Radreise in den Süden. Nach meinem letzten Arbeitstag an der Uni will ich die Zeit nutzen und mal wieder ein Abenteuer starten. Seit letztem Jahr gibt's die Idee einer Radtour und die soll mich bis nach Österreich führen. Read more
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  • Lange geplant, kurz vorbereitet

    March 15 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Die Reise nach dem letzten Arbeitstag. Seit letztem Jahr steht die Idee schon fest, im April 2023 habe ich es sogar im Hüttenbuch am Hochkönig, wo wir jedes Jahr zur Skifreizeit fahren, angekündigt. Eine Flasche Schnaps als Strafe wenn ich ohne Fahrrad ankomme. Der Plan: nächstes Jahr vor Ostern fahre ich von Siegen bis Mühlbach am Hochkönig in Österreich mit dem Fahrrad.

    Jede Menge Zeit um sich vorzubereiten, um alles zu planen und zu erproben. Die Hindernisse aus dem Weg räumen und Fehlern keine Chance geben. Das klingt gut, das klingt vernünftig, das klingt nicht nach dem was ich machen würde.

    Bis Ende Dezember hat sich also erstmal nichts getan, dann wurde langsam nach einem neuen Fahrrad gesucht, ein paar Taschen dazu. Das hat bis Februar gedauert. Bei Komoot mal die ersten beiden Tage geplant, alles andere wäre übertrieben, die Pläne ändern sich ja eh.

    Packliste machen und Probe packen ist richtig hilfreich, wenn man es macht. Also habe ich am Tag vor Abreise die Taschen mal schon zusammen gepackt und es hat alles rein gepasst. Reicht eigentlich auch schon wieder für den Tag.

    Zum Abschluss vor der Reise gibt es noch einen Termin beim Nachbarn, der liebe Herr Kaufmann hat sich mit uns zum Wein trinken verabredet und in seinen 78 Jahren hat er so einiges über Weine gelernt. Das Highlight ein 31 Jahre alter Wein, der so fruchtig und sanft im Abgang war wie bisher noch kein anderer den ich probiert habe. Drei Flaschen später und so langsam merke ich, dass die vierte Flasche den nächsten Tag nicht einfacher machen wird, also verabschieden wir uns und gehen um zwölf ins Bett.
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  • Day 1

    Große Ziele, kleine Fortschritte

    March 16 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Der Tag der Abreise startet gut ausgeschlafen und mit einem Trip zum Bäcker. Die letzte kurze Tour auf meinem alten Rad bevor ich für drei Wochen nur noch mit dem neuen Rad fahre. Zum Glück muss ich nicht alleine zum Bäcker, denn ich werde vom trommelden Regen begleitet. Die Hose und Schuhe sind nach 5 Minuten nass, so sollte meine Tour aber nicht ablaufen.

    Also ein schneller Trip zum Markt und einen Regenüberzug und eine Regenhose mitgenommen, einen extra Spanngurt weil er gerade günstig da lag. Zurück vom Bäcker daheim mal die Regensachen übergezogen und sie sind natürlich viel zu groß. Außerdem sind die Teile ganz schön schwer...

    Nach dem Frühstück wird das Fahrrad bepackt: Taschen, Zelt, Schlafsack, Rucksack und dann sollte alles dabei sein. Eigentlich sollte es um 10 Uhr losgehen aber durch ein bisschen hin und her ist es schon 10:45 als ich mich von Katja verabschiede und die ersten Trampler in die Pedalen haue. Der Regen hat aufgehört, die Sonne scheint mir aus dem Hintern, was soll schon schiefgehen.

    Erste Station nach dem losfahren: zurück zum Markt. Das Wort Hubris ist mir nicht unbekannt, aber es hält mich nicht davon ab die Regen Klamotten zurück zu geben. Es hat heute ja schon geregnet, reicht erstmal. Alles andere ist ein Problem von Zukunfts-Ferid.
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  • Day 1

    Siegerland und die Hügel

    March 16 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Auf in Richtung Siegen und über Eiserfeld in den Süden. Die ersten Steigungen kommen und werden mit purer Ekstase bezwungen. Nach einer halben Stunde wird das T-Shirt unter dem Merino Pullover ausgezogen, die Hitze staut sich bis zum Schädel. Die ersten 250 Höhenmeter bezwungen, lässt es sich jetzt Berg ab gut rollen.

