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- Day 141
- Sunday, January 7, 2024 at 5:30 AM
- 🌬 27 °C
- Altitude: Sea level
Caribbean Sea12°46’3” N 61°26’41” W
Dunkle Wolken

Saint Lucia liegt bereits einige Stunden in unserem Kielwasser. Zu zweit segeln wir Richtung Süden. Eine neue Erfahrung. Die erste Nachtfahrt zu zweit. Unseren letzten Mitsegler haben wir auf Martinique verabschiedet.
Und so sitzen wir nun hier. Nach den vielen Erlebnissen und Eindrücken der letzten Tage, ist es geradezu genießerisch die Zweisamkeit des Meeres zu haben. Abends sitzen und liegen wir gemeinsam im Cockpit und schauen uns die Sterne an. Der Wind weht mit konstanten 15 Knoten und wir segeln nur unter Genua. Es verpricht eine ruhige Nacht zu werden. Ich zähle die mir bekannten Sternbilder. Orion ist gerade im Osten aufgegangen. Sirius, der "Partystern" leuchtet hell am Himmel. Ich mümmel mich in meine Decke ein und finde doch keinen Schlaf. Zu ungewohnt ist es, um 19 Uhr schon die Augen zu schließen. Ich wechsel zum wiederholten Male den Schlafplatz (ein Luxus). Döse mal in der Koje, mal auf dem Sofa vor mich hin. Dann werde ich schlagartig wach. Ich höre die Genua lauthals schlagen. Schnell gucke ich nach draußen und spüre bereits die ersten Tropfen durch die offenen Fenster. Kurzerhand wird alles dicht gemacht und unser Wohnzimmer aus dem Cockpit in den Salon verholt (Kissen, Decken, etc.)
Der Himmel hat sich schwarz gefärbt. Kein Blinken. Kein Stern ist mehr zu sehen. Bedrohlich hört man die Genua klappern. Der Wind hat merklich zugenommen. Wir beschließen, die Genua zu bergen bis die Böe vorrüber ist. Wer weiß was dort drin ist. NE 20, SE 25, SE 28, ESE 5, ENE 5. Wir lassen den Motor ein wenig laufen. Bald darauf sieht man bereits die ersten Sterne wieder funkeln. Und kurz darauf erstirbt der Motor und ich kann wieder das Rauschen der Wellen unter unserem Rumpf wahrnehmen.
Noch mehrmals wird heute Nacht so eine Depression über uns hinweg ziehen. Erneut werden wir die Genua einreffen. Doch mittlerweile scheint der Mond. Er lässt die See weniger hoch wirken. Beruhigend wirft er sein Licht auf die Wellen und lässt mich auf den Morgen warten. Noch 20 Seemeilen bis Carriacou.Read more