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  • Day 52

    Abkühlung für Evi am Hotwater Beach

    January 7, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 24 °C

    Oh was ist da los - ich sehe ein paar Wolken am Himmel ?! 😧 Nagut - es waren tatsächlich nur ein paar. Und auch nur auf meiner Seite. Kaum waren wir ausgestiegen aus dem Campervan, hatten wir auch schon wieder Sonne mit sommerlichen 30 Grad. #juhu ☀️

    Zunächst schildere ich kurz meine kleine kriminelle Ader: nachdem ich beim vorgestrigen Check-In in diesen teueren Campingplatz bereits etwas geflunkert habe und nur für mich bezahlte, während Evelin unauffällig im Auto saß, war es heute soweit, dass ich ganz ohne Kosten einfach nochmal hergekommen und ganz selbstverständlich durchgefahren bin, als hätte ich gestern vielleicht schon bezahlt🙈🤫 Schließlich hatten sie vorgestern nicht mal meinen Namen oder das Kennzeichen notiert, und kontrolliert hat auch keiner. Also, wer riskiert, der kann auch erfolgreich 70 NZ$ sparen 🤫🤫🤫

    Danach haben wir spontan einen kleinen Ausflug an den nahegelegenen "Cooks Beach" gemacht - traumhaft! Langer heller Sandstrand, blaues Wasser, Wellen, Klippen und Inselchen im Hintergrund des Meeresausblickes, Sonne .. Der Strand hat eine Reihe hoher Nadelbäume als Begrenzung zur Straße, und davor widerrum sind ethliche tolle, große weiße und lila-farbene Blumen, deren Namen ich noch immer nicht kenne. Es gibt leider einen Störfaktor: der Wind. Und ja, dieser bläst meiner kleinen Evelin natürlich wieder den Sand in die Augen... Dennoch hat sie es eine gute Stunde an diesem Strand geduldet, und wir haben eine Sandburg gebaut. Nebenbei habe ich eine Videotelefonie mit Onkel Celle gemacht, fast die ganze Zeit über, und so habe ich etwas Urlaubsfeeling durchs Handy, zumindest visuell, mit dem wintrig-matschigen Deutschland teilen können. 😁

    Der weitere Teil des Tages war fest verplant. Und nun war es auch schon gegen 12 Uhr und wir mussten noch ein paar Kilometer weiterreisen. Denn gegen 14 Uhr erreicht am "Hot Water Beach" die Ebbe ihren Höhepunkt. Warum ist das für diesen Strand wichtig zu wissen? Weil zwei Stunden vor und nach diesem Niedrigwasserpegel genau der Teil des Strandes freiliegt, an dem man mit seinem Schippchen nach heißem Wasser Buddeln kann. Und so sind wir auch mit unserer kleinen Plaste-Schippe, die Evi irgendwo an einem Strand einst gefunden und sich angeeignet hatte, auch losgezogen. Evi: "Mama, müssen wir jetzt wieder so ewig lange zum Strand laufen?? Da mach ich nämlich nicht mit!" Na ein Glück war es diesmal nur ein nahezu hügelloser Fußweg von 8 Minuten vom Parkplatz zum Strand😅 Und als wir dort ankamen, waren bereits ethliche Gruben im Wasser gegraben - mit großen Spaten wohlgemerkt. In den Wasserlöchern waren vor allem die Erwachsenen am Graben, und viel weniger die Kinder. Das ist wirklich amüsant: an diesen Strand zu kommen, und man erblickt bestimmt um die 100 Erwachsene, die dicht an dicht metertiefe und -breite Löcher buddeln, um im eigens erschippten Heiß-/Warm-Kalt-Wasser-Pool rumzudösen. Und natürlich kommt man selbst dann erstmal staunend dazu, guckt, und testet einige Wasserlöcher, um zu schauen, ob denn da auch wirklich warmes oder heißes Wasser drinnen ist. Und nach etwas Gesuche, findet man schließlich Gruben, die kalt sind, lauwarm, heiß sind oder es sind sogar kochendheiße aufsteigene Blasen im Wasser zu sehen! Und danach wiederum kommt der Drang danach, selbst sich einen kleinen Pool mit warmen Wasser zu Buddeln - wie alle anderen das eben auch tun. 😁 Diese beschriebene Reihenfolge durchläuft nahezu jeder der an diese "Grab-Stelle" herantritt: Glotzen-Testen-Staunen-Selberbuddeln. 😆

