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  • Day 6

    Vier Tage im Paradies

    March 22, 2019 in Brazil

    Meine Reise begann mit vier traumhaft schönen und entspannten Tagen in Morro de São Paulo. Schon bei der Ankunft fühlte ich mich wie im Paradies: Überall Palmen, Wasser, Strand, Kokosnüsse, Obst und das beste: keine Autos!

    Unser Airbnb lag nur 1 Minute vom Meer entfernt. Wir hatten zwei Zimmer: Das Schlafzimmer bekamen Natalia und die kleine Laura und das ausziehbare Bett teilte ich mir mit Lena, dem Kindermädchen von Laura. Lena hat auch schon Natalias Mama geholfen als sie noch ein Kind war und sie ist deswegen wie ein Familienmitglied.
    Da es bereits Zeit fürs Mittagessen war gingen wir kühlendes Açaí essen. Açaí ist ein Sorbet aus den Früchten der Kohlpalme. Ein weiteres typisches Essen ist Tapioca: Stärke, die aus der Maniokwurzel hergestellt und z.B. als
    Fladen zubereitet gegessen wird.

    Dank der zwei kleinen Herdplatten mussten wir nicht immer auswärts essen, sondern kochten auch oft zusammen. Natalia machte gleich am ersten Abend Brigadeiro für mich; eine typisch brasilianische Süßigkeit aus Kondensmilch und Kakao, die wir schon in Mexiko sehr oft zusammen gegessen haben. Auch das bekannte Pão de Queijo hatte sie in ihrem Koffer dabei. Dieses köstliche Käsegebäck kann man zwar in ganz Brasilien kaufen, aber die Orignalversion mit dem Originalkäse gibt es nur in Belo Horizonte. Leider gab es in unserer Kochecke keinen Ofen und so gingen wir zum Bäcker gegenüber und fragten, ob wir seinen Ofen nutzen dürften. Natürlich war das was in Deutschland undenkbar wäre hier in Brasilien kein Problem. Als Dankeschön bekam der Bäcker frische Pão de Queijo und das Rezept.

    Am Hauptstrand ist auch in der Nebensaison noch viel los. Tagsüber relaxen viele am Wasser und aus den Lautsprechern ertönt Reggaeton. Damit hätte ich in Brasilien überhaupt nicht gerechnet. Nur leider tanzt niemand... Am Abend füllen sich die Restaurants und den ganzen Strandweg entlang werden Cocktails, Tapioca und Churros verkauft. Vor den Restaurants gibt es Live Musik und es wird vor allem brasilianischer Forró gespielt. Aber auch hier tanzt leider wieder niemand. Das hielt Natalia aber nicht davon ab mich einmal aufzufordern.
    Am zweiten Tag machten wir einen Ausflug zum Praia de Garapuá. Ein Strand an dem kaum Menschen und dafür umso mehr bunte Fische sind. Ich wollte garnicht mehr weg.

    Vor der Reise hatte ich mir noch Sorgen gemacht wie ich mit Laura sprechen und spielen soll. Aber es hat viel besser funktioniert als ich dachte und mein Spanisch-Portugiesisch wurde immer portugiesischer. Laura ist aber auch eine sehr geduldige Lehrerin und der Unterricht sehr intensiv: Ich musste immer neben ihr sitzen, wir spielten mit den deutschen Fingerpuppen und Polly, schauten Kurzfilme, malten zusammen (dabei habe ich viele Tiervokabeln gelernt) und suchten Muscheln (und sammelten nebenher Plastikmüll am Strand, wobei zum Glück eh recht wenig rum lag). Sie lernte auch ein bisschen Deutsch und hat eine hervorragende Aussprache.

    Da Natalia die Fahrt auf dem wackeligen Boot nicht so gut getan hatte, entschieden wir uns diesmal für den Landweg: Zuerst ging es 12 Minuten lang mit einem Boot zum nächstgelegensten Ort auf dem Festland, von dort aus 2 Stunden mit dem Bus weiter und dann folgte eine 40 Minuten lange Fahrt auf einer großen Fähre.

    Ich muss zugeben, dass ich hier erst gelernt habe wo die Cashewnüsse herkommen. Irgendwie habe ich mich das vorher noch nie gefragt. Der Caju-Baum trägt sehr ungewöhnliche Doppelfrüchte: die Cashew-Birnen und die an Bohnenkerne erinnernden Cashewnüsse, die quasi als Anhängsel an der Frucht wachsen. Der Saft aus der Frucht schmeckt total erfrischend. Auf der Fähre lief jemand mit frisch gerösteten Cashewnüssen herum und ich wollte sie unbedingt probieren. Da Natalia, Laura und Lena weiter weg saßen konnte ich nun mein Portugiesisch auf die Probe stellen: wenige Minuten später saß ich glücklich mit meinen Chasews in der Hand da, die ich sogar ganz ungewollt um die Hälfte runter gehandelt hatte; Portugiesisch-Test erfolgreich bestanden.
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