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  • Day 19

    Taj Mahal

    August 2, 2011 in India

    Der Taj Mahal, ist ein ca. 68 Meter hohes, 57 Meter langes und 57 Meter
    breites Mausoleum (Grabgebäude), das sich auf einer 96 Meter x 96 Meter
    großen Plattform am Südufer des Flusses Yamuna am Stadtrand von Agra
    im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh erhebt.

    Der Gebäudekern besteht ebenso wie die Kuppel und die Minarette aus vor
    Ort gebrannten Ziegelsteinen, die außen wie innen mit weißen
    Marmorplatten verkleidet sind.
    Der muslimische Großmogul Shah Jahan ließ den Bau zum Gedenken
    an seine im Jahre 1631 verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal, später auch Mumtaz-uz-Zamani erbauen.

    Der Grundriss des auf einem ca. 5 m hohen quadratischen Unterbau
    stehenden eigentlichen Mausoleums entspricht einem unregelmäßigen
    Oktogon, welches von einer knapp 30 m hohen, auf einem Tambour
    ruhenden gebauchten Außenkuppel mit einem Maximaldurchmesser
    von 26,65 m überwölbt ist; diese wiederum ist von vier kleinen offenen, pavillonartigen Chhatri-Aufbauten mit kleinen – nicht gebauchten –
    Kuppeln umstellt.
    An der Fassade unterhalb der großen – nach neuesten Messungen
    nicht ganz spiegelsymmetrischen Zentral-Kuppel befindet sich an
    den vier Längsseiten des Gebäudes ein mittlerer großer Iwan-Bogen
    mit einer Nische, flankiert von kleineren Bögen in zwei Ebenen.
    Die vier um das Hauptgebäude herum angeordneten Minarette mit zwei Umgängen sind leicht vom Gebäude wegweisend geneigt, damit sie
    bei einem Erdbeben nicht auf das Hauptgebäude stürzen.
    Taj Mahal, Innenraum mit den von einer achteckigen Jali-Schranke
    umgebenen Kenotaphen von Mumtaz Mahal und Shah Jahan.
    Unter der Innenkuppel befindet sich ein oktogonaler Zentralraum
    mit den Grabmälern von Mumtaz Mahal und Shah Jahan.

    Die hier befindlichen Gräber sind Kenotaphe; die eigentlichen,
    schlichteren Gräber befinden sich in der darunterliegenden Krypta.
    Das Grabmal von Mumtaz Mahal befindet sich genau in der Mitte,
    im völligen Einklang mit der Symmetrie des Raumes, während das nur
    wenig größere Grabmal Shah Jahans erst nachträglich hinzugefügt wurde, und daher asymmetrisch daneben steht.
    Die Außenfassaden und auch die Grabmäler im Inneren sind mit Reliefs
    und vor allem mit vielfarbigen Marmorinkrustationen im Pietra dura-Stil
    von größter Feinheit verziert.
    Dabei finden sich bunte florale Motive, wie z. B. Lilien, Rosen und andere
    Blumen, aber auch Inschriften mit Passagen aus dem Koran in schwarzem
    Marmor auf weißem Grund.
    Das Grab des Shah ist nur mit Blumenmotiven verziert, während das von
    Mumtaz Mahal auch Koran-Inschriften hat, weil im Islam „eine Frau,
    die stirbt, während sie Leben gibt, als Märtyrerin betrachtet wird“.
    Auf den Seiten ihres Sarkophags finden sich die 99 Namen Gottes und
    oben die Inschrift: „Er ist ewig. Er ist genug.“, und die folgende Passage
    aus dem Koran:
    „Gott ist derjenige, der keinen Gott neben ihm hat.
    Er weiß, was verborgen ist und was manifest ist.
    Er ist barmherzig und mitfühlend.“

