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  • Day 12

    Porongurup National Park

    October 15, 2016 in Australia ⋅ 🌬 10 °C

    Cape Le Grand National Park - Stirling Range National Park - Porongurup National Park
    Mitten in der Nacht werden wir von teils heftigen Regenfällen und uns herumrüttelnden Winden geweckt. Da das Wetter nach dem Klingeln des Weckers ähnlich ist, entscheiden wir uns den geplanten Morgenspaziergang zu einer kleinen Aussichtsplattform westlich der Lucky Bay zugunsten von ein wenig mehr Schlaf sausen zu lassen. Nach getaner Morgenroutine machen wir uns dann gegen 9:30 Uhr zu unserer nächsten Monsterfahrt auf: in den Nationalpark Porongurup nahe der Stadt Albany, die fast 490 Kilometer westlich von Esperance liegt. Eigentlich wollten wir die vielen National Parks auf dem Weg dorthin erkunden und in diesen übernachten, doch wie wir aus unseren schlauen Reisebüchern entnommen haben sind sowohl der riesige Fitzgerald River National Park wie auch der Stirling Range Nationalpark hauptsächlich auf 4wd Fahrzeuge ausgerichtet und mit Sandpisten erschlossen. Dies bedeutet, dass diese Parks mit unserem 2wd Riesen Camper speziell nach dem vielen Regen letzte Nacht als Ziele entfallen. Nichtsdestotrotz machen wir uns nach einem kurzen Tankstopp in Esperance munter auf den Rückweg nach Ravensthorp (das wir vor 2 Tagen bereits passierten), wo wir eine kurz halten.

    Der zweite Teil der Fahrt hat dann einige Überraschungen für uns parat. Unser mobiles WC fängt an ein wenig unvorteilhaft zu riechen, unerwartet zerschellt eine Weinflasche während der Fahrt, was uns zum Halt und einer Säuberungsaktion zwingt, und wir geraten immer wieder in ein spannendes Wetterschauspiel von kurzen Platzregen Attacken und starken Winden. Zudem werden wir heute das erste Mal mit der Situation konfrontiert auf die uns bereits Francis bei unserer Abreise hingewiesen hat, dass sich unsere Dieselanzeige immer mehr dem Reserve-Viereckli nähert.
    Die geplante Tankstelle war in rettender Sichtweite, und als Aleks gerade den Dieslhahn von der Zapfsäule nehmen wollte stellte er erschreckt fest, dass diese festgeschlossen war. Erstaunt möchte er die Tankstelle betreten, da sieht er das Schild „closed“. Kein Problem, die nächste Tankstelle ist nur 20 Kilometer entfernt – doch was für eine Gemeinheit, da ist schon wieder das gleiche Schild! Also passieren wir einmal ganz den Porongurup-NP, welcher trotz des eher bewölkten Wetters phänomenal schön und sehr grün ist und es uns nach dem ersten Blick sehr angetan hat, um in Mount Barker zu tanken – wobei Aleks immer angespannter wird und fast ein (kleines) Herzkriesi bekommt, da sich bereits die Reserveanzeige eingeschaltet hat und wir teils mangelnder Anzeige nicht genau wissen wie weit wir es noch schaffen. :) Aber dann Endlich: Eine BP-Tankstelle am Horizont, und wir rollen zur Dieseltanksäule und brechen in einen tobenden Jubel aus (Aleks hauptsächlich). Nach dem befreienden Tanken und einem kleinen Schwätzchen mit einem den Kanton Wallis kennenden Australier fahren wir wieder zurück zum Porongurup Nationalpark Camping Platz und machen dabei in der Hoffnung ein thailändisches Essen zu ergattern einen Halt bei Maleeya's Thai Cafe… um aber schnell wieder aufgrund der „Nachmittagspause“ enttäuscht umzukehren. Im Campingplatz ankommend und von einem Platzregen heimgesucht lernen wir beim Einchecken den höchst enthusiastischen, Deutschen Auswander-Enkel und Betreiber des Parkes kennen. Er schildert uns mit viel Liebe zum Detail alle Möglichkeiten im Porongurup Nationalpark. Zudem erklärt er uns, wie die kleine Granitgebirgskette, die Teil des Parkes ist und die wir gerne besteigen möchten, vor Abermillionen von Jahren während der Kollision des Urkontinents Godwana mit der Antarktis entstand, und ein Magnet für Wissenschaftler und Flora und Fauna Liebhaber aller Art . Dankend leeren wir danach endlich die Toilette und das Abwasserreservoir unseres Campers am Dumping Point des Parkes und stellen den Van an unserem wieder mit Storm betriebenen Platz ab. Während wir fein zu Nacht essen und über unsere weiteren Pläne wer Weiseln müssen wir das erste Mal seit wir hier sind unsere Klimaanlage für das Heizen verwenden: denn es ist verdammt kalt geworden. Beim Abwaschen des Geschirrs in der Park Küche trifft Aleks dann auf diese vor wenigen Stunden geschilderten Flora und Fauna Liebhaber: Eine hoch motivierte, Wein gurgelnde und wild durcheinandergemischte Gruppe von ca. 20 Personen sitzt sehr gelassen in der Küche und tauscht sich über die seltenen Pflanzenarten der Region aus. Zurück im Camper gehst dann erschöpft von diesem etwas verrückten Tag eng aneinander kuschelnd zu Bett.
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