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  • Day 12

    Auf nach Bodø mit dem Weg als Ziel

    May 21, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 7 °C

    Heute geht es früh etwas zügiger voran - wir wollen die Fähre in Skarberget um 9:50 Uhr erwischen, die nächste fährt erst über eine Stunde später. Also fix frühstücken und um 8:30 Uhr geht es los, 61 km liegen vor uns, Google sagt 1 Stunde Fahrzeit.

    Das Wetter ist unverändert, Regen und dicke graue Wolken. Heute ist in Norwegen auch Pfingstfeiertag, entsprechend wenig ist los. Auf den ersten 15 km kommt uns kein einziges Auto entgegen.
    Die Strecke zur Fähre ist sehr kurvig und es geht auf und ab. Auf einer Anhöhe sehe ich dann plötzlich kaum noch was. Nebel hat sich gesammelt und ich steuere mit nur noch 50 km/h durch die Kurven. Zum Glück lichtet sich der Nebel weiter unten schnell wieder und dann sind wir auch schon da - gut 1 Stunde war korrekt.
    Wir haben Glück und müssen nur für ein kleines Wohnmobil (<6m) bezahlen. 179 NOK für die 25 Min. Fahrt sind alle mal besser als 397 NOK mit denen wir gerechnet hatten, da unser Gespann mit Fahrrädern ca. 6,5 m misst. So kann der Tag weitergehen!

    Von der Fähre runter geht es weiter durch eine kurvige und hügelige Straße. Es geht immer wieder steil bergauf und hinab. Der Regen begleitet uns weiter und in höheren Lagen verbindet er sich mit seinem Freund dem Nebel. Aber im trockenen Auto stört uns das eher wenig und die Landschaft ist trotzdem sehr beeindruckend und irgendwie anders als die letzten Tage. Die Berge sehen oft aus wie abgeschliffen. An den steilen, glatten Abhängen fließen dazu häufig kräftige Wasserfälle entlang, die durch die glatte Steinfläche ein bisschen aussehen wie Wasserrutschen in der Natur.
    Um kurz vor 12 Uhr folgen wir einem Schild zu einer Sehenswürdigkeit - Felsenmalerei aus der Steinzeit. Vom Parkplatz aus führt ein kleiner Wanderweg zu einem gemächlichen Fluss, von dessen Ufer man die Malerei bestaunen kann. Der Regen ist gerade etwas weniger geworden und so wagen wir den kleinen Spaziergang. Auf dem Weg dorthin finden wir dann endlich Beweise, dass hier oben tatsächlich Elche leben. Der ganze Wanderweg ist voller Elchkot. Um sicher zu gehen google ich zurück im Auto, wie der aussieht. Es besteht kein Zweifel! Naja, wenn wir schon keinen echten Elch sehen...
    Die Felsenmalerei ist sehenswert und der kleine Fluss dazu ebenfalls - er unterscheidet sich sehr von den bisher gesehenen. Alles wirkt malerischer und weniger wild. Fast wie im Märchenwald.

    Ein Stück fahren wir noch, dann entdecken wir mitten im Wald einen großen Gasthof. Auf dem Parkplatz verdrücken wir unser Mittagessen (wieder im Auto bei 7 Grad und Regen) und folgen im Anschluss einem Schild "Foss" zu einem riesigen Wasserfall direkt hinterm Gasthof. Wieder mal unglaublich diese Kräfte, die hier wirken!

    Nun beginnt die Tunnelreichste Strecke unserer Tour. Auf ca. 30 km durchfahren wir mind. 11 kleinere und größere Tunnel. Zweimal kommen uns riesige LKWs entgegen, wovon einer uns Dank seiner mittigen Fahrweise fast touchiert. Gut, dass Sebastian am Steuer sitzt, ich weiß nicht, ob ich so ruhig geblieben wäre. Eigentlich finde ich Tunnel nicht weiter schlimm, aber diese zwei Erlebnisse ließen das Herz ordentlich in die Hose rutschen.

    Kurz vor Bodø dann biegen wir nochmal von der Route ab. Im Reiseführer steht etwas von den schnellsten Meeresstrudeln der Welt, den "Saltstraumen". Hin und zurück ein Umweg von 24 km - machbar, da wir gut in der Zeit liegen.
    Wir parken unter einer riesigen Brücke und laufen diese dann hoch. Leider sehen wir zu dieser Tageszeit nur kleinere Strudel, da das Wasser gerade erst in den Fjord zurückströmt. Bis zur richtigen Flut dauert es laut Gezeitenplan der Gemeinde im Internet noch ein paar Stunden. Egal, wir hatten etwas Bewegung und haben zumindest starke Strömungen gesehen.

    Nun geht es endgültig nach Bodø. Die Stadt hat lt. Reiseführer 50.000 Einwohner, wirkt aber größer. Die Vororte ziehen sich lang und wir passieren mind. 4 Mautstationen bis zur Innenstadt - das wird teuer. Am Hafen finden wir einen Parkplatz (dieser ist sogar kostenfrei nach 16 Uhr) und bummeln durch die kleine Fußgängerzone, die zum Teil überdacht ist. Leider kamen wir genau kurz nach 16 Uhr an und die wenigen kleinen Cafés, die heute am Pfingstmomtag offen hatten, schließen jetzt. Wir laufen noch ein Stück und kehren schließlich auf ein Heißgetränk ins Hafencafé ein - auch okay.

    Nun geht es zurück zum Camper und hoch hinaus. 2 km außerhalb der Stadt auf einem Berg liegt unser Parkplatz für heute Nacht. Wir stehen wieder frei und theoretisch hätte man einen super Ausblick auf Stadt und Meer...wäre der Nebel nicht. Aber es ist ruhig und in der Natur - also nicht die schlechteste Option.

    Morgen geht es weiter nach Süden - 4.200 km liegen jetzt insgesamt hinter uns, bis Trondheim in 2 Tagen werden es fast 5.000 sein. Wir sind gespannt, was unterwegs noch so auf uns wartet.
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