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  • Day 62

    Nazaré / Ausflug Jenny

    October 20, 2023 in Portugal ⋅ 🌬 19 °C

    Der Sturm hat seinen Höhepunkt erreichen. Vor dem Wellenbrecher Porto's haben sich 7 m Welle aufgebaut und brechen über der dicken Steinmauer herein. Trotz des Starkwinds von 35/40 Knoten im Hafen liegen wir ruhiger als in den letzten Tagen. So kann es für mich heute auf einen Ausflug in den Süden gehen:
    Zusammen mit der Crew der "La Lola" geht es frühmorgens im Mietwagen ca 180 km nach Nazaré. Dort erwarten uns hoffentlich die berühmten Big Waves.
    Leider werden sie es heute nicht auf 30 m Höhe schaffen, beeindruckend sind sie dennoch. Die Gewalt der Ozeane ist hier so gut wahrzunehmen, wie kaum wo auf der Welt.
    Nach einer schwierigen Parkplatzsuche - oh wunder, wir sind nicht allein - und einem kurzen Fußmarsch stehe ich gemeinsal mit Roxanne an der Felsklippe nahe dem Leuchtturm Nazarés. Unter uns breitet sich das Meer mit seiner endlosen Weite aus - der Atlantik!
    Langsam rollen die Wellen auf die Küste zu. Man kann anhand der Form erkennen, wie der Meeresgrund unter ihnen flacher wird, wie sie sich langsam aufbauen und dann immer größer werden. Gerade wenn man denkt, dass der Berg nicht noch größer werden kann, beginnt die Spitze des Wellenberges zu brechen. Schaum spritzt. Die Geschwindigkeit steigt. Und dann bricht der Wellenberg unter lauten Krachen in sich zusammen. Schaumige Wogen werden Richtung Land getragen. Man kann die Energie der Wellen spüren, die Kraft, die in diesen Schlägen liegt. Sie haben eine eigenartige Anziehungskraft. Gebannt schaue ich aufs Meer. Immer wieder rollen neue Wellen heran. Immer wieder wiederholt sich das Phänomen. Immer wieder sprüht die Gischt und begräbt alles unter sich. Ich könnte wohl stundenlang hier stehen und diesem Naturschauspiel beiwohnen. Eine Ehre hier sein zu dürfen. Ein Glück, dass ich dies einmal erleben durfte. Roxanne und ich begeben uns entlang der Klippen auf einen Wanderweg Richtung Meer. Aus jeder Kehre hat man eine neue Perspektive. Die Wellen scheinen immer größer zu werden. Die Menschen am Strand wirken wie Ameisen daneben. Bald darauf gehören wir zu den Ameisen und patschen barfuß im Schaum, der am Strand angespült wird, herum.
    Nur mühsam, kann ich meinen Blick letztenended abwenden. Doch der Tag bringt noch eine Überraschung. Eine unglaublich schöne. Verena und Peter haben sich angekündigt. Unsere geliebten Thor-Freunde. Als klar wurde, dass wir doch tatsächlich zu selben Zeit an diesem Ort sein würden, konnte ich meine Vorfreude kaum bezwingen. Peter hatte uns in den letzten Wochen immer wieder mit Wetter-Updates unterstützt. Die beiden sind so nah an uns dran, wie kaum jemand. Und umso dankbarer sind wir, dass wir diesen einen Tag mit den Beiden teilen durften! Am Nachmittag geht es für mich gemeinsam mit den Beiden per Bus Richtung Porto. Endlose Gespräche und freudige Momente füllen den Tag und Abend, den wir bei frischen, lokal gefangen Fisch, Garnelen und Tintenfisch ausklingen lassen!
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