    Die geplante Route bei Komoot lässt sich nur mit der Pro App tracken, also gleichen wir kurz mit GoogleMaps ab und es sieht relativ ähnlich aus. Insgesamt sind 130km für den ersten Tag geplant, die Navigation sagt es sind ca. 8 Stunden bis Mainz. Mit Pause also 9 Stunden einplanen. Was soll da groß schief gehen. Zum Abendessen gegen 20 Uhr sollte ich also in Mainz bei Yasmin zum Abendessen sein.

    Die Routenführung schickt mich bergauf durch kleine Dörfer, jetzt geht es durch die Hügel südlich von Neunkirchen. Das Tempo lässt nach wegen Steigung, aber jetzt geht es die 400 Höhenmeter auf Schotterpiste und Waldwegen hinauf. Keine Menschen ins Sicht, herzlich willkommen im Abenteuer.

    Auf der Karte sehen alle Routen gleich aus, aber wenn man erstmal vor Ort ist merkt man was für einen Unterschied der Untergrund macht. Asphalt ist Premium, Pflaster und Schotter lässt sich stellenweise ertragen und Waldwege sind trocken gerade noch erträglich, aber zum Glück hat es heute morgen ja geregnet. Verdammt.
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  • Day 1

    Aufregende Asphalt Abenteuer

    March 16 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Gegen zwei Uhr Mittag merke ich die Zeitplanung bis Mainz ist mit dem Untergrund sehr optimistisch, ich rufe schon mal bei Yasmin an, vielleicht passen wir den Plan leicht an. "Achja Yassi, Wo wir gerade telefonieren, kannst du mal zu Decathlon fahren und mir eine Fahrrad Hose und Handyhalterung kaufen." Der neue Sattel zeigt nach 3 Stunden, dass ich morgen sonst Probleme habe die andere nur durch eine große Portion Chilly bekommen.

    Nach den Matschbergen mit guter Aussicht geht es ins kleine Lippe und mein Fahrrad freut sich endlich wieder Asphalt unter den Reifen zu haben. Jetzt macht es sich Spaß auf der Bundesstraße zu fahren, endlich Tempo machen, keine Berge mehr rauf fahren.

    Es geht super voran, aber gegen 16:30 Uhr bin ich erst bei Irmtraut hinter Rennerod und bis Mainz wären es noch fast 5 Stunden. Bis Limburg komme ich locker noch bei gutem Licht und warmen 13°C, aber danach könnte es abenteuerlich werden. Also kurz nachgeschaut und es fährt ein Bus bis Wiesbaden, das sollte reichen um heute noch zeitig bei Yassi anzukommen.
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  • Day 1

    Limburg und die Abkürzung

    March 16 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Ein bisschen extra Gas auf die Pedalen und wir kommen rechtzeitig in Limburg an um den Bus zu verpassen. Genau eine Minute zu spät.

    Einfach ist für Anfänger. Plan B, im Süden von Limburg gibt's den ICE Bahnhof und wir fahren über Frankfurt direkt nach Mainz. Den Zug nach Mainz direkt schaffe ich natürlich nicht, der fährt 3 Minuten zu früh für mich weg. Immer knapp daneben zu liegen ist auch eine Form der Präzision.

    Zum Glück klappt mit dem Zug alles, ich bin rechtzeitig da, prüfe die Verbindung, finde heraus dass Fahrräder nicht erlaubt sind und... Verdammt. Notfallplan schnell entworfen und ich Frage die zwei Polizisten auf dem Weg zum Flughafen ob sie mir helfen können meine Taschen in den Zug zu tragen. Die Polizisten wird der Schaffner ja nicht aufhalten :)

    Bis Mainz gibt es keine weiteren Probleme und ich komme um 20:10 bei Yasmin zum Abendessen an. Alles wie geplant eigentlich!

