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  • Day 15

    Margaret River

    October 18, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 14 °C

    Pemberton – Beedelup National Park – Augusta – Cape Leeuwin – Margaret River
    An diesem Morgen gönnen wir uns mehr Schlaf alsin den letzten Tagen und wachen erst später auf. Da wir dadurch nicht mehr so viel Zeit bis zum auschecken um 10 Uhr haben, beschliessen wir heute unser Frühstück nicht im eigenen Camper zu essen, sondern gehen in eine Bakery just ausserhalb unseres Parkes in Pemberton. Wir gönnen uns wie üblich einen fein zubereiteten Cappuchino, und Aleks probiert gleich zwei der mit Auszeichnungen versehenen „Meat Pie’s“ der Bakery, die ihn lange bei guter Laune halten. Gestärkt machen wir uns auf den weiteren Weg Richtung Westen, um herauszufinden wo wir heute Abend landen werden.

    Nach gut 20 Kilometer Fahrt machen wir im kleinen und herzigen Beedelup National Park den ersten Halt. Der Park lockt uns mit einem Wasserfall und einer Hängebrücke. Das Highlight dieses Stopps erfahren wir aber schon auf dem Parkplatz, da uns ein neugieriger und auf der „Jöö-Skala“ 100 von 100 Punkten erreichender Kragensittich begrüsst. Der kleine bunte Racker scheint von Tanjas Apfel angetan zu sein, und sie teilt ihn gerne mit ihm. Francis meint später, als wir ihm davon erzählen, dass dies äusserst ungewöhnlich sei.Ein wenig schweren Herzens Abschied nehmend von dem kleinen Vögelchen, dass Tanja sofort adoptiert hätte, sehen wir uns dann den zwar nicht so spektakulären, aber dennoch idyllischen Wasserfall und seine Hängebrücke an und schiessen die obligatorischen Erinnerungsfotos. Die nächsten eineinhalb Stunden auf dem Weg nach Augusta verbringen wir gut gelaunt Lieder singend, aber uns auch das erste Mal dem baldigen Ende unserer 16 Tage Campertour bewusst werdend. Kurz vor Augusta fahren wir dann an einer echten australischen Baustelle vorbei, und sehen sogar einen kleinen, kontrollierten Waldbrand am Strassenrand, dessen Sinn wir nicht ganz verstehen.

    Das prächtige Augusta, dass wie eine Feriendestination am Mittelmeer wirkt, durchfahren wir und schliesslich erreichen wir den südlichsten Ort in Westaustralien: Cape Leeuwin. Überraschenderweise ist hier enorm viel los, und wir wundern uns über den grossen Menschenansturm. Bevor wir das Gelände betreten, gönnt sich Tanja ein kleines Mittagessen in Form von Resten unseres lauwarmen Salates, wobei Aleks leider erfolglos versucht per Wlan seine virtuellen Bedürnisse zu stillen. Danach gehts los, und wir entschieden uns die „Standard-Tour“ des Leuchturms zu machen. Dies beinhaltet keinen Zutritt zum Turm selbst, ermöglicht uns aber mit einem Audio Gerät bewaffnet Zutritt in das komplette Gelände um den Turm. Die Audio Aufnahmen an den 16 Stationen sind äussert interessant, und wir erfahren auf Deutsch die Entstehung des Turmes und seine Bedeutung als drittgrösster Leuchtturm Australiens. Wir lauschen dem Leben als Turmwächterfamilie und hören die tragische Geschichte einer schwangeren Frau, die bei einem Sturz in einem der Häuser ums Leben kommt und als „Geist“ Folgefamilien heimsucht, über weitere tragische Ereignisse wie einem 1945 vor der Küste in einen Sturm geratenen Kriegsschiff bei welchem junge Matrosen das Leben verlieren, über Flora, Fauna und die Bedeutung des Capes im Leben von Buckelwalen auf ihrem Weg nach Norden und zu guter Letzt über Matthew Flinders, dem bereits 1801 am Cape Leeuwin ankommenden Pionier, der als Erster Australien umfährt und die Küste sogar so genau kartographiert, dass die heutigen Karten nur minimal von seiner von Auge erstellten Karte abweichen. Eine jede Menge wertvoller Infos und toller Geschichten also, über welche wir uns am Ende der Tour im Kaffee unterhalten und zumindest gemeinsam beschliessen können: Das Leben als Turmwärter wäre nichts für uns. Beim erneuten durchqueren von Augusta Richtung Norden machen wir einen kurzen Halt an der Flinders Bay, benannt nach dem oben erwähnten Herr Flinders, schauen dem faszinierenden Wellengang an der malerischen Küste zu und tanken hoffentlich das letzte Mal auf dem Weg nach Perth!

    Da wir zeitlich gut unterwegs sind, fahren wir in das ca. 35 Minuten entfernte Margaret River, der wohl belebtesten Stadt seit dem Start unseres Trips. Die sehr busy Hauptstrasse mit vielen Restaurants und Läden strotzt vor Leben, und wir entschliessen uns, hier zwei Nächste zu bleiben. Aufgrund dessen buchen wir beim Besuch der Tourist Information der Stadt für den morgigen Tag eine ganztägige Weintour. Diese Seite vom Südewesten Australiens haben wir bis dato noch nicht erforscht, weshalb dies nun der richtige Zeitpunkt dafür scheint. Nach dem Einchecken in den Campervan Park in Margaret River, einem Spaziergang in die Stadt mit einem feinen Pizza-Abendessen, fallen wir zufrieden in unser Bett, gespannt auf die morgige Tour und die zu erwartenden Eindrücke.
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