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  • Day 24

    Von Niederhaverbeck nach Soltau

    March 24, 2023 in Germany

    Beim ausführlichen Frühstück komme ich ins Gespräch mit der netten Chefin. Sie erzählt, dass auch die Heide das Wasser von oben dringend gebrauchen kann. Letztes Jahr ist kurz vor dem Gasthof eine gesunde riesige Eiche einfach umgefallen, weil sie sich in dem trockenen sandigen Boden nicht mehr halten konnte.

    Zusammengepackt habe ich schon. Kurz vor neun komme ich los. Hat den Vorteil, dass der Regen fast aufgehört hat. Im Ort dann das erste Heidschnuckenweg-Hauptwanderzeichen im NST-Look. Wirklich geschafft hat es der NST, wenn es umgekehrt ist. Hauptwanderweg NST, und die lütten lokalen Wege wie der Schnuckisteig als Zusatzzeichen.

    Die Behringer Heide ist wieder sehr schön. Im alten Schafstall hätte man im Stroh schlafen können. Behringen trifft sich regelmäßig mit anderen Städten aus aller Welt mit dem gleichen Namen, um die wahren Be(h)ringer zu ermitteln. Nach Behringen kommt noch der nette Brunausee und Borstel in der Kuhle mit den zwei Heide-Kuhlen. Dann kommt bald Bispingen mit der Ole Kerk und einem Kaffee. Danach ist das spektakuläre Stück Weg erstmal vorbei. Um den Anteil an Singletrail für einen Premiumweg zu schaffen ist einer schnurgerade eingefräst eingequetscht zwischen schnurgeradem Forstweg und schnurgerader Bahnstrecke. Dann ist er ganz weg, da nicht mehr genug Platz zwischen Bahn und Forstweg ist.

    Auch die Autobahn kommt in Hörweite. Die idyllische Luhequelle kann man deshalb nur mit Oropax genießen. Es geht eine Weile in Sicherheitsabstand zur Autobahn entlang durch den Mischwald. Dann wird die Autobahn unterquert. An einer Stelle wo die Spuren in die beiden Richtungen hundert Meter Abstand haben. So hat man mehr davon.

    Es geht weg von der Autobahn und Ruhe kehrt ein. An einem Feldweg ist in einer Senke ein ordentlicher See, um den ich nicht drumrumkomme. Also durch. Nasse Füße.

    Kurz hinter Deimern kommt die 700 Kilometer-Marke. Gerade bei einem Haus, dessen Hausnummer 7 in Hinkelstein gemeißelt ist. Ich krame im Rucksack, ob ich etwas finde, womit ich noch zwei Nullen dahintermeißeln kann. Klar, mein Messer mit der 3 Zentimeter-Klinge würde gehen. Aber das dauert zu lange. Also doch ein eher klassisches Foto. Da die Schuhe sehr nass sind versuche ich einen langsamen Walzer als Freudentanz. Nicht sehr ekstatisch, aber beim Absenken auf der Drei platscht es trotzdem ordentlich in den Schuhen. Also weiter trockenlaufen.

    Als letzter Höhepunkt vor Soltau folgt Soltau. Also dieser Heidepark. Heide sehe ich nicht. Aber einen riesigen leeren Parkplatz und lustige bunte Gebäude. Auf einer Achterbahn fahren sogar ein paar Wagen, obwohl der Park im Moment nur Samstags geöffnet hat.

    Ganz nett durch den Böhmerwald, dann an der Therme vorbei und durch den Böhmerpark erreiche ich das Ende dieser und auch meiner Schnucki-Etappe. Ich hab hier schon wieder Dusche und Bett. Kann mich nur damit rausreden, dass das schon vorgestern gebucht und bezahlt wurde. Ich genieße die Dusche mit leichtem schlechten Gewissen, esse Abendbrot dekadent begleitet von Rotwein aus dem Lidl und printe den Foot.

    Fazit: Der Vormittag war noch Mal grandiose Heidelandschaft. Nicht mehr ganz so spaktakulär wie gestern. Der Nachmittag war doch sehr Standard, was nicht nur an den Regenschauern lag.

    Gute Nacht!
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