Radreise in den Süden. Nach meinem letzten Arbeitstag an der Uni will ich die Zeit nutzen und mal wieder ein Abenteuer starten. Seit letztem Jahr gibt's die Idee einer Radtour und die soll mich bis nach Österreich führen. Read more
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  • Day 4

    Von den Flüssen in die Wälder

    March 19 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Ein Hahn schreit draußen vor meinem Fenster, ein Blick auf die Uhr zeigt genau 6 Uhr an. Der verdammte Vogel braucht scheinbar keine Uhr, ich brauche aber noch etwas mehr Schlaf. Bis kurz vor Sieben bleib ich liegen und mache mich auf den Weg zum Frühstück. Da gibt es reichlich und für zwei Pausenbrote reicht es auch noch. Kurz noch ein paar Worte zum Vortag aufschreiben, im Zimmer aufräumen (das kleine grüne Monster ist mein Glücksbringer für die Tour) und um 9 Uhr kann ich nach dem Checkout losfahren.

    Gleich zu Beginn merke ich dass das Knie noch nicht ganz auf 100% läuft. Die 95 km könnten heute vielleicht zur Herausforderung werden, besonderen wenn ich bis Freitag keine Pause zum Ausruhen habe. Der Sitz scheint etwas tiefer zu liegen als bei Beginn, vielleicht ist das ein Problem fürs Knie. Während ich darüber nachdenke warum ich das Tool aus "Gewichtsgründen" Zuhause gelassen habe, aber ein Zelt mitnehmen wollte, komme ich am Straßenrand an einer RadPflege Station vorbei. KATSCHING, Never didn't have it. Schnell den Sattel hoch gestellt und weiter geht's.

    Nachdem ich das Neckarufer endlich hinter mir lassen kann, fahre ich an Heilbronn vorbei und Kreuze nur das nördliche Neckarsulm. Im Stadtpark blühen sie Kirschbäume und laden mich zu einem Foto ein, während zwei alte Herren schauen was ich da treibe. Das Knie bekommt ein downgrade auf 1,5/3 Sternen, aber als positiven Nebeneffekt fällt mir der Hintern nicht mehr so stark auf.

    Bei über 30 km beschließe ich die erste Pause des Tages und finde eine Rad Stop Kirche bei der man ein Reperatur-Kit, Klo und Steckdosen auffindet. Ein Hoch auf die gute Rad-Infrastruktur in der Gegend. Während der Pause meldet sich Jan-Christoph und erzählt wie es mit der neugeborenen kleinen Emma läuft. Die Pause hat 10/10 Sterne verdient.
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  • Day 4

    Idyllische Wiesen und Dörfer

    March 19 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach der Pause ist die Sonne hoch am Himmel und ich tausche mein Pullover gegen den dünnen grünen, wir haben immerhin schon 15°C draußen. Später kommt auch noch Sonnencreme dazu. Ist schonmal besser als Regenklamotten, obwohl ich bei Sonne am Ende eher Nass werde als bei Regen...

    Ich fahre durch kleine Dörfer und Siedlungen und denke dabei darüber nach, dass es eigentlich überall Recht ähnlich ist. Die Leute arbeiten in Ihren Jobs, die Kinder spielen auf Spielplätzen oder gehen in die Schule, es gibt überall Geschäfte und jede Menge Wohnhäuser. Alle paar Kilometer springt mir ein Anblick ins Auge den ich gern fotografieren will. Warum mache ich das nur jetzt und nicht auch schon vorher?

    Die Wolken sehen faszinierend aus und ich muss an Wikipedia Artikel zu den verschiedenen Arten von Wolken denken. Bei Gelegenheit lese ich mir den nochmal durch. Aber ein Hügel reißt mich aus dem verträumten Zustand und verlangt heute richtig Leistung von mir, während ich Versuche das Knie nicht zu überlasten. Dreihundert Höhenmeter weiter oben in Hierweiler freue ich mich nochmal runter zu schauen und doppelt wieder runter zu düsen.

    Ein paar Dörfer weiter ist es Zeit für Mittagspause und dafür wird zum ersten Mal der Kocher für das Porridge ausgepackt. Ohne Messbecher 150ml abgeschätzt und mit etwas Nüssen verfeinert, da würde auch Alfred Bioleck neidisch werden xD

    Nach der Pause sehe ich einen jungen Kerl an mir vorbei gehen, der etwas in der rechten Hand mit sich trägt. Im vorbei fahren erkenne ich es: ein Durstlöscher! In Bayern trinken die coolen Jungs also noch Durstlöscher!!! Tief in mir merke ich, dieser Gedanke kommt eigentlich nur auf weil ich neidisch bin.
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  • Day 4

    Mitten in Carcassonne

    March 19 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Ich folge weiter meiner Navigation und fahre in Murrhardt ein und bleibe im Stadtpark stehen, weil ich im grünen von Kloster und Kirche einen bisschen Lust auf Carcassonne spielen bekomme. Die Bilder werden dem Eindruck den der kleine Park auf mich gemacht hat leider kaum gerecht.

