• Kinabatangan

    August 27 in Malaysia ⋅ ☁️ 32 °C

    Nach diesem grandiosen Start in den Tag steigen wir leider viel zu zeitig ins Boot und fahren zurück nach Sandakan. Dort angekommen, werden wir tatsächlich in eine Gruppe eingegliedert. Das ist nun gar nicht meins. Aber Sandakan ist der touristische Hotspot. Man muss von Massentourismus auf Borneo sprechen. Unser Guide sagt selbst: Hier kann man alles sehen, ohne Anstrengung. Alles easy. Aber Dschungel geht anders. Anstrengung, Schweiß, Leeches, Stiche, Matsch, Dreck und Leiden. Nur so erlebt man den Dschungel intensiv. Nur wer einen Leechbiss hat, war auf Borneo, heißt es. Jetzt wird klar, weshalb das mehr als wahr ist. Ich freue mich rückblickend über meine drei Bisse.
    Nach etwa 2,5 Stunden mit dem Boot auf dem Kinabatangan River erreichen wir den Dschungelort Sukau und damit die Sukau Borneo Rainforest Lodge. Unsere Bleibe für die nächsten Tage. Die Landschaft ist herrlich. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir auf dem Fluss entlang von Palmen und hohen Urwaldbäumen umgeben. Auch hier ist der Dschungel dicht. Am Ufer entdecken wir ein großes Krokodil. Es wird nicht das einzige des heutigen Tages bleiben. Wir erleben das reinste Affentheater. Am Nachmittag trifft sich alles am Ufer des Flusses. Wir entdecken mehrere Gruppen von Nasenaffen, die in den Bäumen klettern, fressen und sich kräftig streiten. Ein Affe erwischt beim Klettern einen morschen Ast und landet krachend auf dem Boden. In einer anderen Familie streiten sich die Kleinen. Es ist Action im Wald. Eine Flussbiegung weiter streifen Makakenfamilien durchs Unterholz. Teilweise klettern sie aber auch in den Bäumen und verscheuchen die Schweineaffen. Zwischendurch taucht ein Krokodil in die Fluten ab. Wer weiß, wo es nun seinem potentiellen Opfer auflauert.
    An einer herrlichen Lichtung begegnen wir erneut einer ganzen Familie Nasenaffen. Sogar eine Mutter mit Kind ist dabei. Bisher waren alle Nasenaffen, die wir gesehen haben, männlich. Jetzt haben wir auch die Frau mit kleiner Nase. Das Kleine kuschelt sich an die Mama. Später ist es aber auch mutig alleine im Geäst unterwegs und purzelt immer wieder durch die Gegend. Die Nasen sind unglaublich, ich weiß manchmal nicht, was ich bei diesen Gesichtern denken soll: schön, hässlich, kurios, grandios…? Was hat die Natur da erschaffen.
    Später begegnen wir wieder Schweineaffen und auch dieses Mal finden wir Mama mit Kind. Anfangs haben wir diese Affenart überhaupt nie zu Gesicht bekommen und nun begegnen auch wir ihnen ständig. Es ist immer wieder toll, sie erneut zu beobachten.
    Heute ist ein besonders toller Tag. Nachdem ich über unsere Tierbegegnungen gemeckert habe, bin ich jetzt ganz still und hochzufrieden. Hoch im Baum entdecke ich meine ständig gesuchten Hornbills. Zunächst sind sie zu viert. Eines der Pärchen verschwindet nach kurzer Zeit, während sich das andere dazu entscheidet in die niedrigeren Bäume zu fliegen. Nach einer Weile sitzen Mann und Frau direkt auf Augenhöhe in den Ästen eines alten Baumes. Das ist der absolute Traum. Jetzt sieht man auch deutlich, um wie viel der Schnabel des Männchens größer, als der des Weibchens ist. Wir können sie lange intensiv beobachten. Sie fressen immer wieder drehen dabei ihre gewaltigen Schnäbel hin und her. Jeder zeigt sich von seiner besten Seite.
    Ich bin der Meinung, dass dieser Tag nicht mehr zu toppen ist. Doch weit gefehlt. Wir sehen eine große, dicke Pit Viper im Geäst und später eine herrlich bunte Schlange mit grandiosen Mustern. Ich weiß gar nicht, wie ich diese überhaupt gesehen habe. Plötzlich ist sie mir ins Auge gestochen. Eine solch schöne Schlange habe ich noch nie gesehen. Auch auf keiner Abbildung,
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