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  • Day 17

    Auf und ab - Laune, Berge, Wellen

    December 3, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Der heutige Tag hat mal wieder etwas schleppend begonnen, denn der Himmel war voller Wolken und auch meine Stimmung damit sehr trüb. Ich bin sehr wetterlaunig offensichtlich. Wir wollten gerne warm duschen gehen, doch auch das mit der Warmwassereinstellung, ging nicht so wie wir das wollten, und uns war irgendwie kälter als vorher 🙈😑 Noch dazu ist die bittere Wahrheit, dass Evi gerade sich nach Freuden, Familie und heimischen Spielzeug sehnt. Zusätzlich erschwert es uns wenn wir Videos erhalten, die die heimische Weihnachtsstimmung aufzeigen. Evi will jetzt auch Plätzchen backen und möchte Weihnachten nicht verpassen.🙈 #naprima Wir freuen uns trotzdem kleine Kalendertürchen öffnen zu können, die wir im Postkartenformat dabei haben.

    In Weihnachtsstimmung kommen wir hier wirklich nicht. Denn die täglichen Sonnenstunden hier gleichen unseren der Sommerzeit, also kommt auch keine demsige und gemütliche Stimmung auf. Maximal am weiten Strand bei wildem Meeresgetobe.

    Die kleinen Häs'chen direkt vor unserem Campervan,
    Rumhüpfen auf dem großen Trampolin vom Campingplatz- Evi: "Gäh Mama, unseres in Kranichfeld ist schon abgebaut?", als auch ein ausgiebiges gemütliches Frühstück in der Campingplatzküche halfen uns, aus diesem Stimmungsstief rauszukommen. Nach dem wir direkt am Meer noch etwas schaukelten, machten wir uns auf den Weg zu den nahegelegenen Moreaki-Boulders. Und schon stieg die Laune, denn Evi fand es toll hier rumzuklettern, Dinge zu sammeln, und fand es amüsant vor den Meereswellen wegzurennen. Danach ging die Fahrt weiter nach Dunedin.

    Auch wenn es nicht regnete, und es auch nicht sonderlich kalt und eher mild war, nervt es trotzdem wenn man bei so wolkenbehangenem Wetter, hin und wieder mal nieselig und stets schwankend stürmisch, zu reisen. So hoffte ich für heute auf Besserung. Die ersten Kilometer blieb es auch sehr diesig. Man konnte die Aussicht auf die bergige Umgebung nur erahnen. Es war teilweise so bewölkt - und bei der Höhe hier waren wir wohl eher in der Wolke drin, was schon wieder beeeindruckend war - das man geschätzt nur 20 Meter Sichtweite hatte. Und das bei sehr kurviger Straße und ordentlichen Neigungen auf dem Weg nach Dunedin. Doch als der Hügel zur Großstadt hinein überwunden war, klarte es schlagartig auf und wir blickten auf eine hügelige sonnenbestrahlte Stadt mit Blick aufs Meer, und über ihr tobten die größeren Wolken bei starken Wind.

    Für uns ging es erstmal auf die BaldwinStreet, der steilsten bewohnten Straße der Welt mit 35% Steigung. Zu Fuß dort hochgekämpft - schwierig war nicht nur der Aufstieg, sondern auch der orkanartige Frontwind - genossen wir die Sonne und die Aussicht und ließen Steine die Straße runter rollen und springen. Danach gab's ein Eis, und wir tingelten etwas durch die Stadt, vor allem zum Sparks-Shop, um endlich eine neuseeländische Telefonkarte zu holen. Und tada, ich bin nun endlich mobil ordentlich wieder erreichbar. Ich bin erleichtert :)

    Dann fuhren wir nochmal zu einem Supermarkt, um fix 'ne Milch zu kaufen. Auf Empfehlung sind wir zu "Pack'n Save" - quasi die Aldi-Variante von Neuseeland, zumindest von den Preisen her. Vom Aufbau her dann eher wie ein deutscher riesen Globus-Markt, und ich war total überfordert mit all der Auswahl 😅 und so landeten mal ein paar ungeplante Wiener mit im Einkaufswagen und der Mittagssnack war gesichert. Evi konnte hier sogar Kassiererin spielen.

    Für den Rest des Tages peilte ich einen Spielplatz an der Küste an - er war riesen groß und wir hatten viel zu spielen und toben und klettern mal wieder, mit tollem Blick auf die Stadt, bei schrecklich dollem Wind. Während wir etwas frieren, sind die neuseeländischen Kids recht unbeeindruckt und spielen im kurzen Rock oder fahren gemütlich Skateboard 🤷 Und dann wollte ich nur mal fix zum Strand gucken. Unerwartet war da ein riesiger wunderschöner, menschenleerer Sandstrand über den Dünen - wow ! Ja klar, der Wind peitschte uns den Sand ins Gesicht und Evi klagte zurecht darüber, aber einen ersten Test in eiskalte! Wasser wollte ich trotzdem machen. Geschützt hinter ein paar Hügeln genossen wir trotzdem etwas den Blick aufs tobende Meer bei Sonnenschein. Und gegen halb sieben machten wir uns diesmal recht spät auf die Suche nach einem Campingplatz. Aber auch die Fahrt dorthin sollte traumhaft werden! Direkt am Meer entlang führte uns die Route. Deutsche wünschen sich hier und da gerne mal eine Sicherheitsplanke, aber ich hab' mich längst an die neuseeländischen Straßen gewöhnt. Und so fanden wir schließlich nach einer halben Stunde tollster Fahrt am Meer, unseren tollen Campingplatz direkt am Meer! Bei Sonnenschein ist eben auch alles viel schöner. Wir werden von Hühnern hier begrüßt, die Schafe blöken auf den weiten bergigen grünen Weiden vor uns, das Meer rauscht wild hinter uns. Kurz ankommen und erneut ab zum Meer hinterm Hügel. Nach gerade mal 200 Meter Beachwalk waren wir direkt am idyllischen Strand.. gaaaanz viel feiner Sand, menschenleer, sehr windig, die Wellen toben, die Sonne scheint. Mein Akku ist leer, und ich ärger mich kurz nicht mehr Bilder machen zu können. Aber so genieße ich eben einfach den Augenblick. Es tröpfelt sogar leicht über uns und wir sehen über der Insel vor uns einen Regenbogen. Wunderschön einfach. Und Evi? Tappelt barfuß im Matschsand rum, sammelt wie wild schillernde Muscheln und rennt hin und her mit den Wellen. Da ist wieder mein ausgeglichenes glückliches Kind das ruft: " Ich liebe Neuseeland!"

    Knülle fallen wir kurz nach dem Spaziergang, bettfertig gemacht ins gemütliche Campervan-Bette.
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