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  • Day 4

    Nordwärts

    May 13, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 11 °C

    Tag 4 in Schweden - es ist ein unspektakulärer, aber zugleich veränderungsreicherTag. Unspektakulär, weil wir größtenteils über die E4 Richtung Norden düsen, veränderungsreich, da wir nach und nach tiefer in das Land eintauchen. Die Städte werden kleiner, die Seen und Wälder zahlreicher, die Landschaft rauer und die Tage länger (abends gegen 22 Uhr wird es noch fast taghell sein).

    Aber von vorne: Der Tag beginnt nach dem recht langen Abend gestern etwas später gegen 8 Uhr. Zuerst gönnen wir uns eine heiße Dusche und dann ein Sonntagsfrühstück samt Bioeiern, die ich stolz gestern in dem Chaossupermarkt gefunden habe. Nachdem das Frühstück etwas gesackt ist, geht es ab auf die Yogamatten. Sebastian ist heute auch dabei und so turnen wir eine gute halbe Stunde unter unserer Markise im Halbschatten (es sind auch heute wieder über 20 Grad und Sonne pur). Ein guter Einstieg ins den Tag - Ruhe für den Geist und Bewegung für die Muskeln, die im Anschluss lange im Sitzen ausharren werden.

    Nachdem wir alle Wässer in unserem Mobil geleert und getauscht haben, geht es gegen 11:15 Uhr los. 1. Ziel: Uppsala in ca. 80 km Entfernung. Die Universitätsstadt punktet mit zahlreichen, liebevoll bepflanzten Brücken, einem großen Schlosspark samt Schloss und einem wahnsinnig imposanten Dom - eine der beeindruckendsten Kirchen, die ich je gesehen habe und sicher die gigantischte.
    Wir genießen unser Picknick im Schlosspark und sehen Tauben bei der Balz zu. Nach einem Bummel und der Dombesichtigung erstehen wir in einer historisch anmutenden Konditorei noch ein Eis und zwei Zimtteilchen. Dann geht es weiter.

    Denn zweiten optionalen Stopp der Route - Gävle - lassen wir aus Zeitgründen aus und halten dafür ca. 130 km vor unserem heutigen Ziel Sundsvall (gut 370 km von Stockholm) an einem leider noch geschlossenen Aussichtsturm. Die Aussicht ist trotzdem schön, auch wenn der Ort da drunter - Söderhamn - ziemlich verlassen wirkt.
    Nachdem wir unsere Zimtteilchen verdrückt haben, geht es weiter zum Endspurt.

    Wir passieren unzählige Seen und beobachten, wie die Landschaft immer rauer wird. Die Bäume sind hier noch nicht so grün und plötzlich fällt auch die Temperatur. In Uppsala hat das Thermometer noch 27 Grad angezeigt, bei unserer Ankunft in Sundsvall um 18:15 Uhr sind es noch 14. Wahnsinn! Dafür entschädigt der Platz: Wir mieten uns heute direkt an der Ostsee ein! Der Platz ist noch kaum gebucht und wir haben nahezu freie Wahl. Leicht erhöht parken wir mit direktem Meerblick ein und genießen erstmal die Aussicht. Beim Check-in haben wir von einem sehr lustigen Schweden mittleren Alters erfahren, dass mindestens 60 % der Gäste hier zum Nordkap wollen, er aber auch momentan Gäste hat, die dort oben in der Gegend wohnen und genau das Gegenteil planen: Nach Süden fahren. Interessante Infos und ein nettes Gespräch.

    Wir bereiten uns schnell ein paar Nudeln mit Pesto zu und drehen nach dem Essen noch eine Runde zum Strand des Platzes - ein echt schönes Fleckchen, wenn auch im Sommer sicher sehr belebt. Wir entdecken eine Wippe auf dem Spielplatz und lachen wie lange nicht - ich wusste gar nicht mehr, wie viel Spaß das macht.

    Fazit des Tages: Stockholm und das Stadtgefühl sind weit weg, mein Kopf ist noch nicht ganz mitgekommen, aber die Natur wird es sicher richten.
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