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  • Day 12

    Audieux Marseille und kleine Pechsträhne

    August 16, 2022 in France ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Nacht war furchtbar. Mama hat kaum bzw. viel zu wenig geschlafen. Im Camper hatten wir eine Mückenplage, dabei sind wir schon ziemlich zerstochen. Aber so schlimm wie in dieser Nacht waren die Mücken und deren Summen einfach der Horror. Noch dazu hatten wir draußen schon ziemlich viel Straßenlärm, obwohl wir nicht an der Hauptstraße stehen. Wir parken hier an einer Schlaufe, die viele Leute hier nutzen.. Um einfach reinzufahren und wieder rauszufahren - schrecklich!

    Früh 7 Uhr sind wir allemann schon wach und entscheiden uns dazu, bei unserem frischen Plan zu bleiben: wir packen was zu trinken ein, schnappen die Rucksäcke und die 24h-Tickets, in der Hoffnung dass diese noch gelten und laufen los zur Bushaltestelle. Eingecheckt - ja, die Tickets sind noch gültig, also haben wir nochmal Zeit in Marseille bis ca. 15 Uhr.

    Wir nehmen eine Busroute, die uns an der Küste entlang führt. Dann halten wir am östlichen Hafeneingang und sehen mal Marseille aus anderem Blickwinkel, und noch dazu am Morgen.
    Hier gibt's sogar Toiletten, die wir nutzen können. Diesmal sind wir auch vorbereitet und haben unser eigenes Toilettenpapier dabei. Im nahegelegenem Obst- und Gemüseladen stärken wir uns danach mit einer großen Nektarine für jeden. Weiter geht's ein zweites Mal hoch hinauf zur Bergkathedrale da la Garde, denn Benny wollt sie gerne noch von innen sehen. Gesagt, getan, gestaunt, Ausblick genossen und wieder geht's bergab zum Hafen. Dort kommen wir hungrig an und plündern erstmal einen Supermarkt. Während Benny und Evi an der Kasse ziemlich lange anstehen, informiert sich Mama erneut in der Touristeninfo, wo wir hier neue recht günstige Schuhe für evi bekommen. Dort raten sie uns von Zeemann ab, das ist eher ein totaler Billigladen. Wenn ich gute Schuhe haben will, dann sollten wir zu Decathlon gehen. Mit dieser Info setzen uns erstmal auf Treppen in der Stadt und frühstücken. Wir kaufen auch endlich Postkarten, bzw. bekommt sie Mama einfach geschenkt, da der Verkäufer kein Kleingeld als Rückgeld parat hat und ihm der 50€-Schein zu groß war für diese Kleinigkeit. Jetzt haben wir nur noch das Ziel für Evi endlich neue Schuhe zu bekommen, da die alten mittlerweile sogar schon ein Loch in der Sohle beim großen Zehn haben. Mit dem Bus geht's durch großen Stadtstau weiter in das riesiges Einkaufszentrum. Decathlon wurde empfohlen, wir rechnen hier in Marseille mit teuren Preisen, schließlich ist die Kette auch in Deutschland schon teuer. Allerdings kam es ganz anders: Hier ist es eher ein Masseladen und wir bekommen schließlich Schuhe für gerade mal 15 Euro und kaufen noch Flip-flops dazu für 6 Euro. Einen Badeanzug hätte es für 7 Euro auch gegeben, allerdings war er evi zu eng. Nun, gegen 14 Uhr, sind wir endlich durch mit allen Erledigungen. Heute ist es seit morgens schon sehr heiß und sonnig, wir schwitzen in der Hitze dahin. Mit Freude stellen wir fest, dass Wilma und QEKi noch immer unversehrt und stafzettellos dastehen. Schnell packen wir fix alles zusammen und steigen ins Auto ein, Klima an und endlich raus aus der Hitze, raus aus der lauten Großstadt, zurück in die Natur, in die Stille und abkühlen in Wilma. Nun hoffen wir sehr, dass wir einen Platz auf dem nächsten gerade mal 30 Minuten entfernten Campinggelände bekommen. Schließlich kann man dort nicht reservieren. Wir fahren in die Höhe und bekommen einen ersten Eindruck vom Nationalpark Calanques. Kurz danach haben wir Glück und dürfen im Campingplatz "Les Cigales" einchecken. Evi ist schnell enttäuscht: es gibt keinen Pool, wir brauchen 15 min zum Strand bekommen einen Stellplatz in der prallen Sonne. Mit schlechter Laune, übermüdet, schnell überhitzt bauen wir unseren Stellplatz auf, sorgen mit einen impriviertem Sonnensegel für etwas Schatten und essen erstmal was, stärken uns, kommen etwas zur Ruhe, kühlen uns in den Duschen ab.

    Nach dieser Auszeit packen wir erneut unsere Sachen für den Strand. Es kommt zu einem neuem Drama: Wir haben Evelin Taucherbrille vermutlich am letzten Strand liegen lassen. Und das gerade jetzt, als wir endlich in diesem Urlaub in die Schnorchelregionen schlechthin ankommen. Mit Wut und dicken Tränen in Evi's Augen schnappen wir uns die Fahrräder und düsen runter in die Stadt, 2km fast ausschließlich bergab. Wir ahnen schlimmes und viel Anstrengung für die Rückkehr zum Campingplatz. Unten angekommen ist das kleine Strändchen sehr überfüllt. Das Wasser ist etwas wild, nicht groß klar und lädt evi auch nicht zum Baden ein. Nach kurzer abkühlen wollen wir nochmal 5 min rüber zur Touristeninfo düsen. Auf dem Weg dahin verfolgt uns erneut das Pech. Wir werden von der Polizei angehalten: durch die Innenstadt von Cassis darf man nicht mit Fahrrädern fahren, noch dazu sollen wir uns bekleiden, dass laufen durch die Stadt im Bikini sei verboten. Trotzig schmeißt sich Mama das kleine Handtuch um, welche gerade so ihre Hüfte rockähnlich bedeckt und sie läuft trotzdem die 400m zur Touristeninfo. Sie schnappt sich fix ein paar Prospekte, ehe sie diesmal von der Verkäuferin darauf hingewiesen wird, dass es verboten ist in diesem Badeaufzug durch die Stadt zu gehen. Kurz darauf verlässt Mama den Laden. Gefrustet starten wir die Rücktour hoch zum Campingplatz, mal fahren, mal stark bergauf die Fahrräder schieben und ziemlich K. O. kommen wir schließlich oben wieder an. Wir machen ein Resteressenabendbrot mit Nudeln und Käsesoße, und treffen kurz danach die Vorbereitungen für die Nacht: überall stehen Warnschilder "Regenstufe II" mit Gewittervorhersage. Bis wir letztlich im Bett liegen und schlafen bleibt es jedoch ruhig.
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