht verbrannt. Auf unserem weiteren Weg müssen wir wieder durch den Fluss. Mittlerweile regnet es nicht mehr und die Sonne drückt sogar ein wenig. Ich mag es, im Wasser zu laufen. Unsere Schuhe enttäuschen uns nicht. Schließlich verlassen wir das Flussufer und steigen wieder in die Hügel und das Farmland der Iban. Hier wachsen Mais, Ananas, und Reis. Eben alles, was benötigt wird. Es wird nochmals schlammig und matschig und am späten Nachmittag erreichen wir auf kaum sichtbaren Pfaden wieder das Langhaus. Der Himmel reißt auf und wird sogar noch blau. Eine tolle Tour durch den tiefen Dschungel weitab jeglicher Zivilisation. Wir schlendern durch das kleine Dorf. Es besteht aus wenigen Häuser, da alle Familien im Langhaus leben. Alle 3-5m gibt es einen kleinen Balkon. Hier leben Hühner, Enten und sehr viele Hunde. Die Lebensweise ist extrem einfach. Storm gibt es nur am Abend, wenn der Generator läuft. Was ist Netz? Noch nie gehört. Aber die Menschen machen alle einen zufriedenen, glücklichen Eindruck.
    Zum Abendessen gibt es Hühnchen in Kokosnusssoße mit Kürbis, Fisch, wildem Farn und Salate. Natürlich fehlt auch hier der Reisschnaps nicht. Runde um Runde stoßen wir an und so leeren sich einige Flaschen.
    Da heute unser letzter Abend ist, führen uns die Iban einige ihrer Tänze vor. In ihrer traditionellen Kleidung wirken die uns „bekannten“ Menschen plötzlich völlig anders. Sie strahlen eine unglaubliche Würde aus. Die Frauen tragen bunt, viele perlengestickte Schmuckstücke und auch Gürtel und Bänder aus Münzen, die ein leises metallisches Klingen erzeugen. Die Männer tragen Naturfarben: rot und braun. Der Federschmuck auf dem Kopf entstammt dem Dschungel und die Waffen sind noch aus der Zeit der Headhunter. Die Musik ist einfach und sehr rhythmisch. Hier passen Schrittfolge und Rhythmus perfekt zusammen.
    Mit der Blowpipe wurde gejagt. Eine leise Jagd, bei der man das Opfer zunächst mit einem Pfeil betäubt und dann mit der Speerspitze ersticht. Diese Art der Jagd wird nur noch selten durchgeführt. Es werden Fische gefangen, aber kaum Wild erlegt. Auch wir testen die Blowpipe und sind erfreut. Dass wir sogar einige Male treffen.
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  • Orang Utan

    12 de agosto, Malasia ⋅ ☁️ 27 °C

    Während wir durch den tiefen Dschungel wandern und durch den Fluss waten, hören wir plötzlich ein Rauschen in den Bäumen. Ich kann es kaum glauben. Es sind Orang Utans. Sie schwingen von Baum zu Baum und wollen zum Fluss um zu trinken bzw. zu den Bäumen am Fluss, die Früchte und Blüten tragen, die sie gerne fressen. Sie bewegen sich lautlos durch den Wald. Nur das Rauschen der Blätter verrät sie oder wenn ein Ast zu Boden fällt. Obwohl sie rotbraun sind, sieht man sie in der grünen Umgebung nicht. Sie wirken wie Geäst, wenn sie mit gestreckten Armen und Beinen von Baum zu Baum schwingen. Es ist unglaublich zu beobachten, wie geschickt sie Blüten und Früchte pflücken und fressen, in ihre dunklen Augen zu sehen, die den Blick zu erwidern scheinen. Die sanften Tiere zu sehen ist ein grandioser, fast magischer Moment. Wir können sie unheimlich gut beobachten. Ich bin begeistert - nein - mir fehlen die Worte. Mit solch einer Begegnung habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Ein unbeschreiblicher Moment.Leer más