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  • Day 56

    La Casita del Café

    October 15, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 30 °C

    Im Internet habe ich gelesen, dass irgendwo in Mindo auch Kaffeetouren angeboten werden. In einem Touristenbüro fragen wir danach, doch man will uns hier lieber andere Touren zu Wasserfällen oder in einen Schmetterlingsgarten verkaufen, Kaffeetouren würden nur für größere Gruppen angeboten. Da das Wetter aber nicht so richtig mitspielt entscheiden wir uns allerdings dagegen und gehen ein Stück weiter. Dort finden wir ein weiteres Tourenbüro, die Kaffeetouren anbieten. Die Dame ruft sogar extra noch bei der Kaffeeplantage an, damit die Tour noch auf uns wartet. Wir fahren also mit dem Taxi über einen Feldweg meistens bergauf und erreichen nach kurzer Fahrzeit ein Gelände, auf dem vorwiegend Abenteuererlebnisse (Ziplining etc.) angeboten werden. Die ganze Tour kostet uns mit Hin- und Rücktransport 10,50$ pro Person und nach kurze Wartezeit führt uns der Chef des Abenteuerparks zu seiner recht neuen Kaffeeplantage - die ältesten Kaffeeplanzen sind dort erst 4,5 Jahre alt und die Kaffeetour wird erst seit diesem Jahr angeboten, da Kaffeepflanzen erst nach 3 Jahren anfangen, Früchte zu tragen. Wir bekommen gezeigt, wie die Pflanzen angezüchtet werden und wie die Pflanzen aussehen, wenn sie etwas älter sind. Besonders stolz ist der Chef auf seine älteren Pflanzen, die teils schon eine ganze Menge Kaffeefrüchte tragen. Eine Kaffeefrucht enthält 2 Kaffeebohnen und es scheint sehr viel Erfahrung zu benötigen, bis man weiß, wann eine Kaffeefrucht reif ist, da die Bohne einen bestimmten Zuckergehalt aufweisen muss. Nach dem Pflücken der Kaffeebohnen wird die Schale von den Bohnen getrennt und die Kaffeebohnen durchlaufen einen 30 stündigen Fermentationsprozess, bevor die Kaffeebohnen für 4-5 Tage sonnengetrocknet werden. Danach müssen die getrockneten Kaffeebohnen noch geröstet werden. Um uns diesen Prozess zu zeigen, gehen wir mit dem Chef über die Plantage zurück zum Eingang. Dabei kommen wir an Bananenstauden, Ananaspflanzen etc. vorbei, zu denen wir auch noch etwas erfahren. Oben angekommen steht ein Mitarbeitet bereit, der ein kleines Feuer gemacht hat und nun unter ständigem Rühren die Kaffeebohnen röstet. Das riecht wunderbar! Normalerweise wird dieser Prozess vom professionellen Kaffeeröster durchgeführt, für die Touren werden ein paar allerdings von Hand hier geröstet. Währenddessen erklärt uns der Chef noch die geschmacklichen Unterschiede in der Röstungsart und welche Mahlstufe für welche Kaffeezubereitung am geeignetsten ist. Danach bereitet er auf zwei unterschiedliche Arten Kaffee zu. Der erste mit recht grob gemahlenem Kaffee wird in einer French Press zubereitet, der zweite wird in einem italienischen Espresso-/Mokkakocher mit wesentlich feinerem Kaffee gekocht - und man schmeckt tatsächlich - obwohl es der gleiche Kaffee ist - einen starken Unterschied. Während der Kaffee aus der French Press leicht säuerlich im Geschmack ist, ist der aus dem Mokkakocher sehr viel intensiver im Geschmack und auch stärker. Mir schmeckt der Kaffee aus der French Press besser, Angi mag den aus dem Mokkakocher lieber. Wir trinken noch unseren Kaffee aus und fahren dann wieder zurück in die Stadt. Ich bin vom vielen Kaffee leicht hyperaktiv, was sich erst legt, nachdem ich etwas gegessen habe. Um 17 Uhr steigen wir in den Bus nach Quito. Die Fahrt kommt uns unglaublich lang vor und wir sind es mittlerweile satt, im Bus sitzen zu müssen. Angi wird mehrfach schlecht, sodass wir in Quito angekommen erst einmal 5 Minuten an der frischen Luft stehen müssen, bevor wir uns Taxi zu unserem Hotel steigen.Read more