    Gefühlt mache ich jede halbe Stunde Pause oder hole mir einen kleinen Snack aus dem Rucksack, aber bei der ganzen Bewegung ist es wohl auch nötig. Besonders die kleinen lokalen Bäckereien und Metzgereien finde ich interessant, weil man da den vollen Eindruck des Anwohner mitbekommt. An der nächsten Bäckerei mache ich gegen 15 Uhr halt, verlockt vom kleinen Schild von HalbemHahn. Wir sind hier nicht in Köln, also hoffe ich auf echtes Hähnchen. Ein zweiter Blick zerstört die Hoffnung: "Jeden Mittwoch", es ist Dienstag. So langsam denke ich, einen Tag später losfahren hätte sich gelohnt. PRÄZISION!
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  • Day 4

    Vorzeitiges Ende der Tagesetappe

    March 19 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Gegen 16 Uhr Versuche ich mal wieder die nächtliche Bleibe zu organisieren. Wenn man nicht weiß wie lange man durchhält, ist es besser flexibel zu bleiben. Das Zimmer das ich mir in der Brauerei Gastronomie vorher rausgesucht habe ist noch 20km entfernt und rechte Knie will nicht mehr so ganz. Bei Google ein paar Gasthäuser raus gesucht und durchtelefoniert bis ich ein Zimmer habe, das sogar nur 5 Minuten entfernt ist.

    Gasthof Krone ist um die Ecke, ich kann mein Fahrrad in einer umgebauten Scheune unterstellen und habe ein schönes kleines Zimmer. Ich Frage drinnen nach der nächsten Apotheke, um ein paar Voltaren zu holen, aber die ist noch 10km weiter im nächsten Ort. Die Kellnerin zögert nicht lange und holt mir welche von Ihren die mich bis in den nächsten Tag versorgen. Zum Abendessen gibt's Spätzle mit Schweinelenden und einen Apfelstrudel. So lässt sich der Tag ausklingen ;)

    TagesStats:
    75,6km (von 92,2km), 4h45 min aktiv
    Hintern: 2/3
    Knie: 1/3
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  • Day 5

    Guter Start in Tag 5

    March 20 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

    Das Zimmer war enorm warm, aber mit offenen Fenster hatte es über Nacht ein super Klima. Ich werde gegen 7 Uhr wach, Frühstück ist auf 8 Uhr geplant für mich. Meine Uhr sagt so gute Schlafqualität habe ich seit Monaten nicht gehabt, die Reise hilft zumindest mal für eine Sache.

    Nach dem Frühstück geht es heute schon um 8:45 weiter. Ich werde noch zum Frühaufsteher wenn es so weiter geht. Im Netto ein paar Biegungen später werden neue Nüsse, Müsliriegel und ein Mittagessen inform von Franzbrötchen besorgt. Zusammen mit dem Teebeutel den ich beim Frühstück mitgenommen habe sollte es köstlicher Schmaus werden.

    Das Knie macht heute morgen zum Glück keine Probleme mehr. Mit neu gewonnener Energie hole ich den Rest der gestrigen Route in 1h10min auf.
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  • Day 5

    Tag 5 Videoupdate in Lauchheim

    March 20 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Eine kurzer Abstecher in der Apotheke und das zweite Frühstück hinter mir hatte ich Zeit ein kleines Video Update zu drehen. Mit neuen Drogen und Energie druchs Frühstück starte ich in die nächste Tagesetappe.

    Auf die letzten 100km habe ich mindestens schon 4 mal das Gasthaus Adler zu meiner Seite gesehen. Scheinbar gibt es eine kurze Liste mit Namen für jedes Gasthaus aus dem man wählen kann und Adler steht weit oben darauf.
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  • Day 5

    Hügel, Schlösser und Pferde

    March 20 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Die Route führt mich weiter durch kleine Orte mit alten Burgen und Kirchen, denen bei der Namensfindung alle Grenzen gesetzt werden.

