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  • Day 4

    Regentag im Blue Mountains Nationalpark

    March 21, 2023 in Australia ⋅ ☁️ 19 °C

    Die letzte Nacht war mal wieder sehr interessant. Zumindest für Evelin und mich, denn wir beide waren von 1 bis 4 Uhr wach 😩 Der dafür verantwortliche Übeltäter hieß Benny: er musste 1 Uhr strullen, verließ dazu den Camper, wir wurden davon wach, wir zweie blieben wach, und Benny? Klar, der schlief danach einfach weiter, die gaaaanze australische Nacht lang. #wie macht der das bitte?! 😂 Von 4 bis 7:30 Uhr fielen uns dann doch nochmal die Augen zu zum Glück und da wir schon gegen 20:30 Uhr eingeschlafen waren, kamen wir zumindest auf 7h Schlaf - das geht ja schonmal.

    Es regnete die gaaaaaanze Nacht durch. Und früh? Hat es immernoch geregnet. Was trotzdem sehr schön war: wir wurden vom australischem Busch-Vogel(?!) -Gesang geweckt. Oder was das für Tiere da noch alles waren, denn nicht alles klang nach Vogel. 😅😂 So haben wir, vor allem ich, noch eine Weile gelegen und über diese Geräusche gestaunt oder gar geschmunzelt, weil die Klänge so sonderlich waren oder teils ein schrilles oder dumpfes Krächzen oder lieblich klingendes Getriller zu hören war. Evi war direkt so begeistert, dass sie sich anzog, ganz skrupellos sogar die Regenklamotten inkl. Poncho drüber, Kamera schnappen und wieder auf Tierfotojagd gehen. Hier sammelten sich direkt vor unserer Camperwiese um die 100 Kakadus, so wie man sie sonst nur aus dem Käfig kennt 🕊️ 😍 Das war natürlich ein mega Highlight für den ersten australischen Morgen für uns! Benny war längst wieder auf Toilette verschwunden, während ich noch eine Weile brauchte, um mich aus dem Bett zu hiefen. Zu uneinladend war für mich der Regen da draußen. 😩 Wohlbemerkt: es schüttet nicht so wie Deutschland, es ist ein konsequenter Nieselregen mit unterschiedlichen Niederschlagsstärken, die sich alle 10 Minuten ändern 😅 Zu allem Übel kam Evelin zwar happy zurück in den Camper, während ihre Schuhe allerdings nass waren 😐 Zum Frühstück gab's auf Evi's Wunsch, ganz wie in Neuseeland-Zeiten, ein warm gemachtes Porridge mit Äpfeln. Und irgendwie schafften wir es im Laufe des Morgens, noch zwei paar weitere Schuhe einzunässen. 🙈 Jaaa.. Schande über mein mütterliches Haupt: ich habe tatsächlich für Evi und mich keine regenfesten Schuhe eingepackt. Benny hingegen hat richtige, scheinbar wasserabweisende Trampeltreter an😅 Wir waren im weiteren etwas unschlüssig, wie wir diesen Tag gestalten. Benny wollte am liebsten sich ins Auto setzen und so lange fahren, bis die Sonne scheint. 😅 Ich hingegen wollte hier noch nicht weg, schließlich sind wir hier im Nationalpark Blue Mountains, hier ists trotz dieser Regenfronten eigentlich total beeindruckend und toll! Und irgendwie hat sich Benny auf den Kompromiss erstmal eingelassen, dass wir zur nahegelegenen Bibliothek fahren. So hatte ich das mit Evi auch zu regnerischen Zeiten in Neuseeland gemacht, und genau diese "Regen-Umgehungstaktik" gehört hier im Camperleben auch dazu 🤭 Gesagt, getan. Im Camper packen wir noch unsere Adapterstecker zum Laden den Handys ein, und damit wir den Föhn nutzen können, um die Schuhe etwas trocken zu kriegen. Der Fußweg vom Parkplatz zur Bibliothek war eigentlich ein kurzer: Wir mussten lediglich drei Ampeln nutzen, um die Straßen zu überqueren. Das blöde daran? Der Niesel blieb gleichbleibend, während wir an diesen Ampeln jeweils ca. 2min, schier unendlich, warten mussten bis es grün wurde 😅 Die Straßen waren auch sehr breit: zweispurig auf beiden Seiten. Trotz beeilen schafften wir es nicht innerhalb der Grünphase die Straßenseite zu wechseln😅 Auf dem Rückweg bin ich sogar über die Straße gejoggt und die Ampel war trotzdem rot, bevor ich da war 🤣 #NixFürOmis 😆😄

