Per Anhalter von Oreoi nach Lavrion Read more
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  • Day 1

    Akuna Matata

    September 3, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 30 °C

    In Oreoi verbrachte ich einige Tage, um die "Mistral" aufzuräumen, dem Werftchef hinterher zu rennen und zu überlegen, wann ich nach Lavrion fahren sollte. Dort sollte am 12.9. mein Chartertörn starten.
    Am Hafen traf ich Ann-Christin und Max. Ich half ihnen, die "Akuna Matata", ein 22t-Schiff von Hand zu verholen. Wir trafen uns dann auch zum Abendessen und erzählten einander woher und wohin.
    Sie hatten ihr Schiff grad gekauft und wollen es nach Deutschland bringen, um es dort aus- und umzubauen.
    Ich fragte, ob ich mitsegeln könnte, da sie ja an Lavrion vorbei kämen und sie sagten zu. Juchuu, so komme ich standesgemäß nach Lavrion und verbringe die Zeit sinnvoll.
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  • Day 2

    An Euböa entlang

    September 4, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Da noch viel zu erledigen war und bestellte Ausrüstung nicht einzraf, starteten wir erst gegen 16 Uhr. Der Wind kam von achtern, so dass wir unter "Schmetterling" im Abendlich dahin rauschten. Es ging flott an Euböas waldiger Nordmüste entlang. Das 56 Jahre alte Schiff lief fantastisch. Von der Strömung geschoben umrundeten wir das flache Nordwestkap, auf dem Wohnmobile bis dicht am Wasser standen.
    Im Wasser tummelten sich hier riesige Mengen an großen Spiegelei-Quallen. Ganze Quallenbänke durchpflügten wir, bäh.
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  • Day 3

    Schreck am Morgen

    September 5, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C

    Am Abend legten wir in Agios Konstantinos an der Mole an. Der Schwell ließ das Boot tanzen, beruhigte sich aber zum Glück in der Nacht. Als dann aber morgens die Fähre abfuhr, die uns Nachts Schutz gab, wachten ich auf.
    Frühstück im Café und ein kleiner Bummel durch das Örtchen, dann sollte es weiter gehen, doch es kam nach dem Start des Motors kein Kühlwasser am Heck. Max schaute hier und dort, schraubte und klemmte um. Nichts half, nur Spülen mit Süßwasser aus dem Schlauch. Hmm, wenn es mit Süßwasser funktioniert, kann ja nur der Seewasser-Zufluss gestoppt sein. Ich ging tauchen und musste so lachen! Da saß doch echt eine dicke Spiegeleiqualle am Einlauf. Durch den Unterdruck kam sie nicht weg. Ein Schrubber half, sie bekam einen Schubs und schwamm davon. Erleichtert tuckerten wir von dannen.
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  • Day 3

    Tuckern nach Nea Artiki

    September 5, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 27 °C

    Leider wehte die erste Hälfte des Tages kein Wind. Durch spiegelglattes Wasser tuckerte die "Akuna Matata" südwärts. Erst am Abend setzte Nordwind ein und schob uns die letzten Meilen nach Nea Artiki.
    Unterwegs schäkelte Max den alten verrosteten Anker an die Kette, der neu bestellte war nicht rechtzeitig angekommen.
    Im kleinen Hafen von Nea Artiki gab es keine Möglichkeit, längsseits fest zu machen.
    Also legten Max und Christin zum ersten Mal römisch-katholisch an. Trotz ein paar Aussetzern der Ankerwinsch gelang das Manöver sehr gut. Glückwunsch!
    Am Kai tobten Kinder im "Playground" und wir sucgten eine Taverne. Trotz der späten Stunde, es war nach 22 Uhr waren alle Restaurants am Ufer voll besetzt. Wir bekamen trotzdem noch einen Tisch und Abendessen.
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  • Day 4