    TagesStats: 75,2km , ~6h aktiv radeln
    Hintern: 3/3 Sterne
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  • Day 2

    Abfahrt Mainz - Heute im Doppelpack

    March 17 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Gut ausgeschlafen geht es in den zweiten Tag. Am vorigen Abend habe ich mit Yassi weitergeplant und festgestellt, dass ich vmtl auch gut ohne Zelt auskommen kann und den Platz in den Taschen dann für Essen und anderes Gepäck nutzen kann. Das gute Zelt und der gute Schlafsack sind von Yassi geliehen und können einfach in Mainz bleiben.

    Yassi hat ein wunderbares Frühstück vorbereitet, wir machen noch eine Wegzehrung für jeden bereit und dann werden die Taschen gepackt und aufgesattelt.

    Wir kommen heute noch vor zehn Uhr los und die Navigation ist mit Yasmin auch direkt am Start, sie kennt Mainz wie ihre Westentasche und es geht direkt los.
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  • Day 2

    Worms Wunderbare Waffeln

    March 17 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Fahrradfahren ist in Mainz direkt anders als die Routen gestern. Es gibt gute Fahrradwege und es jede Menge los auf den Straßen, sowohl Radfahrer als auch Jogger kommen alle paar Sekunden vorbei.

    Zur Stadtgrenze hin wird es weniger und wir haben den Radweg streckenweise für uns alleine und können nebeneinander fahren und Geschichten austauschen. Auf dem guten Boden machen wir gute Kilometer wett und nach 35km machen wir die eine Brotpause. Bei der Gelegenheit gibt's dazu noch Elektrolyte die Katja mit zum Glück mitgeben hat (wenigstens eine Person die für meine Tour geplant hat).

    Es gibt jede Menge Gesprächsstoff zum Austauschen, da Yassi selbst vor einigen Jahren eine große Radtour gemacht hat. Ich hoffe für mich etwas mehr zur Ruhe zu kommen, aber beim Gespräch zum Inneren Monolog den man bei so einer mehrstündigen Tour führt, wenn Mann alleine ist, kam mir die Erinnerung, dass manche Menschen gar keinen Inneren Monolog haben. Faszinierend.

    Zum Glück müssen wir uns den ganzen Tag mit am Rhein entlang orientieren, jedoch haben wir einmal eine Spur zu nah am Rhein entlang gewählt und werden für mit marschigem Feldweg und Kiessegen belohnt.

    Mein Hintern zeigt langsam Spuren der gestrigen Tour und ich bin froh heute mit Radhose unterwegs zu sein. Um das gute Stück etwas zu schonen machen wir nach etwa 75 Minuten eine zweite Pause in Worms. In der Innenstadt haben wir ein Café raus gesucht aber in letzter Sekunde wird aufs Schokoland gewechselt. Die Waffeln sprechen für sich.
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  • Day 2

    Abschied in Mannheim

    March 17 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Strecke von Worms ist folgt weiterhin dem Rhein, die einige Entscheidung die man treffen muss ist, auf welcher Seite man fahren möchte.

    Wir wechseln die Uferseite, müssen dafür aber die Fahrräder die Treppen einer Brücke hoch hiefen. Jetzt merke ich erstmal wie schwer die Taschen wirklich sind... Und dabei habe ich schon etwas Ballast bei Yassi in Mainz gelassen. Vermutlich hätte ich noch ein paar Klamotten mehr Zuhause lassen können, jetzt wo ich nicht mehr die kalten Nächte im Zelt ausharren muss.

    Das letzte Hindernis des Tages ist die Navigation durch Mannheim und die loopingartigen Radwegen. Mit den Pausen ist es schon nach fünf Uhr als wir ankommen, also reicht die Zeit gerade so für einen kleinen Snack in der Bäckerei und wir verabschieden uns am Bahnhof, wo Yassi den Zug zurück nach Mainz nimmt. Schade eigentlich, zu zweit hat der Tag richtig Spaß gemacht.

