• Geschafft - Ankunft Ahe

    27 juni 2024, Franska Polynesien ⋅ 🌬 28 °C

    Gemütlich Schwoien wir an unserem Ankerplatz. Der Frühstückstisch ist reicher gedeckt als sonst. Frische Brötchen, Eier mit Speck - wir feiern unsere Ankunft in Ahe. Die Etappe war durchwachsen. Anfangs hatten wir sehr leichte Winde und musste Motoren, um unser Zeitfenster einzuhalten. Ab dem nächsten Morgen hatten wir dann endlich stärkere Winde als angesagt und konnten gut segeln. 260 Seemeilen trennen die beiden Atolle. Zwei Tage Überfahrt. Wieder müssen wir unsere Ankunft timen.
    Wie geplant und erwartet erreichen wir die Inseln im Morgengrauen. Die Morgendämmerung ermöglicht mir einen grandiosen Ausblick auf den waldgesäumten Atollring. Mit 20 Knoten Wind erreichen wir den Pass im Norden. Wir nehmen uns die Zeit, um die Segel gut zu packen. Denn der Blick auf die Seekarte verrät - im Pass werden wir nicht nur den Strom gegen an haben, sondern auch den Wind. Und der Wind nimmt bereits merklich zu. Aus der Ferne sehen wir Wellen am Pass brechen und machen uns bereits Sorgen. Die Pässe in den Tuamotus sind für stehende Wellen bekannt. Diese können auch für Segelyachten gefährlich werden. Wir nähern uns deshalb eher gemächlich. Der Blick mit dem Fernglas lässt uns aufatmen. Es sind lediglich Wellen, die links vom Pass am Ufer brechen. Die Strömung ist aber bereits merklich zu erkennen und dann auch zu spüren. Unsere Geschwindigkeit sinkt von 4 Knoten auf 2 hinab. Wir erhöhen die Drehzahl. Doch der Strom nimmt zu. Werden wir das schaffen? Unsere Geschwindigkeit sinkt auf 1.3 Knoten herab. Trotz mehr Gas. Der Wind und der Strom erreichen ihren Höhepunkt. Doch langsam schieben wir uns durch die engste Stelle. Und dann sehen wir wieder eine 2 auf der Anzeige. Geschafft. Langsam motoren wir in das Atoll hinein. Auch hier fegt der Wind mit 20 Knoten. Ob der Ankerplatz geschützt genug ist?
    Bald werden wir es erfahren. Eine knappe Stunde dauert die Fahrt bis zum kleinen Ort im Südosten des Atolls. Ein Local hat uns den Tipp gegeben, innerhalb des inneren Riffs zu ankern. Ein sehr enger Ankerplatz mit vielen Untiefen. Wir beschließen den Anker weiter draußen zu werfen und uns das erstmal anzuschauen. Mit dem Dinghi geht es also die letzten 100 m auf Expedition. Jonas im Wasser, ich im Boot mit Karte. Wir markieren die Felsen, loten und schauen uns genau an, wo wir den Anker werfen können. Am Ende entscheiden wir uns für einen Ankerplatz, legen eine Boje und düsen zurück zur Jonny. Anker hoch. Und dann im Slalom um das Riff. Jonas gibt mir die Abstände zur Boje durch. 1 m rechts davon soll der Anker fallen. Ich höre die Kette hinausrattern. Gebe rückwärts Gas und wir legen uns die Kette zwischen die Felsen. Wie mittlerweile unser Standard, tauchen wir die Kette ab und binden entsprechend unsere Perlenbojen ein. Dadurch liegt die Kette im Schiffsnahen Bereich nicht am Grund, sondern schwebt. Über die Felsen und Korallen. Wir schützen dadurch die wertvolle Natur, die wir erhalten wollen.
    Durch erhöhte Rückwärtsfahrt prüfen wir den Halt der Kette und dann klingelt pünktlich der Wecker. Die Brötchen im Ofen sind fertig und der Anker hält! Angekommen im Atoll Nr. 2 – Ahe!
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