Satellite
Show on map
  • Vorwort

    August 12, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Vor ziemlich genau 7 Jahren hatte ich, recht spontan allerdings, die Idee ein Sabbathjahr zu beantragen. Luise war gerade 3 Jahre alt und Jens und ich hatten sich in unser Leben als Eltern "eingeruckelt" und unser Alltag plätscherte gemütlich vor sich hin. Wir gehen beide gerne Arbeiten, fühlen uns wohl in unserem zu Hause, nutzen die Ferien gerne für Urlaube in den Bergen und am Meer, Jens fröhnt seinen Hobbies Fußball und Chor, ich liebe es im Hof zu wurschteln und wir haben tolle Freunde und Familien.
    Dennoch hatte ich große Lust unsere Komfortzone für eine begrenzte Zeit zu verlassen um etwas Neues zu erleben. Da ich vom Scheitel bis zur Sohle Beamtin bin, durfte das Ganze natürlich nicht zu abenteuerlich werden, lieber etwas Abgesichertes mit Netz und doppeltem Boden: ein Sabbathjahr lag auf der Hand!
    Gedacht, mit Jens besprochen, für gut befunden und beantragt. Das alles in genau 2 Wochen. Ab jetzt war es fix: Ab dem Schuljahrt 2015/2016 würden wir noch 6 Jahre arbeiten bzw. Luise in den Kindergarten und zur Grundschule gehen und im
    7. Jahr hätten wir ein ganzes Schuljahr Urlaub. Ein unfassbarer Luxus!
    Wir wählten eine 6jährige Ansparzeit. Luise wäre dann zu Beginn des Sabbathjahres 9 Jahre alt und hoffentlich noch nicht pubertär aber schon alt genug, um nachhaltig Eindrücke mitzunehmen und Jens und ich hoffentlich noch gesund und fit genug zum Reisen. Denn so wage wie die Idee damals war, eines stand zu jeder Zeit fest: Wir wollten das Jahr "Auszeit" nutzen, um zu Reisen. Was in 6 Jahren alles passieren kann, kann keiner voraussehen. Glücklicherweise oder sogar wundersamer Weise sind unsere Pläne aufgegangen. Das Wort Corona stand im Frühjahr 2015 für ein Bier, ein mexikanisches, glaube ich und nicht für eine Pandemie.
    Wir begannen also Pläne zu schmieden und Überlegungen zu machen. Ich liebe es bekanntlich mir über ganz unterschiedliche Inhalte Gedanken zu machen. So grübelte ich über mögliche Reiserouten und verwarf genau diese Pläne wieder.
    Zu Beginn wollten wir eigentlich eine Flugreise ans andere Ende der Welt machen, nach Australien und Neuseeland. Je näher die Zeit rückte, um so klarer wurde, dass aus der Weltreise per Flugzeug eine Europareise per Wohnmobil werden würde. Nicht allein aus Rücksicht auf unsere Hündin Martha, die sich Gott sei Dank bester Gesundheit erfreute, trotz stolzer 12 Jahre, in Hundejahren ist sie eine fast 90jährige alte Oma.
    Im Jahr 2019 kauften wir uns zu diesem Zwecke unser Wohnmobil, von mir liebevoll "Big Egg" getauft, dank des etwas moppeligen und wenig windschnittigen Aussehens. Ein Sunlight A70, Baujahr 2018 mit 6 Betten, einer Dusche mit WC, einer Küche mit 3-Flammen-Gasherd und einem Kühlschrank und Dinette. Das ganze Gefährt hat eine Länge von 8,25 m (mit Fahrradträger für 4 Räder) und eine Höhe von 3,24m. Unser Zuhause für ein ganzes Jahr!
    Im Jahr 2019 machten wir mit unserem Big Egg Urlaub im Ruhrgebiet und in Holland, auch um ein Gespür für diese Art zu Reisen zu bekommen. Wir sind auch früher schon häufiger mit unserem alten Laika auf Tour gewesen, mit einem fast neuen Wohnmobil fühlte es sich noch komfortabler, fast geräumig an. Es machte und macht uns viel Spaß Camper zu sein.
    Nach dieser langen Zeit der Planung ging es am 4. September 2011 endlich los. Und was soll ich sagen, wir waren sehr gut vorbereitet und hatten an fast alles gedacht. Allein ein Schöpflöffel und ein Pfannenwender fehlten. Beides wurde noch schnell besorgt und dann ging es los, endlich!

    Jetzt wünsche ich mir und allen, die möchten viel Spaß beim Lesen, mir hat das Verfassen des Buches unglaublich viel Freude gemacht.

    St. Englmar, im August 2022

    PS: Ist es eigentlich normal, dass man das Vorwort ganz zum Schluss schreibt?
    Egal, ich habe es so gemacht, und was ist schon normal?
    Read more