    Die größte Steigung des Tages hatte ich bei einem Ausflug zu einer alten Schlossruine oben auf einem kleinem Berg. Die Aussicht ist großartig, die Anstrengung mit dem Rad hochzukommen ebenfalls. Der Name des Ortes: "Schlossberg". Wie sie nur auf diese Namen kommen die Bayern? ;)

    Eine gewisse Art von Humor kann man jedoch nicht absprechen, dann direkt nach Schlossberg kommt der lispelnde kleine Bruder als Ort Namens "Flochberg".

    Nur etwas später treffe ich auf gesattelte Freunde. Die beiden jungen Frauen haben ihre Zossen ausgeführt um sich beim Lidl die Straße runter noch ein Eis zu holen.
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  • Day 5

    Jede Woche ein Stück

    March 20 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Jeder Ort scheint bemüht sich mit seiner eigenen Kapelle oder Kirche herauszustellen, aber besten bleibt mir der Kalvarienberg in Wörnitzstein in Erinnerung, weil dort die Kapelle auf einer kleinen Felsenformation angebaut wurde.

    Bis hierhin habe ich mein ursprüngliches Tagesziel von 95km erreicht und entscheide mich die 21km von gestern gut zu machen. Noch fühle ich mich fit. Bis dahin dachte ich immer, dass ich jede Woche ein Stück trainieren muss damit ich fit werde, jetzt weiß ich aber stattdessen muss ich nur eine Woche AM Stück trainieren!
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  • Day 5

    Neue Bestleistung und Hangry Einkaufen

    March 20 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    In den letzten Minuten vor Ankunft telefoniere ich mit Jörn und vergesse ganz meine Unterkunft als neues Endziel einzugeben. Die kurze Änderung zeigt mir dass ich zwei Kilometer weiter muss, aber GoogleMaps zeigt mir nicht, dass es nurmoch Bergauf geht. Großartiges Ende für diesen Tag.

    Gegen 18:15 komme ich am Etappenziel an. Die Restroute von gestern und die ganze Strecke von heute an einem Stück durchgepowert. Jetzt brauche ich zwei Dinge: eine Dusche und etwas zu essen.
    Direkt gegenüber ist ein Edeka, da kann ich mich eindecken, weil im näheren Umfeld nichts ist um sich was zu bestellen.

    Mit großem Hunger einkaufen ist nie eine gute Ideen, aber wenigstens habe ich nur genug für eine ganze Fußballmannschaft eingekauft. Auch heute macht sich der Gaskocher sehr bezahlt und wärmt mir die Gemüsesuppe auf.

    Alles in allem hat es doch schon etwas erhabenes, sich mit seinem Fahrrad durch eigene Kraft durch die Landschaft zu schlagen. Andererseits fallen mir eine Menge anderer Worte ein, wenn ich mir Abends wie eine Schildkröte auf dem Rücken den Hintern eincreme. Am Ende läuft es wohl auf ein Nullsummenspiel der Würde aus.

    TagesStats:
    115km, 6h34m aktiv, 800 Höhenmeter
    Hintern: 2/3
    Knie: 2,5/3
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  • Day 6

    Sonnenabo für 3,99€

    March 21 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Der Morgen startet gut ausgeschlafen und dem Frühstück um 8:00 Uhr. Dabei komme ich mit der Beisitzerin vom Hotel ins Gespräch, die erstmal 10 Minuten über Radfahrer ablästert. Natürlich nur die E-Bike Fahrer, denn die ohne beschweren sich nicht über den Anstieg zum Hotel. Gegen neun Uhr habe ich dank wegen dem Gerede noch nicht zuende gegessen und muss mich langsam beeilen.

    Beim Taschen packen denke ich an die Unwetterwarnung von Sabine. Vielleicht hätte ich doch den Regenponcho holen sollen. Die ersten Zehn Kilometer schließen sich auch lang die Wolken am Himmel und es wird etwas düster. Ein kurzer Blick auf GoogleMaps zeigt mir dass es keine Sportgeschäfte im nächsten Dorf gibt, also müssen wir da wohl durch.

    Keine fünf Minuten später taucht zu meiner rechten ein Laden mit günstigen Restposten auf. Man kann es ja Mal versuchen... Ich steige vom Rad, suche einmal den Laden ab und finde nichts. Die Verkäuferin an der Kasse kann mir dann innerhalb von 10 Sekunden einen Poncho hervorzaubern. Nur 3,99€ und viel leichter als der Letzte. Großartig.

    Weiter auf dem Fahrrad kommen im nächsten Kilometer schon die Sonnenstrahlen raus. Der Horizont schaut auch schon viel freundlicher aus. Aus meiner Sicht waren das gut investierte 3,99€.
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