    Den Tag beende ich in dem urigen Hotel Tante Alma mit einer faszinierenden Inneneinrichtung und speziellem Programm. Um 20:15 gibt es Sonntags gemeinsames Tatort schauen in der Lobby. Um die Ecke finde ich noch einen kleinen Laden der eine leckere Bowl mit viel Kohlenhydraten anbietet. Gut gesättigt kann ich eine Route bis Augsburg für die nächsten drei Tage fest machen.

    Beim prüfen der Route für morgen fällt mir auf, dass Komoot sagt die Route braucht 3/3 Fitness Sterne. Das ist eher schlecht, weil mein Hintern nur noch 2/3 Fitness Sterne übrig hat. (-.-)

    TagesStats: 80,5km , 4h37h aktiv
    Hintern: 2/3 Sterne
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  • Day 3

    Nach Heidelberg und am Neckar entlang

    March 18 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Bis in die Nacht habe ich die Route für die nächsten drei Tage verfeinert. Jetzt Kann es morgens direkt los gehen. Und morgen geht es direkt los mit einer Nachricht von Vanessa, eine Freundin seit Schulzeiten, die fragt ob ich nicht etwas südlich von Mannheim vorbei kommen möchte. Ein Umweg von 25km würde mich morgen auf über 100km bringen...

    Ein bisschen Umplanen und ein Telefonat später steht fest, dass wir uns auf meiner Route in Neckargmünd zum Mittag treffen und ich habe die Gelegenheit den kleinen 8 Monate alten Toni kennen zu lernen. Ausgezeichnet.

    Nach 1,5 Stunden komme ich ein paar Minuten früher an und kann das Fahrrad noch etwas vom Dreck der gestrigen Route befreien. Ich sammel die beiden beim Parkplatz ein und wir finden ein altes Gasthaus in dem man sich in Ruhe unterhalten und den kleinen Toni bespaßen kann.

    Nach der geselligen Pause geht es wieder aufs Rad in Richtung Osten. Ich halte mich südlich vom Neckar, da hier keine Autos fahren. Nach wenigen Metern kommt der erste Teil nasser Waldpfad... Wozu habe ich das Rad eigtl sauber gemacht?
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  • Day 3

    Neckar Natur Neue Probleme

    March 18 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Vormittags habe ich noch ein bisschen entspannte Musik gehört, aber nach der Pause mal ganz analog unterwegs. Die Vögel singen ihre Lieder, die Bäume rascheln vor sich hin, die Erfahrung ist so schon eine andere :)

    Der Untergrund wechselt zwischen Asphalt, Schotterpiste und Waldweg, aber ich komme gut voran. Auf einer Bank am Fluss mache ich eine kurze Pause um den Eindruck der Umgebung aufzunehmen. Am Ende des Weges finde ich ein Sperrungsschild wegen Steinschlag auf dem Weg von dem ich komme... Tja, zum Glück bin ich jetzt ja durch. Im Dorf um die Biegung finde ich die schöne Kirche. Ein Schild am Straßenrand macht Werbung für ein Cafe für Radfahrer, gegen 16 Uhr kann man sich ja Mal ein Stück Kuchen gönnen. Nur noch 1800 Meter bis zum Cafe und die Vorfreude steigt. 200 Meter vor dem Cafe entdecke ich das nächste Schild. "200 Meter Cafe, Montags Ruhetag". Verdammt, so knapp daneben.

    Die Gaststätte in der ich heute bleibe ist irgendwann nur noch ca. 15 km entfernt und ich mache im Vorbeifahren Bilder von ein paar Burgen. Auf den letzten Metern merke ich die Anstrengung der Tage und Steigungen im Knie, aber zum Glück bin ich ja bald da.

    Das Wirtshaus am Treidelpfad hat saubere Zimmer und der Wirt zeigt mir die Stube fürs Frühstück. Auf die Frage, ob Abends auch Essen angeboten wird finde ich heraus das Montags natürlich Ruhetag ist... Sehr knapp wieder.

    Mit einem Lamacuhn die Straße runter kann ich dann gut gesättigt den Tag beenden.

    TagesStats: 86,8km, 4h58min aktiv
    Hintern: 2/3 Sterne
    Knie: 2/3 Sterne
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