• Mal wieder Alsfeld :-)

    22–24 июл., Германия ⋅ 🌧 20 °C

    Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch verschlungene Strässchen und Dörfer, in denen wahrscheinlich mehr Kühe als Menschen wohnen, erreichen wir schliesslich um ca. 10.30 Uhr Alsfeld.

    Wir bauen unser Lager auf – inklusive meinem dramatischem Öffnen der Velogarage. Die Velos stehen so eingeklemmt, dass mindestens drei Personen und ein Handbuch nötig wären, um sie unbeschadet herauszulösen. Nach einigen akrobatischen Verrenkungen sind die Velos endlich draussen.

    Dann meldet sich ein kleiner Hunger, aber zuerst gehe ich noch schnell einkaufen.
    Zurück beim Wohnmobil verfallen wir, getrieben von den Strapazen des frühmorgendlichen Aufstehens (und der heldenhaften Velo-Befreiungsaktion), in einen wohlverdienten Mittagsschlaf. Ein leises Schnarchen liegt über dem Platz….

    Kaum ist unser Mittagsschläfchen vorbei und wir haben uns erfolgreich aus den Fängen der Kissen befreit, ruft das nächste Abenteuer schon wieder: Wir radeln ins Städtchen, voller Glace-Vorfreude. Die Eisdiele – mittlerweile eher ein Hochsicherheitstrakt für Portemonnaies – präsentiert uns Kugeln zum Preis von Edelsteinen, geschmacklich aber eher in der Kategorie „Wasser mit Farbe“. Wir schwören feierlich, dort nie wieder Glace zu essen (es sei denn, wir werden plötzlich reich oder verlieren unseren Geschmackssinn).

    Zurück beim ObeliX rollt plötzlich Jochen auf den Platz, als hätte er eine geheime Mission. Wir fahren zu Jochen und Annette nach Hause, denn Annette kann beim Ausräumen von Womi «Eyjay» kaum helfen. Die beiden haben zahlreiche Fische (genau 36 kg) und Gepäck für eine ganze Expedition. Wir haben aber Glück… die Jungs von Jochen haben das meiste schon zum Tiefkühler geschleppt….so fällt kaum Arbeit für Roger an. Und Annette humpelt heldenhaft, denn ihr Fuss sieht verdächtig nach „Souvenir aus Norwegen“ aus – Diagnose: vermutlich gebrochen, aber mit ordentlich Urlaubs-Charme (morgen gibt’s eine Untersuchung im Spital).

    Nach all den kleinen und grossen Abenteuern des Tages beschliessen wir, unser Ankommen und das Ende von Jochen und Annettes Norwegen-Reise gebührend zu feiern – schliesslich ist so ein Tag wie geschaffen für kulinarische Höhepunkte! Hungrig, aber voller Vorfreude machen wir uns auf zum nächsten Restaurant. Ich übernehme tapfer das Steuer des Autos von Annette mit Handschaltung!!! – mir ungefähr so vertraut wie ein Wikingerboot auf der A1, bin ich doch seit Jahren mit Automaten unterwegs. Der Grund für mein Fahrabenteuer? Ganz einfach – ich bin die Einzige in der Runde, die nicht dem edlen Gerstensaft zugesprochen hat und wurde somit als Fahrdienst auserkoren.

    Zwischen herzhaftem Gelächter, klirrenden Gläsern und der leisen Hoffnung, dass Annette mit ihrem Norwegen-Souvenir-Fuss kein Bruch festgestellt wird, lassen wir den Abend ausklingen – satt, zufrieden und mit der Erkenntnis: Jede Reise ist nur so gut wie die Gesellschaft am Tisch.
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