    Wir waren dann in der Bibliothek, direkt wollte ich die Handys zum Laden anschließen. Leider mussten Benny und ich feststellen, dass alle vier verschiedenen Adapter nicht passten!😩😩😩😵 Sprich: aktuell haben wir neben unserer Powerbank keine Möglichkeit australischen Strom zu nutzen 😩😐😖😑 #wieUncool..... Naja, Aufgabe erkannt: Wir müssen uns hier um einen Adapter kümmern. Dazu aber später weiter.. In der Bibliothek konnten wir uns trotzdem etwas "aufwärmen" (wirklich kalt war es nicht, aber halt nass) und wir erledigten hier ein paar Schulaufgaben mit Evelin. Draußen konnten wir weiterhin sämtliche Stärken des Regens beobachten. Das ging von einem hoffnungsvollen "Benny guck mal, es regnet nicht mehr!" bishin zu "Wo kommt dieser Schauer jetzt wieder her?!". Vor allem aber entdeckte Evi beim Rausschauen aus dem Fenster auf der gegenüberliegenden Wiesenfläche Vögel: diese hatten knallrote Körper und strahlend blaue Flügel. Damit war die Ablenkung zu den Schulaufgaben gesichert. Unbedingt wollte sie da raus und Fotos von den Vögeln machen. 😂 Das haben wir erstmal auf später vertagt, zu weit war der Weg, um die Kamera zu holen 😅 Laut Regenradar soll sich die Lage gen Nachmittag tatsächlich etwas entspannen. Somit gingen wir zurück zum Auto mittels der ewigen Ampelphasen, und fuhren 10min weiter. Dort sollten bereits mehrere schöne Wanderwege hier im Nationalpark starten. Dort angekommen statten wir uns diesmal alle mit Regenponchos aus und wägten über mögliche Schuh-Alternativen für Evi und mich ab: Flipflops oder unsere Wasserschuhe? Wasserschuhe! Nach einer kleinen Weile des Verdichtens unserer Körper gings dann endlich los.

    Auch wenn es genau in diesem Augenblick nicht regnete, waren wir gewappnet fürs schlimmste. Andere Wanderer hier machten es uns gleich: viele davon auch mit offenen Sandalen oder Flipflops, manche gingen sogar ohne Poncho und Schirm los. Amüsant zu beobachten ist auch: während wir uns total einpacken, laufen die Australier hier in kurzer Hose und T-Shirt rum. Morgens an unserem Stellplatz haben wir sogar viele ohne Schirm einfach mit dem Hund spazieren sehen, oder spaßvoll zu zweit joggen. Denen scheint das echt nichts auszumachen. Uns ist sogar eine Schulklasse begegnet, die einen Wanderausflug gemacht haben. Sie waren teils ähnlich gekleidet wie wir und alles war ok. Dieser Mentalität nimmt man sich einfach schnell an als Reisender, dann geht das schon! 😁😄

