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  • Day 22

    Von Hamburg bis Diekbarg

    March 22, 2023 in Germany ⋅ 🌧 12 °C

    Heute muss ich mich also von Hamburg verabschieden. Das Himmelgrau am Morgen erscheint mir weniger grau als gestern, und es nieselt nicht. Das macht den Abschied schwerer. So bin ich nach Frühstück und ÖPNV erst um neun an der Elbe am Strand von Ovelgönne. Hier geht es weiter am Elbufer entlang mit Blick auf Villen mit Elbblick. Bis zum Anleger in Blankenese laufe ich noch gut zwei Stunden. Eine Baustelle ist dabei zu überwinden. Da niemand dort arbeitet gehe ich dem Rat einer Joggerin folgend einfach durch.

    Die direkte Fährüberfahrt über die Elbe gibt es erst wieder um 13:30 Uhr. Ab April dann wieder mindestens stündlich. Solange kann ich nicht warten, aber das wußte ich vorher schon. Da ich trotzdem gerne Fähre fahren möchte, nehme ich den Bus bis zur Teufelsbrücke. Von dort dann mit der Fähre nach Finkenwerder und wieder mit dem Bus zum Fähranleger Neuenfelde auf der anderen Seite. Durch diese Rundreise kann ich die gigantische Airbus-Fabrik von allen Seiten bewundern.

    Dann geht's auf dem Deich lang mit Blick auf die Apfelplantagen im Alten Land. Der Trail will in Neuenfelde durch eine solche hindurch. An der Einfahrt steht aber Betriebsgelände. Mmmh, die Alternative wäre Straße. Ich trinke erstmal beim Bäcker einen Kaffee und esse Apfelkuchen. Sehr gut. Die Verkäuferin erzählt mir, dass die Äpfel natürlich von hier und der Kuchen selbstgebacken ist.

    Zurück bei der Plantage treffe ich den Chef, der mir erlaubt durchzulaufen. Er bietet mir sogar an, mich durchzufahren. Das muss ich ablehnen. Außerdem erzählt er von der Brücke über die Autobahnbaustelle, die nicht mehr da ist. Er weiß gar nicht, ob ich da lang komme. Die Brücke ist tatsächlich abgesägt, ohne Seil geht's da nicht runter. Ich finde einen anderen Weg.

    Ich hab ganz vergessen zu erwähnen, dass sogar ein paar Sonnenstrahlen zu sehen waren. Jetzt regnet es ein bisschen für ein oder zwei Stunden.

    Um 15 Uhr bin ich am Trailhead des Heidschnuckenwegs. Hurrah! Damit sind auch 600 Trailkilometer geschafft. Als ich Schnaps, Rucksack und Regenschirm am Schild drapiere, kommt ein Pärchen vorbei und fragt mich ein bisschen aus. Ich kann also den Freudentanz nur innerlich ausführen.

    Der Heidschnuckenweg startet vielversprechend. Mit Heide. Und auf und ab. Und feiner Single Trail. Später ist es dann mehr Wald, aber immer noch sehr schön. Große Höhepunkte gibt es nicht, wenn man nicht den Carlstein und die Trailmagic im Bauwagen zählt. Die Dörfer sind nett.

    Aber dann kommt, schon in der Abenddämmerung, das Kontrastprogramm. Man muss irgendwie das Buchholzer Autobahndreieck in den Trail integrieren. Und das ist laut und Asphalt und dazu ne riesengroße Kiesgrube. Ich gehe schneller. Das Abendprogramm hab ich mir netter vorgestellt.

    Die Windmühle in Dibbersen ist hübsch, aber es ist schon dunkel. Ich gehe noch bis zur Heide-Hütte 01 und bereite mein Lager. Die ist schön groß und bequem. Bis Buchholz ist es nicht mehr weit.

    Gute Nacht!
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