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  • Day 89

    Von Glanbrücken nach Lauterecken

    May 28, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Auch die Platzwahl für die zweite Nacht Cowboycamping war ok. Der Schlafsack ist trocken. Ein Mückenstich an der linken Hand. Eine Zecke finde ich später. Die kann ich auch am Vormittag beim Durchstreifen von Wiesen aufgesammelt haben. Kachelmann hatte doch nicht recht. Denn diese Wiesen sind sehr nass und bis hüfthoch. Damit bin ich nach dem üblichen frühen Start bald bis zu den Oberschenkeln durchnässt. Aber die Sonne trocknet alles. Es wird noch wärmer als gestern. Keine Wolke am Himmel.

    Zu großen Teilen geht auch die zweite Hälfte des Veldenz-Wanderwegs über und zwischen Wiesen und Feldern. Die Blütenpracht ist wunderbar. Der Raps blüht noch rapsgelb. Die Kornblumen leuchten kornblumenblau. Der Mohn grüßt klatschmohnrot. Dazu das Weiß und der Geruch der Kamillen. Die Insekten und mich freuts. Die Makro-Funktion des Handys hat Konjunktur. Außerdem genieße ich die weiten Ausblicke.

    Wegtechnisch ist der Abschnitt nicht so überzeugend. Wenn es nicht durch ungemähte Wiesen geht, dann über breite Forst- und Wirtschaftswege.

    Auf halber Strecke komme ich am Hof der Familie Kirchmer vorbei, die hier eine kleine Vesperstube betreibt. Obwohl eigentlich nicht geöffnet ist serviert mir die Dame des Hauses ein Bier im nett eingerichten Innenhof. Dann setzt sie sich zu mir und fragt mich aus über meine Reise. Erzählt auch selbst vom Kampf um die Existenz auf dem Hof. Die Landwirtschaft macht ihre Tochter, sie kümmert sich um Vermarktung und Gäste. Der Wanderweg bringt nicht allzuviele Gäste.

    Ein Stück weiter ist die Wasserburg in Reipoldskirchen zu bewundern. Das Restaurant ist recht edel, wie auch die Preise für das Essen. Aber Bier und Kuchen sind erschwinglich. Passt gut.

    Ich laufe noch bis Lauterecken, wo ich mir ein Bett reserviert habe und wo der Veldenz-Wanderweg endet. Ein Thruhike von 62 Kilometen. Das hervorragende Wetter sorgt zwar dafür, dass ich diesmal keine Schlammkruste vor dem Eintauchen in die Zivilisation beseitigen muss. Dafür bin ich ziemlich staubig. Das zwingt beim Wäschewaschen zu mehreren Spülgängen. Damit und mit dem thailändischen Abendessen bin ich nun fertig und schaue den Münstertatort. Vermutlich werde ich gleich einschlafen.

    Also gute Nacht!
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