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  • Day 16

    Margaret River Wine Tour

    October 19, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 15 °C

    Mit einem kleinen Frühstück gestärkt machen wir uns zu Fuss von unserem Camping Park auf Richtung Innenstadt. Wir werden heute nämlich komplett ohne eigenen Camper den Tag verbringen, weil wir uns am Tourist Information Center, gut 15 Gehminuten entfernt, einem Weintourbus anschliessen werden! Rechtzeitig zur Abholzeit ankommend werden wir von unserem heutigen Host, dem anfangs 60, doch jung gebliebenen Silvano begrüsst, der selbst Aleks in Sachen Energie und „fast übertriebener ständiger guter Laune“ Konkurrenz macht (weshalb sich die beiden auch sofort in einander verlieben). Unsere 14-köpfige Gruppe ist wild durchmischt, und mit dabei sind ein junges Päärchen aus Melbourne, dass Verwandte im Westen besucht und dabei Urlaub macht, ein Mitte-40-er Päärchen aus Sydney das die Westküste als Backpacker bereist, 4 lustige deutsche Frauen die sich seit dem Kindergarten kennen und nun das erste Mal ihre Kollegin Jacky, die nach Australien ausgewandert ist besuchen, die in Saudi Arabien wohnende Virginia, ihre (sich etwas für ihre extravagante Mutter schämende) Tochter Helene und ihre südafrikanische Kollegin Aileen und zu guter Letzt die 27 jährige Nicola aus England, die alleine als Backpackerin Australien bereist. Schnell wird klar, dass Silvano eine lockere Atmosphäre schaffen will, alle in seine Witzchen involviert und unsere Weindegustationen als „Work“ beschreibt. Wir fragen uns zu diesem Zeitpunkt, ob wir nebst guter Laune und Witzchen auch etwas lernen.

    Den ersten von 7 Stopps machen wir bei Edwards Wines. Das kleine Anwesen bietet neben seinen Weinreben einen herzigen kleinen Hund und drei sich selbst sehr ernst nehmende Lamas. Der Besitzer, Christian, begrüsst uns sehr herzlich und Silvano zeigt uns das erste Mal, dass er neben guten Witzen auch wirklich etwas von Wein versteht. Er erklärt uns Weinkostanfängern die drei S: Smelling, Swelling and Sipping, wobei er sehr verständlich erklärt warum der Wein im Glass gemischt wird (um in mit Sauerstoff in Verbindung zu bringen und so alle „Aromen“ freizusetzen), und schlägt uns vor anstatt des üblichen Sippens zum Probieren mehr Wein auf die Zunge zu nehmen, was die Geschmacksnerven mehr stimuliert. Wir probieren zwei Weiss-, und zwei Rotweine und erfahren dabei nicht nur mehr über die Zubereitung der Weine selbst, sondern auch die Erfolgsgeschichte von Edwards Wines: Christians Vater hat 1994 den ganzen Weg von England bis nach Perth mit seinem rotorbetriebenen Flugzeug zurückgelegt. Obwohl ihm bereits kurz nach dem Start ein Propeller kaputt geht, und er drei Wochen für die Reparatur in Frankreich verbringen muss, schafft er den Weg durch ganz Europa, über Dubai und Asien bis nach Perth und verkauft diese Geschichte in seinen Weinen, was auf der die gesamte Strecke seines Fluges abbildenden Etikette zu sehen ist.

    Nach der ersten Degustation fahren wir zur zweiten Winery: Adifern Wines. Hier werden wir vom jungen, aus Frankreich ausgewanderten Adrien begrüsst, der uns mit charmantem Akzent durch verschiedene Weiss- und Rotweine führt die besonders Aleks sehr gut gefallen. In dieser Zeit richtet Silvano unser Mittagessen, das wir am grossen Tisch des Degustationsraumes verspeisen werden. Hier probieren wir auch einige speziellere Weine, wie einen „sparkling Wine“ mit „Bubbles“, oder verschiedene Blends wie den Campfire Wine den Aleks sofort kaufen muss. Nachdem alle ein wenig lockerer und lustiger werden, ist es Zeit zu essen, und Silvano erklärt uns, was er alles bereit gestellt hat. Wir probieren zum ersten Mal Krokodil und Känguru, und kommen mit vielen der Gruppenmitglieder ins Gespräch.

    Nach ein bisschen mehr Dessertwein geht’s dann weiter zur nächsten Station: Einer Bierbrauerei. Ein bisschen enttäuscht, dass wir das Brauen des Bieres selbst nicht sehen, verbringen wir hier trotzdem eine sehr lustige dreiviertel Stunde und probieren Pilsner, Weizenbier, 3 verschiedene Ale Varianten und ein Porter, wobei Tanja nur beim Trinken des Weizenbiers und Porters partizipiert und die anderen an Aleks hängen bleiben.

    Danach geht’s zum nächsten Weinanwesen, Brookwood Estates, gefolgt vom Käseprobieren in einer Käserei, wieder zum Weinprobieren in die Churchview Winery und zu guter Letzt in eine Schokoladenfabrik. Nicht dass es sich nicht lohnt genauer über diese zu berichten: alle Stationen waren sehr köstlich und boten feine Weine wie auch Leckereien, doch spätestens nach der letzten Winery waren wir froh, dass der Schlemmer Tag bald vorbei ist. Nonno Silvano lässt uns wieder beim Tourist Information Center raus, wo wir uns herzlich von allen verabschieden und nach ein wenig Shopping in der Innenstadt froh sind nach Hause laufen zu können. Wir lassen den Abend gemütlich mit Wasser und gleich zwei ultra spannenden Folgen Sherlock auf unserem Laptop ausklingen, ehe wir zu Bett gehen.
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