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  • Day 13

    Vom Regen in die Sonne

    May 22, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Als wir heute gegen 7:30 Uhr erwachen ist es tatsächlich trocken. Allerdings nur noch genau für eine halbe Stunde. Zum Frühstück regnet es schon wieder und als wir gegen 9:30 losfahren wollen, ist auch noch unangenehmer und kalter Wind dazu gekommen. Ein Highlight gibt es jedoch am Frühstückstisch: Direkt neben unserem Camper hoppelt plötzlich ein großer Hase entlang. Ihn scheint das Wetter nicht zu stören.

    Wir fahren aus Bodø raus knapp 50 km Richtung Fauske zurück auf die E6. Dort wollen wir tanken und ein paar Sachen einkaufen. Beim Tanken machen wir heute einen Schnapper - wir zahlen für den Liter Diesel 13,47 NOK, als wir 20 Min. später noch einmal vorbeifahren kostet es 15,78. Dafür ist der Einkauf teurer - wir kaufen 2 Sorten Käse und eine kleine Packung Salami - das allein sind schon umgerechnet 12 Euro. Da wir uns ja nahezu komplett selbst versorgen, können wir uns das aber durchaus erlauben.

    Gegen 11 Uhr starten wir dann richtig. Noch 324 km liegen ab hier vor uns. Den größten Teil davon fahren wir durch den Saltfjellet/Svartisen Nationalpark. Es stürmt und regnet ununterbrochen, aber man sieht an der Natur, dass wir dem warmen Süden näher kommen. Das Grün der Bäume ist saftig und noch ganz frisch, die Gräser strahlen ebenfalls kräftig grün. Gerade so, als hätte der Frühling eben begonnen. Nach gut 1 Stunde Fahrt machen wir Rast am Nationalparkzentrum, was sich bei näherer Erkundung eher als Kunstgalerie im Nationalpark herausstellt. Der Eintritt ist jedoch frei und so schauen wir uns einige abstrakte Bilder mit allerlei Rentieren und Waldgeschöpfen an.

    Dann geht es weiter durch den verregneten, frühlingshaften Park. Die nächsten 50 Kilometer verschlafe ich und als ich aufwache sind wir in einer gigantischen Baustelle, die laut Sebastian schon mind. 20 km so verläuft. Offenbar wird in einem Großprojekt die E6 als Verkehrsknoten für die Süd-Nordroute erneuert. Irgendwie befremdlich die ganzen schweren Baumaschinen inmitten der Natur, aber wohl unerlässlich.

    Mitten im Park überqueren wir auch wieder den Polarkreis - nun sind wir endgültig wieder in südlicheren Gefilden.

    Der nächste große Stopp ist in Mo i Rana, ca. 110 km vor unserem heutigen Ziel Svenningsdal. Das Beste zuerst: Hier scheint die Sonne! Eine Weile vorher hatte es bereits aufgehört zu regnen, aber jetzt scheint richtig die Sonne. Herrlich!
    Die Stadt hat nur 18.000 Einwohner, bietet aber Shoppingmöglichkeiten für mindestens dreimal so viele. Hier finden wir bestimmt eine Wärmflasche für mich. Die habe ich leider vergessen und die letzten Tage schmerzlich vermisst.
    In einer Apotheke werden wir dann fündig. Es liegen 3 Stück da - der Norweger, der bei 8 Grad locker im T-shirt herum läuft, braucht so etwas wahrscheinlich nie. Das gute Stück soll 199 NOK kosten...kurz überlegt...gekauft. Es ist ja schließlich Urlaub und was kostet die Welt?

    Auf diesen Erfolg holen wir uns noch einen Kaffee und einen Kakao und genießen beides mit zwei heute morgen gekauften Zimtteilchen. Gut gestärkt geht's weiter.

    Wir weichen noch zweimal von der Route ab. Zum einen soll eigentlich von einer nicht weit von der E6 entfernten Anhöhe aus ein Gletscher zu sehen sein, stattdessen finden wir allerdings nur ein schönes Bergpanorama vor. Zum anderen entdecken wir kurz vorm Ziel den Laksforsen - ein sehr starker Wasserfall an einem Fluss, in dem anscheinend Lachse vorkommen.

    Gegen 18:30 Uhr erreichen wir den für heute anvisierten Campingplatz. Er punktet durch die super Lage am Fluss sowie mit grüner Wiese und Bergpanorama. Die Anlage ist sehr gepflegt und kurz nach dem Essen grast auf der Wiese eine Herde Rentiere - was für ein Schauspiel!

    Morgen geht es dann noch Trondheim - das wird Großstadtfeeling nach so viel Natur.
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