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  • Day 35

    ByronBay-östlichstes Festland Australien

    April 21, 2023 in Australia ⋅ 🌬 21 °C

    Aufgewacht, die Sonne lacht - die großen Müllautos sind ab früh halb sieben direkt in unserer Parkbucht unterwegs, ihr Tonnengerumpel und Maschinengedröhns macht uns lautstark und etwas uneinfühlsam wach. Der Stadttrubel um uns herum beginnt zusätzlich, sodass wir erstmal nicht länger hier bleiben wollen. Doch bevor wir weiterfahren befasse ich mich nochmal mit unserem allerletzten Ziel unserer 8wöchigen Reise, denn uns fehlt noch immer eine Unterkunft für die letzten fünf Tage in Vietnam. Ich beratschlage mich nochmal kurz mit Benny über die finale Wahl des allerletzten Stops dieser Reise und buche schließlich ✅

    Das nächste Ziel für ist auch schon in Sicht: wir wollen Weiterreisen nach Byron Bay. Somit wird das Bettzeug wieder wie gewohnt im Dachgepäck verstaut, das Bett zur Sitzfläche umgerüstet - und schon sind wir startklar für die alltägliche Fahrt. Weiterhin etwas unidyllisch wirds, als wir die Sonne hinter uns lassen und direkt auf die Regenfront zufahren.

    Irgendwie ist "Byron Bay" so in aller Munde, deswegen fahren wir da auch einfach mal hin. Aber was daran sooo besonders ist, wissen wir irgendwie nicht. Daher war es für erstmal offen, was es hier so Besonderes zu entdecken gibt. Auf der Landkarte sieht es eher unscheinbar aus und wirkt wie ein kleines idyllisches Örtchen.

    Wir kommen nach etwa 45min Fahrt bei Nieselregen an. Hier war es erstmal notwendig mal wieder zu tanken. Benny und ich schauen immer mal nach den günstigsten Tankpreisen in der Gegend, aber günstiger als 1,91 AUD/l Benzin geht's hier nicht. Umgerechnet sind das immernoch süße 1,18€/l - uns geht's also dennoch gut mit den günstigen Spritpreisen hier 🤭

    Nach der Tanke fahren wir eine kleine süße Picknickarea an, um erstmal zu frühstücken. Glücklicher Weise ist hier alles überdacht: Sitzgelegenheit sowie die Grills, was nicht immer der Fall ist, es uns heute aber zu Gute kommt. Denn kaum haben wir aufgetischt, fängt es an mal mehr und mal weniger zu tröpfeln oder zu regen. Davon lassen wir uns erstmal nicht abschrecken, denn wir haben bisher noch nicht einen kompletten Regentag hier auf Reisen gehabt: es gibt immer auch sonnige Stellen am Tag oder es gibt längere Regenpausen - jeder Tag konnte also immer gut genutzt werden. Wobei .. Evelin sich über jeden Regentropfen freut😅 Sie glaubt dann immer gleich endlich mal einen chilligen "Nichts-tun-Van-Tag" zu erleben und in der Sonne ists ihr eh oft zu heiß 😅 Leeeeeeider kommt "Nichts-tun-Van-Tag" für uns nicht in Frage: an jedem Ort gibt's schließlich irgendwas zu entdecken und die kleinen Pausen zwischendurch reichen zum Relaxen😁
    Evi's Pancake-Fieber hält weiterhin an, somit werden die auch heute wieder frisch zubereitet. Unterdessen werden wir von einer netten französischen Mama mit Kleinkind angesprochen, die mittlerweile hier am Byron Bay wohnt und lebt. Sie gibt uns ein paar gute Tipps, was wir uns hier bei schönem als auch schlechtem Wetter anschauen können.

    Gestärkt für den Tag fahren wir dann weiter ortseinwärts dennoch zur Touristeninfo. Schnell stellen wir fest, dass Byron Bay ein teuer Pflaster zu sein scheint, überall sind Parkgebühren für 5AUD pro Stunde fällig, selbst an der Touristeninfo dürfen wir nur 30min kostenfrei stehen bleiben. Nach der ziemlich teuren Parkplatz-Strafe wollen wir nicht nochmal so viel blechen und halten uns natürlich nun an die Regeln 😅 Netter Weise gibt uns die Dame an der Touristeninfo sogar den ultimativen Insidertipp, in welchen gerade mal zwei kurzen Straßen man in diesem Örtchen wohl kostenfrei stehen darf und vielleicht haben wir ja Glück, dass ein Platz frei ist, da das Wetter heute nicht so rosig ist. Auch sie hat uns wie das französische Mädel geraten, hier die Küstenwanderung hoch zum Leuchtturm zu machen. Das Einzigartige auf dieser Strecke und das, was diesen Ort auch so viel Bedeutung bringt, ist: hier liegt der östlichste Punkt des australischen Festlands. Und deeeeen, wollen wir natürlich nicht verpassen, ein Glück sind wir hier gelandet 😅😆

    Wir Glückspilze ergattern tatsächlich einen der kostenfreien Parkplätze. Hier bleiben wir auch erstmal für eine chilli-milli-Stunde am Straßenrand stehen: denn es regnet. Da es allerdings ab 14 Uhr besser werden soll, gönnen wir uns die von Evi gewünschte Ruhe. Evi und Benny dösen weg, während ich die Gunst der Stunde nutze und etwas Blog schreibe.