    Die Brücke von Chalkida

    September 6, 2020 in Greece ⋅ 🌙 24 °C

    Am Samstag war die Brücke wegen einer Reparatur geschlossen, deswegen konnten wir erst Sonntag durch. Bis 19 Uhr bastelten wir am Boot, z. B. Positionsleuchten in Gang bringen und schrubbten. Ich ging auch mal zum Strand zum Schwimmen, aber das Wasser war aufgewühlt und trübe.
    Abends gingen wir ruckelnd ankerauf. Die Kette sprang immer wieder aus der Kettennuß an der Ankerwinsch. Dann verholten wir die 3 Seemeilen nach Chalkida. Dort lagen wir an der Promenade, wo tausende Leute flanierten. Cafés, Bars, Tavernen, Hotels, Luftballonverkäufer, Musikanten - quirlendes Leben. Aber wenn man vom Wasser kommt, wo so viel Platz ist, ist das Gedränge unheimlich.
    Max und Christin gingen los, um die Brückendurchfahrt anzumelden und zu bezahlen. Die Strömung unter der Brücke ist gewaltig, ich schätze 4-5 kn.
    Der Sonntagsaufschlag beträgt 75% der normalen Durchfahrstgebühr! Ute und Kiriakis vom Nachbarboot blieben lieber noch einen Tag am Kai, anstatt den Wucher zu bezahlen.
    Schon gegen 22:15 wurden wir angefunkt, das Schiff klar zu machen. Die beiden Brückenhälften wurden in ihre Vertiefungen geschoben, ein Schlepper zog einen Trawler durch, dann kamen wir.
    Am Geländer standen winkend Leute, die unsere Durchfahrt beibachteten. Um Mitternacht hatten wir gleich hinter der Brücke festgemacht.
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  • Day 5

    Mit Meltemi nach Lavrion

    September 7, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 28 °C

    Am Morgen holte ich von einem Café in der Nähe ein paar Snacks fürs Frühstück und unterwegs. Die Strömung half uns auf den ersten Meilen und schob uns unter der Pylonbrücke hindurch. Erst gegen nachmittag setzte der Wind ein, den wir brauchten. Dieser schob uns dann aber mit bis zu 8 kn nach Süden. Die Wellen wurden höher und ließen das Schiff tanzen. Wir kamen ins Meltemigebiet. Weiße, brechende Schaumkronen und strahlend blaues Wasser - Ägäis!
    In Porto Rafti stoben heftige Böen durch die Bucht. Beim Bergen des Großsegels riss eine Lazy-Jack-Leine. Christin und Max mussten das Segel bändigen und mit Tauen am Baum festbinden, während ich versuchte, das Boot mit der Nase im Wind zu halten. Gischt flog uns um die Ohren, wenn mal wieder eine heftige Fallbö durch die Bucht raste.
    Die Lücken, die es zwischen anderen Booten am Kai gab, waren durch schräg gespannte Ankerketten oder Moorings versperrt. Nein, dort konnte Max den Langkieler nicht hinein fahren.
    Wir hatten noch eine Stunde Tageslicht und beschlossen, in den gut beleuchteten Hafen von Lavrion zu fahren.
    Die Sonne verschwand ein paar Mal hinter hohen Bergen, dann wurde es allmählich dunkel. Der Wind und die Wellen ließen etwas nach, als wir die Nordspitze der Insel Makronisos passiert hatten.
    Eine Stunde Nachtfahrt, dann schlängelten wir uns, um ankernde Tanker herum, auf das grün blinkende Licht der Hafeneinfahrt zu.
    Am Charterpier fanden wir eine große Lücke mit Mooringleinen. Doch das rückwärts ansteuern wollte heute gar nicht klappen. Längsseits hinein, die Leinen einem Helfer zugeworfen und versucht, zu drehen. Das ging auch nicht. Also sprang auch ich an Land und übergab die Mooringleine. Erst damit gelang es uns, das Boot zu drehen und ordentlich fest zu machen. Wieder ein abenteuerlicher Tag.
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  • Day 7

    Lavrion

    September 9, 2020 in Greece ⋅ 🌬 27 °C

    Mit meinem Leihwagen fuhren Ann-Christin und Max nach Athen, um Ausrüstung fürs Schiff zu kaufen. Ich machte mich indessen nützlich, schrubbte ein paar Ecken, reparierte die Lazy-Jack-Leine, ersetzte dort verwendete Schlüsselringe! durch Schäkel und guckte ansinsten Hafenkino.
    Durch den trockenen, heftigen Nordwind angefacht, breiteten sich Wald- und Buschbrände aus. Immer wieder kamen Notfallbenachrichtigungen per Handy rein, Sirenen heulten und auf dem Bergen hinter Lavrion qualmte es.
    Ich entdeckte eine nette Gasse mit Tavernen und bereitete mich auf meinen Segeltörn vor, indem ich sie der Reihe nach testete.
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