• Tag 131 bis 133: PCT Days

    August 15, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 20 °C

    Als feststand, dass ich wirklich den PCT wandern werde, war mir auch klar, dass ich gern zu den PCT Days gehen will. Das ist eine Art Festival, wo man alle wieder trifft, mit denen man schon mal unterwegs war . Außerdem ist es eine Art Messe, auf der die meisten Marken anwesend sind, die im leichten und ultraleichten Bereich eine Rolle spielen. Man kann sich also über neue Ausrüstung informieren und gegebenenfalls auch Mängel reklamieren.
    Das Festival findet immer in Cascade Locks an der Grenze zwischen Oregon und Washington statt.
    Eigentlich war es mein Ziel zu Fuß dort zu sein, wenn die PCT Days stattfinden, doch das haben wir leider nicht geschafft. Deshalb mieteten wir uns einen Minivan und machten einen Roadtrip! Bevor wir starteten machen wir noch einen Stop bei REI und Walmart. Es ist so entspannend einfach alles mit Auto erledigen zu können.
    Danach ging es knapp 3 Stunden durch Oregon bis nach Cascade Locks.
    Der erste Stopp sollte die Post sein, denn ich hatte ein Paket mit warmen Sachen (Mütze, Handschuhe und Schlafsackliner) hierhin geschickt, was ich nun abholen wollte. Außerdem haben wir eine Box mit Essen für 6 Personen für je 2 Tage an einem Ort geschickt, wo man nicht gut einkaufen kann.
    Danach ging es Richtung Zeltplatz, wo schon eine Schlange an Wanderern wartete. Ich hab so viele liebe Menschen wiedergetroffen, mit denen ich mal abschnittsweise gewandert bin. Ich hab dann meine Tyvek-Zeltunterlage geschnappt und alle, die ich kannte, darauf unterschreiben lassen.
    Nachdem die Zelte aufgebaut waren, gingen wir zu einer Brauerei, wo am Abend eine kleine Eröffnungsparty stattfand.

    Am Freitag haben wir erstmal ausgeschlafen und waren dann in einem Diner frühstücken. Gegen Mittag öffnete das Ausstellungsgelände und wir schaute uns um. An vielen Ständen konnte man Glücksräder drehen und Sachen gewinnen. Es gab auch andere Gewinnspiele, wo man teilweise neue Rucksäcke, Zelte und Schlafsäcke gewinnen konnte. Leider hatte ich wenig Glück.
    Zwischendurch hat man bekannte Gesichter getroffen und sich über die Erfahrungen der letzten Monate ausgetauscht.
    Am Nachmittag war ich nochmal bei der Post, um das Paket neu bestückt weiterzuschicken.. diesmal nach Seattle, dem Ende meiner Reise. Außerdem habe ich mit der Postlady über mein Paket gesprochen, was noch in Mt. Shasta festhängt. Sie meinte, die kümmert sich darum und lässt es auch an die Adresse in Seattle weiterleiten.
    Abends gab es Live-Musik auf dem Gelände, die uns allerdings nicht so zugesagt hat. Deshalb haben wir uns zwischen den Zelten zu einem Bier zusammengesetzt und „Ich hab noch nie“ in der Trail-Variante gespielt.

    Der Samstagmorgen startete auch wieder eher langsam. Die Zeltstadt auf der Insel im Columbia River wuchs am Vorabend nochmal erheblich und überall standen nun die bunten Zelte.
    Nachdem Shoeless, Sundance und ich wach waren, gingen wir erstmal frühstücken. Shoeless hat mich zu meinem ersten Breakfast Burrito überredet. Diese amerikanisch-mexikanische Delikatesse besteht aus einem Wrap in den Rührei, Sausage (eine Art Burgerpatty) und Hashbrowns mit Salsa und Sour Cream eingewickelt werden. Bisher hat mich das nie angesprochen, aber es war doch ganz lecker.
    Danach bin ich mit Sundance wieder zu den Ausstellern gegangen. Ich hatte gestern am Stand von Gossamer Gear mit einer Mitarbeiterin über offene Nähte an meinem Rucksack gesprochen und sie meinte, ich soll einfach mal damit vorbeikommen. Die offenen Nähte beeinflussen nicht unbedingt die Funktionsfähigkeit des Rucksacks und dennoch wollen sie mir einen Ersatz zuschicken. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, mich aber unglaublich gefreut, da mein Rucksack die besten Zeiten hinter sich hat.
    Dann war ich am Stand von Big Agnes, die vor allem ultraleichte freistehende Zelte herstellen und habe mich ein bisschen beraten lassen. Nebenbei habe ich gesehen, dass sie auch Zelte von der Marke, die ich benutze reparieren und sie boten mir an auch meinen kaputten Reißverschluss zu tauschen. Da wir jedoch gegen Mittag wieder nach Bend fahren wollten, blieb keine Zeit für die Reparatur und sie gaben mir stattdessen Material, um es selbst zu reparieren. Super nett!
    Auch die anderen waren erfolgreich.. Sundance konnte ihre kaputte Isomatte ersetzen lassen und Nic und Eva bekamen sogar ein ganz neues Zelt, weil ihres auch kaputt war.
    Um 13 Uhr starteten wir die Rückreise. Nachdem wir in Bend angekommen waren und in unser neues Zimmer eingecheckt haben, fuhren wir nochmal zu Walmart, um für die nächsten Tage und das Abendessen einzukaufen. Eva hat angeboten, Lasagne für uns alle zu machen. Das gemeinsame kochen und essen war ein schöner Abschluss von unserer faulen Woche.

    Trotz der Wanderpause geht es unseren Beinen und Füßen nicht unbedingt besser. Die ersten Schritte am Morgen oder nach längerer Ruhe fallen immer noch schwer und sind schmerzhaft. Ich bin ja mal gespannt, die lange ich dieses Andenken nach dem Trail noch bei mir habe..
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