    Allerdings war es für Evelin nicht strebenswert nach heißem Wasser zu Buddeln. Nach einem kurzem Test und der Feststellung, dass es wirklich heiß! ist, inklusive dem Sand an diesen Stellen, war sie mehr verschreckt davor, und sie wollte lieber einen kalten Wasserpool haben. Denn erstrecht nach unserem gestrigen ungeplanten Wellen-Unterwasser-Tauchgang, wollte sie sowieso nicht ins Meer zu den Wellen, sondern lieber sich windgeschützt abkühlen im kleinem Plantschbereich. Naja, und so war es eben unsere Aufgabe am "Hot Water Beach" nach kaltem Wasser zu Graben.. was definitiv einfacher ist😄 Ein französischer Nachbarsbuddler meinte dazu nur "Lower expectations - thanks pretty good!" - was soviel heißt wie "Weniger Erwartungen sind doch gut" 😅

    Nach einiger Zeit hatte ich tatsächlich aus einem bereits vorgebuddelten Löchlein, zusammen mit der mehr oder weniger produktiven Evelin, ein großes und recht tiefes Wasserloch geschaffen, in welches Evelin gerne rumplatschte und immer wieder reinhüpfte!😄 Und ich war immer mal im Buddelbereich einen Meter daneben, und habe mir hier und da gerne mal die Hände oder Füße im heißen Wasser fast verbrannt, oder habe mich mal kurz zu den deutschen Leuten noch einen Meter weiter in deren Riesen-Pool gesellt, welcher mittlerweile Platz für drei Leute hatte, mit angenehmer Warmwasser-Temperatur - also der perfekte Mix aus warm und kalt 👌😌

    Am Ende diesen Strandbesuches habe ich verblüfft festgestellt, dass ich die gesamten vier Stunden hier mit Buddeln verbracht habe - ausgenommen meiner zwei kurzen Meerwasserbesuche von jeweils 5 Minuten. 😆 Vier Stunden in der prallen Sonne - na ein Glück schützt uns unsere Sonnencreme 50+ und der Sonnenhut von Evelin wunderbar 😅

    Nun galt es für mich noch eine große Entscheidung zu treffen: Wie verbringe ich die nun letzten Tage hier in Neuseeland? Bleibe ich hier in der Ferienhalbinsel Coromandel mit super schönen Sandstränden und gammel hier die Zeit mit Evi ab, lasse diesen Reise-Urlaub total easy-mobisy ausklingen? Oder fahr ich wieder weiter, und klappere noch den Norden der Nordinsel überhalb von Auckland nochmal mit ethlichen Kilometern Fahrtstrecke ab? Natürlich... habe ich mich für die zweite Version entschieden. Am Sandstrand chillen kann ich auch in Italien nebenan von Deutschland - nach Neuseeland komme ich wohl eher nicht so schnell mal wieder. Und zwei unschlagbare Argumente: 1. so habe ich nochmal die Chance auf einen Sonnenuntergang auf dem Meer 🙏 2. So gerne möchte ich einen der größten und ältesten Kauri-Bäume sehen, die an der Westküste zu finden sind. Entscheidung ist geällt! :)

    Zurück am Auto haben wir uns fix gestärkt mit ein paar Reis-Resten, rote Beete.. Möhre in die Hand, und los ging die Reise noch ins Ungewisse für mich. Mein Motto war: erstmal fahren, und dann wenn ich keine Lust mehr habe, oder die Zeit reif ist für Schlafen, oder Evelin wieder wach ist, dann halte ich dann irgendwo auf einem Campingplatz in der Nähe.

