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  • Giorno 314

    Zeitreise , Was ein Staunen!

    15 marzo, Turchia ⋅ ⛅ 18 °C

    Ein langer, langsamer Morgen mit müden Beinen von gestern. Schotterstraßen mit schneebedeckten Bergsicht anschließend bei der Abfahrt, bevor ich eine Antike-Stätten Gegend beradel. Ein Amphitheater, Gräber natürlich und besonders krass beeindruckend die 4 eckigen Rechtecke, die an der Bergwand hineingeschlagen wurden. Woe, Neugierige Engländer, ein Paarungspektakel unter den Landschildkröten und ein Nachmittag mit Staunen in den Dörfern. Es fühlt sich immer noch etwas an wie eine neue Welt. Ich habe die ganze Zeit irgendwas zu glotzen, ich weiß noch nicht, welche Lebensmittel ich kaufen soll und erst recht nicht was man in den Restaurants bestellen soll. Kühe stehen im Vorgarten, lustige mini Hühner werden von mir fast über den Haufen gefahren, kreative Zaun- und Holz kreationen überall und kleine Feuer direkt vor der Haustür. Die Gärten sind ein Wildes unbegrenztes Durcheinander aus Leben, aufgehängter Wäsche, verschiedenen Tieren und Zitrusfrüchten. Kopftücher tragende Frauen sitzen auf der Terrasse, auf dem Balkon oder auf dem Boden und sortieren manchmal irgendeine Art von Essen oder sowas. Alle winken fröhlich, aber ins Gespräch komme ich trotzdem nicht, denn Englisch kann keiner und alle glotzen mich genauso an wie ich sie. Außerdem Hupen mich die Autos die ganze Zeit grüßend an.
    Ich kann mir diese Welt von meinem Fahrrad aus so entspannt anschauen und die bunte Schönheit in diesem Treiben sehen. Manchmal muss ich auch laut auflachen, weil mir etwas besonders skurriles vor das Sehfeld kommt. Ziegen in der Badewanne, eine Kuh im Hauseingang oder ein großer mit den Füßen aufgehängter Vogel.
    Meine Lebensrealität ist das hier trotzdem nicht. Ich kann mich begeistern lassen und trotzdem immer weiter ziehen. Reisen.
    Am Besten gefallen mir die wunderschön aufgeputzten genialen Mopeds. Überall. Unbedingt muss ich mal irgendwo selbst fahren.
    Wärend wir zu Hause mit unseren geliebten Zündapps so auffallen, erscheinen mir hier eher die Hyper -modernen Autos neben den dunkelblauen, roten, grün gelben oder grauen Renaults fremd.

    Luft für die Reifen finde ich bei einem kleinen Bastelschuppen🪛🔨🛵 und das Ramadan Brot wird in den coolen langen Öfen frisch herausgeholt.
    Wir haben halt den Raiffeisen, Einkaufzentren und die Rieders🚗🚙🚖. Hier ist alles (zumindest auf dem Land) noch eher Primär, sprich der eine ist Spezialist für das Schweißen, der andere mahlt das Tierfutter an der Straße, der dritte montiert Reifen und der Vierte eben die Motoren😄.
    -Ich muss hier noch kurz die Tatsache einschieben,
    dass ich natürlich oft nur das erwähne, was ich als Fremd oder Besonders empfinde. Das restliche top moderne Leben, 1a ausgestattete Supermärkte usw. hat es hier klar genauso. -
    Am Nachmittag erlebe ich nach einem erneuten Zuckerschock und Kaffeezufuhr mit aufgedrehter Musik am Fahrrad ein paar Glückskilometer in Sonnenuntergangskulisse. Es ist Samstagabend und vor den Moscheen sind gefühlt hunderte Bänke aufgestellt und riesige Mengen an Essen vorbereitet. Wenn die Sonne untergeht und der Muezzin gerufen hat, wird hier nämlich überall zusammen das Fasten gebrochen und gegessen, was das Zeug hält. Ja wenn ich so nachdenke, habe ich heute tatsächlich kaum jemanden essen sehen, nicht mal Chai oder Kaffee steht tagsüber auf den Tischen der meisten Frauen und Männer.
    Krass, hier gibt es also tatsächlich diese riesen Banketts, von denen uns Tuba erzählte. Leider traut sich niemand mich anzusprechen und ich hab auch schon Wasser aufgefüllt. Somit fällt mir kein Grund ein, jemanden anzulabern um ein Stück Kulturspektakel mit erleben zu können. Nächsten Samstag hoffentlich. Oder vielleicht sind diese Banketts jetzt auch jeden Tag?
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