• Heute getrennt Schiff & Museum / Skansen

    16. August in Schweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Und nein, wir haben natürlich nicht gestritten, so was kommt nicht vor 😉, aber die Interessen dürfen doch mal auch auseinandergehen. Und so begibt sich der Vater auf eine Hafenrundfahrt mit bereits beschriebenem Minenräumboot und später ins Kunstmuseum. Die Damen durchstreifen den Skansen, was später beschrieben wird.
    Wie gesagt fahren ein paar ältere Herren viel Herzblut gebend mit diesem Schiff zum Wochenende durch den Hafen von Stockholm auf den Spuren der Vasa, und man kann ihnen dabei nicht nur auf die Finger schauen, sondern auch den Maschinenraum und die Schiffsküche erkunden und spannende Gespräche führen. Hier reist man garantiert nicht klimaneutral, mit Steinkohle und viel Hitze. Aber das sollte die grüne Seele schon verkraften! Beim Anlegen mit extremen Wind befolgten alle auch artig die Anweisungen des Kapitäns.
    Nochmals übers Wasser mit der Fähre auf die nächste Insel und ich war im Moderna Museet. In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, dass Stockholm eine sehr imposante und stolze Hauptstadt ist, und auch wenn der große Glanz der Schwedischen Nation doch schon einige Zeit vorbei ist, wirkt diese Stadt vielleicht noch beeindruckender als Wien. Das gilt allerdings nicht - meinem Eindruck nach - für die ausgestellte Kunst. Das Museum der Moderne ist von seiner Sammlung eher vergleichbar mit dem Lentos, wenn auch mit drei sehr ambitionierten Sonderausstellungen. Eine davon zeigt gestickte Bilder von einer schwedischen Künstlerinin Britta Marakatt-Labba, in der Tradition der Samen. Impossant ist ihr Werk „Historie“, eine Stickerei, 24 Meter lang und 40 Zentimeter breit, die samische Geschichte und Mythologie in Momentaufnahmen darstellt.
    Nachher ein Spaziergang durch die Stadt, vorbeihören bei den verschiedenen Musikdarbietungen des Kulturfestivalen, ein kurzer Blick ins Königsschloss und ein Bierchen am Platz vor dem Nobelpreismuseum. Ahja, da gabs dann auch noch die anderen 😊

    Der Rest der Familie besuchte das älteste Freilichtmuseum der Welt, Skansen. Dort gibt es nicht nur alte Häuser zum Anschauen und Betreten, sondern auch die Möglichkeit, Handwerker von anno dazumal beim Arbeiten zu beobachten, wie eine Glasbläserin, Töpferin, Tischlern, Maschinenbauern von 1920… Dazwischen gabs ein kurzes sehr amüsantes Musical über die Einführung der Waschmaschine in den 50er Jahren und Kinderanimationsprogramm auf Schwedisch 😊. Die Elche im ebenfalls in Skansen befindlichen Zoo zeigten sich nicht fotogen, im Unterschied zu den Bären, die ihr Futter mit den Vögeln teilen. Shoppen bei den Standeln stand auch noch am Programm, so verbrachten wir fast den ganzen Tag in Skansen!
    Am Abend wollten die Eltern zum Leidwesen der Töchter noch bei einem Streetfoodmarket vorbeischauen. Schlechtestes Wetter, kein Platz zum Sitzen und laute Musik, da wär kind doch besser ins nächstbeste Lokal gegangen, was wir dann auch taten, dann war die Welt wieder in Ordnung!
    Beim Nach-Hause-Weg fiel auf, dass sehr viele Straßen gesperrt waren. Ein Mitternachtslauf sollte stattfinden, und so wurde der Vater noch ausgeschickt diesen zu erkunden. Live wurde das Geschehen dann ins Hotelzimmer übertragen. Ich habe selten so viele Menschen gesehen! Alle im orangen T-Shirt und mit riesigem Spaß dabei war das mehr eine Laufparty als ein ernster sportlicher Wettkampf.
    Weiterlesen