    Evelin war knülle, und schlief schnell ein. "Aber wenn wieder irgendeine schöne Aussicht kommt oder was schönes zu sehen ist, dann wecks du mich, ok?" Ich - flunker, flunker: "OK" Natürlich lasse ich sie schlafen, denn ihre Laune ist schrecklich wenn sie müde ist!

    Und jaaa.. auf dem "Highway 20" Richtung Auckland verpasste sie leider wirklich eine total tolle Umgebung von vielen Hügeln und Bergen unberührten Waldes - es ist zu schön diesen Anblick beim Fahren zu haben! Bei chilliger Musik - die ich jetzt hören kann wenn Evi schläft - fahren wir mit gemütlichen 80 km/h und auch natürlich wieder Serpentine hoch und runter, der Sonne entgegen. Gegen 19 Uhr sind wir kurz vor Auckland. Evi ist wach, hat hunger. Ich raste abwärts der Hauptschnellstraße Nummer 1 in einem kleinerem Städtchen, an einem Spielplatz. Evi ist beschäftigt und ich kann mal nach einem Campingplatz Ausschau halten. Huch, hier sind die echt teuer - nicht wegen toller Natur, sondern wegen Stadtnähe. Ach und direkt gegenüber kann man auf einem Parkplatz an einer Kneipe bleiben für 30 NZ$ für uns beide... 🙄
    Und so kommt der Gedanke mal wieder einfach hinter einem Baum hier sträflich für diese eine Nacht auf Durchreise zu bleiben. Und ein weiterer Gedanke ist: in knapp einer Woche hast du hier doch bereits eine Couchsurfing-Zusage für die letzten beiden Nächte - dann ohne Auto - in Auckland. Vielleicht frage ich den "Taro" einfach mal spontan an, in seinem Wohngelände für diese Nacht bleiben zu dürfen? Das wär's doch. Dann hätte ich auch gleich einen super Test wie es bei und mit ihm so ist, und muss nicht ganz so super-abendteuerlich und recht ungewiss bis zu den letzten beiden Tagen mit dem Kennenlernen warten. Außerdem sind es gerade mal 15 Minuten mit dem Auto von hier bis zu ihm!👌 Gefragt, Zusage bekommen, Hingefahren, Erstes Treffen - voll nett, aufgeschlossen und sympathisch - Haus besichtigt: baff sein und Staunen!!!! Ein wahnsinns Ausblick über Auckland, durch eine große, breite Glasfront: in der Großraumküche, vom Wohnzimmer mit Riesenflachbildschirm - so breit wie Evi groß ist - und ein Billardtisch! Selbst unser Zimmer, mit gemütlicher Matratze auf dem Boden, hat diesen tollen Ausblick!!! Und wir sehen: eine tolle, hügelige Skyline, den beginnenden Sonnenuntergang vor etwas zu vielen Wolken, und man kann den Flugzeugen beim Starten zusehen - Wow!!! Checkpot! Mal wieder? 😌🙏 Was ein Glück. Taro verabschiedet sich auch schon kurz von uns, denn er bringt jetzt erstmal die anderen beiden Couchsurfer-Mädels zum Flughafen, die für eine Nacht hier waren und nun weiterreisen nach dem 8wöchigen Neuseelandtrip Richtung SriLanka und co. .. wir dürfen uns in der Zeit wie Zuhause fühlen und .. duschen gehen - wir sind nämlich noch immer sehr eingesandet, wir kleben noch dank angetrocknetem Salzwasser, gemixt mit Schweiß - von der Brutzelfahrt der Sonne entgegen.

    Und ohne dass wir Taro heute nochmal gesehen haben, ging es dann ins Bett. Denn es war dann schon recht spät nach 22 Uhr, als wir mit duschen und nochmal mit Papa-Videotelefonie fertig waren. So viel Abendteuer mal wieder! Aber ja, Resümee ist überaus positiv: hier in dem Haus zusammen mit Taro können wir getrost die letzten beiden Tage unserer Neuseelandreise verbringen.🙏👌😍
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