    Nebengebäude und Garten
    Der Taj Mahal befindet sich innerhalb eines von einer Mauer aus
    rotem Sandstein umfriedeten Bezirks. Dieser Bezirk wird durch einen
    Torbau betreten, der aus rotem Sandstein mit weißen Marmorverzierungen
    besteht.
    Auf dem Dach dieses Torbaus befinden sich in den vier Ecken kleine
    oktogonale, offene Kioske mit Kuppeln aus weißem Marmor;
    über dem äußeren und dem inneren Eingang je eine offene Passage, überwölbt von einer Reihe von je elf kleinen weißen Kuppeln. Es sind insgesamt 26 Kuppeln. Auch der Torbau ist mit Zitaten aus dem Koran verziert.
    Eingangsgebäude
    Zwischen dem Torbau und dem Mausoleum liegt ein 18 Hektar großer
    Garten mit einem länglichen Wasserbecken im Zentrum, einen viergeteilten symmetrischen Tschahār Bāghnach dem Muster des Bagh-e Wafa bei Dschalalabad.
    Nach traditionell islamisch/persischer Vorstellung handelt es sich
    also um einen Paradiesgarten.
    Das eigentliche Mausoleums-Gebäude am Ufer des Flusses wird
    rechts und links von zwei Gebäuden flankiert, die aus rotem Sandstein
    mit Verzierungen aus weißem Marmor bestehen; jedes dieser beiden
    Gebäude trägt drei weiße Marmorkuppeln, jedoch niedriger als der
    zentrale Taj Mahal. Das Gebäude im Westen, in der Richtung nach Mekka,
    ist eine Moschee.
    Das symmetrisch gegenüberliegende Gebäude im Osten des Mausoleums
    ist ursprünglich ein Gästehaus mit gleichem Grundriss.
    Geschichte
    Der Bau des Taj Mahal wurde kurz nach dem Tode Mumtaz Mahals im
    Jahr 1631 begonnen und 1648 fertiggestellt.
    Beteilgt waren über 20'000 Hnadwerker aus vielen Teilen Süd- und
    Zentralasiens und verschiedene Architekten, unter anderem Ahmad Lahori
    und der aus Afghanistan stammende Perser Abu Fazel.
    Er verschmolz persische Architektur mit indischen Elementen zu einem herausragenden Werk der indo-islamischen Baukunst.
    Die Baumaterialien wurden aus Indien und anderen Teilen Asiens mit Hilfe von ca.1000 Elefanten herangeschafft.
    Der weiße Marmor kam aus der Gegend von Jaipur (Rajasthan),
    schwarzer Marmor aus einem Ort namens Charkoh, gelber Marmor von den Ufern des Narbada.
    28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen wurden in den Marmoreingesetzt: Jaspis aus dem Punjab, Karneole aus Baghada,
    Achat aus dem Yemen, Kristall aus China, Lapislazuli und Saphire aus Ceylon, Korallen aus Arabien und vom Toten Meer, Granatem aus Bundelkhand, Diamanten aus Panna, Onyx aus Persien, Blutjaspis aus Fatehpur Sikri,
    und noch verschiedene andere Steine, unter anderem auch Türkise.

    Die im Marmor eingeklebten Blüten, bestehen aus 28 verschiedenen Edel-
    und Halbedelsteinen wie:
    Jade, Lapislazuli, Saphire und Diamanten.
    Diese Edelsteine stammen aus Persien, Russland, Afghanistan und dem Tibet.
    Eine Lotusblume besteht aus 16 verschiedenen Edelsteinen.
    Die Rezeptur des Klebstoffs, bleibt streng geheim.
    Fertigstellung
    Das Datum der Fertigstellung ist umstritten. Die Kritiker stützen sich dabei
    auf drei Argumente:
    • Der Hofchronist Abdul Hamid Lahori vermerkte, dass der Bau ein halbes Jahr
    nach dem Tode von Mumtaz Mahal (gestorben am 17. Juni 1631) begonnen
    worden sei und die Bauzeit zwölf Jahre betragen habe. Demnach müsste das
    Mausoleum 1644 fertiggestellt worden sein.
    • Eine Inschrift über dem Haupteingang enthält die Jahreszahl 1648 als
    Fertigstellungsangabe.
    • Aus dem Jahr 1652 existiert ein Brief des Prinzen Aurangzeb, des Sohnes von
    Shah Jahan, der besagt, dass der Taj Mahal reparaturbedürftig sei.
    • Der französische Reisende Tavernier behauptete, den Anfang und das Ende
    der Bauarbeiten miterlebt zu haben, und gibt 1652 als Ende der Arbeiten an.

    Sicherheitsmaßnahmen
    Nach Bombendrohungen im Jahre 2006 verstärkten die indischen Behörden
    die Sicherheitsvorkehrungen. Das Gelände des Taj Mahal kann nur noch
    durch Sicherheitsschleusen betreten werden.
    Die Mitnahme von Flüssigkeiten, ausgenommen Trinkwasser, ist Besuchern
    nicht erlaubt.
    Das Baudenkmal wird von Soldaten rund um die Uhr bewacht.
    In seinem Umkreis wurde ein Flugverbot erlassen.
    Zwischen 500 und 700 Rhesusaffen bewohnten 2020 die Anlage und
    stellten Touristen nach, um Nahrung zu erbetteln.
    Auch kam es zu einzelnen Angriffen durch die Affen, so dass man sich
    entschloss, zum Besuch des US-Präsidenten Donald Trump Ende
    Februar 2020 mit Schleudern bewaffnete Polizisten zur Abwehr der Affen abzustellen.

    Umweltschäden
    Im Dezember 2002 wurde die Marmorfassade mit Multani Mitti, einer traditionellen indischen Mixtur aus Erde, Körnern, Milch und Kalk behandelt,
    um Korrosionspuren zu beseitigen.
    Da Firmen viel Wasser aus dem Fluss Yamuna ableiten, sinkt dessen Pegel
    stetig. Dadurch kamen die hölzernen Stützpfeiler des Monuments mit Luft
    in Kontakt und wurden brüchig. Feinstaub aus der nahen Millionenstadt
    Agra verfärbte die Fassade gelb.
    Auch durch Abholzung ist das Mausoleum oft Sandstürmen ausgesetzt.
    Indiens oberstes Gericht entschied Anfang 2018 den Abriss des gesamten Monuments, wenn nicht sofort Erhaltungsmaßnahmen beginnen.
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