• LEON am Gründonnerstag

    17 kwietnia, Hiszpania ⋅ ☁️ 15 °C

    Im Gegensatz zur Fahrt nach Ponferrada war die Strecke von dort nach Leon relativ langweilig. Bis hoch zur Wasserscheide war es noch interessant, danach in der relativ flachen Hochebene von Astorga bis Leon ohne echte Höhepunkte.

    Kaum im Hotel eingecheckt ließ ich das Rad dort, um mir "mal schnell" die Altstadt des Königreichs Leon und Kastillien dem Vorläufer des Staates Spanien anzusehen. Es wurden 4 Stunden und wäre mein Zug nicht in der Dunkelheit um 6 herum los, ich wäre länger geblieben.

    Ich ging über eine Brücke an einem funktionierenden Brunnen (Alex!) vorbei in die breite Fußgänger und Einkaufszone. Ich wunderte mich noch über die zunehmende Menschenmenge, die mit Beginn der Altstadt sehr dicht wurde. Eigentlich hatte ich ja geplant, vier Tage vorher und nach den Hindernissen nach Ostern durch Leon zu kommen.

    Dass jetzt die Karfreitagsprozession, die "Prozession des Treffens" (drei Gruppen die Jesus, Maria und Johannes darstellen) DIE FEIERLICHKEIT der Stadt überhaupt ist, ahnte ich nicht. Es wurde zu einer der eindrucksvollsten Erlebnisse meiner Reise.

    An einer Straßenkreuzung mussten die von vielen Menschen getragenen Figuren um die Ecke in eine engere Straße ge"schunkelt" werden. Wow. Die Ku-Klux-Klan artigen Kaputzen, die Musikkapellen, die Kinder, der Weihrauch, die Menschenmenge .... Es ist kaum zu beschreiben, wie immer wieder Jubel etc. aufbrandete.

    Die in der Prozession Mitmarschierenden gaben den am Rande Stehenden die Hand, drückten ihnen Heiligenbildchen in die Finger, alles Dinge, die mich an das Sammeln eben solcher Bildchen aus der Dorfkirche meiner Vorfahren erinnerte.

    Zwischen den einzelnen Prozessionen hoffte ich, etwas zu Essen oder Trinken zu finden. Sämtliche Bars, Restaurants, Kneipen, Cafés, "Stände" oder Sitzgelegenheiten waren brechend voll. Die Jugend glühte wie Zuhause aus Lebensmittelläden geholtem Hochprozentigem vor. Anstehen für ein Getränk in einer Gaststätte: 1/2 Stunde mindestens! Essen, wenn ja, möglichst nur Kleinigkeiten auf die Hand. Eine Unterhaltung bei dem Lärm drumherum war mehr als anstrengend.

    Vor der Kathedrale sollten sich am Ende alle drei treffen. Dies Massen waren mir dann zuviel. In einer der Pausen schaffte ich es zur Kathedrale und sah ein Bierzelt. Zumindest sah es von Ferne aus wie unsere Kirmeszelte. Beim Näherkommen kam ich an eine Absperrung vor dem Zelt. Innen drinnen Figuren, die das Abendmahl nachstellten. War jetzt das Abendmahl der Vorläufer unser heutigen Festzelte ;)) ? Wie doch so viele unserer Gebräuche sich ähneln und gleichen.
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