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  • Day 22

    Top of the pyramide - Girraween NP

    April 8, 2023 in Australia ⋅ 🌬 16 °C

    Ich habe mal wieder im Dachzelt geschlafen - hier oben hat man richtig viiiel Platz, schläft quasi an der frischen Luft und man bekommt kaum das Getrampel und Gewusel der anderen mit. "Kaum" deshalb, weil: wenn sich die unter mit bewegen, dann ruckelt der gesamte Van wie sonstewas 😂 Selbst das Tageslicht wird hier drin 1A abgeschirmt, somit wacht man nicht mal auf, nur weil die Sonne aufgeht😏

    Aaaaber man wacht definitiv dann auf, wenn die unter einen wach sind - also bin ich nun auch wach. Ich mach die Sonnenseite meines Zeltes hoch und lass mich von der Sonne so richtig wach küssen: es ist strahlend blauer Himmel 😍 So ists doch ideal für das, was wir für heute geplant haben: gleich früh wollen wir "Die Pyramide" besteigen - ein, in der bewaldeten Landschaft vom Girraween Nationalpark, auffällig großer Granitbocken, den man besteigen kann - den wir besteigen wollen!🤩 ..Und hoffentlich, auch mit Evelin im Gepäck, auch besteigen werden!💪🏼 Die Weglänge ist nicht die Herausforderung, dies sollen pro Weg nur 1,8 km sein. Darüber schmunzelt selbst Evelin, dass sie das locker schafft. Die Hürde ist hauptsächlich, je weiter höher man ist, desto schwieriger und vor allem steiler wird der Aufstieg. Auf den Bildern im Internet sieht man die Leute auf allen Vieren den Berg hochkrakseln - genau unser Ding!😁😄 Gestern waren die Bedingungen für dieses Abenteuer aufgrund des Gewitters und des unplanbaren Regens sehr ungünstig. Heute im Gegenteil ist strahlend blauer Himmel, auch wenn es ziemlich windig bis stürmisch zu sein scheint😅 Wir wollen früh los, daher packen wir fix zusammen und auf geht's in die Spur - etwa 20min Autofahrt bis hin. Das Lenkrad muss man heute besonders festhalten, denn der Wind gibt sich weiterhin richtig Mühe.

    Der Sturm - der vor allem oben auf dem Berg tobt - den haben wir zumindest unten nur so halb auf dem Schirm, oben hingegen wirds dafür so richtig spannend später 😁🤭 Dort angekommen, rüsten den Rucksack mit Müsli und Kakao für Evi - wir starten also echt früh und auch ohne Frühstück. Entschieden treten wir die Wanderung zur Gipfelspitze an.

    Die Sonne strahlt, doch man hört und sieht den Wind vor allem in den Baumspitzen toben. Der Wind machts auch ziemlich frisch, weshalb wir mit Jacken oder Westen bestückt sind. Auf dem Weg begegnen wir gleich zu Beginn nochmal richtig süßen, eher kleingewachsenen Kängurus. Sie grasen und stehen mal wieder mitten auf dem Weg. Erstmals muss somit auch Evelin ganz dicht an diesen süßen, aber wilden Tieren vorbeilaufen und sogar aufpassen, dass sie nicht auf den Schwanz tritt🤭 - Evelin ist baff und das war natürlich ein kleines erstes Highlight für sie auf der Wanderung. Kurz daraufhin beginnen auch schon die ersten Stufen - der Gipfelaufstieg bahnt sich allmählich an. Die Stufen hochwärts hören auch nicht mehr auf. Evelin fängt an zu msckern - ist zu anstrengend und sie hat kein Bock mehr aufs Wandern. Vor Anstrengung redet sie sich auch ein wenig in Rage😅🤣 Und dann, nach einer Weile Aufstieg, stehen wir am Fuße des Granitklotzes, der vor uns geschätzt 300m nochmal an Höhe gewinnt. Wär es hier nass, könnten wir die Wanderung gar nicht machen, denn man würde wegrutschen. Es ist aber nicht nass, sondern nur stürmisch bei Sonne pur - also rauf geht's! 😁 Der Aufstieg beginnt mit machbaren 30% Neigung. Es dauert nicht lange, dann werden aus den 30% bestimmt 45%, wir krakseln - genau so wie auf den Bildern - auf allen Vieren den Granithügel hoch. Immer etwas links halten dabei, denn hier stehen noch ein paar größere Brocken, die a) zum Hochklettern dienen, die einen auch ein Stück Sicherheit verleihen, wenn man hier eine kurze Pause einlegt und b) die den Sturm etwas abfangen 😅 Noch weiter oben müssen wir eine klein Alternativroute erklettern, denn die Nordseite ist für ein kleines, aber doch zu langes Stück, nass und rutschtig, vor allem wegen der ganz sachten Moosschicht. Vereinzelt lassen sich Leute davon nicht aufhalten: sie versuchen es, schlingern ordentlich hin und her, schaffens aber rüber. Laut Erzählung einer Frau nach uns hieß es, dass ein Kerl tatsächlich weggerutscht ist und zum Glück die größeren Steine ihn aufgefangen haben. Die liegen da extra zur Absicherung rum, gerade mal zwei Stück, etwa 5m tiefer. Neeee... Wir klettern oberhalb auf großen Felsbrocken rum und umgehen damit das für uns zu heikle rutschige. Mittlerweile hat Benny den Rucksack auch abgesetzt und irgendwo unauffällig abgestellt, ohne klettert es sich doch ein Stück sicherer. Vor allem müssen wir Evelin helfen, die es tatsächlich allmählich mit der Angst zu tun bekommt, davon redet heute bitte nicht sterben zu wollen und sogar weinerlich wird. Dennoch geht's weiter und wir trotzen immer mehr dem Sturm: besonders oben wird der Weg zwar flacher, dafür aber umso stürmischer. Kurz vor oben verkriechen uns Evi und ich dann doch erstmal in eine etwas sturmgeschütztere Ecke - Evi möchte nicht weiter. Benny geht derweil die letzten Meter hoch. Wenig spätere winkt er uns von oben zu, hält taff dem Sturm stand. Nach kurzem genießen vom Ausblick und dem Erfolg, es wirklich bis nach oben geschafft zu haben, kommt er runter und wir wechseln - ich gehe hoch. Und kaum war ich dort und wollte den anderen beiden von oben zuwinken, waren sie schon nicht mehr da. Im ersten Moment dachte ich, Benny ist mit Evelin schon runtergeklettert. Doch das Gegenteil war der Fall: tapfer hat sich auch Evelin hier hoch gekämpft mit Hilfe von Benny als Windschutz.😁💪🏼
    Für einen kurzen Moment steht auch sie dem Sturm entgegen, sitzt aber überwiegend wieder in einer geschützten Ecke. Den Abstieg? Kann sie kaum erwarten 🤭 Und so klettern wir auch wieder runter. Diesmal nicht im Vierfüßlergang, sondern rückwärts im Krebsgang. Mittlerweile kommen uns auch Scharen von Menschen entgegen - ja, es ist halt Ostern, das merken wir jetzt wieder 😅
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