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  • Verlängerte Pause

    September 25, 2022 in Turkey ⋅ 🌙 16 °C

    Wir starten wieder um halb sieben in den Tag und nicht viel später erscheint auch der Bauer wieder, um seine Bäume zu bewässern. Nach einem Gang durch die Plantage zaubert er Walnüsse, Pflaumen sowie Früchte, die wir nicht kennen, aus seinen Taschen und schenkt sie uns. Heiko fragt ihn, wie die uns unbekannten Früchte heißen, aber leider finden wir für das von uns verstandene Wort "Künap" keine passende Übersetzungen. Glücklicherweise isst der Bauer auch selbst eine Frucht, so dass wir zumindest wissen, dass man diese nicht schälen muss, sondern einfach reinbeißen kann. Gegen 9 Uhr verabschieden wir uns und freuen sehr darüber, dass sowohl unser Befinden als auch die uns umgebene Landschaft im Vergleich zu gestern auf dem Wege der Besserung sind. Weiterhin arbeiten wir uns langsam aber stetig bergauf, unser Weg verläuft parallel zur Schnellstraße. Phasenweise müssen wir auch auf der Straße fahren, diese ist aber am heutigen Sonntagvormittag erfreulich wenig befahren. In dem etwas größeren Ort Bozkurt schwenken wir dann von der Straße weg in Richtung der Berge. Wir erledigen einen umfangreichen Einkauf, da wir nicht wissen, wie sich die Versorgungssituation in den kommenden Tagen in eher dünn bis gar nicht besiedelten Gegenden darstellen wird. Fern der großen Straße ist das Radeln gleich deutlich attraktiver, inzwischen haben wir auch deutlich an Höhe gewonnen und bewegen uns auf einem Niveau von etwa 900m. Claudia bemerkt einen Platten am Hinterrad, was auch direkt ein Anwohner des gerade erreichten Dorfes mitbekommt. Er will sofort helfen und präsentiert seinen Kompressor in der Garage. Wir nehmen das Angebot gerne an und der freundliche Herr pumpt den Reifen wieder fahrtauglich, ohne dass die Taschen abgeladen werden müssen. Wir bedanken uns und fahren in der Hoffnung weiter, dass der Reifen eine Weile hält. Nachdem wir beim Radeln auf der sehr langen geraden Straße bereits die schön anzusehenden Berge immer im Blick hatten, bekommen wir sie nun auch zu spüren. Es geht über ca. 4km steil bergauf, bei Erreichen des höchsten Punktes haben wir uns dann die Pause auch verdient. Den Salz- und Flüssigkeitsverlust, den unsere Körper erfahren haben, gleichen wir sehr gerne durch Chips und Melone wieder aus. Die Pause zieht sich in die Länge und nachdem Heiko die Gegend erkundet hat, beschließen wir sogar, sie soweit auszudehnen, dass sie erst morgen endet. An einem Berghang hat Heiko ein ebenes Plätzchen ausgemacht, welches sich als Nachtlager eignet. Und so machen wir heute früh Radel-Feierabend und verbringen des Rest des Tages mit Lesen, Drohne fliegen und Seele baumeln lassen. Am Abend gibt es Gemüse vom Gaskocher, welches heute angesichts erstmalig zugefügter grüner Pepperoni feurig scharf ausfällt. Ausgerechnet heute haben wir uns zudem gegen Nudeln als Beilage entschieden, die das Ganze möglicherweise noch etwas abgemildert hätten, da wir zur Vorspeise bereits gefüllte Weinblätter verputzt haben. Kekse und Tee passen am Ende noch, dann bricht auch schon die Dunkelheit über uns herein und wir verkriechen uns ins Zelt. Nicht unerwähnt bleiben darf abschließend noch der wahrlich atemberaubende Sternenhimmel, der sich über uns aufspannt.Read more