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  • Day 305

    Pausentag mit Abenteuer

    March 6 in Greece ⋅ ⛅ 14 °C

    Produktiver Vormittag für uns beide mit viel administrativen Erledigungen und Plänen: Sprachen lernen, Mails schreiben, Kurse buchen, Flüge buchen, Kontakte pflegen, Jahrespläne entwerfen.... dazwischen Kaffee trinken und unseren Platz in den Bergen mit weiter Meeressicht wert schätzen.
    Ich merke persönlich, wie in manchen Phasen meine rasenden Gedanken überhand nehmen und ich mich mal wieder der Meditation oder Ähnlichem zuwenden muss.
    Eine gute Balance zwischen "im Moment leben" und produktiv sein, muss selbst ein Dauerreisender finden. Was hilft es schließlich, während dem Kaffee trinken, wandern etc. im Kopf dauerschleifend den Sommer, das Jahr, den nächsten Supermarkteinkauf, das nächste Wasser auffüllen usw. zu planen?
    Ich ertappe mich doch nicht selten dabei, wie eine Maschine vom Lageraufbau zum Lebensmitteleinkauf, zum Wasser auffüllen, zum Schlafplatz finden....zu "hetzen".
    Mittlerweile ist das Duschen am Dorfbrunnen, das Strom aufladen in der Sonne, der Smalltalk, ja selbst das Kaffee bestellen Routine geworden und hier in Griechenland keine Herausforderung mehr. Das Land und die Leute machen es einem doch sehr leicht und ich fühle mich sicher und angekommen.
    .....Heißt?
    Ich hüpfe ganz aufgeregt und begeistert herum, bei dem Gedanken eeendlich das Nachbarland bereisen zu dürfen. Wenn es klappt, vielleicht schon Sonntag?
    Ramadan? Neuer Kontinent? Neue Währung? Kein EU Netz? Was heißt "Danke, Hallo, Tschüss, Wasser"?

    Wir campen unterhalb einer Kirche und meine abendliche schreiende Lachattacke hat wohl die weite Nachbarschaft alarmiert. So kam also eine super liebe Omi am heutigen Morgen zu uns herunter gelaufen und verständigte uns grinsend "gut so" "gut so", dass wir hier bleiben können.

    Nachmittags laufen wir an hübschen alten Schrottkarren (freut euch auf Livis legendäre Oldtimer Collagen) vorbei hinauf zu der nahe gelegenen Höhle, die wir auf Maps natürlich gefunden hatten und die in der Saison auch gut ausgeleuchtet erkundet werden kann.
    Heute aber ist sie natürlich stockdunkel und für uns ein kleines schönes Abenteuer eine Stunde lang mit unseren Kopflampen hinein zu klettern und weit in den Berg hinein Gänge zu erkunden. Am mit langen Leitern versehenen Höhleneingang wirren noch viele Tauben herum, tiefer im Inneren nur koch Fledermäuse und Schnecken. Tropfsteine und wellenförmige Muster zieren die hohen Wände und das Holy Water finde ich nach einiger Zeit suchen, in dem ich mich durch schmale Gänge hindurch zwänge. Ab und zu sind Kerzen und natürlich Ikone auch hier zu finden, denn wie wir später herausfinden, sind die 99Heiligen nach einer Legende hier in der Höhle gewesen.

    Sie sollen auch unten am wunderschönen Bachlauf an einer Platane gestanden haben, irgendwas mit der Monastery da natürlich am Hut gehabt haben und so weiter.... Ich kann das nicht mehr rekonstruieren was Mike, ein Grieche, der uns am süßen Dorfplatz aufgegabelt hat, so alles bei unserer privaten Führung erzählt hat.
    Jedenfalls waren wir natürlich die einzigen Touristen, die sich in diese wunderschöne Ecke in den Hügeln verirrt hat. Deshalb fuhr er uns mit seinem Wagen herum, zeigte uns den idyllischen Bachlauf mit den märchenhaften Blumenwiesen, eine alte Steinbrücke, über welche die Ziegen balancierten, die alte Ölmühle des Dorfes und die Museen über die Zeit, als damals die Türken hier waren und später, als Nazi Deutschland hier eindrang.

    Abends zauberte meine Livi uns perfekte Pfannkuchen und ich fuhr zurück zum Dorfplatz, um das Café- Wlan zu schnorren und so am Schwedisch Kurs teil zu nehmen:)

    Hach war das herrlich, mal zwei Nächte an einem Platz zu sein und sich das Haus aufbauen einmal zu sparen🤗

    Wer hätte gedacht, dass dieses Dörfchen so ein Schmuckstück ist mit einer bemerkenswerten Vergangenheit?

    Wer hätte gedacht, dass ich mich so in Details verliere und heute um 00:00 noch so viel schreibe?
    Manchmal könnte man einfach Romane schreiben, wenn man so viel Eindrücke am Tag erleben darf.
    Guade nocht.
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