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  • Day 57

    No Orcas sighted

    October 15, 2023 in Portugal ⋅ 🌧 18 °C

    Ein Prusten, ein Platschen. Panisch drehe ich mich um. Es ist nichts zu sehen. Ich schalte die Taschenlampe an. Auf einmal Zucken tausende Fischkörper über die Wasseroberfläche. Ich sehe etwas Pfeilartiges durch das Wasser schießen. Ist es ein Orca? Wo ist er hin? Oh da! Zu klein. Ein Delfin. Aber was waren das für Fische? Tausende! Die Delfine jagen übers Wasser! Sie jagen ihr Futter. Eine wilde Treibjagd bei Nacht. Um uns. Über all flappende Geräusche. Delfine, die auftauchen und wieder ins Wasser springen. Dann ist es Vorbei. Es ist wieder ruhig. Solche Erlebnisse werden wir noch öfter haben. Delfine erschrecken uns. Immer wieder leuchten unsere Taschenlampen in die Nacht. Doch dann kommen langsam die Sonnenstrahlen am Horizont empor. Sie leuchten Portugal in difuses Licht. Porto's Lichter sind bereits zu sehen. Es scheint als hätten wir es geschafft!
    Unser Wetterfenster war kurz. Wir konnten weniger segeln als wir wollten. Zu groß ist das Tief, das von hinten heranrollt. Wir sollten vorher im Hafen sein. Die Überfahrt beginnt also mit Motoren gegen Welle. Jakob ist wenig später seekrank. Auch bei mir rumort der Magen. Aber langsam gewöhn ich mich wieder daran. In der Nacht können wir endlich segel setzen und abfallen. Kurs Süd! Mit gehörigen Abstand zur Küste und Orcas, segeln wieder mit 5-7 Knoten dahin. Die Wellen werden zunehmen schwächer und wir kommen gut voran. Erst am Abend schläft der Wind ein und wir müssen erneut motoren. Dafür kommen wir dennoch gut voran. Zeit zum Kochen, Hörbuch hören und in die Wellen starren. Gegen vier Uhr biegen wir wieder Richtung Küste ab. Aber wir haben Glück. Keine Orcas werden uns finden. Wir erreichen die Hafeneinfahrt in den frühen Morgenstunden und ankern kurze Zeit später im Fluss "Douru". Porto wir sind da!
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