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  • Day 21

    Hamburg

    March 21, 2023 in Germany

    Heute schlendere ich durch Hamburg. Am Vormittag erstmal am Trail entlang. Ich fahre zurück zum U-Bahnhof Billstedt, wo ich gestern in den Bus gestiegen bin. Erste Aktion ist das Einfüllen eines Kaffees mit Croissantzugabe, ohne geht nix. So gestärkt geht es immer an der U2 entlang, die bis zur nächsten Station eigentlich eine O-Bahn ist. Dann geht sie aber wie es sich gehört in den Untergrund und macht einem breiten grünen Streifen plus Fahrrad- und Fußweg Platz. Hamburg beschäftigt einen Texter für lustige Sprüche auf den roten Mülleimern. Bei manchen hilft's, nicht bei allen.

    Dann weicht der Grünstreifen einer Baustelle für die Verlängerung einer anderen U. Die Baustelle hat den Trail verschluckt. Ich weiche auf eine Parallelstraße aus. Zwei Mädchen gehen vor mir zur Schule. Sie haben kein Smartphone sondern handbeschriebene Zettel vor den Augen und runzeln die Stirn. Ich tippe auf Vokabeln oder Zauberlehrling. Ich murmele im Vorbeigehen "Non scholae, sed vitae discimus", auf deutsch, damit sie mich verstehen. Eine guckt mich genervt an. Ich grinse, sie dann auch.

    Nach der Horner Rennbahn müßte die Baustelle eigentlich zu Ende sein. Ich kämpfe mich zwischen Mietskasernen im hanseatischen Ziegellook zurück zum Trail. Bald geht es rechts ab durch den Lohmühlenpark. Ziemlich plötzlich stehe ich dann an der Außenalster. An deren Ufer geht es bis zur Kennedybrücke, in deren Schutz Dauercamper zelten. Irgendwie traurig.

    Der Trail umläuft dann das eigentliche Zentrum durch Planten und Blomen, wo fleißig gepflanzt wird, und die Wallanlagen, klein und groß. Hier nutzen drei Eisläufer die große Eisbahn, deren Schicksal sich heute erfüllt: letzter Öffnungstag in diesem Winter. Auch Bismarck ist da, riesengroß und frisch gereinigt. Ist noch abgesperrt mit einem stacheldrahtbewehrten Bauzaun. So können die Sprayer nicht den Bismarck bemalen, dafür den Bauzaun. Schön.

    Dann bin ich wieder am Wasser, diesmal die Elbe. Der Trail trifft auf die Landungsbrücken. Weiter geht's dann mal oben, mal unten an der Elbe mit schönen Blicken.

    Am Schiffsmuseum Neumühlen steige ich in den Bus und fahre zurück zu den Landungsbrücken. Dort treffe ich Pinguinin Monarch Falter, die mir eine Stadtführung versprochen hat. Die bekomme ich inklusive Schiffsfahrt, einem Spaziergang durch das Villenviertel oberhalb der Elbe, noch einem Trailkilometer bis zum Strand in Ovelgönne, dem alten Elbtunnel und der Elbphilharmonie. Dazu nette Gespräche über das Wandern und das Leben. Ein Essen mit Blick auf die Elbe. Und die Hamburger Abendsonne, also ein bewölkter Himmel in verschiedenen Grautönen und zeitlich wechselnder Nieselregenintensität.

    Vielen Dank an Monarch Falter für die schönen Stunden! Sie schildert übrigens ab dem Wochenende den NST am Beginn des Heidschnuckenwegs aus.

    Trotz Dauergrau und Dauerniesel ein runder und schöner Tag.
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