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  • Dag 8

    Das andere Kambodscha

    4 november 2022, Kambodja ⋅ 🌧 26 °C

    Heute stand auf unserer Reise durch Kambodscha eigentlich nicht sehr viel auf dem Plan. Nach dem Frühstück hiess es Abschied nehmen von Siem Reap. Im konfortablen Minibus ging es anschliessend via Phnom Penh zu unserem Auftraggeber Smiling Gecko.

    Nach den vielen Eindrücken der letzten Tage fiel uns das Wachbleiben recht lange schwer und wir dösten immer mal wieder ein. Abhilfe schuf da ein leckerer Eiskaffee von der Tankstelle.

    Was uns recht schnell auffiel, war, wie anders das Leben in Kambodscha ausserhalb der Tourismusregionen ist. Die Armut der Menschen war sicht- und spürbar. Häuser halten noch irgendwie zusammen, die Menschen leben nur vom absolut Nötigsten, besitzen kaum etwas. Und trotzdem strahlen sie irgendwie eine gewisse Zufriedenheit aus.

    Erst vor Kurzem ging die Regenzeit zu Ende und ganze Teile des Landes stehen noch unter Wasser. Kühe und Wasserbüffel scheint dies aber zu freuen.

    Nachdem wir unsere Street Food Testerinnen in Phnom Penh abluden, ging es für uns im Schritttempo durch die feierabendliche Rush-Hour. Bald schon wurde es dunkel und von der Landschaft sahen wir nicht mehr viel.

    Doch plötzlich befanden wir uns inmitten einer riesigen Menschemenge: überall liefen Menschen herum, kauften Lebensmittel, machten noch sonstige Besorgungen und stiegen schlussendlich auf offene Lastwagen auf. Unzählige solche Laster standen am Strassenrand oder fuhren, zum Bersten voll mit Menschen, davon. Dass da niemand herunterfiel, kam für uns einem kleinen Wunder gleich.
    Unser Fahrer erklärte uns, dass es sich um Fabrikarbeiter handelt, welche allabendlich per Laster in ihre Dörfer zurückgebracht werden. Uns erinnerte das Ganze an Viehtransporter.

    Später erfuhren wir, dass es sich bei den Fabriken um Textilfabriken handelt. Kambodscha ist immer noch eines der führenden Länder in der Textilverarbeitung und Hundertausende Menschen arbeiten unter den menschenunwürdigsten Zuständen zu einem Hungerlohn in solchen Fabriken. Dies so direkt zu sehen, machte uns unglaublich nachdenklich, was unseren eigenen Textilverbrauch angeht. Schliesslich nähen die Arbeiter hier vor Ort die Teile zusammen, welche wir bei uns zu Hause zu teils Spottpreisen kaufen.

    Im Dunkeln gelangten wir schliesslich zum Farmhouse von Smiling Gecko und waren absolut überwältigt von unseren Häuschen. Wir freuen uns sehr, das Areal und die Leute morgen kennenlernen zu dürfen....

    Dafür, dass wir "nur" einen Reisetag geplant hatten, sahen wir sehr viel.
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