    Die Wettervorhersage hält was sie verspricht: pünktlich gen 14 Uhr verzieht sich der Regen und die Sonne kommt raus, wir rüsten uns für die kleine überschaubare Wanderung von 4km aus, nehmen die wander-bockige Evi an die Hand und ziehen los. Am Wanderschild angekommen dann das Blöde: der Weg ist nur teilweise freigegeben. Evi freuts, selbst Benny will schon abbrechen und am liebsten weiter ziehen. Ich bekomme die beiden dazu wenigstens bis zum ersten Strandabschnitt weiterzulaufen. Hier kann man den Surfern wunderbar bei ihren Surfversuchen zuschauen. Byron Bay ist auch für seine "Surfers Paradies"-Bucht bekannt, somit tummeln hier erstaunlich viele Surfer rum und wir sind beeindruckt, wie sie sich trodes Getümmels nicht Gegenstand über ihre Köpfe brettern. 😅 Wir lassen uns etwas Zeit beim "Surfer-Kino", da wir wissen, dass wir eh danach nur wieder zurücklaufen zum Auto. Dennoch wundere ich mich, wie viele Touris dennoch den Weg Richtung Leuchtturm antreten und frage einfach mal nach, wohin sie denn alle dennoch laufen. Die Antwort darauf ganz simpel: der Wanderweg ist heute gar nicht gesperrt, sonder nur an einem Tag im April, der gar nicht heute ist 😅 Achjaa... man sollte sie Schilder einfach mal komplett lesen 😄 Insofern freu ich mich und Evi sich nicht: die Wanderung kann also doch vollumfänglich stattfinden 😁🤣 Wir gehen weiter zum nächsten Strandabschnitt: in der Delfin-Bucht sind tatsächlich Delfine zu sehen. Ein paar Stand-up-Paddler versuchen sogar zu ihnen zu gelangen, während wir Ihr Treiben mit unserem Fernglas bestaunen: Sie springen richtig hoch und raus aus dem Wasser und spielen in den hohen Wellen.

    Das Wetter schlägt wieder etwas um, zwar ohne Regen aber dennoch stark bewölkt und stürmisch. Schließlich gelangen wir an den Punkt der Punkte an: mit der Fingerspitze tippen wir auf den östlichen Punkt des australischen Festlandes und setzen damit wiedermal einen etwas unscheinbaren Meilenstein auf unsere Route entlang der Ostküste Australiens 😊🏁 Mit ein paar Schritten weiter geht's noch hoch zum Leuchtturm und hier oben bekommennwir die volle Breitseite an Wind ab!! Wir machen uns einen Spaß daraus uns gegen den Wind zu lehnen, die offenen Haare von Evi und mir Peitschen wie wild umher, wir lassen die offenen Münder zappeln und Schreien uns zur Verständigung gegenseitig an😄 #Welch' Spaß am Rande 🌬☁️

    Der Rest des Weges führt uns durch einen Regenwaldabschnitt zurück zum Auto. Wir unterhalten uns noch eine Weile mit Evi zum Thema Heimweh und Vermissen und dem Mehrwert des Reisens. Außerdem erleidet Evi heute den Hunger des Todes, da wir es uns heute angemaßt haben ohne Mittagessen über die Runden zu kommen - was für Evelin ein absolutes No-Go ist 😅

    Zurück am Auto fahren wir 10min weiter zun den nächsten Grills: hier gibt's direkt am Skatepark Mittag/Abendbrot mit Bratkartoffeln, Erbsengemüse und Hähnchenschnitzel dazu - unser immer etwas abgewandeltes australisches Camper-Dauerbrenner-Gericht 😅 Evi hilft beim kochen, steht dabei auf Inlinern, während sie nebenbei den Skatboardern beim Skateboarden zusieht.

    Weiter geht die Fahrt am Touristenhighway entlang - vom Ausblick, den man hier eigentlich haben könnte, haben wir allerdings nichts: es ist dunkel und regnet noch dazu. Und Benny, der Strebsame, der ganz versiert die Fahrt zurück nach Sydney bis nächste Woche Mittwoch im Blick hat, fährt noch eine ganze Stunde weiter am Highway der M1 entlang, um schließlich auf einem Autobahnrastplatz namens "New Italy" einzukehren.

    Viel passiert heute nicht mehr: wir quatschen und naschen noch etwas im Van, Benny gönnt sich heute mal trotz Autobahnlärm eine Nacht im Dachzelt, um mal wieder etwas mehr Platz zu haben und die Füße ausstrecken zu können.
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