• Eine Stadt zum Verlieben (Tag 21/24)

    25 de abril de 2023, Mexico ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute wollen wir nach "Guanajuato" übersiedeln!
    Die Stadt Guanajuato, die man vielleicht als die kleinere (aber hübschere) Schwester von León bezeichnen kann,  wird der letzte Abstecher meiner Mexikoreise sein! Einerseits traurig (weil sich damit meine Reise dann doch als endlich erweisen wird), andererseits aber irgendwie auch ein äußerst würdiges Finale, da die Stadt seit dem Besuch der Hochzeit von Fernanda & Till vor 11 Jahren zu meinen absoluten Lieblingsstädten auf der (von mir besuchten) Welt gehört!

    Wir kommen etwas später los als geplant  (so eine Pack- und Kinderlogistik sollte man nicht unterschätzen!), doch um 9:30 Uhr sitzen wir dann alle entspannt im Auto. Nach Guanajuato brauchen wir ca. 1 Stunde - für mexikanische Verhältnisse ein Katzensprung!
    Bereits die Einfahrt in die Stadt weckt wieder schöne Erinnerungen an unseren früheren Aufenthalt - damals mit der gesamten Großfamilie. 

    Guanajuato ist eine bunte kleine Studentenstadt, mit vielen verwinkelten Gassen und hübschen Plätzchen, die man alle unbedingt per Fuß entdecken sollte!
    Autos sieht man in der Stadt zwar auch - allerdings findet der Haupt-Autoverkehr in einem faszinierenden unterirdischen Tunnelsystem statt! Dafür hat man einfach die ehemalige Kanalisation in Autostraßen umgewandelt. 
    Der Effekt ist irre: Man taucht mit dem Auto in den Untergrund ab und wenn man sich bei den kleinen dunklen Verzweigungen nicht vertut, taucht man an der gewünschten Stelle in der Stadt wieder auf (und kann dort seinen Cafesito trinken und einem der vielen Staßenmusikern lauschen).

    Wir wohnen sehr privilegiert in einem fürstlichen Haus am besten Platz der Stadt, bei Fernandas Tante "Guagüi" und Onkel "Nacho". Nacho (der als Arzt im Haus auch eine Praxis hat) und Guagüi stellen uns ihre toll gelegene Einliegerwohnung im Obergeschoss mit spektakulärer Dachterasse zur Verfügung.  Wir fühlen uns ein wenig wie die Könige der Stadt - spätestens als die Polizei vor dem Haus uns versichert, immer zu unserer Verfügung zu stehen.

    Anne und ich begeben uns gleich auf Stadterkundung und versuchen, das Gesehene mit unserer Erinnerung abzugleichen.  Manches passt - manches nicht: Unseren ehemaligen Lieblinsplatz, den traumhaft schönen "Plaza de San Fernando", verfehlen wir zunächst um Längen. Als wir ihn finden, zeigt er sich aber noch so schön wie früher (...als wir dort z.B vor Fernandas und Tills Hochzeit ein Lied auf die beiden umgedichtet hatten. Schöne Erinnerungen!)
    Anne und ich kaufen ein paar erste Souvenirs, bekommen bei Guagüi ein fürstliches Mittagessen aufgeboten und ziehen nochmals in größerer Runde (mit Fernanda und den beiden Kindern) durch die Stadt. Mit Fernanda macht die Stadterkundung doppelt Spaß - sie kann zu allen Ecken etwas erzählen! Auch wenn sie anmerkt, sich in Ihrer ehemaligen Heimatstadt mehr und mehr als Touristin zu fühlen. Ganz normal, schätze ich.

    Den Abend verbringen wir auf "unserer" schönen Dachterrasse.  Fernandas Cousine Tanja gesellt sich hinzu (zumindest physisch - sie redet ununterbrochen am Handy mit ihrer frischen Liebe), später dann auch der schwer sympathische Nacho. Wir quasseln über Gott und die Welt, sowie über die Geschichte und die aktuellen gesellschaftlichen Schwierigkeiten Mexikos. Das heißt, ich höre viel zu und nicke ab und dann andächtig.  Zum aktiven Sprechen ist mein Spanisch auch nach 3 Wochen in Mexiko leider noch zu schlecht.
    Es ist wunderschön auf der Terrasse und selbst ein paar romantische dicke Kakerlaken erfreuen sich an der schönen Kulisse und unserer Gesellschaft!
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