    Also gingen wir los. Nur 300m gelaufen war da schon der erste "Look-out-point" - Aussichtspunkt. Wir waren total baff und sahen so richtig: Jaaa, wir waren mitten im Nationalpark! Wir konnten trotz der Nebelschwaden sooo weit schauen und nur erahnen, wie weit der Blick ohne die Wolken wohl wäre. Diese stiegen sehr eindrucksvoll aus der Tiefe hoch. Man hörte schon den nahegelegenen Wasserfall. Ein paar hundert Meter weiter hatten wir auch einen tollen Ausblick auf ein Stück von diesem. Man sah in der Ferne auf der anderen Seite in den Felswänden entlangführende Wanderwege mit Miniwanderern. Da wollen wir auch hin! Auch hier- gesagt, getan! Durch den australischen Wald ging es, auf gut ausgebauten aber recht nassen Weg, entlang, durch den Flusslauf durch, Treppen hoch und wieder runter. Steine und Wurzeln hinauf und wieder herunter. Und unter riesigen Felsüberhängen entlang. Der Blick in die Ferne: soooo weit, sooo grün, sooo beeindruckend mit den auf-und absteigenden Wolken. Neben bestens gesicherten Geländer ging es hunderte Meter tief direkt neben uns, das sind selbst für mich schwindelerregende Höhen gewesen. Wir konnten schließlich auch den laaaaaangen Wasserfall komplett betrachten - zumindest die erste Etappe 🤭Ich fühlte mich etwas wie in Jurresic-World und war hin und weg von diesen Eindrücken. Wir hatten nicht erahnt wie nah wir bereits an diesem Weltkulturerbe waren, bzw. :sogar mitten drin campten. #Cool. Evi hingegen? War zunehmend gefrustet - sie wollte doch nur noch mehr Tiere sehen und fotografieren 😅😩 Trotz, dass wir die ganzen Vögel nur immer wieder gehört und weniger gesehen haben, hat sie sich super geschlagen. Das Wetter hielt sich übrigens auch wacker, es kamen sogar ganz sachte Sonnenstrahlen zu uns. 🤗😊 Wieder oben angekommen zogen große, dichte Nebelwolken auf und die Aussicht, selbst rüber zu den Felshängen wo wir vorhin noch waren, war komplett weg. Man hatten wir ein Glück! Ich war mal wieder so happy doch hier geblieben zu sein. 🎉🥳 Chakka!

    Um Evi doch noch glücklicher machen zu können, hielten wir auf dem Rückweg nochmal bei der Bibliothek an und tatsächlich: die Vögel waren noch (oder wieder) da! 😍 Noch mehr Glück für uns 😁 Wir gönnten Evi eine Einheit Vogel-Foto-Jagd. Sie war total happy.

    Später versuchten wir leider erfolglos in der Stadt einen Adapter zu kaufen, erhielten jedoch einen heißen Tipp, wo wir einen finden können. Der Laden hatte dann leider schon zu, es war bereits 18 Uhr. Versuchen wir dort morgen also nochmal unser Glück 🤭 Wir haben schon einen groben Plan für morgen, das Wetter soll angeblich etwas besser sein vormittags. Wir fuhren zurück zum Stellplatz. Evi war nach ca. 1h schlafen dann auch wieder fit und wir wollten nur etwas nochmal am See, der uns ja direkt zu Füßen liegt, rumschlumpern. Aus Rumschlumpern wurde letztlich total ungeplant eine gaaaanze Runde um den See - wieder waren wir ca 1 - 1,5h? Stunden unterwegs. Evi war wieder fit, der hats nichts ausgemacht, ich fühlte mich jedoch allmählich schlaftrunken😅 Der Rundweg war schön, aber eigentlich echt zu lang - es wurde dämmrich, und schließ kamen wir in Dunkelheit wieder an 😅 #Huch.
    Na zum Glück ist alles gut gegangen. Mein Handy (das einzige mit australischem Internet) lag im Camper, ein Glück haben wir das nicht gebraucht 🤭 Beim nächsten Schlendergang nehme ich es vorsichtshalber mit! 😁

    Zurück am Camper gab's noch schönes Essen nach Wunsch und Wahl von Brot bis zu warmen Resteressen. Glücklich und k.o. fielen wir ins Bett. Evi war so fit und wollte noch ein Filmchen gucken. Leider mussten wir feststellen, dass von all den Filmen, die Christian uns extra aufs Tablette gezogen hat, zwar alle in der Ansicht funktionieren, aber leider der Ton fehlt 🤣 "Stummfilm" fanden wir trotzdem irgendwie lustig. Wie lange die beiden noch geschaut haben, das weiß ich nicht. Ich bin sowas von schnell eingeschlafen. Man glaubt es kaum, aber wir finden zu dritt nebeneinander echt Platz im Van und brauchen nicht mal dringend das Aufstelldach. Sicherlich nutzen wir das demnächst an trockenen Tagen. 😊👌

    Und ich? Bin wiedermal munter von 2:30 bis 4:30 Uhr. Der Griff zum Handy für diese Geschichte war eher eine Möglichkeit, mich wieder müderer zu kriegen und wieder schlafen zu können. Ich glaub das versuche ich jetzt auch mal. Nachti - Versuch der zweite 😁😴🌝
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