• Sucre, die weiße Stadt

    3 September 2017, Bolivia ⋅ 🌧 11 °C

    Freitag Abend sind wir gegen 18 Uhr in der offiziellen Hauptstadt Boliviens, Sucre, angekommen. Schon die Außenbezirke haben mir auf Anhieb gefallen, je näher wir ins Stadtzentrum kommen, desto schöner wird es. Der Baustil, die Farben der Häuser wirken sehr mediterran, obwohl wir uns immer noch über 2500m befinden. Die Menschen hier laufen größtenteils sehr westlich rum, nur wenige traditionell bunt. Sucre könnte wohl auch irgendwo in Italien oder Spanien liegen. Nachdem wir unser Hostel gebucht haben (das gleiche, wie das irisch/schottische Pärchen) gehen wir essen. Wir teilen uns eine Tabla Mexicana für 120 Bolivianos und sind danach das erste Mal in Südamerika wirklich überfressen, es war aber auch viel zu gut. Danach gehen wir zurück ins Hostel und schlafen relativ bald ein. Gegen 8.30 Uhr stehen wir wieder auf frühstücken erst einmal und duschen. Gegen 12 Uhr machen wir uns, nachdem unsere Wäsche gewaschen ist, auf den Weg in die Stadt. Der erste Weg führt uns mitten durch die Stadt gefühlt ans andere Ende der Stadt zum Busterminal, da wir abchecken wollen, wie wir am Sonntag Abend nach La Paz kommen. Wir konnten nämlich herausfinden, dass die Regierung diesen Sonntag zum Tag des Fußgängers in ganz Bolivien gemacht hat. Wir sind ein bisschen gespannt, aber letztendlich geht alles gut und wir bekommen unsere Tickets für die 12 stündige Fahrt für 120 Bolivianos. Danach schauen wir uns die Stadt weiter an, beobachten eine Einschulungsparade (davon sind wir beide unglaublich begeistert, denn alle sind auf der Straße und tanzen) und gehen etwas essen. Am Abend sind wir mit dem Pärchen aus dem Taxi verabredet und gehen zusammen Cocktails trinken, gegen 2 Uhr nachts sind wir wieder im Hostel, sitzen noch kurz zusammen und dann gehe ich ins Bett, Angi geht wohl kurze Zeit später auch ins Bett, da schlafe ich allerdings schon. Für heute haben wir nichts geplant. Wir frühstücken relativ spät, duschen, packen unser Zeug ein und waschen die restliche Wäsche, deponieren unsere Backpacks im Hostel und machen uns auf den Weg in die Stadt. Es ist unglaublich ruhig, das hektische Treiben der Menschen in den Gassen und die nervenaufreibende Huperei der Taxis ist komplett verschwinden. Auf den Straßen sind viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs, aber gefühlt wesentlich entspannter als gestern noch. Am Hauptplatz angekommen dröhnt uns laute Musik entgegen. Gefühlt hält sich schon wieder die halbe Stadt hier auf und feiert, dass keine Autos unterwegs sind. Quer über die Straße ist ein Volleyballnetz gespannt, überall stehen Hüpfburgen rum und auf einer Bühne machen ein paar Animateure Zumba, begleitet von einer ganzen Menge Zuschauer, die mitmachen. Wir besuchen den Mercado Central (hier gibt es - ähnlich wie auf dem La Vega Markt in Santiago - nahezu alles, inklusive Kuhschädeln und ungekühltem Hühnerfleisch, welches mit unglaublich "sauberen" Putztüchern abgewischt wird - mir dreht sich vor allem beim Anblick eines halben Kuhschädels der Magen ein bisschen um), schlendern ein wenig durch die schmalen Gässchen Sucres und sitzen nun auf dem Hauptplatz, dem Plaza 25 de Mayo, und genießen die Ruhe und die Sonne. Heute Abend um 19.30 Uhr geht unser Bus nach La Paz, wo wir Angis Bruder morgen früh treffen werden.Baca lagi